Zum Inhalt springen

Julie Kruse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2021 um 18:29 Uhr durch Weiß, Ruth (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Entwurf, noch in Arbeit:

Julie Kruse

Julie Sophie Elisabeth Kruse, verheiratete Röttger, Veröffentlichungen unter ihrem Geburtsnamen Julie Kruse (* 31. August 1883 in Iserlohn; † 1. April 1956 in Bethel (Bielefeld)), war eine deutsche Dichterin aus dem Charon-Kreis und erste Ehefrau des Schriftstellers Karl Röttger.

Leben und Wirken

Julie Kruse war jüngste Tochter des Kaufmanns und Inhabers eines Speditionsgeschäfts,[1] Julius Kruse, und dessen Frau Hedwig, geborene Achenbach. Die Familie gehörte seit Generationen zum gehobenen Bürgertum. Ein Großvater war der Theologe und Pädagoge Johann Jacob Kruse, der 1836 als Vorstandsmitglied und Sprecher der Halleschen Burschenschaft zu Festungshaft verurteilt worden war und nach seiner ab 1837 schrittweise erfolgten Rehabilitierung als Lehrer, Konrektor und Rektor in Iserlohn wirkte.[2] Die Mutter stammte, wie viele Mitglieder der Familie, aus einem evangelischen Pfarrhaus, sie wuchs in Krombach (Kreuztal) auf.[3] Julie Kruses Schwester Hedwig besuchte ein Lehrerinnenseminar und heiratete dann den Gynäkologen und Gründer einer Frauenklinik in Siegen, Friedrich Stähler (1874-1962).[4] Ihr Bruder Hans Kruse war Studienrat, Heimatforscher, Direktor des Siegerlandmuseums und des Stadtarchivs Siegen sowie Stadtverordneter. Nach ihm ist die Hans-Kruse-Straße in Siegen benannt.

Ihren Vater verlor Julie Kruse bereits im Alter von acht Monaten, er starb an Lungentuberkulose.[5] Die Mutter zog ihre vier Kinder, unterstützt von Verwandten, alleine groß. Julie Kruse hatte eine behütete Kindheit, die sie in der autobiographischen Schrift Julchen, ein Buch vom kleinen Leben (1910) bewusst aus der Perspektive eines Kindes und in einer zeitgenössischen Jugendsprache geschildert hat.

Mit etwa 14 Jahren erkrankte Julie Kruse an Epilepsie. Die Krankheit war in der Familie erblich, auch ihr Bruder Fritz Kruse und eine Schwester des Vaters litten daran.[6] Trotzdem wollte sie unbedingt einen Beruf erlernen.[7] Sie begann mit 18 Jahren eine Ausbildung am Lehrerinnenseminar Stift Keppel [8] und wurde mit 21 Jahren Volksschullehrerin in Düsseldorf-Rath.[9] Dort musste sie Klassen mit bis zu 80 Kindern unterrichten.[10] 1905 starb ihre Mutter an Krebs. Julie Kruse bekam Beistand von ihrem Onkel Friedrich Kruse, einem Bruder ihres Vaters, und lebte zeitweise mit dessen Familie im Pfarrhaus von Lintorf bei Ratingen.[11] Wegen ihrer Krankheit war sie schon 1905 gezwungen, den Lehrerberuf wieder aufzugeben.[12]

Vermutlich im Jahr 1903 lernte Julie Kruse den Lehrer und Schriftsteller Karl Röttger kennen, der in Düsseldorf-Gerresheim lebte. Beide schlossen sich dem von Otto zur Linde und Rudolf Pannwitz gegründeten Charon-Kreis an, der ab 1904 in Berlin-Lichterfelde die Zeitschrift Charon herausgab. Unter dem Einfluss dieser Gruppe wurde auch Julie Kruse schriftstellerisch tätig. 1912 erschien ihr Gedichtband Frühwinter. Am 28. Dezember 1908 heirateten Julie Kruse und Karl Röttger in Köln.[13] 1909 zogen sie nach Berlin und lebten unter wirtschaftlich prekären Verhältnissen als freischaffende Schriftsteller und Mitarbeiter des Charon (Zeitschrift). Julie Kruse gestaltete den Einband von Otto zur Lindes Publikation Die Kugel : eine Philosophie in Versen, Band 1 (1909).

