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Prad am Stilfserjoch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Prad am Stilfserjoch
(ital.: Prato allo Stelvio)
Wappen
Wappen von Prad am Stilfserjoch
Wappen von Prad am Stilfserjoch
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Vinschgau
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2023)
3.140/3.869
Sprachgruppen: 97,21 % deutsch
02,73 % italienisch
00,06 % ladinisch
Koordinaten 46° 37′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 46° 37′ N, 10° 35′ O
Meereshöhe: 880–3375 m s.l.m. (Zentrum: 915 m s.l.m.)
Fläche: 51,4 km²
Dauersiedlungsraum: 10,8 km²
Fraktionen: Lichtenberg, Prad
Nachbargemeinden: Glurns, Laas, Val Müstair (Schweiz), Schluderns, Stilfs, Taufers im Münstertal
Partnerschaft mit: Landkreis Neu-Ulm
Postleitzahl: 39026
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021067
Steuernummer: 82005370216
Bürgermeister (2020): Rafael Alber (SVP)

Prad am Stilfserjoch ([praˑt]; italienisch: Prato allo Stelvio) ist eine italienische Gemeinde mit 3869 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) im Vinschgau in Südtirol rund 20 Kilometer westlich von Schlanders sowie rund 15 Kilometer von der schweizerischen als auch rund 30 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.

Blick auf Prad in südliche Richtung. In der Bildmitte der begradigte Suldenbach

Geografie

Die Gemeinde Prad liegt im Vinschgau im Westen Südtirols. Alle drei dörflichen Siedlungen der Gemeinde (Prad, Agums, Lichtenberg) sind auf der orographisch rechten Seite des Etschtals aufgereiht. Der Hauptort Prad (915 m) befindet sich am Ausgang des Suldentals. Durchquert wird Prad vom Suldenbach, der etwas nordöstlich vom Hauptort gegenüber von Spondinig in die Etsch mündet.

Der zu Prad gehörende Eingangsbereich des Suldentals wird beidseitig von Kämmen überragt, die zu den Ortler-Alpen gerechnet werden und im Nationalpark Stilfserjoch unter Schutz gestellt sind. Am Piz Chavalatsch (2763 m, zum Fallaschkamm gerechnet) im äußersten Westen berührt das Gemeindegebiet die italienisch-schweizerische Grenze zum Kanton Graubünden. Im Süden, die Hänge des Nördersbergs überragend, findet Prad an der Tschenglser Hochwand (3375 m; zu den Laaser Bergen gezählt) seinen höchsten Punkt.

Klima

Das Klima in Prad ist gemäßigt. Im Sommer steigen die Temperaturen bis auf 30 Grad und mehr. Im Winter kann die Temperatur in klaren und windstillen Nächten auf −10 bis −15 Grad sinken. Die meisten Niederschläge fallen im Sommer und Herbst. Durchschnittlich gibt es im Jahr zwischen 600 und 700 mm Niederschlag.

Name

Laut dem offiziellen Prader Dorfbuch in der aktuellen Version kommt der Name vom lateinischen Wort „prata“, zu deutsch „Wiesen“.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Kirche St. Johann als älstestes Gotteshaus der Gemeinde Prad
  • Die Kirche St. Georg im Ortsteil Agums: eine gotische Kirche, mit dem „Großen Herrgott“, ein 4 m hohes Kruzifix
  • Die Herz-Jesu-Kapelle oberhalb Agums
  • Die Pfarrkirche Maria-Königin: Mitte der 1950er-Jahre errichtet, mit Seitenaltären, gestaltet vom Prader Künstler Hans Ebensperger
  • Der Kalkofen im Ortsteil Schmelz
  • Besucherzentrum des Nationalpark Stilfserjoch - aquaprad: 14 Aquarien mit heimischen Fischarten im UG sowie Wechselausstellungen im OG
  • Prader Sand: ein weites naturbelassenes Gebiet mit ausgeprägter Vegetation (Trockenau und Flussdelta)
  • Burgruine Lichtenberg: eine verfallene Burg in der Fraktion Lichtenberg
  • Die Kirche St. Christina: eine kleine romanische Kirche in der Fraktion Lichtenberg
  • Historische Dorfpunkte
  • Waldtierpfad Gumperle
  • Naturerlebnispfad Prader Sand
  • Erlebnisfreibad Prad
  • Kneippanlage Nittbach

