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Weltreiterspiele

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Vorlage:Neuigkeiten

Die Deutsche Post AG hat am 9. Februar 2006 Zuschlagsbriefmarken Für den Sport ausgegeben. Darunter auch eine Marke, die auf die Pferdesport WM 2006 in Aachen hinweist. Hier mit Ersttagsstempel aus Berlin.
Datei:Bm-bonn-aachen.jpg
dito mit Stempel aus Bonn.

Die Weltreiterspiele (World Equestrian Games) sind die durch die FEI ausgetragenen Weltmeisterschaften des Reit- und Fahrsports. Seit 1990 werden sie für die sechs Pferdesportarten Dressurreiten, Springreiten, Vielseitigkeitsreiten, Distanzreiten, Voltigieren und Fahren jeweils gleichzeitig an einem Ort ausgerichtet. 2002 kam als siebte Sportart bei den Weltreiterspielen das Reining, die Western-Dressur, hinzu.

Stockholm 1990

Die ersten Weltreiterspiele fanden 1990 in Stockholm statt.

Medaillenspiegel

Disziplin Gold Silber Bronze
Einzelwertung
Springen Frankreich Eric Navet Vereinigtes Königreich John Whitaker Frankreich Hubert Bourdy
Dressur Deutschland Nicole Uphoff Finnland Kyra Kyrklund Deutschland Monica Theodorescu
Eventing Neuseeland Blyth Tait Vereinigtes Königreich Ian Stark Vereinigte Staaten Bruce O. Davidson
Fahren Schweden Tomas Eriksson Ungarn Jozsef Bozsik
Voltigieren (Herren) Deutschland Michael Lehner Deutschland Christoph Lensing Deutschland Dietmar Otto
Voltigieren (Damen) Deutschland Silke Bernhard Deutschland Silke Michelberger Deutschland Ute Schönian
Distanz Vereinigte Staaten Becky Hart Vereinigtes Königreich Jane Donovan Australien June Petersen
Mannschaftswertung
Springen Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Dressur Deutschland Deutschland Sowjetunion Sowjetunion Schweiz Schweiz
Eventing Neuseeland Neuseeland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Deutschland Deutschland
Fahren Schweden Schweden Ungarn Ungarn
Voltigieren (Herren) Schweiz Schweiz Deutschland Deutschland Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Distanz Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Belgien Belgien Spanien Spanien

Den Haag 1994

Bei den zweiten Weltreiterspielen in Den Haag 1994 dominierten deutsche und französische Sportler mit vierzehn beziehungsweise sechs gewonnenen Medaillen, die gastgebenden Niederlande konnten vier Medaillen erringen. Das öffentliche Interesse fiel jedoch entgegen den Erwartungen der Veranstalter gering aus.

Medaillenspiegel

Disziplin Gold Silber Bronze
Einzelwertung
Springen Deutschland Franke Sloothaak Frankreich Michel Robert Deutschland Soeren von Roenne
Dressur Deutschland Isabell Werth (Special)
Niederlande Anky van Grunsven (Kür)
Deutschland Nicole Uphoff Niederlande Sven Rothenberger
Eventing Neuseeland Vaughan Jefferis Vereinigte Staaten Dorothy Trapp Vereinigtes Königreich Karen Dixon
Fahren Deutschland Michael Freund Vereinigtes Königreich George Bowman Niederlande Ijsbrand Chardon
Voltigieren (Herren) Dänemark Thomas Fiskbaek Deutschland Christoph Lensing Deutschland Thomas Föcking
Voltigieren (Damen) Deutschland Tanja Benedetto Vereinigte Staaten Kerith Lemon Deutschland Mieke Lorentz
Distanz Vereinigte Staaten Valerie Kanavy Frankreich Dennis Pesce Frankreich Stéphane Fleury
Mannschaftswertung
Springen Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Schweiz Schweiz
Dressur Deutschland Deutschland Niederlande Niederlande Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Eventing Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland
Fahren Deutschland Deutschland Belgien Belgien Niederlande Niederlande
Voltigieren (Herren) Schweiz Schweiz Deutschland Deutschland Schweden Schweden
Distanz Frankreich Frankreich Spanien Spanien Australien Australien

Rom 1998

Die Weltreiterspiele 1998 sollten ursprünglich in Dublin stattfinden, wurden schließlich aber nach Rom verlegt. Nach den vom Medieninteresse her enttäuschenden Spielen in Den Haag vier Jahre zuvor wurden die Spiele in Rom wieder erfolgreicher.

