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Eberhard Thust

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Eberhard Thust (* 16. November 1947 in Frankfurt-Sossenheim) ist ein deutscher Box-Promoter und Buchautor.

Werdegang

Thust war in erster Ehe mit Roswitha verheiratet. Aus dieser Ehe entstammen seine beiden Kinder Titus (*1978) und Cynthia (*1975). Seine Tochter Lara (*1992) mit Nicole Meissner, lebt derzeit mit ihm auf Mallorca. Sein Sohn, Tristan (*1997) entstand aus einer kurzen Liasion mit der Münchnerin Christiana Niedermeyer. Seit 1999 ist Thust mit seiner zweiten Frau Sonja (*1975) verheiratet. Thust lebte lange Zeit in Niedernhausen. Seit dem Jahre 2001 lebt Thust mit seiner Familie auf einer Finca in der Nähe von Calvia auf Mallorca.

Im Jahre 1966 begann Thust seine Laufbahn als Funktionär des Bunde Deutscher Berufsboxer (BDB). Er arbeitete als Zeitnehmer und Sekundant, später auch als Manager und Technischer Leiter und Promoter. Seinen Freund Rüdiger Schmidtke brachte er zum Profiboxen, obwohl Schmidtke nie Amateur war. Schmidtke wurde 1972 durch einen k.o. Sieg in der 12. Runde gegen Chris Finnegan Europameister im Halbschwergewicht. Mit vielen anderen Kämpfern hatte Thust ebenfalls Managerverträge, promotete sie oder organisierte als Technischer Leiter deren Auftritte, meist bei früheren Sauerland Veranstaltungen, so mit den späteren Europameistern Lothar Stengel, Georg Steinherr, Rene Weller und Jose Varela. Zu seinen Boxern zählten Bernd August, Rainer Hartmann, Toni Habermeier, Erwin Heiber, Theo Hauser, Mikan Popovic, Ralf Rocchigiani, Josef Jakob, Ante Bilic, Mark Hendem, Konni Konrad und viele andere. Namen wie Manfred Jassmann, John Mugabi, John Munduga, Chisanda Mutti, Charly Graf sen., Charly Graf jr. und Toni Bawa bilden allenfalls weitere Auszüge der Boxer mit denen Thust zusammengearbeitet hat. Mit seinen Veranstaltungen und Aktivitäten als Technischer Leiter hielt Thust zusammen mit wenigen Anderen in den 1980er Jahren die deutsche Box-Szene am Leben.

Etwa 70 Veranstaltungen hat Thust zusammen, meist als Technischer Leiter, mit Wilfried Sauerland promotet. Auch die ersten 4 Kämpfe der Klitschko Brüder in Frankfurt am Main, Offenbach und Stuttgart hat Thust, teils als Promotor, teils als Technischer Leiter mit Universum Box-Promotion veranstaltet. Dazu kamen weitere Veranstaltungen von Weltmeister Dariusz Michalczewski und Markus Beyer in der Frankfurter Ballsporthalle.

Aber Thust ist auch ein Beispiel dafür, wie verschachtelt manchmal die Zuständigkeiten sein können. So war er zu 50% am Management von Zeljko Mavrovic´ beteiligt. Auch diverse Kooperationsverträge wie z.B. von Branko Sobot oder Willi Fischer mit der Universum Box-Promotion gehören zur Normalität. Bereits 1986 bekam Thust für sein boxsportliches Engagement, vom damaligen BDB Präsidenten Klaus-Peter Kohl, die Goldene Ehrennadel des BDB "für besondere Verdienste für den deutschen Berufsboxsport" überreicht.

Aber auch bei fast allen großen Kämpfen mit internationalen Superstars war Thust beteiligt. Er war früher oft in Las Vegas und sah viele große Kämpfe. Muhammad Ali, Larry Holmes, Sugar Ray Leonard, Marvin Hagler, Julio Cesar Chavez, Roberto Duran, Evander Holyfield, Ridick Bowe und natürlich Mike Tyson hat er vor Ort erleben dürfen und auch fast alle persönlich kennen gelernt. Bei einem seiner Besuche in Las Vegas gab der Präsident und Besitzer des SANDS Hotels, Henry Lewin, in ein Dinner für Thust und seinen Sohn Titus, zusammen mit der deutschen Box-Legende Max Schmeling. Der wurde damals gerade in Las Vegas wegen seines Einsatzes gegen die Nazis vom Staate Nevada zum Ehrenbürger ernannt. "Dies war einer meiner eindrucksvollsten Erlebnisse mit dem Boxsport, auf das ich wohl mein ganzes Leben stolz sein werde" so Thust heute.

