Solarstrom
Solarstrom bezeichnet umgangssprachlich aus Sonnenenergie gewandelte elektrische Energie. Diese Energieform zählt zu den erneuerbaren Energien, da sie auf der Erde ständig zur Verfügung steht und die Sonne, nach menschlichen Maßstäben betrachtet, mit einer voraussichtlichen Brenndauer von noch etwa 5 Milliarden Jahren, eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle darstellt. Der Ressourcenverbrauch auf der Sonne wird dabei im Verhältnis zur menschlichen Zeitrechnung vernachlässigt.
Eingeschränkt wird die Verfügbarkeit durch verschiedene Faktoren, wie geographische Breite, Jahreszeit, Tageszeit, Wetterlage (zum Beispiel Umgebungstemperatur, Wolken, Lufteintrübung) und Verschattung durch Aufbauten, Bäume, Fahnenmasten und ähnliches.
Solarstrom kann durch Fotovoltaikanlagen erzeugt werden, aber auch mit Sonnenwärmekraftwerken generiert werden. Die wichtigsten Kraftwerkstypen sind Solarfarmkraftwerke, Solarturmkraftwerke, Dish-Stirlingmotor-Anlagen und Thermikkraftwerke.
Solarstrom in Deutschland
Details zur aktuellen Förderung siehe Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Solarstrom wird in Deutschland bis auf Forschungsanlagen nur mit Fotovoltaik produziert. Im Jahr 2004 wurden in Deutschland mit einer Leistung von 770 Megawatt erstmals mehr Solarstromanlagen installiert als in Japan und den USA. Dieser Rekord bezieht sich allerdings nur auf die Installation und nicht wie oft angenommen auch auf die Herstellung der Anlagen. Mit weitem Abstand vor Deutschland führendes Herstellungsland für Solartechnik ist seit mehreren Jahren Japan.
Insgesamt beläuft sich die installierte Leistung auf ca. 1.360 MWp (Megawatt-peak). Davon befindet sich fast die Hälfte in Bayern (524 MW). Danach folgt Nordrhein-Westfalen mit ca. 267 MW und auf Platz 3 befindet sich Baden-Württemberg mit 250 MW.
Die deutschen Solarstrom-Unternehmen steigerten 2004 ihren Umsatz um 60 Prozent auf 2 Milliarden Euro. Für 2005 wurde erneut ein zweistelliges Wachstum der Branche prognostiziert. Die Kosten für die Solarstromerzeugung werden laut EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) auf alle Stromverbraucher umgelegt. Diese stiegen von 19 Mio. Euro im Jahr 1998 auf 506 Mio. Euro im Jahr 2005 (Quelle: Verband der Netzbetreiber). Daraus resultiert ein Betrag von ca. 1 € pro Monat und Haushalt. Die Förderung für neu installierte Solaranlagen wird jeweils für zwanzig Jahre lang gewährt, weshalb die Betrachtung der Kosten für die Förderung immer nur eine Momentaufnahme ist und die bereits jetzt feststehenden weiteren Umlagen für die nächsten 19 Jahre noch nicht mit einschließt. Daneben wird Solarstrom mit Geld aus dem Bundeshaushalt gefördert, welches für zinsgünstige Kredite des Kreditprogramm "Solarstrom erzeugen" der KfW-Bankengruppe eingesetzt wird. Die nicht direkt ökonomisch bzw. volkswirtschaftlich messbaren positiven Effekte einer einheimischen, völlig umweltfreundlichen Energiequelle müssen bei einer Gesamtbetrachtung mit bewertet werden. Die Einspeisevergütung wird für jede Neuanlage 20 Jahre lang gewährt, sie sinkt aber mit jedem Kalenderjahr der Inbetriebnahme um 5 Prozent (bei Großanlagen um 6,5 Prozent). Der Käufer erhält im Laufe der Lebensdauer seiner Solaranlage den gesamten Kaufpreis plus einer Rendite von ca. 5 bis 10 Prozent zurückgezahlt. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass dieser Strompreis über die 20 Jahre Laufzeit konstant bleibt, was von der konventionellen Stromerzeugung aufgrund der steigenden Brennstoffkosten nicht zu erwarten ist. Das bedeutet: Solarstrom wird immer billiger, konventioneller Strom immer teurer. Die Vergütung nach Ablauf der 20 Jahre bis zum Lebensende der Anlage (25 - 30 Jahre) erfolgt ohne EEG-Förderung, zu dem dann marktüblichen Preis.
Bruttostromerzeugung aus Solarenergie

(Deutschland)
Jahr | GWh | Anteil am Bruttostromverbrauch |
1990 | 1 | 0,000 % |
1991 | 2 | 0,000 % |
1992 | 3 | 0,001 % |
1993 | 6 | 0,001 % |
1994 | 8 | 0,002 % |
1995 | 11 | 0,002 % |
1996 | 16 | 0,003 % |
1997 | 26 | 0,005 % |
1998 | 32 | 0,006 % |
1999 | 42 | 0,008 % |
2000 | 64 | 0,011 % |
2001 | 116 | 0,020 % |
2002 | 188 | 0,032 % |
2003 | 333 | 0,057 % |
2004 | 557 | 0,092 % |
2005 | 1.000 | ca. 0,16%* |
2006 | 0,25 % (vorläufiger Schätzwert VDN) |
* Nach Bruttostromverbrauch von 2004
Zum Vergleich: Gesamtbruttostromverbrauch 1990: 550,7 TWh, 2004: 600,0 TWh (1 TWh = 1.000 GWh)
Quelle: BMU, Februar 2006; Bezugswerte Bruttostromverbrauch: DIW, Juli 2005 (PDF)
Solarstrom weltweit
Solarstrom aus Fotovoltaikanlagen ist in Deutschland noch nicht wirtschaftlich und muss deshalb gefördert werden. Da viele Inseln keine eigenen Energieressourcen besitzen dient importiertes Dieselöl zur Stromerzeugung. Die Kosten pro Kilowattstunde werden stetig teurer, da die Kraftstoffpreise in den letzten Jahren stark angestiegen sind. So kostet Dieselkraftstoff an der NYMEX bereits 42 Cent/Liter. Auf Hawaii setzt mittlerweile ein PV-Boom ein, da aufgrund der vielen Sonnenstunden im Jahr Strom aus Solarzellen billiger als Strom aus der Steckdose geworden ist.