Internationale Raumstation
Internationale Raumstation | |
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Emblem | |
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Maße im Endausbau | |
Spannweite: | 108,6 m |
Länge: | 97,9 m |
Tiefe: | 88 m |
Rauminhalt: | 1.140 m3 |
Masse: | 450 t |
Umlaufbahn | |
Flughöhe: | ca. 360 km über NN |
Bahnneigung: | 51,6° |
Umlaufzeit: | 92 min |
Relativgeschwindigkeit: | 29.000 km/h |
Energieversorgung im Endausbau | |
Elektrische Leistung: | 110 Kilowatt |
Solarzellenfläche: | 4.500 m2 |

Die Internationale Raumstation (engl. International Space Station, ISS) ist eine in internationaler Kooperation entstehende große Raumstation. Am Projekt sind neben der amerikanischen NASA, der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos auch europäische Staaten beteiligt. Alle ESA-Staaten außer Großbritannien, Irland, Portugal, Österreich, Finnland und Griechenland haben den Vertrag über den Bau der Station im Jahre 1998 unterschrieben. Ebenso beteiligt sind die kanadische und die japanische Raumfahrtbehörde. Brasilien hat mit den USA ein separates Abkommen über die Nutzung der ISS.
Die Pläne für eine große, internationale Raumstation gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die Station war damals noch unter anderen Namen (Freedom oder Alpha) in Planung. Die ISS befindet sich seit 1998 im Bau und ist zur Zeit das größte von Menschenhand geschaffene Objekt im Erdorbit. Sie kreist in ca. 350 km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° alle 92 min um die Erde und soll nach ihrer Fertigstellung im Jahre 2010 maximale Abmessungen von etwa 110 x 90 x 80 Metern erreichen. Danach soll sie mindestens bis ins Jahr 2016 weiterbetrieben werden.
Wegen der weltweiten Kooperation und der umfangreichen Investitionen kann die ISS als das größte zivile internationale Projekt der Geschichte bezeichnet werden. Dies hat besonders nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Beitritt Russlands zum Projekt einen bedeutenden Symbolwert.
Vorgeschichte
Erste Ideen für eine dauerhaft bewohnte Station im Weltall kamen bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA schon sehr früh auf. Zu Beginn der 1960er Jahre, also noch lange vor der ersten Mondlandung, dachte man an eine Raumstation, die von etwa zehn bis zwanzig Personen bewohnt sein sollte. Nach Abschluss des Apollo-Programms wandte man sich konkreter dem Bau von Raumstationen zu, um den Anschluss an die Sowjetunion nicht zu verlieren, die 1971 mit Saljut 1 ihre erste Raumstation gestartet hatte. So wurde im Jahr 1973 die amerikanische Station Skylab gestartet, die insgesamt 171 Tage bewohnt war. Danach wendeten sich die Amerikaner jedoch der Entwicklung des Space Shuttles zu, während die Sowjetunion sechs weitere Saljut-Stationen startete und enorme Erfahrung mit Langzeitflügen sammeln konnte.

Nach dem Erstflug des Space Shuttles im Jahre 1981 rückte das Konzept einer Raumstation wieder in den Blickpunkt, weil sie nach Ansicht der NASA-Strategen der nächste logische Schritt in der Raumfahrt sei. Im Mai 1982 wurde im NASA-Hauptquartier die Space Station Task Force geschaffen. Im Januar 1984 kündigte der damalige US-Präsident Ronald Reagan in Anlehnung an den Aufruf Kennedys zur Mondlandung an, es sei das nationale Ziel, eine ständig bemannte Raumstation innerhalb eines Jahrzehnts zu bauen. Die Kosten für eine solche Station wurden damals auf acht Milliarden US-Dollar geschätzt. Ein Jahr später entschied man sich, die Station zusammen mit internationalen Partnern zu bauen, darauf hin schlossen sich die ESA sowie Kanada und Japan dem Projekt an. Im Jahr 1988 wurde die geplante Station von Reagan auf den Namen Freedom (Freiheit) getauft.
Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde auch eine Zusammenarbeit der NASA mit Russland möglich. Das ursprüngliche Freedom-Projekt wurde sehr zusammengestrichen, weil die Kosten der geplanten Raumstation explodierten. Unter US-Präsident Bill Clinton wurde dann das Projekt Anfang der 1990er Jahre zusammen mit Russland als Raumstation Alpha neu aufgelegt, Russland steuerte die Pläne der geplanten Mir-2-Station bei. 1993 unterzeichneten Russland und die USA ein Abkommen über zehn Shuttle-Flüge zur russischen Raumstation Mir sowie über Langzeitaufenthalte einiger US-Astronauten auf der Mir, später bekannt als das Shuttle-Mir-Programm. Die NASA zahlte dafür 400 Millionen US-Dollar. Dies markierte die erste Zusammenarbeit der beiden Raumfahrtmächte seit dem Apollo-Sojus-Projekt im Jahre 1975.[1]
Bis 1998 schlossen sich 15 Länder (11 der ESA-Staten, die USA, Russland, Japan und Kanada) dem Projekt an, zudem unterzeichnete Brasilien 1997 mit den USA einen separaten Vertrag über die Nutzung der Raumstation, die nun den Namen International Space Station (ISS) trägt. Im Jahr darauf begann mit dem Start des russischen Fracht- und Antriebmoduls Sarja (Sonnenaufgang) der Aufbau der Station.
Endausbau

Die ISS ist nach dem Vorbild der russischen Raumstation Mir modular aufgebaut. Einzelne Baugruppen werden von Trägerraketen in den Orbit gebracht und dort zusammengesetzt. Dazu sind rund 40 Aufbauflüge nötig. Nach aktueller Planung sollen 33 davon vom amerikanischen Space Shuttle durchgeführt werden, der Rest von den unbemannten russischen Trägerraketen Proton und Sojus. 17 Shuttleflüge wurden bereits durchgeführt, 16 weitere sind bis zur Ausmusterung der Raumfähre im Jahr 2010 geplant.[2] Bis dahin soll die Station fertig aufgebaut sein und in den Routinebetrieb übergehen.
Die ISS soll nach ihrer Fertigstellung mit 80 Metern Spannweite der Solarmodule, 107 Metern Länge und über 400 Tonnen Masse die größte Raumstation sein, die bisher gebaut wurde. Derzeit (Juli 2006) beträgt die Masse der ISS 183 Tonnen bei einer Länge von 44 Metern. Die endgültige Spannweite ist seit der Installation der ersten Solarzellen bereits erreicht.[3]
Unbemannter Aufbau

Das erste ISS-Bauteil im All war das russische Fracht- und Antriebsmodul Sarja. Es wurde am 20. November 1998 von einer Proton-Schwerlastrakete in die Umlaufbahn gebracht. Zwei Wochen später wurde mit der Space-Shuttle-Mission STS-88 der erste Verbindungsknoten Node 1 oder Unity (Einigkeit) in den Orbit gebracht und mit Sarja verbunden. Darauf folgten mit STS-96 und STS-102 zwei logistische Shuttle-Flüge, die dem Transport von Ausrüstung zur Station dienten. Zudem wurden weitere Arbeiten am Äußeren des Komplexes ausgeführt.
Als nächstes Modul startete im Sommer 2000 das russische Wohnmodul Swesda. Es wurde ebenfalls von einer Proton-Rakete gestartet und dockte automatisch am Sarja-Modul an. Bei einem weiteren Logistikflug (STS-106) wurden Lebensmittel, Kleidung, Wasser und sonstige Alltagsgegenstände für die erste Stammbesatzung zur Station gebracht. Zudem wurde das für die Aufbereitung der Atemluft zuständige Elektron-System installiert. Im Oktober 2000 wurde mit der Mission STS-92 das erste Gittersegment, genannt Integrated Truss Structure Z1, zur Station gebracht. Es ist das Verbindungsstück zwischen der Gitterstruktur mit den Solarmodulen und dem bewohnten Teil der ISS. Danach konnte am 2. November 2000 die erste Langzeitbesatzung, ISS-Expedition 1, auf der Station einziehen. Sie startete mit Sojus TM-31 zur Station.
