Baar ZG
ZG ist das Kürzel für den Kanton Zug in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen zu vermeiden. |
Vorlage:Ort Schweiz Baar ist eine politische Gemeinde des Kantons Zug in der Schweiz.
Geographie
Baar liegt nördlich der Stadt Zug. Der Hauptfluss ist die Lorze welche im Ägerisee entspringt und in den Zugersee fliesst. Der Hausberg ist die Baarburg.
Ortschaften
Das Zentrum der Gemeinde Baar bildet die gleichnamige Ortschaft, das weitläufige Gemeindegebiet umfasst zudem die drei Siedlungen Allenwinden, Blickensdorf und Inwil, den Weiler Deinikon und weitere Einzelhöfe.
- Allenwinden
- Die Ortschaft Allenwinden (705 m ü.M.) liegt südöstlich von Baar am Zugerberg und ist Wohnort von etwa 1'250 Menschen.
- Blickensdorf
- Die Ortschaft Blickensdorf (441 m ü.M.) liegt nordwestlich von Baar, jenseits der Lorze.
- Deinikon
- Der Weiler Deinikon besteht aus einer Gruppe von Einzelhöfen und liegt nördlich von Baar.
- Inwil bei Baar
- Die Ortschaft Inwil (443 m ü.M.) liegt südlich von Baar, in unmittelbarer Nähe zurStadt Zug.
- Neuägeri
- Die Steusiedlung Neuägeri gehört mehrheitlich zur Gemeinde Unterägeri mit kleineren Anteilen der Gemeinden Baar – an ihrem südöstlichsten Zipfel – Menzingen und Zug. Der Weiler liegt an der Hauptstrasse Unterägeri–Zug, die in diesem Abschnitt parallel zur Lorze verläuft und bildet einen lokalen Verkehrsknotenpunkt.
- Sihlbrugg Dorf
- Der Weiler Sihlbrugg ist ein Verkehrsknotenpunkt und verteilt sich auf die vier Gemeinden Neuheim, Baar, Hausen am Albis und Hirzel. Er liegt auf dem Baarerboden, nordöstlich von Baar und dem Hof Walterswil, jenseits der Wasserscheide zwischen Sihltal und Lorzetal.
- Walterswil
- Der Hof Walterswil (513 m ü.M.) liegt am Baarerboden, nordöstlich von Baar und nördlich am Fuss der Baarburg. Der Hof wurde im Jahre 1629 vom Kloster Wettingen gekauft und zu einem regional bedeutenden Bad ausgebaut, welches über 200 Jahre bestand und zugleich ein Marienwallfahrtsort war.
Flora und Fauna
Die Wälder der Gemeinde Baar sind Mischwälder, die bekanntesten sind die Baarburg und die Wildenburg. Die Baarburg liegt nordöstlich des Stadtzentrums, die Wildenburg im Südosten beim Dorf Allenwinden.
Ein sehr grosser Wald ist das Lorzentobel, welcher sich entlang der Lorze zieht. Weitere Wälder sind die Ruggeren, der Hintersattel, das Chugelrüti, Hegi, der Deiniker Wald, der Schönbüelwald und Teile des Steinhausenerwald. Des Weiteren gibt es zahlreiche kleinere Wäldchen, wie die Bachtalen.
Die Fauna der Gemeinde Baar entspricht derjenigen des übrigen Kantons Zug.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1743 | 1'831 | 1963 | 10'000 |
1749 | 1'767 | 1970 | 14'074 |
1798 | 1'757 | 1973 | 15'000 |
1850 | 2'346 | 1980 | 15'092 |
1860 | 3'323 | 1990 | 16'049 |
1900 | 4'484 | 2000 | 19'057 |
1950 | 6'992 | 2003 | 20'000 |
1960 | 9'114 | 2005 | 20'266 |
Die Bevölkerung ist seit 1743 um über das Zehnfache gestiegen.
Politik
Legislative
Die Legislative wird in der Gemeinde Baar durch eine Gemeindeversammlung gebildet. Jeder Bürger darf Stimmen, der über 18 und nicht durch eine geistige Behinderung beeinträchtigt ist.
