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Georg Bossert

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Georg Bossert (* 1939; † 23. Oktober 1995 in Düsseldorf) war ein deutscher Rundfunk- und Fernsehproduzent, Redakteur und Rundfunkmoderator.

1965 bis 1977 war Bossert Kinderfunk-Redakteur beim WDR in Köln.

Von 1968 bis in die frühen 70er Jahre produzierte er außerdem für den Hessischen Rundfunk die erfolgreiche Musik-Fernsehsendung Bettys Beat-Box-Haus, die im ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurde. Hier wurden neben aktuellen Schlagern auch Titel dargeboten, die vor allem Christian Bruhn extra für diese Sendung geschrieben hatte.[1]

Zusammen mit Ingeborg Oehme-Tröndle moderierte Georg Bossert 1971 im WDR erstmals die Sendung Rotlicht, die einen redaktionell neuen Typ von Kindersendung darstellte. Hier wollte man von der harmlosen Biederkeit und dem „Heile-Welt“-Ideal, die bisher den Kinderfunk beherrschten, wegkommen und die Lebensumwelt der Kinder so darstellen, wie sie tatsächlich war, dabei auch kindliche Probleme bewusst thematisieren. Dieses Konzept zeigte sich zukunftsweisend, fielen doch die Kindersendungen der folgenden Jahre „vor allem durch ihre realistischen Hörspiele und journalistischen Formen wie Reportagen, Interviews und live-Gespräche“ [2]auf.

1977 wurde Bossert von Programmdirektor Frank Elstner zu Radio Luxemburg geholt,[3] wo er das beim WDR begonnene Konzept des Kinderfunks erfolgreich fortsetzte. ( „Bossert lebt gern aus dem Augenblick, ist gern vor Ort, setzt Kinder als Reporter ein, lässt sie schreiben, malen, mitspielen. (...) Er spricht mit Kindern über Familienprobleme, Schulsorgen, Drogenängste.“ [4]) Hier führte er auch die „Kindertage“ ein, wo an einem Sonntag im Jahr unter seiner Leitung Kinder das gesamte Programm von 8 bis 16 Uhr gestalteten.[5] Von 1977 bis 1980 war er Redakteur und Moderator unter anderem der Sendungen die 10 vor sieben Sache und Moment mal. Vor allem letztgenannte erlangte bei Kindern und Jugendlichen große Popularität. Als Entdecker von Désirée Nosbusch und Anke Engelke setzte er beide auch als Co-Moderatorinnen dieser Sendung ein.

Anfang der 80er Jahre verließ Bossert Radio Luxemburg und war als freier Medienproduzent sowie als Manager von Désirée Nosbusch tätig, die von 1981 bis 1990 auch seine Lebensgefährtin war. Sein Nachfolger als Moderator von Moment mal wurde 1981 Rolf Zuckowski.

1995 wurde Georg Bossert von seinem erwachsenen Sohn in familiärem Streit erstochen.[6]

Quellen

  1. http://www.fernsehserien.de/index.php?serie=4035; http://home.arcor.de/hartmutamberg/midi21.html Autopsie 22. 8. 2006.
  2. http://www.wdr.de/unternehmen/50jahre/chronik/index.jhtml?do=kategoriesuche&jahr=1971 Autopsie 22. 8. 2006.
  3. http://www.radio-journal.de/luxi/61_00heinz_story.htm Autopsie 22. 8. 2006.
  4. Das Magazin von Radio Luxemburg – hier ist RTL – einmalige Sonderausgabe. Herausgegeben von CLT Compagnie luxembourgeoise de télédiffusion, Luxemburg, Villa Louvigny. Gruner + Jahr, Itzehoe 1978. Zitiert nach: http://www.radio-journal.de/luxi/49_00hier-ist-rtl.htm Autopsie 22. 8. 2006.
  5. http://www.radiochronik.de/rtl/history.htm Autopsie 22. 8. 2006.
  6. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1996/0524/nachrichten/0125/index.html; http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/1024/none/0073/index.html; http://rhein-zeitung.de/old/95/10/24/topnews Autopsie 26. 8. 2006

Gedenkseite in der „Radio-Luxemburg-Chronik“