All die Erlebnisse und Erinnerungen, beruflich und privater Natur haben mittlerweile ein Buch gefüllt, das Thust 1999 veröffentlichte. Die Buchpräsentation im Rahmen der Frankfurter Buchmesse erinnerte an die VIP-Partys früherer Jahre. Thust veröffentlichte die CD "Life is a fight", auf der er sang und sprach. Danach wurde es aber etwas ruhiger um den Hessen. Thust zog im Jahre 2001 von Frankfurt am Main nach Mallorca. Doch nach drei Jahren gründete mit der Firma AURA das neue AURA SPORTS Box-Team. Thust suchte junge Talente und fand den 22jährigen Kavin Gebhard, den Kölner Mark Hendem, Konni Konrad und den Kroaten Ante Bilic. Als Trainer wurde Ulli May verpflichtet (der Vater des Weltmeisters und Olympiasiegers Thorsten May). Bilic und Konrad wurden unter Thusts Management beide Junioren-Weltmeister des Verbandes der WBC. Nach 18 Monaten löste sich das AURA SPORTS Team auf und Thust brachte drei seiner AURA SPORTS Boxer bei Universum Box-Promotion unter und erhielt hierfür einen Beratervertrag bei Universum. 2005 gründete Thust zusammen mit dem Spanier Ramon Guiaro Diaz den World Fight Club (WFC), eine Fundacion mit Sitz in Palma de Mallorca. Der WFC ist ein Weltverband für alle Kampfsportarten wie Boxen, Kickboxen, K1, Muay Thai und Ultimate Fighting.

bekannte nicht mehr aktive und aktive Thust-Boxer

Die "Graf Affaire"

Im Jahre 1990 wurde Thust durch die sogenannte "Graf-Affaire" weltbekannt. Thust, der damals mit dem Playboy-Model Nicole Meissner liiert war, wurde von der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen Erpressung von Peter Graf, Vater von Steffi Graf, angeklagt. Die Bild-Zeitung und die gesamten deutsche Medien, berichteten fast täglich, über Monate über die "Graf-Affaire". Auch in der Weltpresse von den USA bis China wurde über diese Affaire berichtet. Es ging um das Verhältnis das Thusts Lebenspartnerin Meissner mit Peter Graf gehabt hatte. Aus diesem Verhältnis soll die Tochter Tara Tanita (*1990) entstanden sein. Ein späteres erbbiologisches Gutachten widersprach der Vaterschaft Grafs. Thust wurde in einem Prozesse der 1990er Jahre zudrei Jahren Haft verurteilt, obwohl er damals und heute immer wieder behauptet unschuldig zu sein. Die Verurteilung war in Justizkreisen mehr als umstritten, zumal im Prozess kein einziger Zeuge, auch nicht Peter Graf, Thust belastete. Thust verbüßte seine Strafe im Offenen Vollzug der JVA in Frankfurt-Preungesheim.

Fim "Ebbys Bluff"

1996 spielte Thust in dem Kinofilm "Ebbys Bluff" (Regie Claude-Oliver Rudolph) neben Til Schweiger, Heiner Lauterbach, Manfred Zapatka und Sabine von Maydell eine Hauptrolle. Dieser Film hatte nichts mit der "Graf-Affaire" zu tun. Thust spielte sich selbst in der Rolle eines Boxpromoters. Til Schweiger wurde für diesen Film im Jahre 1997 als bester Nachwuchsschauspieler mit dem "Max-Ophüls-Preis" ausgezeichnet. Mit "Ebbys Bluff" gab der Schauspieler Claude-Oliver Rudolph sein Debüt als Regiseur. Im Jahre 2000 erschien der Film auf DVD.

Literatur

Thust, Eberhardt, "Glanz und Elend", Frankfurt, 2000.

Discographie

2000: "Life is a Fight".