Für Julie Kruse 4/5/3
So freundlich redend gehn im stillen Park
und wissen: eine Seele hört nun zu:
ist schon viel Glück für einen Heimatlosen. –
So lächelnd schweigend gehn im alten Park,
wenn eine Seele freundlich zu mir spricht:
ist wie ein Ruhn nach so langer Fahrt,
ist wie ein stilles, stilles Fahren
auf unbewegter Flut im Abendschein. –
So zwischen freundlich Reden, freundlich Schweigen
entgleitet uns die Zeit und fließt dahin
Wir stehn auf einmal vor dem Abend still
der uns nun leise voneinander lösen will.
K. R.
[...]

(Karl Röttger: Für Julie Kruse. 1903. Nach dem Autograph).[14]

Im Juli 1913 erlitt Julie Kruse einen seelischen Zusammenbruch mit psychotischen Symptomen, sie wurde deshalb einige Wochen in einem privaten Sanatorium in Lankwitz bei Berlin behandelt. Im August 1914 starb ihr einziges Kind, ein Sohn, bei der Geburt in Steglitz bei Berlin. Die Todesursache ist ungeklärt, im späteren Anamnesebogen der Heil- und Pflegeanstalt Bethel steht: "angebl. Herzfehler". Dieser Schicksalsschlag warf sie aus der Bahn, sie brach erneut zusammen, kam wiederum kurzzeitig in eine psychiatrische Klinik. Noch Jahre später trauerte sie um den Tod ihres Kindes, in ihren Gedichten kam sie immer wieder darauf zurück.[15] Eine zweite Schwangerschaft wurde 1916 unterbrochen, in der späteren Betheler Patientenakte ist als möglicher Grund vermerkt: "angeblich wegen einer Psychose, die vorher schon 2 mal [...] vorübergehend bestanden [...] hatte".[16]

1915 zogen Julie Kruse und Karl Röttger zurück nach Düsseldorf, wo er wieder als Lehrer tätig war. 1916, im Jahr von Julie Kruses zweiter Schwangerschaft, begann Karl Röttger eine Beziehung mit Hella Ströter (1892-1971). Im Zeitraum 1917 bis 1920 bekam das Paar drei Kinder.[17] 1920[18] oder 1921[19] wurde Karl Röttger von Julie Kruse geschieden und konnte Hella Ströter heiraten.

Julie Kruse lebte nach der Trennung von ihrem Mann in den Jahren 1917 bis 1923 in der Nähe ihrer Geschwister, vorübergehend in einem kleinen Krankenhaus in Freudenberg (Siegerland), die meiste Zeit aber als „Pensionärin“ bei Privatvermietern in Littfeld und Siegen.[20] 1921 veröffentlichte sie einen zweiten Gedichtband, Gesänge der Einsamkeit. Da ihre Epilepsie sich verschlimmerte, drängten Angehörige auf eine Unterbringung in der Landesheilanstalt Marburg, die am 27. April 1923 begann und bis zum 13. Mai 1924 dauerte. Ein vorgesehener Aufenthalt als "freie Pensionärin" in einer der Klinik angegliederten Dependance (Pensionat) zerschlug sich zunächst durch äußere Umstände (Inflation, Kohlenmangel). Später medizinisch mit „Erregungszuständen“ begründet, kam es wiederholt zur Einweisung in die geschlossene Anstalt.[21] Verantwortlich für die Behandlung war der Klinikdirektor Maximilian Jahrmärker, unter dessen Leitung in der NS-Zeit Zwangssterilisationen durchgeführt wurden. In einem verzweifelten Brief an ihren Onkel, den Pfarrer Friedrich Kruse in Lintorf, nannte Julie Kruse diesen Aufenthaltsort "Die Hölle" (im Original unterstrichen).[22] Auch später bezeichnete sie den Aufenthalt in der Marburger Heilanstalt als ihre "schwerste Lebenszeit".[23]