Exekutive
Der Gemeinderat besteht aus sieben Mitgliedern und bildet die Exekutive. Die sieben Mitglieder sind:
Name | Funktion | Verwaltungsabteilung |
---|---|---|
Jürg Dübendorfer | Gemeindepräsident | Vorsteher Präsidales/Kultur |
Sylvia Binzegger Imfeld | Gemeinderätin | Schulpräsidentin |
Trudy Fux | Gemeinderätin | Vorsteherin Soziales |
Andreas Hotz | Gemeinderat | Vorsteher Finanzen/Wirtschaft |
Walter Ineichen | Gemeinderat | Vorsteher Planung/Bau |
Paul Langenegger | Gemeinderat | Vorsteher Gesundheit/Sicherheit |
Hans Steinmann | Gemeinderat | Vorsteher Liegenschaften/Freizeit |
Parteien
In der Gemeinde Baar gibt es insgesamt fünf politische Parteien:
Wappen
Das Wappen zeigt zwei Wahrzeichen der Gemeinde Baar, links die Baarburg und rechts das Doppelkreuz der St. Martinskirche.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Baar verläuft der Abschnitt Zürich–Zug der Hauptstrasse 4. Nordwestlich von Baar verläuft auf Gemeindegebiet die Autobahn A4a, die bei Walterswil an der Hauptstrasse 4 beginnt; westlich von Baar beim gleichnamigen Autobahnanschluss verlässt sie das Gemeindegebiet.
Der Mitten in der Ortschaft Baar gelegene, gleichnamige Bahnhof liegt an der Eisenbahnstrecke Thalwil–Zug, die 1897 von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) als Teil des Zürcher Gotthardbahn-Zubrigers eröffnet wurde. Die Strecke zweigt in Thalwil von der Linksufrigen Seebahn ab und erreicht Baar via Sihlbrugg Station im Norden durch den einspurigen Albistunnel; im Süden führt die Strecke in den Bahnhof Zug. Der Bahnhof (samt der Strecken) ging 1902 an die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) über und wird heute von Zügen der S-Bahn Zürich (seit 1990) und der Stadtbahn Zug (seit Dezember 2004) bedient. Zusammen mit der Betriebsaufnahme der Stadtbahn Zug wurden auf dem Gemeindegebiet auch die beiden Haltestellen Baar Neufeld und Baar Lindenpark erstellt.
Den regionalen Busverkehr betreiben seit 1951 die Zugerland Verkehrsbetriebe. Der Vorgängergesellschaft Elektrische Strassenbahnen im Kanton Zug (ESZ) betrieb zwischen 1913 und 1953 eine Überland-Tramstrecke, die Baar auch bediente.
Bildung
Die Gemeinde Baar verfügt über Kindergärten, Primarschulen und eine Sekundarschule, zudem verfügen die Ortschaften Inwil und Allenwinden über je einen eigenen Kindergarten und eine Primarschule.
Die Oberstufenschüler die das Gymasium (Kantonsschule) besuchen, müssen dafür in die Nachbargemeinde Zug.
Kunst, Kultur
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Pfarrkirche St. Martin ist im 14. Jahrhundert entstanden. Das Kirchenschiff wurde 1771–77 barockisiert. Ausser den spätbarocken Stukkaturen und Deckenmalereien sind im Inneren auch spätgotische Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert zu sehen.
Die Friedhofkapelle St. Anna ist mit einer geschnitzten Holzdecke von 1508 versehen.
Die reformierte Kirche, erbaut 1866-67 von Ferdinand Stadler, ist in neugotischem Stil gehalten.
Das Rathaus, ein Fachwerkbau über gemauertem Sockel, wurde 1676 erbaut.
Die Fabrikanlage Spinnerei an der Lorze mit den beiden Haupttrakten von 1852–57 bilden eine Gebäudegruppe, die für die Zeit der frühen Industrialisierung typisch ist.
Die Ruine Wildenburg, südöstlich von Baar gelegen, war einer der Sitze der Ritter von Hünenberg und wurde im 14. Jahrhundert zerstört.
Die Wallfahrtskapelle St. Wendelin im Ortsteil Allenwinden wurde 1594 erbaut.
Die Höllgrotten. Eine Tropfsteinhöhle der besonderen Art.
Die Baarer Brauerei stellt Schwarzbier, Weissbier und Maisbier her.