Medaillenspiegel

Disziplin Gold Silber Bronze
Einzelwertung
Springen Brasilien Rodrigo Pessoa Frankreich Thierry Pomel Deutschland Franke Sloothaak
Dressur Deutschland Isabell Werth Niederlande Anky van Grunsven Schweden Louise Nathhorst
Eventing Neuseeland Blyth Tait Neuseeland Mark Todd Schweden Paula Tornquist
Fahren Schweiz Werner Ulrich Deutschland Michael Freund Niederlande Ton Monhemius
Voltigieren (Herren) Vereinigte Staaten Devon Maitozo Frankreich Matthias Lang Deutschland Henrik Ossenbrink
Voltigieren (Damen) Deutschland Nadia Zülow Vereinigte Staaten Kerith Lemon Deutschland Janine Oswald
Distanz Vereinigte Staaten Valerie Kanavy Italien Fausto Fiorucci Japan Daisuke Yasunaga
Mannschaftswertung
Springen Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Dressur Deutschland Deutschland Niederlande Niederlande Schweden Schweden
Eventing Neuseeland Neuseeland Frankreich Frankreich Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Fahren Niederlande Niederlande Deutschland Deutschland Schweden Schweden
Distanz Neuseeland Neuseeland Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Australien Australien

Jerez 2002

2002 wurde in Jerez de la Frontera erstmals eine siebte Disiplin, das Reining, eingeführt.

Medaillenspiegel

Disziplin Gold Silber Bronze
Einzelwertung
Springen Irland Dermott Lennon Frankreich Eric Navet Vereinigte Staaten Peter Wylde
Dressur Deutschland Nadine Capellmann Spanien Beatriz Ferrer-Salat Deutschland Ulla Salzgeber
Eventing Frankreich Jean Teulere Vereinigtes Königreich Jeanette Brakewell Finnland Piia Pantsu
Fahren Niederlande Ijsbrand Chardon Deutschland Christoph Sandmann Schweden Tomas Eriksson
Voltigieren (Herren) Frankreich Matthias Lang Deutschland Gero Meyer Vereinigte Staaten Devon Maitozo
Voltigieren (Damen) Deutschland Nadia Zülow Dänemark Rikkie Laumann Deutschland Ines Jückstock
Distanz Vereinigte Arabische Emirate Sheikh Ahmed Bin Mohd Al Maktoum Italien Antonio Rosi Frankreich Sunny Demedy
Reining Vereinigte Staaten Shawn Flarida Vereinigte Staaten Tom McCutcheon Kanada Shawna Saperiga
Mannschaftswertung
Springen Frankreich Frankreich Schweden Schweden Belgien Belgien
Dressur Deutschland Deutschland Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Spanien Spanien
Eventing Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Frankreich Frankreich Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Fahren Niederlande Niederlande Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Deutschland Deutschland
Voltigieren Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz Schweden Schweden
Distanz Frankreich Frankreich Italien Italien Australien Australien
Reining Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Kanada Kanada Italien Italien

Aachen 2006

Organisation

Die Weltreiterspiele 2006 finden vom 20. August bis 3. September in Aachen statt und wurden durch Prinzessin Haya von Jordanien eröffnet. Die Eröffnungsfeier wurde von 37.500 Zuschauern im Stadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins und weiteren 1,8 Millionen Zuschauern in der Übertragung des ZDF verfolgt, das damit einen Marktanteil von 12,4 Prozent erzielte [1]. 1.300 Journalisten berichten während der Weltreiterspiele über die 800 teilnehmenden Sportler[2]. Der WDR, die ARD und das ZDF übertragen über 60 Stunden aus Aachen, wo 500.000 Besucher zu den unter der Schirmherrschaft Angela Merkels ausgetragenen Weltreiterspielen erwartet werden [3]. Bereits eine Woche vor Beginn waren 425.000 Karten verkauft worden[4]. Erwartete 230 Millionen Euro sollen in die Region fließen[2].

