Zum Inhalt springen

Patrick Moreau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2006 um 14:08 Uhr durch Feliks (Diskussion | Beiträge) (Veröffentlichungen (Auswahl)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Patrick Moreau (* 1951 in Wetzlar) ist ein deutsch-französischer Publizist und Parteienforscher, der auch unter den Pseudonymen Peter Christian Segall und Hermann Gleumes veröffentlicht.

Biographisches

Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte an der Pariser Sorbonne promovierte er 1978 über den "linken Flügel" der Nationalsozialisten in den frühen 30er Jahren. Seine Habilitationsarbeit (1984) am „Institut d'Etudes Politiques“ in Paris handelte von der NPD im politischen Leben der Bundesrepublik Deutschland 1964 – 1976. Nach seiner Tätigkeit als Forschungsdirektor am „Centre National de la Recherche Scientifique“ (CNRS) in Paris und Berlin verbringt er seinen Ruhestand in Thailand.

Arbeitsschwerpunkt: Die Linke

Moreaus Arbeitsschwerpunkt sind linke Parteien in Europa. Er verfasst häufig im Auftrag der parteinahen Stiftungen der CDU/CSU - in einem Fall direkt im Auftrag der CDU - Studien und Aufsätze, in denen er insbesondere der Linkspartei vorwirft, eine linksextremistische Partei zu sein. Moreau räumte im Zusammenhang mit der Affäre um die Bespitzelung des Linkspartei-Abgeordneten Bodo Ramelow zwar Kontakte zum thüringischen Verfassungsschutz ein, bestreitet aber, von dieser Behörde mit Informationen versorgt worden zu sein. Im Jahr 2003 referierte er auf einem Symposium des Thüringer Landesamtes. Unter dem Pseudonym Peter Christian Segall verfasste Moreau für die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung und die thüringische Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) Artikel und Broschüren, in denen er die Linkspartei heftig kritisiert und ihr nahestehenden Gewerkschaftern sogar "satanische Qualität" unterstellte. Dass er sich dabei unter seinen Pseudonymen häufig selbst zitierte, brachte ihm die Kritik ein, wissenschaftlich unseriös gehandelt zu haben. Ab 1999 hat Moreau Vorträge auf Symposien des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz gehalten und war 2002 wissenschaftlicher Kurator einer solchen Veranstaltung. Er veröffentlichte auch im Erfurter »Heron Verlag«, der als Tarnunternehmen dieses Landesamtes gilt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • "Nationalsozialismus von links : die Kampfgemeinschaft Revolutionärer Nationalsozialisten und die Schwarze Front Otto Strassers 1930 - 1935" (Promotionsarbeit) Stuttgart 1985
  • "PDS: Anatomie einer postkommunistischen Partei" Bonn und Berlin 1992
  • "Die extreme Rechte in Deutschland : Geschichte - gegenwärtige Gefahren - Ursachen - Gegenmassnahmen" (zusammen mit Uwe Backes) München 1993
  • "Les héritiers du IIIe Reich: l'extrême droite allemande de 1945 à nos jours" Paris 1994
  • "Gefahr von links? Die PDS auf dem Weg zur Etablierung" Wiesbaden 1994
  • "Was will die PDS?"² (in Zusammenarbeit mit Jürgen Lang und Viola Neu) Frankfurt/M und Berlin 1994
  • "PDS: das Erbe der Diktatur"³ (zusammen mit Jürgen P. Lang) Grünwald 1994
  • "Auferstanden aus Ruinen ...?² Die PDS nach dem Super-Wahljahr 1994" (zusammen mit Jürgen P. Lang und Viola Neu). Sankt Augustin 1995
  • "Die PDS zwischen Linksextremismus und Linkspopulismus"² (in Zusammenarbeit mit Viola Neu) Sankt Augustin 1994
  • "Linksextremismus: eine unterschätzte Gefahr" (zusammen mit Jürgen P. Lang) Bonn 1996
  • "Der Kommunismus in Westeuropa: Niedergang oder Mutation?" (als Hrsg.) Landsberg/Lech 1998
  • "Verdeckte Verführung. Die "Erfurter Erklärung" und die Bündnispolitik der PDS im Wahljahr 1998" (zus. m. Manfred Wilke u.a.) Hrsg. von den Landesverbänden der CDU in den neuen Bundesländern o.J. (1998)
  • "Nach der Berliner Wahl: Zustand und Perspektiven der PDS"³ (zus. m. Rita Schorpp-Grabiak) München 1999
  • "Die PDS: Profil einer antidemokratischen Partei"³ mit Beiträgen von Hermann Gleumes, München 1998
  • "Frankreich: eine politische Landeskunde" (zusammen mit Gisela Müller-Brandeck-Bocquet) 2., durchgesehene Auflage, Opladen 2000
  • "Man muß so radikal sein wie die Wirklichkeit" in "Die PDS: eine Bilanz" (zusammen mit Rita Schorpp-Grabiak) Baden-Baden 2002
  • "Die West-PDS als Gravitationsfeld eines linksextremistischen Pluralismus"² (zusammen mit Rita Schorpp-Grabiak und Bettina Blank in "Der missbrauchte Antifaschismus") Freiburg 2002
  • "Politische Positionierung der PDS - Wandel oder Kontinuität?"³ München 2002
  • "Eine andere Welt ist möglich: Identitäten und Strategien der globalisierungskritischen Bewegung"³ (zusammen mit Eva Steinborn) München 2005

Unter dem Pseudonym Segall:

  • "Transmissionsriemen der Postkommunisten?" Erfurt 1999
  • "Die PDS im Wahljahr 1999"³ München, 1999
  • "Die PDS vor den Europawahlen"³ München, 1999

Unter dem Pseudonym Gleumes:

  • "Mit Kommunisten und Grünen in die 90er Jahre?" Strukturen und Entwicklungstendenzen des linksradikalen Bündnisgeflechts an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland (zusammen mit Christoph Brand) Hrsg.: RCDS-Bundesvorstand, Erlangen, 1986
  • "Die PDS: Profil einer antidemokratischen Partei"³ A. s. o.

Vorlage:PND Vorlage:PND (unter dem Pseudonym Segall) Vorlage:PND (unter dem Hermann Gleumes)