Hechingen
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Hechingen hervorgehoben | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Neckar-Alb |
Landkreis: | Zollernalbkreis |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 519 m ü. NN |
Fläche: | 66,44 km² |
Einwohner: | 19.400 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 292 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 11,7 % |
Postleitzahlen: | 72375-72379 |
Vorwahl: | 07471 |
Kfz-Kennzeichen: | BL |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 17 031 |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 72379 Hechingen |
Offizielle Website: | www.hechingen.de |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Jürgen Weber |
Hechingen, die Zollernstadt, ist eine Stadt etwa 60 km südlich von Stuttgart.
Geografie
Geografische Lage
Hechingen liegt im Tal der Starzel, unterhalb der berühmten Burg Hohenzollern.
Nachbargemeinden
(im Uhrzeigersinn von Norden; die Gemeinden gehören zum Zollernalbkreis, sofern nicht anders angegeben)
Bechtoldsweiler (Ortsteil von Hechingen), liegt ca.3 Km nördlich vom Stadtkern auf einer 550 Meter hoch gelegenen Ebene und hat 750 Einwohner, hat fast keine Industrie, ist gut geeignet als Wohngebiet mit teils herrlicher Aussicht. Es gibt noch ein Kuriosum: der kleine und einzige Dorfladen ist genossenschaftlich organisiert, Bodelshausen ¹, Mössingen ¹, Sickingen (Ortsteil von Hechingen), Boll (Ortsteil von Hechingen), Stetten (Ortsteil von Hechingen), Schlatt (Ortsteil von Hechingen), Burladingen, Jungingen, Albstadt, Bisingen, Grosselfingen, Rangendingen und Hirrlingen ¹.
¹ Landkreis Tübingen
Stadtgliederung
Zur Stadt Hechingen gehören die ehemals selbständigen Gemeinden Boll, Bechtoldsweiler, Sickingen, Stein, Beuren, Schlatt, Stetten, und Weilheim
Geschichte
Hechingen wird schon 786 urkundlich erwähnt. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte 1255. Hechingen gehörte im 11. Jahrhundert den Grafen von Zollern und seit 1360 zu Württemberg, bis es 1429 an Hohenzollern und mit diesem 1850 an Preußen fiel, nachdem es zuvor Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen gewesen war. Hechingen war Oberamtsstadt im preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen.
Bedeutsam war der Beitrag des jüdischen Bevölkerungsanteils, der vor allem die Industrialisierung vorantrieb und das kulturelle Leben bereicherte. In der NS-Zeit wurde die jüdische Bevölkerung deportiert und ermordet (Riga, Izbica, KZ Mauthausen, etc.). Die bei den Novemberpogromen von Reutlinger und örtlicher SA demolierte Synagoge wurde Ende der 70er Jahre restauriert und dient heute kulturellen Zwecken, der Erinnerung an die jüdische Geschichte des Ortes und seit kurzem auch wieder als Synagoge.
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
Städtepartnerschaften
- 1973 - Joué-lès-Tours, Frankreich
- 1990 - Limbach-Oberfrohna, Sachsen
- 1994 - Hódmezövásárhely, Ungarn
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hechingen liegt an der Hohenzollernstraße.
Museen
- Römisches Freilichtmuseum Hechingen-Stein
- Hohenzollerisches Landesmuseum im "Alten Schloss"
- Heimatmuseum Stetten
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hechingen liegt an der Bundesstraße B 27. Diese verbindet die Stadt im Norden mit dem Großraum Stuttgart und im Süden mit Schaffhausen in der Schweiz.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 332. Für die Stadt selbst gilt der Stadttarif 32.
Medien
In Hechingen mit entsprechendem Lokalteil erhältlich sind die Tageszeitungen Zollernalbkurier, Schwarzwälder Bote sowie die Hohenzollerische Zeitung. Über Kabel ist der regionale TV-Sender RTF.1 -Fernsehen für die Region Neckar-Alb zu empfangen.
Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Hechingen beherbergt ein Landgericht, zu dem die Amtsgerichte Albstadt, Balingen, Hechingen und Sigmaringen gehören. Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Zollern des Erzbistums Freiburg.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karoline Kaulla aus Hechingen (1739–1809) war zunächst Hoffaktorin in Hechingen. Später zog sie nach Stuttgart um. Sie finanzierte den Krieg des deutschen Reiches gegen Napoleon, versorgte die kaiserlichen Truppen mit Nachschub und gründete unter dem Schutz ihres Landesherrn, des Herzogs und späteren Königs von Württemberg, die erste Kreditbank für Handel und Industrie in Stuttgart. Begraben ist sie auf dem jüdischen Friedhof Hechingen am Galgenberg.
- 1874, 22. Juni, Walter F. Otto, † 23. September 1958 in Tübingen: Altphilologe sowie Religions- und Mythenforscher. Er trug erheblich zum Verständnis der griechischen Religion und Mythologie bei.
- 1876, 18. Januar, Elsa Einstein: Cousine und Ehefrau von Albert Einstein
- 1883, 11. März, Paul Levi, † 9. Februar 1930 in Berlin: Politiker und Rechtsanwalt. Er gehörte zu den Gründern der KPD, war Mitglied des Reichstags und klärte die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg auf.
- 1923, 19. Januar, Markus Wolf: Generaloberst, von 1953 bis 1989 Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR - „Spionagechef“.
- 1925, 20. Oktober, Konrad Wolf, † 7. März 1982 in Berlin: Filmregisseur in der DDR
- 1968, 14. Februar, Martin Bader: Sportdirektor und Vizepräsident des 1. FC Nürnberg
- 1978, 4. März, Giovanni Zarrella: italienischer Popsänger. Bekannt wurde Giovanni 2001 als Sänger der Gruppe Bro'Sis. Giovanni trug sich zusammen mit seinen Bandkollegen Hila Bronstein, Shaham Joyce, Ross Antony und Faiz-Kevin Mangat am 13. März 2005 ins Goldene Buch der Stadt ein.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Friedrich Wilhelm von Steuben war ab 1764 ein Jahrzehnt lang Hofmarschall des Fürsten Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen bevor er in die USA ging und dort im Unabhängigkeitskrieg Ruhm erlangte
- Der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf arbeitete und lebte einige Jahre mit seiner Familie in Hechingen. Seine beiden Söhne Markus und Konrad wurden hier geboren.
- Der spätere deutsche Außenminister Klaus Kinkel erwarb sein Abitur am Staatlichen Gymnasium Hechingen.
- Wolfgang Abendroth, später einer der wichtigsten marxistischen Wissenschaftler in der Bundesrepublik, Professor für Politik in Marburg, arbeitete 1930/31 als Gerichtsreferendar in Hechingen.
Literatur
Zu Persönlichkeiten Hechingens siehe: Otto Werner: Biographische Notizen. Hechingen 2004, zur Zeit nur verfügbar im Stadtarchiv Hechingen (umfangreiche Materialsammlung zu vielen Hechingern).