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Peter Wright (Dartspieler)

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Peter Wright
Zur Person
Spitzname Snakebite
Nation Schottland Schottland
Geburtsdatum 10. März 1970
Geburtsort Livingston, Schottland
Wohnort Mendham, England
Dartsport
Dart seit 1983
Wurfhand rechts
Darts Red Dragon Darts (20–26 g)
Einlaufmusik Don’t Stop The Party von Pitbull
PDC
Aktiv 2004–2005
seit 2008
Order of Merit 2.[1]
BDO
Aktiv 1995–2004
Wichtigste Erfolge
Infobox zuletzt aktualisiert: 1. November 2020

Peter Wright (* 10. März 1970 in Livingston) ist ein schottischer Dartspieler. Sein Spitzname Snakebite leitet sich von seinem gleichnamigen Lieblingsgetränk ab. Als Einlaufmusik benutzt er Don’t Stop the Party von Pitbull. Er gewann die PDC World Darts Championship 2020.

Karriere

Anfänge und PDC-Mitgliedschaft

Mit 13 Jahren bekam Wright zum ersten Mal Dartpfeile geschenkt. Da er sich aber keine Dartscheibe leisten konnte, übte er an aufgemalten Zielscheiben an Bäumen. Als 17-Jähriger war er bereits einer der besten lokalen Dartspieler in London. Peter Wright nahm 1995 an der BDO Weltmeisterschaft teil, doch schied er bereits in der ersten Runde gegen den späteren Gewinner Richie Burnett aus. Danach spielte er für fast zehn Jahre ausschließlich in lokalen englischen Ligen.[2]

Im Jahr 2004 wurde Peter Wright Mitglied in der PDC. Er erreichte bei den Eastbourne Open das Finale. Dort unterlag er jedoch Denis Ovens. Die UK-Open 2005 waren das erste Major-Turnier, für das er sich qualifizierte. Dort erreichte er die dritte Runde, in der er 3:4 gegen Dave Smith verlor. Bis zum endgültigen Durchbruch brauchte er noch einige Jahre, da er nicht an allen PDC-Events teilnahm. Er arbeitete u. a. mit einem Hypnotiseur zusammen, um seine Nervosität zu bekämpfen.[3]

Im Jahr 2009 gab er bei den Las Vegas Desert Classics sein Debüt bei einem im Live-TV übertragenen PDC-Turnier. Er verlor in Runde eins gegen Colin Lloyd. Jedoch erreichte er bei einem Qualifikationsturnier in Las Vegas den dritten Platz und qualifizierte sich damit über seinen Rang in der Order of Merit für das World Matchplay, verlor dort aber in der ersten Runde mit 1:4 gegen Terry Jenkins. Aufgrund seiner guten Ergebnisse im Jahr 2009 war er über die Order of Merit für die PDC Dart Weltmeisterschaft 2010 qualifiziert, verlor dort jedoch erneut in der ersten Runde mit 1:3 gegen Michael van Gerwen. 2010 schaffte Wright es erstmals zu den Players Championship Finals. Dort musste er sich allerdings abermals bei einem großen Event in der ersten Runde verabschieden: Er verlor mit 2:6 gegen Wes Newton. Im April desselben Jahres erreichte er dann sein erstes PDC-Finale. Er verlor beim sechsten UK Open Qualifier mit 2:6 gegen Phil Taylor.[3]

Erster PDC-Titel

Bei den Players Championship Finals 2011 erreichte Peter Wright nach Siegen über Co Stompé (3:1) und Paul Nicholson (4:2) das Achtelfinale, welches er gegen Phil Taylor mit 1:4 verlor. Dennoch spielte er eine gute Saison. Er erreichte das Achtelfinale der UK Open. Bei der European Championship schaffte es Wright erstmals in das Viertelfinale eines Major-Turniers. Dort verlor er gegen Simon Whitlock. Bei der Players Championship in Derby erreichte er das Finale, unterlag aber gegen seinen Landsmann Gary Anderson mit 2:6.[3]

2012 war er bei den Players Championship Finals als Nummer 30 gesetzt, unterlag aber Jelle Klaasen mit 1:3 bereits in der ersten Runde. Der Schotte erreichte jedoch erneut das Achtelfinale der UK Open, bei dem er gegen Raymond van Barneveld verlor. Bei einer 8:6-Führung überwarf er sich mit 138 Rest und ließ dem Niederländer so die Möglichkeit, sich das Leg zu holen. Letztendlich drehte van Barneveld das Match und gewann am Ende noch mit 9:8. Seinen ersten PDC-Titel gewann Wright in Irland bei einem Turnier der Players Championship Serie 2012. Im Finale schlug er Robert Thornton mit 6:1, mit einem Average von 107. Bei den Players Championship Finals kam Wright bis ins Viertelfinale. Er unterlag Kim Huybrechts mit 6:10.[3]

