Quittelsberg
Der Quittelsberg ist ein 709 Meter hoher Berg des Thüringer Schiefergebirges im Süden von Sitzendorf im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.
Der Berg entstand durch die kluftgesteuerten Talerosionen, durch die in großflächig homogenem Gestein vereinzelt Kuppen herausgeschnitten wurden (z.B. in ordovizischen Phycodenschiefern und Quarziten des Schwarzagebietes). Der Gipfel des waldreichen Berges ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, da einige Paare Auerwild ausgesetzt wurden.
Auf dem Gipfel steht die Ruine eines ab Juni 1933 gebauten Turms auf einem Steinsockel, der damals Adolf-Hitler-Turm genannt wurde und mit einem Hakenkreuz versehen war. Die Aussichtsplattform trug eine zum Himmel gerichtete geschlossene Hand. Der Turm wurde am 13. Mai 1934 in Anwesenheit des damaligen NSDAP-Reichsstatthalters für Thüringen und -Reichstagsmitglieds Fritz Sauckel, der 1946 als Kriegsverbrecher hingerichtet wurde, eingeweiht.
Der Turm wurde im Oktober 1949 auf Befehl der russischen Besatzungsmacht von einem Sprengmeister des Schieferbruchs Unterweißbach gesprengt.
Von dem hölzernen Turm ist heute nur noch der Sockel erhalten. Wie im zweiten Bild erkennbar ist das Gebiet um den Quittelsberg komplett bewaldet, und es ist kaum mehr vorstellbar wie es dort vor 60 Jahren ausgesehen haben muss. Wie Einwohner von umliegenden Gemeinden berichten, war bis vor knapp 10 Jahren von weiterer Entfernung ein Hakenkreuz zu sehen. Es wurde durch Einpflanzen von Laubbäumen zwischen den Fichtenbstand sichtbar gemacht und war zuletzt nur mehr zu bestimmten Jahreszeiten sichtbar.
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Der Adolf Hitler Turm auf dem Quittelsberg
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Quittelsberg, der gesprengte Turm 1949
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Die Turmruine auf dem Quittelsberg
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Eines der letzten "Grünen Hakenkreuze" in Thüringen