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Naturfarben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hühnereier verschiedener Tönung
Sand, leicht rötlich

Naturfarben ist eine Sammelbezeichnung für Pastelltöne der Gruppe der Erdfarben, also etwa Hellgelbgrau, Graubraun, Braungrüngrau und ähnliches.

Unter den vielfältigen Bezeichnungen diverser Farbnuancen sind Beige, Ecru, Holzfarben, Isabellfarbe , Sandfarben, Semmelbraun, Teigfarben zu nennen.

Farblehre

Naturfarben erstrecken sich von deutlich gebrochenem Weiß über erkennbar bunte, aber noch helle Graus bis zu warmen, minder farbsatten Farbnuancen, umfasst also Farbtöne zwischen Grüngelb bis Rot, Graustufen zwischen grob 10% und 30% und Sättigungen ab etwa unter 50%.

Farbnamen

Datei:Palomino.JPG
Goldisabell/Palomino

Da die Unterscheidung verschiedener Nuancen der Naturfarben mit den üblichen Methoden des Sprachgebrauchs nicht sonderlich zielführend ist, und die farbmetrischen Zusammenhänge nicht einfach, bedient man sich einer Fülle von Trivialnamen:

  • Zum einen Vergleichsnamen, die sich auf weitverbreitete Materialien der Natur beziehen: Die Holzfarben der überwiegenden Anzahl heimischer Holzarten (z. B. Fichte, Kiefer, Buche), wenn sie nicht als Edelholz eine besondere Färbung haben, Sandfarben (dann etwa „Sahara“), Teigfarben, Semmelbraun, Eierschalenfarben, Cremefarben, das aus dem englischen stammende tan „gebräunt“[1] (das in der Übertragung leicht mit dem militärischen Tarngrün verwechselt wird)
    Diese Vergleichsnamen sind mit Vorsicht zu behandeln, sofern sie nicht innerhalb eines Farbbenennungssytems standardisiert sind: So dürfte „Sandfarben“ wohl regional sehr unterschiedlich beurteilt werden. Die Assoziation mit „selbstverständlichen“ Objekten des täglichen Umgangs ist auch zeitlich unpräzise. So wird in älterer Fachliteratur Teigfarben deutlich dunkel beurteilt, was wohl auf die früher seltenere Verwendung raffinierten Weißmehls zurückzuführen ist. Auch Eierschale bezog man auf ausgeprägt„ braune Eier“, nicht etwa milchweisse Stücke.
  • Zum anderen Namen, die sich – meist beschönigend – auf „sehr schmutziges“ Weiß beziehen: Beige, Ecru, Isabellfarbe

Alle diese Farbnamen tendieren dazu, als Farbbezeichnung der Mode und ähnlicher Branchen hellere, weniger „schmutzige“ Farbnuancen zu bezeichnen.

Naturfarben

Abweichend von prinzipellen Gebrauch bezeichnet Naturfarben in der Textilverarbeitung ein bräunlich gebrochenes Weiss von Rohware in Unterscheidung von reinweisser gebeichter Ware.

In der Wappenkunde wird der Name zur Beschreibung von „in natürlich Farben“ blasonierten Gemeinen Figuren verwendet. Er wird dann mit der heraldischen Tinktur (einer der Grundfarben Purpur, Braun, Grau), die ihn ersetzen kann, gekennzeichnet.

Beige

Grünbeige (RAL 1000)
Farbcode: #CEB673
Beige (RAL 1001)
Farbcode: #CEA66B

Beige bezeichnet unbestimmt warme, weissliche Brauntöne.

Die Farbe Beige wird im RAL-Farbsystem unter der Nummer 1001 verbindlich festgelegt. Daneben gibt es noch die Nuancen Grünbeige 1000 und Braunbeige 1011.

Sandfarben

Auch der Begriff Sandfarben bezeichnet im allgemeinen unspezifische rötlich- bis gelblich-weißliche Farben.

Die RAL-Farbnuance 1002 trägt den Namen Sandgelb.

Isabellfarbe

Datei:Isabella Clara Eugenia Albrecht.jpg
Isabel Clara Eugenia von Spanien mit ihrem Gatten, dem Erzherzog Albrecht VII.

Mit Isabellfarbe wird eine Nuance ähnlich wie Milchkaffee bezeichnet.

Sie soll ihren Namen von der spanischen Prinzessin Isabella Clara Eugenia, der Tochter Philipps II. und Statthalterin der Spanischen Niederlande, erhalten haben: Diese gelobte nämlich, dass sie ihr ursprünglich weißes Hemd nicht eher wechseln wolle, als bis ihr Ehemann, der Erzherzog Albrecht von Österreich, die Stadt Ostende, die er 1601 zu belagern begann, erobert habe. Da diese Belagerung drei Jahre, drei Monate und drei Tage dauerte (bis 1604), so wäre wohl hinsichtlich der Farbe die Aussagekraft der Sage nicht zu bezweifeln [2]. Es existiert auch eine Variante der Legende, wonach es sich um das Hemd von Königin Isabella der Katholischen und die Einnahme von Granada zur "Befreiung" der Stadt von den Mauren handeln soll.

Die Farbbezeichnung findet besonders in der Zoologie Verwendung (beispielsweise isabellfarbene Pferde, Fellzeichnung bestimmter Hunderassen, Federzeichnung verschiedener Vogelarten).

Ecru

Ecru
Farbcode: #CDB891

Ecru, Ekrü stammt von französisch écru für „ungebleicht“, „unbehandelt“. Dies bezieht sich auf Rohseide (auch „Ekrüseide“) und wurde auf den Farbton des Stoffes übertragen.

Quellen

  1. Tan (color) - Eintrag in der englischen Wikipedia
  2. Eintrag Isabellfarbe in Meyers Konversationslexikon