Obwohl sie sich noch 1923 nach einer neuen beruflichen Tätigkeit gesehnt hatte,[24] wurde Julie Kruse am 13. Mai 1924 direkt aus der Marburger Heilanstalt in die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel verlegt, wo sie bis zu ihrem Tod 1956 lebte.[25] Ihre gesunden Geschwister Hedwig Stähler und Hans Kruse hielten einen dauerhaften Klinikaufenthalt aus Sicherheitsgründen (Unfallgefahr bei Anfällen) für notwendig. Mehrere Angehörige schrieben ausführliche Briefe (Empfehlungsschreiben) an die behandelnden Ärzte in Bethel, in denen sie aus ihrer Sicht den Krankheitsverlauf und das Wesen ihrer Verwandten schilderten, um Empathie für sie baten, aber auch die eigene Entscheidung rechtfertigten.[26] Mit der Hospitalisierung, zunächst in Marburg, dann in Bethel, hatte Julie Kruse für den Rest ihres Lebens ihre Autonomie verloren. Sie fühlte sich „verstoßen“ und in ein „Gefangenenloch“ gesperrt, die Geschwister hätten ihr „falsche Versprechungen gemacht“, sie „angelogen“, ein „Verbrechen an [ihr] begangen“.[27] Immer wieder flehte sie die Geschwister an, auch auf indirektem Weg über Karl Röttger, ihr „die kleinste, einfachste Hütte“, ein „armseeeliges Heim", ein bescheidenes „Zimmerchen“ zu mieten. [28] (Dabei argumentierte sie auch mit den geringeren Kosten einer solchen privaten Unterbringung).[29] Ohnmächtig dachte sie sogar daran „die Sache vor Gericht [zu] bringen wenn Ihr mir nicht helfen wollt“.[30]

