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Stromberg (Fernsehserie)

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Vorlage:Infobox Fernsehserie Stromberg ist eine deutschsprachige Comedy-Fernsehserie, die auf dem deutschen Privatsender ProSieben ausgestrahlt wird.

Stil und Handlung

Die Serie ist eine Parodie auf die beim Fernseh-Publikum beliebten Doku-Soaps (siehe auch Mockumentary). So werden gelegentlich durch die Kameraführung heimlich vorgenommene Aufnahmen suggeriert, und die Charaktere interagieren mit dem Regisseur.

Handlungsort der nach dem Abteilungsleiter Stromberg benannten Serie ist ein Büro der fiktiven "Capitol"-Versicherung, in dem ein skurriler Alltag zwischen Machismo und Mobbing herrscht.

Entwicklung

Die Sendung wurde inspiriert von der BBC-Fernsehserie The Office. Die BBC sah in Stromberg zu viele Gemeinsamkeiten zur eigenen Produktion und drohte der Produktionsfirma Brainpool mit einer Urheberrechtsklage. Seit der zweiten Staffel wird deshalb im Abspann der Serie explizit hingewiesen: „Stromberg - Inspired by the UK BBC series "The Office" created by Ricky Gervais and Stephen Merchant“.

Trotz leicht unterdurchschnittlicher Quoten hat die Serie dank starkem Fan-Interesse und guter Kritiken eine zweite Staffel bekommen, die seit dem 11. September 2005 ausgestrahlt wird und zehn Folgen umfasst. Die erste Staffel umfasst nur acht Folgen. Beide Staffeln sind komplett auf DVD erhältlich.

Nach längerer Zeit ohne offizielle Aussagen zu einer möglichen dritten Staffel gab ProSieben-Sprecherin Petra Hinteneder Mitte März 2006 bekannt, dass die Dreharbeiten für die neuen Folgen im Herbst des gleichen Jahres beginnen werden. Mit einem Sendetermin vor Anfang 2007 sei damit aber nicht mehr zu rechnen. Eine nicht unerhebliche Rolle in dieser Entscheidung wird einer Online-Petition für eine dritte Stromberg-Staffel zugeschrieben, die ein Stromberg-Fanclub am 18. November 2005 initiiert hatte und welche auf große Unterstützung gestoßen war. Auf Oliver Wnuks Website[1] heißt es zudem, dass die dritte Staffel aus acht Folgen bestehen wird und Arne Feldhusen wieder Regie führt.

