Zum Inhalt springen

Anklam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2006 um 11:37 Uhr durch Sir (Diskussion | Beiträge) (Hob den Schutz von Anklam auf.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Das Anklamer Wappen Lage von Anklam in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ostvorpommern
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 6 m ü. NN
Fläche: 41,27 km²
Einwohner: 14.471 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 347 Einwohner/km²
Postleitzahl: 17389 (ehemals 2140)
Vorwahl: 03971
Kfz-Kennzeichen: OVP, (ehemals ANK)
Gemeindeschlüssel: 13 0 59 002
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 3
17389 Anklam
Website: www.anklam.de
Bürgermeister: Michael Galander (parteilos)
Lage der Stadt Anklam im Landkreis Ostvorpommern
Datei:Anklam in OVP.png


Die Hansestadt Anklam ist amtsfrei und Kreisstadt des Landkreises Ostvorpommern in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Geografie

Die Stadt liegt an der Peene kurz vor ihrer Mündung in den zur Ostsee gehörenden Peenestrom. Östlich von Anklam befindet sich eine (von zwei) Straßenbrücken über den Peenestrom auf die Insel Usedom. Zu Anklam gehört der Ortsteil Gellendin.

Geschichte

Anklam wurde 1243 erstmals als Ortschaft und 1264 erstmals als Stadt erwähnt und erhielt 1292 Lübecker Stadtrecht. 1283 trat es der Hanse bei. Der frühe Beitritt Anklams und der Reichtum der Stadt ist mit dem Heringsfang zu erklären.

1377 brannte die Stadt bis auf die Marienkirche und einige Häuser in deren Umgebung völlig ab. Obwohl die Stadt innerhalb weniger Jahre wieder aufgebaut wurde, schwelte der Unmut in der Bevölkerung weiter und so kam es 1387 zu einem Bürgeraufstand, in dessen Folge der Bürgermeister und sämtliche Ratsherren erschlagen wurden. Den Anlass hatte ein Streit über die Größe von Messgefäßen beim Fischhandel gegeben.

1427 weigert sich die Stadt, zum zweiten mal gegen die Dänen in den Krieg zu ziehen, wofür sie zwar zeitweise aus der Hanse ausgeschlossen wurde, was sich aber im Jahre 1713 als richtige Entscheidung erweisen sollte.

1580 beginnen die Anklamer Bürger mit dem Bau eines Fernwasserversorgungssystems.

1627 fallen kaiserliche Horden mordend, plündernd und brandschatzend in Anklam ein, 1.600 Einwohner sterben. Die Schweden befreien Anklam im Jahre 1630 und vertreiben die kaiserlichen Truppen, welche Anklam im Jahre 1637 zurück erobern. Die Kaiserlichen tragen die Pest in die Stadt. Durch die beiden Besetzungen seitens der Kaiserlichen Truppen verliert Anklam in 2 Wellen über 3.000 Einwohner. Durch den Friedensschluß von Osnabrück im Jahre 1648 wird Anklam schwedische Grenz- und Garnisionsstadt.

1650 erfolgte, der Wiederaufbau der Nikolaikirche. Die Schweden lieferten das Kupfer für das Dach, im Gegenzug zahlte die Stadt 73.000 Taler für die Versorgung der schwedischen Truppen.

1657 fallen die Polen in Anklam ein und bringen ebenfalls Tod und Zerstörung.

1676-79 belagern die Brandenburger unter Kurfürst Friedrich Wilhelm Anklam.

1711 wird Anklam durch eine große Allianz aus Sachsen, Russen, Dänen, Polen und Preußen erobert. Die schwedischen Schutztruppen müssen sich zurück ziehen.

1713 wird Anklam nur durch den Einspruch des dänischen Königs davor bewahrt, von den Russen niedergebrannt zu werden.

1720 wird die Stadt geteilt. Der Nordteil wird wieder schwedisch, der Südteil kommt zu Preußen.

1806 marschieren die Franzosen in Anklam ein und besetzen die Stadt bis 1809.

1815 wird die gesamte Stadt preussisch.

1921 wird die Stadt elektrifiziert.

1943 werden bei einem amerikanischen Bombenangriff auf das Aradowerk, Teile der Innenstadt zerstört.

1945 erfolgt die Besetzung durch die Rote Armee. Infolge der Kämpfe um den Peeneübergang werden ca 80% der Innenstadt zerstört.