Kurz vor dem Karriereende

Bei der Weltmeisterschaft 2013 traf der Schotte in Runde zwei auf Michael van Gerwen, Wright verlor mit 2:4. Bei den UK Open 2013 erreichte er erstmals ein Major-Halbfinale, bei dem er Phil Taylor unterlag. Ein paar Wochen später feierte er seinen zweiten PDC-Titel. Er besiegte im Finale der fünften Players Championship Wes Newton mit 6:3. Vorher besiegte er innerhalb von zehn Minuten Gary Anderson mit 6:0; er spielte einen Average von 118,66. Aufgrund seiner finanziellen Situation wollte Wright seine Karriere bereits 2013 beenden.[2]

Doch dann erreichte er bei der PDC World Darts Championship 2014 überraschend den zweiten Platz. Er unterlag dort im Finale Michael van Gerwen mit 4:7. Aufgrund dieser Leistung erhielt er im selben Jahr eine der sechs Wildcards für die Premier League Darts, das wohl in seiner Leistungsdichte am besten besetzte Einladungsturnier der Welt. Dadurch hatte Wright wieder genug Geld, um seine Profikarriere zu finanzieren. Er verpasste in der Premier League mit dem fünften Platz knapp das Halbfinale. Er gewann erneut ein Players Championship. Am 13. Juli 2014 konnte Peter Wright noch einen weiteren Erfolg einfahren: im Finale der European Darts Open bezwang er den Australier Simon Whitlock mit 6:2.[3]

Bei der PDC World Darts Championship 2015 erreichte er das Viertelfinale, unterlag dann aber gegen den späteren Weltmeister Gary Anderson mit 1:5. Während des Turniers sorgte Wright mit einem Interview mit der Daily Mail für Aufsehen. Er sagte, dass er seit seiner Finalteilnahme auf der Tour festgestellt habe, dass er keinem anderen Spieler trauen könne. Zudem bezeichnete er viele seiner Darts-Kollegen als „two-faced“, weil sie hinter seinem Rücken schlecht über ihn reden würden. Allgemein ist Wright nicht besonders beliebt auf der Tour, da mehrere Profis seine Showeinlagen als respektlos bezeichnen. In einem Interview mit der Zeitung Daily Record sagte Wright daraufhin, dass es sein Job sei, die Menge zu unterhalten und dies auch weiterhin tun werde. In seiner zweiten Premier League schied Wright nach dem ersten Cut als Neunter aus. Jedoch gelang ihm im Finale der siebten Players Championship gegen James Wade sein erster 9-Darter in seiner Karriere. Er gewann mit 6:5. Er schaffte es ins UK Open Finale. Auf den Weg dorthin besiegte er im Viertelfinale Phil Taylor mit 10:6 und im Halbfinale Stephen Bunting mit 10:0; dabei spielte er einen Average von ca. 105 Punkten. Erst im Finale scheiterte Wright an Michael van Gerwen mit 11:5.[3]

Top 3 in der Order of Merit

Nachdem er sich auch 2016 im Finale der UK Open gegen Michael van Gerwen mit 11:4 hatte geschlagen geben müssen, konnte er 2017 als erster Spieler zum dritten Mal in Folge das Finale des Turniers erreichen. Dort bezwang er den Waliser Gerwyn Price mit 11:6 und konnte sich damit den ersten Major-Titel seiner Karriere sichern. In den folgenden Wochen gewann er zudem drei Events der European Darts Tour 2017: erst das Finale der German Darts Championship 2017 gegen Michael van Gerwen (6:3), dann das Finale der German Darts Open 2017 gegen Benito van de Pas (6:5) und schließlich das Finale des European Darts Grand Prix 2017 erneut gegen Michael van Gerwen (6:0). Bei der Weltmeisterschaft 2016 erreichte Wright das Viertelfinale, welches er mit 2:5 gegen den späteren Finalisten Adrian Lewis verlor. In der Premier League landete er zwar nur auf Platz fünf und verpasste somit erneut das Halbfinale knapp. Am Ende der Saison war Wright dritter der Order of Merit und damit einen Platz besser als vor der Saison.[3]