Der Wechsel der Heilanstalt brachte für Julie Kruse einige Verbesserungen, insbesondere als Arnold Dickel (1878-1969) ihr behandelnder Arzt in Bethel wurde, zu dem sie ein Vertrauensverhältnis entwickelte.[31] Er zeigte auch Interesse an ihren Dichtungen, las die Gesänge der Einsamkeit[32], ermunterte sie, Weihnachtsgedichte zu schreiben.[33] Doktor Dickel scheint sich auch für eine gute Ernährung der Patienten eingesetzt zu haben.[34] 1928 wandte er sich seinerseits an die Angehörigen seiner Patientin mit der Frage, ob nicht eine Änderung ihrer Situation in Betracht zu ziehen sei, da sie "sich leider dauernd bei uns nicht wohl [fühlt]"[35] Zu einem solchen Schritt kam es jedoch nicht, er stieß insbesondere bei der Arztfamilie Stähler (Julies Schwester und ihrem Mann) auf Ablehnung.[36]
Entmündigung, Zwang, Verlust ihrer Freizügigkeit, ihrer Selbstbestimmung und Privatsphäre: diese Erfahrungen durchzogen weiterhin die Briefe Julie Kruses an ihre Verwandten und an Karl Röttger. Von wesentlicher Bedeutung für ihre Lage war die materielle Abhängigkeit von den Angehörigen. Für ihren Unterhalt musste überwiegend der geschiedene Ehemann aufkommen, der wiederholt mit Anträgen an Fürsorgeämter und Bitten an die Geschwister versuchte, eine Entlastung zu erwirken. (Vermutlich ohne nennenswerten Erfolg).[37] Es bestand eine Pflegschaft, die zunächst der jüngere Bruder Hans und nach dessen Tod ab 1942 der ältere Bruder Fritz Kruse übernommen hatten.[38] Es ist anzunehmen, dass Julie Kruse in den Jahren ihrer Anstaltsaufenthalte so gut wie kein eigenes Geld zur Verfügung stand. In einem Brief aus Bethel an Karl Röttger (vermutlich 1927, genaues Datum unbekannt), beklagte sie, dass sie keine Möglichkeit habe „irgend etwas selbständig einzukaufen“.[39] Am 4. September 1928 berichtete sie, dass ein kleiner Betrag, den er ihr zum Geburtstag geschickt hatte, konfisziert worden war.[40] Auch Postkontrollen fanden statt. Die Marburger Heilanstalt weigerte sich, einen Brief des Bruders Fritz an Julie Kruse auszuhändigen, "da wir [...] voraussehen konnten, dass derselbe die Kranke sehr erregen und ihr Misstrauen gegen ihre Angehörigen [die anderen Geschwister] noch steigern würde".[41] Auch in Bethel war die Überprüfung der Post durch die Anstalt ein Thema.[42]
Unterstützung und Anteilnahme erfuhr Julie Kruse von ihrem älteren Bruder und Leidensgenossen Fritz Kruse. Als Kaufmann und Inhaber eines Geschäfts für Büromaterialien wirtschaftlich unabhängig, gelang es ihm, trotz der Epilepsie bis zu seinem Suizid 1946[43] ein selbständiges Leben zu führen. Er war verheiratet (die Frau trennte sich 1925 ohne formale Scheidung von ihm[44]) und hatte einen Sohn, der im 2. Weltkrieg 1941 in der Ukraine ums Leben kam.[45] Über seine Krankheit und mögliche "alternative" Therapiemethoden veröffentlichte er 1931 (1932?)[46] im Selbstverlag ein Buch: Die Lösung des Problems der echten Epilepsie und Wegweiser zur Überwindung damit verwandter Krankheiten [...], das er seiner Schwester Julie widmete. Er meinte, den Krankheitsverlauf insbesondere durch eine spezielle Ernährung beeinflussen zu können und bezeichnete sich in der Verfasserangabe als "Ernährungsreformer". Der Bruder bestärkte Julie Kruse maßgeblich in ihren Vorbehalten gegen die damals üblichen Medikamente zur Behandlung der Epilepsie, Luminal und Brom. In der Verweigerung der Medikation dürfte sie zugleich eine letzte Möglichkeit ihrer Selbstbestimmung gesehen haben, die von den Ärzten respektiert wurde.[47] Unter dem Progress der weitgehend unbehandelten Krankheit gingen ihre intellektuellen Fähigkeiten zunehmend zurück. Auch ihr Bruder fragte sich, ob dies eher an den Medikamenten (sofern sie eingesetzt wurden) oder an den (gerade wegen deren Verweigerung gehäuft auftretenden) Anfällen lag.[48]

Durch die Unterbringung in Bethel entging Julie Kruse in den Jahren 1940-1941 den NS-Krankenmorden im Rahmen der "Aktion T4". Ihre Angehörigen waren sich der Gefahr bewusst. Am 28. Juli 1941 schrieb Fritz Kruse an Karl Röttger: "Wegen Julchen machte ich mir aus Gründen, über die ich nicht schreiben kann, die Dir aber auch bekannt sein dürften, große Sorge".[49] Arnold Dickel war als stellvertretender Chefarzt einer der maßgeblichen Mediziner in Bethel, welche die Kooperation mit den staatlichen Behörden verweigerten, indem sie es ablehnten, die Meldebögen zur Registrierung der Kranken auszufüllen.[50]

Die Trennung von Karl Röttger hat Julie Kruse zeitlebens nicht verkraftet und im Laufe der Jahre immer mehr verleugnet. Von ihm und anderen Freunden aus dem Charon-Kreis darin bestärkt, tröstete sie sich mit der Idee einer unzerstörbaren, "jenseitigen" Gemeinschaft.[51] Bis zu dessen Tod blieb sie mit ihrem früheren Mann in brieflichem Kontakt, wurde auch, neben den Unterhaltungszahlungen, gelegentlich (etwa zu Weihnachten und zum Geburtstag) von ihm und seiner zweiten Frau Hella Röttger mit kleinen Zuwendungen bedacht. In Briefkontakt blieb die Familie Röttger auch immer mit Fritz Kruse.

