Franz Studniczka
Franz Studniczka (* 1860 in Jaslo, Galizien; † 1929 in Leipzig) war Professor für Klassische Archäologie an der Universität Leipzig seit 1896.
Er wurde 1860 als Sohn eines österreichischen Beamten geboren. Studniczka war in Wien Schüler des Klassischen Archäologen Otto Benndorf. 1882 wurde Franz Studniczka Assistent in Wien und habilitierte sich 1887 mit einer Arbeit zur archaischen Malerei. 1889 wurde Studniczka Professor in Freiburg im Breisgau.
Studniczka war Professor für Klassische Archäologie an der Universität Leipzig seit 1896. Er folgte Johannes Overbeck, der 1895 starb. Er war ein Kenner der römischen und griechischen Kunst allerersten Ranges. Obwohl bereits seit 1929 tot, so sind seine stilkritischen Methoden in der Archäologie wie u.a. zu Menander Meilensteine archäologischer Forschung und noch heute wegweisend. Diese Methoden erwiesen sich als wichtige Hilfsmittel nicht nur bei der stilkritischen Analyse, sondern auch bei der Feststellung von Fälschungen. 1911 machte Studniczka eine erste sorgfältige Analyse des Tonreliefs im Museum of Fine Arts (Boston). Studniczkas Wiederherstellung der Kopenhagener Artemis-Iphigenie-Gruppe zählt zu den herausragendsten Leistungen der Leipziger Archäologie.
Die Universität Leipzig verdankt Studniczka den weiteren Ausbau der unter Overbeck begonnenen Antikensammlung insbesondere von Abgüssen, so daß sie zu einer der größten Abgußsammlungen im Deutschen Reich heranwuchs. Trotz der Kriegsverluste im zweiten Weltkrieg ist sie noch heute eine bedeutende Abgußsammlung griechischer und römischer Antiken.
Studniczka war Mitglied in der Sächsische Akademie der Wissenschaften in Leipzig. Eine Bronzebüste Studniczkas von 1929 wurde vom Oberkonservator des Archäologischen Instituts Franz Hackebeil angefertigt. Diese befindet sich heute im Studiensaal des Instituts für Klassische Archäologie in Leipzig.
Sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl wurde Bernhard Schweitzer.
Werke (Auswahl)
- Das Bildnis des Aristoteles. Leipzig: A. Edelmann, 1908.
- Beiträge zur Geschichte der altgriechischen Tracht. Vienna: O. Gerold's Sohn, 1886
- Jahrbuch des deutschen Archäologischen Instituts 43 (1928): 140 ff.; "Das Gegendstück der Ludovisischen Thronlehne." Jahrbuch des deutschen Archäologischen Instituts 26 (1911): 50 ff.;
- "Die Anfänge der griechischen Bildniskunst." Zeitschrift für bildende Kunst 62, no. 6 (1928-1929): 121-134.
- "The Sophocles Statues." Journal of Hellenic Studies 43 (1923): 57-67.
- "Das Bildnis Menanders." Neue Jarbucher fur das Klassische Altertum, 21 (1918).
Literatur
- Herbert Koch, Nachruf auf Franz Studniczka, in: Sitzungsberichte der Philologisch-Historischen Klasse an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Bd. 82 (1930), H. 2, S. 1–20. Mit vollständiger Bibliographie Studniczkas
- Archäologenbildnisse: Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Reinhard Lullies, ed. Mainz am Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 1988: 138-139.
Weblinks
- http://publicus.culture.hu-berlin.de/sammlungen/detail.php?dsn=314&view=2
- http://www.uni-leipzig.de/~antik/ai/geschichte.html Mit Porträt von Studniczka
- http://homepage.univie.ac.at/elisabeth.trinkl/forum/forum1200/17ika.htm
Personendaten | |
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NAME | Studniczka, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Professor für Klassische Archäologie |
GEBURTSDATUM | 1860 |
GEBURTSORT | Jaslo, Galizien |
STERBEDATUM | 1929 |
STERBEORT | Leipzig |