Bemannter Aufbau
Als nächstes Modul wurde mit der Shuttle-Mission STS-97 das erste von vier großen Solarmodulen zur Station gebracht. Es handelt sich um das P6-Segment, ein Solarmodul, das nach abgeschlossenem Aufbau in Flugrichtung links außen angebracht werden soll. Da jedoch das innere Solarmodul P3/P4 erst mit STS-115 zur Station gebracht werden wird, ist eine definitve Verbindung noch nicht möglich. Deshalb wurde das Solarmodul provisorisch an der Struktur Z1 befestigt, damit es trotzdem eingesetzt werden kann und genügend Strom für den Betrieb der Station liefern kann. Mit der darauffolgenden Mission STS-98 wurde das amerikanische Labormodul Destiny zur Station gebracht und an Unity angedockt. Nach einem weiteren Logistikflug wurde mit STS-100 der erste Roboterarm der Station, Canadarm2, sowie mit STS-104 die US-Luftschleuse Quest angeliefert. Dies versetzte die Raumfahrer in die Lage, ohne die Hilfe des Shuttles Weltraumspaziergänge durchzuführen und zum Aufbau der Station beizutragen.

Am 14. September 2001 startete das einzige ISS-Modul, das mit einer Sojus-Rakete gestartet wurde. Es handelt sich hierbei um das russische Kopplungsmodul Pirs. Es wird sowohl zum Andocken von russischen Raumschiffen als auch für Ausstiege in russischen Raumanzügen genutzt.
Darauf wurden drei weitere Elemente der Gitterstruktur der Station gestartet. Die Elemente S0, S1 und P1 bilden das Gerüst, an dem später die Solarzellen befestigt werden sollen.
Als nächste Elemente folgen die zwei weitere Solarzellen (P3/P4 (Mit der Shuttle-Mission STS-115) und S3/S4 (STS-117)) sowie mit P5 (STS-116) und S5 zwei weitere Gitterstrukturen. Diese Flüge mussten wegen des Flugverbots der Shuttleflotte nach dem Columbia-Unglück verschoben werden und sollen noch in den Jahren 2006 und 2007 stattfinden. Das vierte und letzte Solarmodul S6 soll erst nach dem Anbau des zweiten Verbindungsknotens (Node 2) und des europäischen Forschungsmoduls Columbus sowie des ersten Moduls der japanischen Raumfahrtagentur JAXA installiert werden. Danach folgen noch ein weiteres japanisches Modul, ein russisches Labormodul sowie ein weiterer Verbindungsknoten (Node 3) mit dem Aussichtsmodul Cupola. Damit soll die Station 2010 fertiggestellt sein.[4]
Eine Liste aller ISS-Module geordnet nach dem Zeitpunkt des Starts ist unter Liste der ISS-Module zu finden.
Versorgung
Die Versorgung der Crew mit Lebensmitteln, Frischwasser, Kleidung, Sauerstoff sowie Ersatzteilen und wissenschaftlichen Experimenten wird zur Zeit durch russische Progress-Raumschiffe und das amerikanische Space Shuttle sichergestellt. Im Jahr 2007 soll der erste Flug des europäischen Automated Transfer Vehicle (ATV) stattfinden, ein Jahr später soll das japanische Versorgungsschiff H-2 Transfer Vehicle (HTV) seinen Erstflug haben.
Progress
Hauptartikel: Progress
Die russischen Progress-Raumtransporter stellen die Grundversorgung für die Station sicher. Die von der Sojuskapsel abgeleiteten unbemannten Transporter sind in der Lage, bei circa vier Flügen pro Jahr die Station alleine zu versorgen, sofern sie nur von zwei Personen bewohnt ist. Dies musste während des Flugverbots der Shuttle-Flotte nach dem Columbia-Absturz so durchgeführt werden. Die Raumschiffe sind nicht wiederverwendbar. Nach dem Andocken an einem Port im russischen Teil der Station werden die rund 2,5 Tonnen Fracht und Treibstoff zur Station transferiert. Anschließend wird der Frachtraum mit Müll gefüllt. Nach mehreren Monaten werden die Raumschiffe wieder abgedockt und in der Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht. Russland setzt zur ISS die Progress-Versionen Progress M und Progress M1 ein. Diese Versionen wurden beide schon zur Versorgung der Raumstation Mir eingesetzt und unterscheiden sich größtenteils nur in dem Anteil des Treibstoffes, der mitgenommen werden kann.