Julie Kruse reflektierte in ihren literarischen Werken hauptsächlich eigene Lebenserfahrungen. Sie schrieb Liebeslyrik und Gedichte über die Beschädigung der Liebe, den Verlust des Geliebten, den Tod des neugeborenen Kindes, ihre Einsamkeit. Die subjektiven Erlebnisse sind vielfach in Bezug zur Natur gesetzt, dagegen ist das zivilisatorische Umfeld weitgehend ausgeklammert. Auch in der Zeit ihrer Anstaltsaufenthalte verfasste sie eine große Zahl von Gedichten, die jedoch nie veröffentlicht wurden. Ihr Adressat blieb immer Karl Röttger, ihm wurden sie zugedacht und mindestens bis in die Mitte der 1930er Jahre auch geschickt. Bedingt durch das reduzierte Lebensumfeld der Autorin und das allmähliche Nachlassen ihrer geistigen Kräfte reichen ihre späteren Werke nicht mehr an die Qualität der früheren Lyrik heran.

Werke

  • Julchen. Ein Buch vom kleinen Leben. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1910
  • Frühwinter. Gedichte. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1912
  • Gesänge der Einsamkeit. Matthes, Leipzig/Hartenstein 1921

Literatur

  • Landesheilanstalt Marburg: Patientenakte K16 Nr. 2229 (27.04.1923-13.05.1924).
  • v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  • Heinrich-Heine-Institut Landeshauptstadt Düsseldorf, Nachlass Julie Kruse.
  • Fritz Kruse: Die Lösung des Problems der echten Epilepsie und Wegweiser zur Überwindung damit verwandter Krankheiten wie Psychosen, Gicht, Rheumatismus, Zuckerkrankheit, Krebs. - Siegen i. Westf. 1931 [1932?].
  • Parr, Rolf: Charon, Charontiker, Gesellschaft der Charon-Freunde. In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge, Vol. 4, Nr. 3 (1994), S. 520-532.
  • Otto zur Linde: Die Kugel : eine Philosophie in Versen. Bd. 1. Charonverlag, Gr. Lichterfelde 1909.
  • Karl Röttger: Das Unzerstörbare oder Die Vollendung des Einst. - List-Verlag, Leipzig 1937.
  • Taufschein von Helmut, Gerda und Rotraud Röttger. Solingen, 14. April 1926. (Privatbesitz).
  • Heiratsurkunde Karl Röttger und Julie Kruse, Köln-Lindenthal 29.12.1908. (Privatbesitz).

