Zum Inhalt springen

Mu (Kontinent)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2006 um 10:40 Uhr durch 84.177.150.158 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mu ist der Name eines legendären verschwundenen Kontinents, der im Pazifik gelegen haben, aber ähnlich wie Atlantis eines Tages in den Fluten verschwunden sein soll. Der Name kommt von der mittleren Silbe von Lemuria, einem nach den Lemuren benannten fiktiven Kontinent im Indischen Ozean.

Die Vorstellung, es könnte so einen Kontinent gegeben haben, tauchte erstmals im 19. Jahrhundert auf in den Arbeiten von Augustus Le Plongeon, der die Maya-Ruinen von Yucatán untersuchte. Er behauptete, alte Maya-Aufzeichnungen übersetzt zu haben, die darauf hinwiesen, dass die Maya-Zivilisation älter sei als die der Ägypter oder sogar der Atlanter; sie sei durch Überlebende des Untergangs des Kontinents Mu gegründet worden. Heute nimmt man allgemein an, dass diese angeblichen Übersetzungen ein Phantasieprodukt Le Plongeons gewesen sind.

Der Archäologe James Churchward nahm die Suche nach Mu wieder auf und verfasste mehrere Abhandlungen und Bücher darüber. Obwohl diese Arbeiten auch in akademischen Kreisen zum Teil ernst genommen wurden, gilt Churchwards Schaffen aufgrund der Komplexität seiner Spekulationen und vor allem der fehlenden Quellen heute als wenig seriöse Parawissenschaft, sodass seine Bücher in den Buchhandlungen, wenn überhaupt, unter New Age, Okkultismus oder Esoterik zu finden sind.

Namhafte Politiker interessierten sich vor allem in Asien für den untergegangenen Kontinent. In den späten dreißiger Jahren ließ z.B. der Begründer der heutigen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk intensiv nach Mu forschen, wie jüngst in einigen türkischen Publikationen [1] veröffentlicht wurde. Ziel von Atatürk war es, die Hintergründe für die Parallelen der Ursprungskultur der Turkvölker der Uiguren mit den zahllosen indianischen Kulturen, sowie der Azteken und Mayas auf dem amerikanischen Kontinent zu ermitteln.

Literarische und filmische Adaptionen

Das Thema des untergegangenen Kontinents Mu wird aufgegriffen in dem japanischen Science-Fiction-Film U-2000 – Tauchfahrt des Grauens (海底軍艦 Kaitei Gunkan) [2] (1964) von Honda Ishirō, in dem die immer noch auf dem Meeresboden wohnende Bewohner von Mu versuchen, die Überwasser-Welt zu erobern. Auch in James Rollins Roman Im Dreieck des Drachen tauchen Mu und seine Bewohner auf, dort allerdings ist der Kontinent bereits vor langer Zeit im Meer versunken.

Derzeit gibt es auf Nickelodeon eine Französische Zeichentrickserie namens Mu.

In der Popkultur spielt der Name des sagenhaften Kontinents ebenfalls gelegentlich eine Rolle, beispielsweise in Videospielen und den Texten der englischen Musikgruppe The KLF.

Der Disney-Zeichner Massimo DeVita verfasste eine 63-seitige Geschichte Der geheimnisvolle Kontinent Mu, veröffentlicht im Lustigen Taschenbuch Nr. 141 (Buchtitel: Der Tiger von Masalia).

Literatur

  • James Churchward: Mu, der versunkene Kontinent, Windpferd Verlagsges. Mbh (1990) - ISBN 3893850686
  • James Churchward: Lost Continent of Mu: The Motherland of Men, Kessinger Publishing (2003) - ISBN 0766146804 (Englisch)
  • James Churchward: The Children of Mu, Kessinger Publishing (2005) - ISBN 0766192601 (Englisch)
  • James Churchward: The Sacred Symbols of Mu, Kessinger Publishing (2005) - ISBN 076619258X (Englisch)
  • Christine Hayes: Red tree: insight into lost continents, Mu and Atlantis, Naylor Co (1972) - ISBN 0811104656 (Englisch)