In den 70er Jahren wird der Stadtteil Südstadt gebaut. Es entstehen Neubauwohnungen für etwa 6.000 Einwohner.

Zum Stadtjubiläum 1989 zählt Anklam etwa 21.300 Einwohner.

1994 wird Anklam Kreisstadt des Landkreises Ostvorpommern.

Politik

Stadtvertretung

Die Stadtvertretung besteht aus 25 Abgeordneten, von denen ein Mandat mangels Wahlvorschläge seitens der NPD zur Zeit vakant ist.

Sitzverteilung (von links nach rechts)

Partei Sitze
Die Linke.PDS 4
UBL '94 * 3
SPD 3
IfA ** 5
CDU 8
NPD 1


* UBL '94 = Unabhängige Bürgerliste

** IfA = Initiativen für Anklam

Verkehr

Anklam liegt an der schiffbaren Peene. Es besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke von Berlin über Greifswald nach Stralsund. Die Bundesstraßen 109, 110, 197 und 199 verlaufen sternförmig auf die Stadt zu. Westlich von Anklam befindet sich eine Autobahnabfahrt der Bundesautobahn 20. Südlich der Stadt liegt der Flugplatz Anklam.

Städtepartnerschaften


Entwicklung des Stadtgebiets

Einwohnerentwicklung

Zu Zeiten der DDR hatte die Stadt über 20.000 Einwohner. Aufgrund von geringen Zukunftsaussichten und der anhaltenden hohen Arbeitslosigkeit kam es aber zu massiven Abwanderungen der Bevölkerung in wirtschaftlich aussichtsreichere Regionen. Eine besonders hohe Abwanderung ist vor allem bei den jungen, gut ausgebildeten Leuten zu beobachten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind die Marienkirche, die Nikolaikirche, die Salvatorkirche, sowie Reste der alten Stadtbebauung. Das letzte erhaltene Stadttor, das Steintor wurde nach aufwändiger Rekonstruktion 1989 als Stadt- und regionalgeschichtliches Museum übergeben. Die ständige Ausstellung widmet sich dem Kulturraum Peenetal und der durch den Fluss geprägten hanseatischen Stadtgeschichte. Die oberste Etage bietet außerdem einen herrliche Ausblick über die Stadt und die Peeneniederung. Das dem berühmtesten Sohn der Stadt gewidmete Otto Lilienthal Museum gehört zu den national bedeutenden kulturellen Gedächtnisorten und wurde mit nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt. Es stellt die Entwicklung der Luftfahrt von den Anfängen bis heute anschaulich dar und vermittelt mit einfachen Experimenten die Grundlagen der Physik, insbesondere der Aerodynamik.

Theater

Kino

  • Kino-Center Anklam

Bildung

Neben dem nach Otto Lilienthal benannten Gymnasium gibt es folgende Schulen:

  • Grundschule "Gebrüder Grimm"
  • Grundschule "Villa Kunterbunt"
  • Cothenius-Grundschule
  • Realschule "Friedrich Schiller"
  • Regionale Schule "Käthe Kollwitz"
  • Haus der Bildung (Volkshochschule)
  • Grafik- und Design-Schule

Bauwerke

  • 32m hohes Anklamer Steintor mit Heimatmuseum (vermutlich von 1250)
  • St. Nikolai Kirche 1280 Baubeginn
  • Marienkirche 1296 erstmalig urkundlich erwähnt, Baubeginn vermutlich 40 Jahre früher
  • Gotisches Giebelhaus (1406 erbaut, somit ältestes Bürgerhaus in Anklam)
  • Katholische Pfarrkirche Salvator (1901 erbaut nach Entwürfen von Engelbert Seibertz, 2005-2006 vollständig innen saniert)
  • Die 110-kV-Leitung Anklam-Bansin ist eine Stromleitung über die Peene, die durch die ungewöhnliche Konstruktion ihrer Masten (Seilverspannung) bemerkenswert ist.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Internationales Trabi-Treffen
  • Flugplatzfest
  • Hansefest
  • Peene-Spektakel

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Literatur

  • Rosemarie Fret: Anklam (Innenansichten). Konrad Reich Verlag Rostock 1991, ISBN 3-86167-028-3
Commons: Anklam – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Ostvorpommern