Charaktere

  • Die Hauptperson Bernd Stromberg ist ein egoistischer, selbstgerechter Macho, der sich oft in seinen Metaphern verliert. Er sieht seine Kollegen -- welche er vornehmlich mit Spitznamen versieht -- als Mittel zum Zweck. Stromberg ist der überzogene Urtyp eines (allerdings inkompetenten und auch nicht zu eifrigen) Karrieremenschen, der sich wie eine Fahne im Wind dreht, und dabei über Leichen geht. Zielscheibe seiner Witze sind gleichermaßen Frauen, Behinderte, Einwanderer, sowie sämtliche andere Gruppen. Bei aller Böshaftigkeit dieser Person übt sie doch zugleich die größte (humoristische) Anziehungskraft aus; Stromberg ist mit seinen politisch unkorrekten Verhalten ein Überbleibsel aus einer längst vergangenen Zeit, welches aber im Kern doch in vielen Büromitarbeitern vorhanden ist. In einigen seltenen Folgen bricht die "Kompetenz"-Maskerade von Stromberg soweit zusammen, dass dieser sich seine Fehler eingestehen muß, und -- etwa unter Tränen -- seine menschliche Seite offenbart.
  • Ulf Steinke ist der prototypische Macho, dem der Büroalltag eher lästig zu sein scheint, und der sich lieber für Autos und andere "Männerthemen" interessiert. Ulf war über Monate hinweg mit der Kollegin Tanja Seifert liiert, hat sich aber dann aus Angst vor zu viel Nähe und Alltagstrott wieder getrennt -- nur um kurzerhand später doch wieder Interesse zu zeigen. Ulf ist oftmals der einzige der Mitarbeiter, der über Strombergs Witze gegen andere lacht. Seine eigenen Attacken richten sich hauptsächlich gegen seinen Kollegen Berthold.
  • Berthold "Ernie" Heisterkamp ist der etwas trottelige, und immer halb durchgeschwitzte, aber doch ehrgeizige und oftmals kompetente Kollege. Er ist beliebte Attacke von Kollegenspäßen, denen er zumeist mit Wutausbrüchen, und Forderungen von Abmahnungen entgegentritt. Berthold, der von allen nur Ernie genannt wird (wegen "Ernie & Bert" aus der Sesamstraße), ist ein typischer "Streber", der dem Chef immer zur Seite steht. Seine Körperhaltung erinnert oftmals an die von Adolf Hitler, eine Eigenschaft, die in der ersten Folge mit einem Tintenstrich über Bertholds Oberlippe unterstrichen wurde. In der zweiten Staffel, in welcher Strombergs Vorgesetzter Herr Becker Berthold mehr Kompetenzen zuschreibt, sorgen Bertholds mangelndes Taktgefühl, seine fehlenden "social skills", sowie eine Intrige von Stromberg gegen ihn für einen nur kurzen Auftritt als "zweiter Chef". Neben all dem ist Berthold ein großgebliebenes Kind (er liest Yps und Phantom, hat einen engen Kontakt zu seiner Mutter, und sammelt Figürchen), ein Romantiker, der die Frauen verwöhnt, auch mit seinen Massage- und Tanzkenntnissen, und ein Anwender von Telefonfloskeln wie "Tschüssing", "Okäse" oder "Wunderbärchen".
  • Erika Burstedt ist die etwas dickliche Kollegen, die oftmals ihre Finger in die Essen der anderen steckt. Ihre Kompetenz beweist sie in einer Folge, in der Großkunde Herr Petersen sie zum Vertragsabschluß erwünscht, da sie mehr Fachkenntnisse als ihr Vorgesetzter Stromberg aufweist. Erika ist alles in allem eine gute Seele, auch wenn sie wie alle anderen Kollegen dem gelegentlichen Spaß gegen Berthold und andere nicht abgeneigt ist.
  • Tanja Seifert ist eine recht beliebte Kollegin, die für einige Zeit mit Ulf zusammen war. Hier und da ist sie den Flirtattacken von Stromberg ausgesetzt.
  • Sabine "Sabbel" Buhrer ist Betriebsrätin und die Gegenspielerin von Tanja Seifert. Sie taucht eher selten auf, und hat kurzfristig mit Ulf angebandelt.
  • Tatjana Berkel ist die Chefin von Stromberg aus der 1. Staffel der Serie. Von Stromberg (in ihrer Abwesenheit) nur "Tuberkel" genannt, ist sie eine kompetente, aber auch strenge Chefin, die Stromberg oftmals harsch die Richtung weist.
  • Sinan Turculu aus der 1. Staffel ist der türkischstämmige Kollege von Stromberg. Er ist wesentlich kompetenter als Stromberg, und wird somit zu dessen Erzfeind.
  • Timo Becker ist der neue Chef der zusammengelegten Continental-Abteilungen ab der 2. Staffel. Er ersetzt somit die Rolle von Frau Berkel. Herr Becker, ein Fußballfan, hat ein freundliches Auftreten und setzt sich für seine Kollegen ein. Stromberg hatte ihn zunächst als Konkurrenten bekämpft -- etwa das Gerücht in Umlauf gebracht, Herr Becker wäre schwul -- um dann aber die weiße Fahne zu schwenken und umzusteigen auf eine Ersatzstrategie; dem einschleimen. Diese Strategie führte allerdings auch zu keinem Erfolg, insbesondere wegen der Inkompetenz von Stromberg.
  • Lars Lehnhoff kommt in der 2. Staffel neu hinzu. Er ist ein immer in Anzug gekleideter Kollege, der allerdings eher selten in Erscheinung tritt.
  • Nicole Rückert ist ab der 2. Staffel die bewußt farblose Kollegin, welche oftmals als einzige noch zu Stromberg (oder Berthold) hält -- aber eher aus Freundlichkeit und Naivität.
  • Herr Althoff ist ein Großkunde, der ausnahmsweise zu Stromberg hält, und welcher Strombergs Humor gefällt.
  • Theo ist Strombergs Freund. Er ist Bandmanager (etwa von Hypernoise), und hat eine sehr laute, manchmal charmante, Art.
  • Birgit Stromberg ist die Frau von Bernd Stromberg. Es kommt währen der Serie zu einer Trennung der beiden. Über Birgt ist nicht viel bekannt, doch erscheint sie ab und zu im Büro um sich mit ihrem Mann zu streiten, oder sie ruft ihn an, um ihm Einkaufsaufträge mitzuteilen. Birgit taucht in einer Folge mit dem an Alzheimer leidenden Schwiegervater Lorenz auf.
  • Herr Röhler ist ein Kollege ungefähr auf gleicher Ebene wie Stromberg. Er hat vor der Contintental-Versicherung bei der Helios (auch bekannt als "HeliChaos") gearbeitet. In der zweiten Staffel soll er kommissarisch Strombergs Position einnehmen, da Stromberg seine Kündigung einreicht. Herr Röhler steht Stromberg neutral bis freundlich eingestellt.