Multi-Purpose Logistics Module

Hauptartikel: Multi-Purpose Logistics Module
Das Multi-Purpose Logistics Module (MPLM) ist ein bei Alenia Spazio in Italien gebautes Modul, das in der Nutzlastbucht des Space Shuttles zur Raumstation gebracht wird. Seine Nutzlastkapazität liegt mit 4,5 Tonnen höher als die der Progress-Raumschiffe. Da das Modul zum Start einen Shuttle benötigt ist sein Start aber auch sehr viel teurer. Die Module sind bis zu 25 Mal verwendbar und können auch eingesetzt werden, um Ausrüstungsgegenstände oder Resultate von Experimenten zurück zur Erde zu bringen. Nach dem Andocken des Shuttle wird das Modul von einem Roboterarm aus der Ladebucht der Raumfähre gehievt und an einem Stationsmodul befestigt. Dort wird es innerhalb weniger Tage entladen und wieder vom Shuttle zur Erde gebracht.[5]
ATV und HTV
Ab 2007 soll auch Europa seinen Beitrag zur Versorgung der Station liefern. Dies geschieht mit dem Automated Transver Vehicle (ATV), welches vom Prinzip her gleich wie die russischen Progress-Schiffe funktioniert. Die Nutzlast beträgt mit 7,5 Tonnen aber etwa das dreifache eines Progress-Transporters. Davon können etwa 4,5 Tonnen Treibstoff sein, der genutzt wird um die Bahn der ISS anzupassen, da sich diese durch die Reibung an der sehr dünnen Restatmosphäre in dieser Höhe laufend absenkt. Das erste ATV ist zur Zeit in der Testphase und soll im Mai 2007 von einer Ariane 5 gestartet werden. Dann soll jedes Jahr ein Flug mit einem solchen Modul stattfinden.
Ein ähnliches Transportfahrzeug wird auch von Japan entwickelt. Es wurde nach der H-2-Trägerrakete, die es starten soll, auf den Namen H-2 Transfer Vehicle (HTV) getauft. Es ist etwa so groß wie ein Bus und kann etwa 6 Tonnen Nutzlast zur Station befördern.[6] Im Gegensatz zum ATV wird der japanische Transporter jedoch kein automatisches Andockmanöver durchführen, sondern vom Roboterarm der Station eingefangen und an einem Kopplungsstutzen befestigt. Der Erstflug soll im Jahre 2008 stattfinden.
Besatzungen
Die Raumstation ist seit dem 2. November 2000 permanent bewohnt. Zunächst starteten jeweils drei Raumfahrer (Kommandant und zwei Bordingenieure) gemeinsam zur ISS, um für sechs bis sieben Monate dort zu bleiben. Die Langzeitbesatzungen werden jeweils mit „ISS-Expedition“ und einer Zahl bezeichnet. Zur Zeit ist die ISS-Expedition 13 auf der Station, sie soll noch bis im September 2006 dort bleiben. Die Mannschaften werden jeweils mit Sojus-Kapseln oder mit dem Space Shuttle zur Station bzw. zurück zur Erde gebracht. Eine Übersicht über alle Lanzeitbesatzungen gibt die Liste der ISS-Expeditionen.
Die ersten zwölf Expeditionen bestanden ausschließlich aus russischen und US-amerikanischen Raumfahrern. Mit der Ankunft von Thomas Reiter auf der ISS trat erstmals ein ESA-Astronaut einen Langzeitaufenthalt an.

Nach dem Unglück des Space Shuttles Columbia am 1. Februar 2003 stand das Space Shuttle nicht mehr für die Versorgung der Station zur Verfügung. Die Besatzungsgröße wurde deshalb ab der ISS-Expedition 7 auf zwei Personen reduziert. Auch der weitere Ausbau der Station wurde vorerst gestoppt. Während des Fluges STS-121 wurde der Deutsche Thomas Reiter im Juli 2006 als erster ESA-Raumfahrer zu einem Langzeitaufenthalt auf die ISS gebracht, damit hatte die Station wieder drei Bewohner. Er soll mit STS-116 im Dezember wieder auf die Erde zurückkehren und von der NASA-Astronautin Sunita Williams abgelöst werden.
