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Serben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Serben
Weltweit: ca. 11 Millionen
Regional:
Serbien und Montenegro
 6,674,470
Bosnien und Herzegowina
 1,479,930
Deutschland
 600,000
Kroatien
 201,631 (2001)
Österreich
 177,320 (2001)
USA
 164,923 (2001)
Australien
 97,315 (2001)
Schweiz
 96,000
Kanada
 55,545 (2001)
Slowenien
 38,964 (2002)
Mazedonien
 35,939 (2002)
Rumänien
 22,725 (2002)
Albanien
 10,000
Ungarn
 5,000
Tschechische Republik
 1,801 (2001)
Neuseeland
 1,400
Slowakei
 434 (2001)
SpracheSerbisch
ReligionVorwiegend orthodoxe Christen, Protestanten, römische Katholiken und Muslime.
Ethnische Gruppierung
Indoeuropäer
  Slawen
    Südslawen

Die Serben sind ein südslawisches Volk. Wie auch Kroaten und Bosniaken sprechen sie die Serbokroatische Sprache. Die meisten Serben gehören der Serbisch-Orthodoxen Kirche an.

Bevölkerung

Serbien und Montenegro ist das traditionelle Kernland der Serben. Große serbische Bevölkerungsteile leben auch in Kroatien und in Bosnien und Herzegowina (wo sie neben den Bosniaken und Kroaten zu den drei konstitutiven Staatsvölkern Bosnien-Herzegowinas gehören), hauptsächlich in der Republika Srpska. Kleinere serbische Minderheiten gibt es in Albanien, Mazedonien, Rumänien, Slowenien und Ungarn.

Die größte städtische Bevölkerung von Serben ist in Belgrad, Novi Sad und Niš in Serbien-Montenegro zu finden, und in Banja Luka in Bosnien-Herzegowina. In Serbien-Montenegro (Kosovo inbegriffen) bilden die Serben etwa 63% der Gesamtbevölkerung, in Kroatien 5% (vor den Balkankriegen 1991 waren es 12%), in Bosnien-Herzegowina 31%.

Kultur

Die Serben haben ihren Beitrag in der Entwicklung von Kunst und Wissenschaft geleistet: Als wichtige Wissenschaftler sind Nikola Tesla, Mihailo Pupin und Milutin Milanković bekannt; als Schriftsteller Ivo Andrić (Die Brücke über die Drina), Miloš Crnjaski (Wanderungen), Danilo Kiš (Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch) oder Milorad Pavić (Chasarisches Wörterbuch); und als Künstler/Interpreten z.B. Weird Al Yankovic oder die SchauspielerInnen Mila Jovović (halb Serbin, halb Russin), Emir Kusturica, Karl Malden (Die Straßen von San Francisco) oder der Schauspieler und Regisseur John Malkovich. Bekannte Sportler sind Vlade Divac (Basketball), Savo Milošević (Fussball), Jelena Dokić (Tennis), Monica Seles (Tennis - halb Serbin, halb Ungarin) oder Predrag Stojaković (Basketball). Der Zerfall Jugoslawiens und die Kriege der neunziger Jahre rückten leider drei Serben in die internationale Aufmerksamkeit: Slobodan Milošević, Radovan Karadžić und Ratko Mladić.

Sprache

Das Serben sprechen das Serbische aus der Gruppe der südslawischen Sprachen. Die serbische Identität ist sehr eng mit der Sprache und der Schrift verbunden, in diesem Fall das Kyrillisches Alphabet, obwohl in den letzten Jahrzehnten das Latein immer mehr im Gebrauch ist. Die Bosniaken, Kroaten und Montenegriner sprechen im Grunde die gleiche Sprache, weswegen die Linguisten von einer gemeinsamen Serbokroatischen Sprache reden.

Nachname

Die meisten serbischen Nachnamen enden mit einem , wie z.B. in Milanković. Das wird dabei als ein weiches itch ausgesprochen. Der Buchstabe ć war früher in Westeuropa nicht gebräuchlich, weswegen das in der Regel als ein ich, itch oder itz geschrieben wurde, wie z.B. Milankovich, Milankovitch oder Milankovitz.

Religion

Etwa 80% der Serben bekennen sich zur Serbisch-Orthodoxen Kirche. Neben orthodoxen Serben gibt es noch Protestanten, römische Katholiken, Muslime und Anhänger anderer Religionen. Die serbische Identität und Kultur ist an sich auch sehr stark vom orthodoxen Christentum geprägt. Das geht leider soweit, daß z.B. radikale Gruppen behaupten, alle nicht-orthodoxe Serben seien im Grunde keine richtigen Serben. Aber auch viele serbische Atheisten oder Kommunisten betrachten die serbische Orthodoxie als ihr kulturelles Erbe. Immerhin hat die Orthodoxe Kirche die ersten Bildungsinstitutionen bei den Serben eingeführt, das erste geschriebene Gesetzbuch (das Nomokanon des heiligen Sava von Serbien), und galt als Bewahrerin der serbischen nationalen Identität wie als Fürsprecherin der Serben während der Jahrhunderte langen Fremdherrschaft der Osmanen. Ähnliches gilt bei den islamischen Bosniaken und römisch-katholischen Kroaten, und einige Ethnologen sind der Meinung, daß sowohl Serben, Bosniaken und Kroaten ihre nationale Identität von ihrer Religion und nicht von ihrer ethnischen Zugehörigkeit herleiten. Dieses mag bei den Serben im Großen gelten, aber nicht insgesamt: Der bosnische Schriftsteller Ivo Andrić war selbstbekennender serbischer Katholik (obwohl serbisch-kroatischer Abstammung), der auch aus Bosnien stammende Schriftsteller Meša Selimović ebenfalls selbstbekennender serbischer Muslim, oder gegenwärtig der bosnische Regisseur Emir Kusturica.

Symbole und Wappen

Datei:Flagge Serbien Inoffiziell.png

Das unbestreitbar am wichtigsten serbische Nationalsymbol stellt ein weißes Kreuz in der Form eines griechischen Kreuzes mi vier gleich langen Armen auf (purpur-) rotem Schild, mit vier kyrillischen Buchstaben C (in Latein also S) in den Feldern zwischen den Armen, das so genannte serbische Kreuz. Die Buchstaben stehen als Abkürzungen für Samo Sloga Srbina Spašava, nur Eintracht rettet den Serben, dem serbischen Nationalspruch. Dieses Wappen leitet sich ursprünglich vom byzantinischen Kaiserwappen der Dynastie der Paleologen aus dem 13. Jahrhundert. Anstatt der Buchstaben C hatten die Paleologen die Buchstaben B, im Griechischen für V, und standen für Vasilevs Vasilevn Vasileuvn Vasileuousi oder der König der Könige (Christus) herrscht über die Könige der Welt. Als sich der serbische Zar Stefan Dušan im 14. Jahrhundert zum Kaiser der Serben und Griechen (Byzantiner) krönen ließ, übernahm er auch dieses Wappen. Doch erst unter Stefan Lazarević, dem Sohn des in der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 gefallenen Fürsten Lazar Hrebeljanović, sollte das Wappen ofizielles Staatswappen Serbiens werden. Doch statt der Buchstaben B waren nun die Buchstaben C, die für Serbien standen, kyrillisch Cрбиja. Der oben genannte Wahlspruch ist jüngeren Datums und wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert.



Siehe:

Bosnien und Herzegowina
Montenegro
Republika Srpska
Serbien
Serbien und Montenegro