Landtagswahl in Liechtenstein 2021
Am 7. Februar 2021 fanden in Liechtenstein Parlamentswahlen zur Wahl der 25 Mitglieder des Landtags statt.[1]
Wahlergebnis
Die folgende Tabelle gibt die Verteilung der Stimmen auf die Parteien wieder. Dabei hatten die Wähler im Oberland 15 Stimmen zu vergeben, die Wähler im Unterland 10 Stimmen.
Partei | Stimmen | Sitze | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | % | +/− | Anzahl | +/− | ||
Vaterländische Union (VU) | 72'409 | 35,9 | +2,1 | 10 | +2 | |
Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) | 72'386 | 35,9 | +0,6 | 10 | +1 | |
Freie Liste (FL) | 25'956 | 12,9 | +0,2 | 3 | 0 | |
Demokraten Pro Liechtenstein (DPL) | 22'476 | 11,1 | +11,1 | 2 | +2 | |
Die Unabhängigen (DU) | 8'543 | 4,2 | −14,6 | 0 | −5 | |
Summe | 201'770 | 100,0 | 25 |
Wahlsystem
Die 25 Landtagsabgeordneten werden in offener Listenwahl im Verhältniswahlrecht aus zwei Wahlkreisen gewählt, dem Oberland mit 15 Sitzen und dem Unterland mit 10 Sitzen. Die Sperrklausel liegt bei 8 % landesweit.[4]
Ausgangslage
Bei der Wahl 2017 gewann die Fortschrittliche Bürgerpartei in Liechtenstein (FBP) die relative Mehrheit. Sie bildete gemeinsam mit der Vaterländischen Union (VU) eine Regierung. Regierungschef wurde Adrian Hasler. Er verkündete, 2021 nicht mehr für das Amt bereitzustehen. Während der Legislaturperiode trat vorübergehend ein Abgeordneter (Johannes Kaiser) aus der FBP-Fraktion aus, wodurch sie ihre Mehrheit innerhalb der Koalition verlor.
2018 gründeten sich aus drei ausgetretenen Abgeordneten der Unabhängigen (du) die Demokraten pro Liechtenstein (DPL). Diese bildeten die Neue Fraktion (NF), während die übrigen zwei Abgeordneten der Unabhängigen fraktionslos wurden, da es für eine Fraktion dreier Abgeordneter bedarf.
Parteien und Kandidaten
Die fünf bisher im Landtag vertretenen Parteien treten mit einer Rekordzahl von insgesamt 75 Kandidaten (23 Frauen und 52 Männer) für die 25 Sitze zur Wahl an. Dabei nominierten die beiden Regierungsparteien erstmals in beiden Wahlkreisen weniger Kandidaten, als Sitze zu vergeben sind. Die VU stellt 22 Kandidaten, die FBP 20, die DPL 16, die FL 12 und die DU 5.[5]
Der amtierende Regierungschef Adrian Hasler (FBP) und Regierungsrat Mauro Pedrazzini (FBP) verzichteten nach acht Jahren auf eine erneute Regierungskandidatur. Die FBP nominierte mit Sabine Monauni erstmals eine Frau als Regierungschefkandidatin. Als weitere Kandidaten für die Regierung nominierte sie Katrin Eggenberger (bisher) und Manuel Frick.[6] Für die VU tritt Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch als Regierungschefkandidat an, Dominique Hasler (bisher) und Graziella Marok-Wachter komplettieren das Regierungskandidatenteam.[7] Die Freie Liste verzichtete im Unterschied zu 2017 auf die Nomination eines Regierungskandidaten. Die Regierungskandidaten stehen selbst nicht für den Landtag zur Wahl, werden in der Regel aber bei der Regierungsbildung berücksichtigt.
Einzelnachweise
- ↑ LLV. Abgerufen am 6. September 2020.
- ↑ Landtagswahlen 2021 - Ergebnisse. Abgerufen am 7. Februar 2021.
- ↑ Parlamentswahlen – Liechtenstein: Die Vaterländische Union hat die Wahl gewonnen. Schweizer Radio und Fernsehen, 8. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021.
- ↑ Landtag – Landtagswahlen. Abgerufen am 6. September 2020.
- ↑ Patrick Schädler: Grösste Auswahl aller Zeiten. Liechtensteiner Vaterland, 9. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- ↑ Sabine Monauni als FBP-Spitzenkandidatin nominiert. Liechtensteiner Volksblatt, 18. August 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- ↑ Hasler, Risch, Marok-Wachter: Das VU-Regierungsteam. Liechtensteiner Vaterland, 18. September 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.