Politik

Bürgermeister

"Dorfmaister", Vorsteher, kommissarische Verwalter, Bürgermeister seit 1740:

  • 1740-1742: Johann Wallnöfer
  • 1742-1743: Pauli Plaess
  • 1743-1753: Gregori Zoderer
  • 1753-1773: Johannes Zoderer
  • 1773-1775: Georg Wallnöfer
  • 1775-1781: Ambrosy Rungg
  • 1781-1782: Nikolaus Aberl
  • 1782-1797: Johann Koch
  • 1797-1801: Joseph Wallnöfer
  • 1801-1807: Joseph Veith
  • 1807-1809: Georg Gander
  • 1809-1810: Alois Karner
  • 1810-1813: Gabirel Primisser
  • 1813-1815: Simon Theiner
  • 1815-1822: Simon Gander
  • 1822-1825: Simon Veith
  • 1825-1826: Alois Wallnöfer
  • 1826-1827: Franz Stillebacher
  • 1827-1829: Simon Gander
  • 1829-1835: Kaspar Theiner
  • 1835-1838: Ambrosy Rungg
  • 1838-1845: Andrè Tschiggfrey
  • 1845-1848: Kaspar Maylánder
  • 1848-1852: Alois Wallnöfer
  • 1852-1859: Alois Karner
  • 1859-1870: Georg Wunderer
  • 1870-1875: Ambros Rungg
  • 1875-1876: Franz Theiner
  • 1876-1898: Alois Karner
  • 1898-1909: Heinrich Theiner
  • 1909-1911: Anton Wallnöfer
  • 1911-1918: Alois Karner
  • 1918-1920: Johann Wallnöfer
  • 1920-1923: Rudolf Brunner
  • 1923-1928: Alois Mailánder
  • 1928-1943: Giovanni Caligari (Diesem folgten zwei weitere faschistische Vorsteher. Ab dem 8. September 1943 wurden kommissarische Bürgermeister eingesetzt.
  • 1943-1944: Leonhard Paulmichl (kommissarischer Bürgermeister)
  • 1944-1945: Max Karner
  • 1945-1951: Alois Mailánder

Bürgermeister seit 1951:[1]

  • 1951–1953: Alfred Karner
  • 1953–1967: Hubert Gapp
  • 1967–1985: Georg Stillebacher
  • 1985–2005: Herbert Gapp
  • 2005–2015: Hubert Pinggera
  • 2015–2020: Karl Bernhart
  • seit 2020: Rafael Alber

Wappen

Das Ortswappen von Prad besteht aus drei gelben Ähren welche aus rotem Boden entspringen. Der Hintergrund ist blau (Himmel).

Bildung

In der Gemeinde Prad gibt es Bildungseinrichtungen für die deutsche Sprachgruppe. Zu diesen gehören zwei Grundschulen im Hauptort Prad und in Lichtenberg sowie eine Mittelschule im Hauptort.

Verkehr

Für den Kraftverkehr ist Prad durch die SS 38 erschlossen, die den Hauptort der Gemeinde durchquert und von hier über das Sulden- und Trafoital weiter zum Stilfser Joch ansteigt. Auf Gemeindegebiet befindet sich zudem der Bahnhof Spondinig der Vinschgaubahn.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Rainer Loose (Red.): Prad am Stilfserjoch : Beiträge zur Orts- und Heimatkunde von Prad, Agums und Lichtenberg im Vinschgau/Südtirol. Hg. Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch, 1997 (online).
Commons: Prad am Stilfserjoch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.