Einzelnachweise

  1. Firma Lersch & Kruse, Adressbuch Iserlohn 1882
  2. Johann Jacob Kruse.
  3. Familienchronik in: Thomas Wolf: Dr. Hans Kruse (1882-1941). Politiker, Archivar und Historiker im Nationalsozialismus. Siegen 2012.
  4. Friedrich Kruse an Julie Kruses behandelnden Arzt in Bethel, Lintorf 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1. (Friedrich Kruse (1860-1936), evangelischer Pfarrer in Lintorf, kannte den Arzt, vermutlich Sanitätsrat Colla, laut einleitender Bemerkung auch persönlich).
  5. Siehe Schema zur Untersuchung von Krampfkranken der Heil- und Pflegeanstalt 'Bethel' bei Bielefeld. (Anamnesebogen), 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  6. Schema ... (Anamnesebogen), 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
    Vergleiche auch Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  7. Julie Kruse: Julchen. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1910, S. LXXV-LXXXIX.
  8. In Julchen, S. LXXXIX ff. unter dem Namen „Kappellen“.
  9. Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  10. Eigene biographische Angaben. In: Krankenakte Marburg Nr. 2229.
    Vergleiche auch: Julie Kruse: Julchen. Charonverlag, Gross-Lichterfelde 1910, S. CXXVII.
  11. Siehe Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
    Vergleiche auch Julie Kruse an Friedrich Kruse, Marburg, 18. August 1923. Anlage zu: Friedrich Kruse an Julie Kruses behandelnden Arzt in Bethel, Lintorf 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  12. Friedrich Kruse, 6. April 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  13. Heiratsurkunde Karl Röttger und Julie Kruse, Köln-Lindenthal, 29. Dezember 1908. (Privatbesitz).
  14. Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
    Vergleiche Karl Röttger: Das Unzerstörbare. List-Verlag, Leipzig 1937, S. 124
  15. Vergleiche Als ich da saß auf dem Stein ... In: Gesänge der Einsamkeit, S. 17.
    G. 120. Wenn ich ein Vöglein wär. In: Julie Kruse an Karl Röttger, Bethel bei Bielefeld, 28. Mai 1929. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  16. Alle Angaben mit den zitierten Einschränkungen ("angeblich") in: Aerztl. Fragebogen für die Aufnahme in die Heil- u. Pflegeanstalt für Epileptische 'Bethel' bei Bielefeld (Abschrift). In: Krankenakte Marburg Nr. 2229. Sowie handschriftlich in Schema ... (Anamnesebogen), 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  17. Karl Röttger: Das Unzerstörbare. List-Verlag, Leipzig 1937, S. 104-106.
    Die Kinder wurden alle gemeinsam am 14. April 1926 in Solingen getauft. (Taufschein mit Geburtsdaten von Helmut, Gerda und Rotraud Röttger in Privatbesitz).
  18. Hans Kruse an den Vorstand der Anstalt Bethel, Siegen 19.03.1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  19. Angabe laut: Schema ... (Anamnesebogen), 23. März 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  20. Fritz Kruse an Sanitätsrat Dr. Colla, Siegen, 9. Juli 1924. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  21. Landesheilanstalt Marburg. Patientenakte K16 Nr. 2229 (27.04.1923-13.05.1924). Darin u.a. Direktor der Heilanstalt an Fritz Kruse, Marburg, 20. Dezember 1923.
  22. Julie Kruse an Friedrich Kruse, Marburg, 18. August 1923. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  23. Vergleiche Julie Kruse an Karl Röttger, Bethel 2. Januar 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  24. Julie Kruse an Friedrich Kruse, Marburg, 18. August 1923. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  25. v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  26. Vergleiche Friedrich Kruse, Lintorf, 6. April 1924 und Hans Kruse, Siegen, 9. März und 19. März 1924. Alle in: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  27. Julie Kruse an Karl Röttger, 2. Januar 1927, 2. April 1927, 6. Juni 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  28. Julie Kruse an Karl Röttger, 2. Januar 1927, 9. November 1930, 14. Juni 1931. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  29. Julie Kruse an Karl Röttger, 12. April 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  30. Julie Kruse an Karl Röttger, 1. September 1930. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  31. „Sie sagte mir, sie schätze Sie verehrter Herr Doktor sehr [...]“. Fritz Kruse an Dr. Dickel, 1. November 1925. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  32. Arnold Dickel an Fritz Kruse, 25. Oktober 1925. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  33. Julie Kruse an Karl Röttger, 9. April 1929 und 19. Dezember 1930. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  34. Siehe Julie Kruse an Karl Röttger, 9. April 1929. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  35. "Sie verlangt immer wieder ihre Entlassung u. macht uns die schwersten Vorwürfe, daß wir sie in d. Anstalt zurückhielten. Wir möchten nun bei Ihnen anfragen, ob Sie event. gewillt sind, den Wünschen der Pat. nachzukommen u. sie wo anders, sei es in Privatpflege od. in einer anderen Anstalt, unterzubringen. Bei d. Zahl u. Schwere d. Anfälle sowie in Hinblick auf d. Reizbarkeit [...] ist es wohl als ausgeschlossen zu betrachten, daß sie selbständig im Leben durchkommt, es fragt sich nur, ob ein Milieuwechsel nicht angebracht ist.“ Arnold Dickel an Friedrich Stähler, 19. Dezember 1928. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  36. Siehe Friedrich Stähler an den Vorstand der Anstalt Bethel, 24. Dezember 1928. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  37. Vergleiche Hans Kruse an die "Anstalt für Epilepsie Bethel", 8. Juli 1926. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Hauptarchiv, Bethelkanzlei, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
    Karl Röttger an Fritz Kruse, 5. Januar 1939 (Briefentwurf) und Fritz Kruse an Karl Röttger, 19. Januar 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  38. Siehe Fragebogen A. zur Feststellung der Familien- und Vermögensverhältnisse. In: Landesheilanstalt Marburg. Patientenakte K16 Nr. 2229.
  39. Julie Kruse an Karl Röttger, vermutlich 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  40. „[Das Geld (es handelte sich um 10 Mark, 2021 ungefähr einem Wert von 45€ entsprechend)] liegt also bei der Hausmutter, die mir dann wohl gelegentlich etwas Obst mitbringen wird.“ Julie Kruse an Karl Röttger, 4. September 1928. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
    Karl Röttger protestierte mit Erfolg bei der Anstaltsleitung. Ihm wurde erklärt, das Geld sei für die Patientin aufgehoben worden, man werde in Zukunft aber seinem Wunsche entsprechen und „Frau Röttger selbständig über derartige Zuwendungen verfügen lassen“. Siehe Karl Röttger an die Anstaltsleitung in Bethel, Düsseldorf-Gerresheim, 10. September 1928. Dazu Antwort der Anstaltsleitung an Karl Röttger, 17. September 1928. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
    Andererseits ist anzumerken, dass die Anstalt ihrerseits im September 1927 Karl Röttger um Taschengeld für die Patientin gebeten hatte. Vergleiche Brief der Anstalt an Karl Röttger, 2. September 1927. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  41. Landesheilanstalt Marburg an Fritz Kruse, 20. Januar 1924, unterzeichnet: "J". In: Landesheilanstalt Marburg. Patientenakte K16 Nr. 2229.
  42. „Die Anstalt liest jeden Brief.“ Julie Kruse an Karl Röttger, 6. Juni 1927. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
    In seinem Brief an die Anstaltsleitung vom 4. September 1928 bat Karl Röttger „um Nachricht, [dass] sie ihre Briefpost ungeöffnet erhält“. Die Antwort der Anstaltsleitung auf dieses Anliegen: „Eingehende Post unserer Kranken wird grundsätzlich nicht geöffnet, sondern nur die herausgehende Post dann und wann kontrolliert, eine Maßnahme, die auf behördliche Verfügung besteht, damit diese Stellen nicht mit gegenstandslosen Eingaben überschwemmt werden.“ Antwort der Anstaltsleitung an Karl Röttger, 17. September 1928. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
    Zu dem Thema siehe auch Fritz Kruse an Karl Röttger, 19. September 1928
  43. Elfriede Kruse an Helle Röttger, Siegen, 24. Juni 1946. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  44. Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 19. Januar 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  45. Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 20. März 1942 und Fritz Kruse an Hella Röttger, Siegen 18. August 1944. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  46. Gedrucktes Erscheinungsjahr 1931, im Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin überstempelt: "1932".
  47. Siehe zum Beispiel Aerztl. Fragebogen für die Aufnahme in die Heil- u. Pflegeanstalt für Epileptische 'Bethel' bei Bielefeld (Abschrift). In: Krankenakte Marburg Nr. 2229.
    Arnold Dickel an Hans Kruse, Bethel, 16. bzw. 19. Juli 1926. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
    Krankenblatt vom 15. April 1938. In: v. Bodelschwinghsche Stiftungen, Bethelkanzlei, Bestand HAB, Nr. 13323, Julie Röttger, Patientenakte 1.
  48. Vergleiche Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 21. Juni 1939. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  49. Fritz Kruse an Karl Röttger, Siegen 28. Juli 1941. In: Nachlass Julie Kruse, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf.
  50. Wissen verändert, 150 Jahre Bethel. (Bethel, Wissen. Ausgabe 4), Bethel 2017, S. 23.
  51. Vergleiche Rudolf Paulsen in: Julie Kruse: Gesänge der Einsamkeit Matthes, Leipzig/Hartenstein 1921, Vorwort.