Im Mai 2017 konnte er im Halbfinale der Premier League Phil Taylor schlagen, unterlag allerdings im Finale gegen Michael van Gerwen knapp mit 11:10. Dort vergab er 6 Match Darts. Beim 10. Turnier der Players Championship warf Wright einen 9-Darter. Eine Woche später gewann er auch den European Darts Grand Prix, bei dem er im Finale Michael van Gerwen mit 6:0 schlagen konnte. Bei einem Premier League Sieg über Adrian Lewis (7:2) spielte er mit 119,50 den bis dahin zweithöchsten Average, der je im Fernsehen zu sehen war. Beim World Matchplay 2017 konnte Peter Wright nur in seiner Zweitrundenpartie gegen Cristo Reyes (11:4) seine gewohnte Leistung zeigen. Trotz schwachen Spielen gewann er im Turnier noch gegen James Wilson (10:8), Darren Webster (16:12) und Daryl Gurney (17:15) und zog ins Finale ein. Im Endspiel war er aber Phil Taylor klar unterlegen und verlor mit 8:18.[3]

Nach einem Krankenhaus-Aufenthalt wegen drei Gallensteinen war lange nicht klar, ob Wright an der PDC World Darts Championship 2018 teilnehmen könne. Er zögerte die Operation heraus und spielte mit Schmerzmitteln. Aufgrund dieser Krankheit konnte er im Vorhinein nicht viel trainieren.[2] Er schied in der zweiten Runde trotz eines Averages von über 100 gegen Jamie Lewis (1:4) aus. Die Premier League Darts 2018 schloss er auf dem siebten Platz ab. Beim World Matchplay 2018 erreichte er das Halbfinale, in dem er seine starke Leistung aus den vorherigen Spielen nicht bestätigen konnte und gegen Mensur Suljović 17:13 verlor.

Beim Masters schaffte es Wright dann Anfang Februar immerhin wieder in ein TV-Halbfinale. Nach vielen dürftigen Leistungen ging es beim European Darts Grand Prix dann Mitte Mai wieder ins Endspiel. Anfang Juni gewann Wright zusammen mit Gary Anderson den World Cup of Darts. Einen Monat später gab es den zweiten Triumph beim German Darts Masters durch einen Finalerfolg über den Deutschen Gabriel Clemens. Seine Formkrise schien spätestens nach dem Titel-Doppelschlag bei den darauffolgenden Pro Tour Events überwunden zu sein. Bei den anschließenden Majors hakte es dann allerdings wieder. Das letzte Players Championship des Jahres entschied Wright dann wieder für sich, am Tag zuvor stellte er mit 123,5 Punkten den Rekord für den höchsten jemals live aufgezeichneten Average auf. Bei der Champions League stand Wright wie schon 2018 im Finale, konnte aber Matchdarts gegen Michael van Gerwen nicht verwerten und musste sich erneut dem Niederländer in einem TV-Finale beugen. Danach fiel Wright in ein kleines Loch, aus dem er aber rechtzeitig zum Grand Slam wieder herausfand, wo er es ins Finale schaffte, dort sich aber einem furios aufspielenden Gerwyn Price beugen musste.

Im Jahr 2020 gewann er die PDC-Weltmeisterschaft durch einen 7:3-Finalsieg gegen seinen früheren Angstgegner Michael van Gerwen und holte damit seinen zweiten Sieg bei einem Major-Turnier. Er ist mit 49 Jahren und 297 Tagen der älteste Spieler, der zum ersten Mal PDC-Weltmeister wurde.[4] Insgesamt gewann nur Phil Taylor (2013 mit 52 Jahren und 141 Tagen) die PDC-Weltmeisterschaft in noch höherem Alter.

Auftreten

Seine Markenzeichen sind seine von seiner Frau auffällig gefärbten Haare in Form eines Irokesenschnitts und die dazu passende Kleidung, die er ständig wechselt, sowie seine Art, zu seinem Einlaufsong die Bühne entlang zu springen und tanzen. Durch sein extravagantes Auftreten ist er insbesondere auch bei den deutschen Dartfans sehr beliebt.

PDC-Weltmeisterschaft

Erfolge bei PDC-Pro-Tour-Turnieren

Erfolge bei der World Series of Darts

Privatleben

Wrights Mutter zog Mitte der 1970er Jahre zusammen mit ihrem Sohn von Schottland nach London, weil sie befürchtete, dass die Behörden ihr ihren Sohn wegnehmen wollten. In London wohnten sie in einer der ärmsten Gegenden. Seinen Vater kennt Wright nur von Fotos. Peter Wright ist mit der gelernten Friseurin Joanne verheiratet.[2]

Commons: Peter Wright – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. PDC Order of Merit. Abgerufen am 27. Juli 2020 (englisch).
  2. a b c d "Die tragische Leidensgeschichte des Paradiesvogels". Abgerufen am 30. Dezember 2017.
  3. a b c d e f g h "Peter Wright". Abgerufen am 30. Dezember 2017.
  4. Darts-WM: Peter Wright besiegt Angstgegner Van Gerwen und ist erstmals Weltmeister. In: Spiegel Online. 1. Januar 2020.