Insgesamt haben bereits 120 Personen die ISS besucht, davon absolvierten 32 einen Langzeitaufenthalt. Drei Besucher waren Weltraumtouristen, die sich für eine Summe von etwa zwanzig Millionen US-Dollar einen Flug mit der Sojus-Kapsel gekauft haben und sich jeweils ungefähr eine Woche auf der Station aufhielten. Eine detaillierte Übersicht gibt die Liste der Besucher zur Internationalen Raumstation.
Module
Grundsätzlich unterscheidet man druckbelüftete und nicht druckbelüftete Module. Sämtliche Module, die von den Astronauten zum Wohnen, Schlafen und zur Arbeit benutzt werden sind druckbelüftet, da Menschen im Vakuum nicht überleben können. Dazu zählen zum Beispiel das amerikanische Destiny-Labor oder das russische Modul Sarja. Solarzellen oder Gitterstrukturen sind nicht druckbelüftete Module.
Wohn- und Arbeitsmodule
- Sarja
- Sarja (russisch Заря für Sonnenaufgang) war das erste Modul der ISS. Es gehört zum russischen Teil der Station, wurde jedoch größtenteils von der NASA bezahlt. In der ersten Aufbauphase stellte es Strom sowie die Möglichkeiten zur Navigation zur Verfügung. Heute wird es als Frachtmodul für die Zwischenlagerung von Ausrüstungsteilen verwendet.
- Unity
- Der Unity-Verbindungsknoten verbindet den russischen Teil mit dem Rest der Station. Insgesamt verfügt er über sechs Kopplungsstutzen. Teilweise wird der Knoten auch als Stauraum für Nahrungsmittel genutzt, wenn kurz nach der Ankunft von Progress-Frachtern im Sarja-Modul nicht ausreichend Platz ist.

- Swesda
- Swesda (russisch Звезда für Stern) ist das russische Wohn- und Servicemodul der Station. Es beinhaltet Steuereinrichtungen, Lebenserhaltung, hygienische Einrichtungen, Küche, Trainingsgeräte und mehrere Wohnkabinen. Am hinteren Kopplungsstutzen von Swesda docken Sojus-Raumschiffe und Progress-Frachter an. Auch das europäische ATV soll später dort anlegen.
- Destiny
- Das Destiny-Modul ist das amerikanische Labormodul der ISS. Es bietet insgesamt Platz für 23 Racks, die für Experimente, Steuerungseinheiten oder als Stauraum genutzt werden können. Im Labor werden Experimente auf den Gebieten Mikrogravitation, Lebenswissenschaften, Biologie, Ökologie, Erderkundung, Weltraumforschung und Technologie durchgeführt.
- Quest
- Quest ist die amerikanische Luftschleuse der ISS. Sie ermöglicht das Verlassen der Station in amerikanischen Raumanzügen für Wartungs- und Reparaturarbeiten außerhalb der ISS. In der Luftschleuse werden auch die amerikanischen Raumanzüge sowie Werkzeuge für den Außerbordeinsatz gelagert.
- Pirs
- Pirs ist die russische Luftschleuse. Sie wird für Ausstiege in russischen Orlan-Anzügen benutzt. Im Gegensatz zu Quest kann Pirs jedoch auch als Kopplungsstutzen für anfliegende Sojus-Raumschiffe oder Progress-Frachter genutzt werden.
- Columbus
- Columbus ist das europäische Labormodul der ISS. Es enthält Platz für insgesamt 10 Racks, die unter anderem für Experimente der Material- und Biowissenschaften sowie der Flüssigkeitsforschung genutzt werden sollen. Das Columbus-Raumlabor traf am 30. Mai 2006 am Kennedy Space Center ein, wo es seitdem bis zum Start gelagert wird. Im Oktober 2007 soll das Columbus-Modul mit dem Flug STS-122 zur ISS gebracht werden.
Nicht druckbelüftete Module

- Integrated Truss Structure
- Das eigentliche Gerüst der Station wird Integrated Truss Structure genannt. Es ist senkrecht zur Flugrichtung ausgerichtet und besteht aus 11 Elementen. Die Elemente P1, P3/4, P5 und P6 sind in Flugrichtung links angeordnet (von engl. portside für Backbord). Auf der rechten Seite werden die Elemente S1, S3/4, S5 und S6 genannt. Das Element S0 liegt in der Mitte und ist über das Element Z1 mit dem bewohnten Teil der Station verbunden.