Darsteller


Preise

Stromberg war im Jahr 2005 für den Adolf-Grimme-Preis, den Deutschen Comedypreis und den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Christoph Maria Herbst gewann für seine Rolle als Stromberg 2005 den Bayerischen Fernsehpreis und den Deutschen Comedypreis als bester Darsteller.

Als einzige Privatsender-Sendung wurde Stromberg 2006 mit dem Adolf-Grimme Preis in der Kategorie "Fiktion & Unterhaltung" ausgezeichnet.

Resonanz

Trotz der Anerkennung der Kritiker und des günstigen Sendeplatzes Sonntag abends tut sich die Serie schwer, den von ProSieben angestrebten Marktanteil von 13 bis 14 Prozent in der Zielgruppe zu erreichen. Die Folgen der zweiten Staffel schafften durchschnittlich eine Einschaltquote von ungefähr elf Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen.

Fans der Serie schätzen diese speziell wegen ihres Humors, der deutlich subtiler sei als bei vergleichbaren Comedyformaten. Viele der Anspielungen sind auch wohl nur verständlich, wenn man auf eigene Erfahrungen im Büroalltag zurückgreifen kann (ob im Bereich Versicherung oder nicht ist dabei eher unentscheidend). Gleichzeitig kritisiert ein Teil dieser Fangemeinde jedoch auch die Veränderungen, die zu Beginn der zweiten Staffel vorgenommen wurden. So wurde zum einen mit Herrn Becker (gespielt von Lars Gärtner) eine neue Hauptfigur eingeführt, die Stromberg als Abteilungsleiter ablöst, zum andern wurden die Charaktere Frau Berkel und Herr Turculu, die aus der ersten Staffel bekannt waren, aus der Serie gestrichen.

Trivia

  • Ralf Husmann, der Autor der Serie, spielt in einigen Szenen der 1. und 2. Staffel mit, z.B. Folge Badminton.
  • Der Junge in der Folge Die Putzfrau ist der Sohn von Martina Eitner-Acheampong.
  • Der Regisseur ließ manchmal die Kamera weiterlaufen, als die geschriebene Szene eigentlich schon zu Ende war. So entstanden einige spontane Gags wie ...und das ist kein ungünstiger Wirbel (Folge: Mobbing).

Quellen

  1. www.oliverwnuk.de