- Solarmodule
- Neben den kleineren Solarzellen an den russischen Modulen, die vor allem zu Baubeginn genutzt wurden, hat die ISS vier große Solarelemente. Diese sind an den Elemente P6 und P4 auf der linken bzw. S6 und S4 auf der rechten Seite angebracht. Die Elemente können in beide Richtungen um 360° gedreht werden, um immer optimal auf die Sonne ausgerichtet zu sein.
- Canadarm2
- Der Roboterarm der Station wird (in Anlehnung an den Canadarm des Shuttles) Canadarm2 genannt. Der Arm kann eine Masse von bis zu 100 Tonnen bewegen und wird vom Innern des Destiny-Labors aus gesteuert. Dazu stehen vier Kameras zur Verfügung, direkter Blickkontakt ist also nicht notwendig. Der Arm ist nicht an einer festen Stelle der Station montiert, sondern hat kann ein einem von mehreren Konnektoren die über die ganze Station verteilt sind befestigt werden. Dazu hat der Arm an beiden Enden eine Greifmechanik. Zudem kann der Arm auf dem Mobile Service Transporter gesetzt werden so auf Schienen entlang der Gitterstruktur gefahren werden.
- European Robotic Arm
- Der European Robotic Arm ist ähnlich wie Canadarm2 ein robotischer Arm. Er verfügt im Gegensatz zum Canadarm2 jedoch über Kopplungssysteme, die für den russischen Teil der ISS ausgelegt sind. Der Arm hat eine Länge von über 11 Metern und kann mit einer Genauigkeit von unter 5mm etwa 8 Tonnen positionieren.
Kosten
Was das Projekt insgesamt kosten wird, ist umstritten. Nachdem die NASA beim Anfangsbetrag von 40 Milliarden US-Dollar diverse Korrekturen nach oben vornehmen musste, gibt sie heute keine neuen Kostenschätzungen mehr heraus. Sigmar Wittig, Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), schätzte die Gesamtkosten auf etwa 100 Milliarden Dollar.
Diverses
Im Gegensatz zu zeitlich begrenzten Raumflügen, auf denen die Zeit gemäß Mission Elapsed Time (MET) gemessen wird, gilt auf der Raumstation die Zeit nach UTC / GMT.
Beobachtung der Station von der Erde aus
Die Station ist das größte und leuchtstärkste künstliche Objekt im Erdorbit, sie erreicht scheinbare Helligkeiten bis zu -1 mag, d.h. sie erscheint unter günstigen Bedingungen von der Erde aus etwa ebenso hell wie der hellste Stern, Sirius.
Forschungsprojekte auf der ISS
- Primäre Atomreferenzuhr im Weltraum
- Rubidium Atomic Clock Experiment
- Abgestimmte Atomuhrgruppe im Weltraum
Vorlage:Siehe auch - ISS-Expeditionen
Quellen
- ↑ RP Online: Freedom - Alpha - ISS
- ↑ Spaceflight Now: Space Shuttle Launch Manifest, 3. August 2006 (englisch)
- ↑ RP Online: ISS in Zahlen
- ↑ RP Online: Kraftakt im Orbit
- ↑ Raumfahrer.net: Multi Purpose Logistics Module (MPLM), 25. August 2003
- ↑ Jaxa: H-II Transfer Vehicle, 26. Juni 2006 (englisch)
Weblinks
- ISS-Seite der NASA (englisch)
- Raumfahrer.net – große ISS-Rubrik
- Animationsvideo, das den Aufbau der ISS zeigt (nach den aktuellen Planungen vom April 2006)
- Heavens-Above – Übersicht über die Beobachtungsmöglichkeiten der ISS (englisch)
- ISS-Link für Unterricht und Schule auf dem NRW-Bildungsserver
- Telepolis: Quo VadISS? – Die Odyssee der Internationalen Raumstation
- Fotos der NASA zur ISS – auch in hoher Auflösung
- Realtime Data Orbital Tracking der NASA – Echtzeitverfolgung der Flugbahn der ISS
- Satellite Sighting Information – Zeiten und Orte der ISS und Shuttles am Nachthimmel über Deutschland