Wettkämpfe

Distanzreiten

Als erster Titelträger der Aachener Weltreiterspiele konnte der Spanier Miguel Vila Ubach mit einer Zeit von 9 Stunden, 12 Minuten und 27 Sekunden am 21. August die Goldmedaille im Distanzreiten über 160 km erringen, den zweiten und dritten Platz belegten die Französinnen Virginie Atger (9:16:13) und Elodie Le Labourier (9:16:14). Als bestplazierter Schweizer belegte Urs Wenger (9:38:56) den zehnten Platz, die bestplazierte deutsche Teilnehmerin war Sabrina Arnold auf Platz dreizehn (9:59:32). Als bestplazierte Österreicherin erreichte Marguerita Fuller (11:57:37) als fünfzigste das Ziel.

Die Mannschaftswertung im Distanzreiten gewann das französische Team (Virginie Atger, Philippe Benoit, Pascale Dietsch) mit 28 Stunden, 11 Minuten und 27 Sekunden vor den Teams aus der Schweiz (Urs Wenger, Anna Lena Wagner, Nora Wagner; 29:57:01) und Portugal (Joao Raposo, Ana Margarita Costa, Ana Teresa Barbas; 30:38:32). Deutschland (Sabrina Arnold, Susanne Kaufmann, Belinda Hitzler; 30:51:30) belegte den vierten Platz.

Dressur

Am Ende des dritten WM-Tages führte die deutsche Equipe (Hubertus Schmidt, Heike Kemmer, Isabell Werth und Nadine Capellmann) im Gesamtklassement der Disziplin Dressur. Am vierten WM-Tag, dem 23. August, konnte sie diesen Vorsprung verteidigen und wurde mit 223,625 Prozentpunkten zum achten Mal in Folge Dressur-Weltmeister. Den zweiten und dritten Platz belegten die Niederlande (Laurens van Lieren, Imke Schellekens-Bartels, Anky van Grunsven, Edward Gal; 217,917 Prozentpunkte) und die Vereinigten Staaten (Leslie Morse, Guenter Seidel, Steffen Peters, Debbie McDonald; 213,917 Prozentpunkte). Die Schweiz (Marcela Krinke Susmelj, Marie-Line Wettstein, Christian Pläge, Silvia Iklé) belegte Rang acht mit 203,709 Prozentpunkten, Österreich (Mag. Evelyn Haim-Swarovski, Nina Stadlinger, Caroline Kottas-Heldenberg, Victoria Max-Theurer) mit 194,459 Prozentpunkten Rang elf.

Bei der zugleich als Qualifikationsprüfung zur Einzelwertung geltenden Mannschaftsweltmeisterschaft − die 30 bestplatzierten Dressurrreiter nahmen an der Einzelwertung am 25./26. August teil − erzielte der Däne Andreas Helgstrand mit 76,333 Prozentpunkten die höchste Punktzahl vor der Deutschen Heike Kemmer (75,792 Prozentpunkte) und den gleichplatzierten Anky van Grunsven aus den Niederlanden und Isabell Werth aus Deutschland (je 75,000 Prozentpunkte). Beim am 25. August ausgetragenen Grand Prix Special erreichte schließlich Isabell Werth mit 79,480 Prozentpunkten die Goldmedaille vor Anky van Grunsven (77,800) und Andreas Helgstrand (76,560). Silvia Iklé wurde mit 73,720 Prozentpunkten bestplatzierte schweizerische Teilnehmerin auf Rang sechs, die bestplatzierte Österreicherin war Victoria Max-Theurer mit 65,240 Prozentpunkten auf Rang 29. Der Grand Prix Kür findet am 26. August statt.

Vielseitigkeit (Eventing)

Die Wettkämpfe der Vielseitigkeitsreiter begannen mit dem ersten Teil der Dressurprüfung am fünften WM-Tag, dem 24. August, die am Folgetag fortgesetzt wurde und mit drei Deutschen auf den ersten drei Plätzen endete (Bettina Hoy, Ingrid Klimke und Andreas Dibowski zusammen mit Kimberley Severson, USA). In der Mannschaftswertung führt Deutschland vor Australien und dem Vereinigten Königreich. Es folgen die Geländeritt- und Springprüfung am siebten beziehungsweise achten Veranstaltungstag.

Voltigieren

Die Voltigierwettbewerbe begannen am 24. August mit der Pflichtprüfung, bei welcher sich in der Mannschaftswertung das deutsche Team mit 7,183 Punkten vor Österreich (7,169 Punkte) und der Schweiz (6,789 Punkte) platzierte. In der Konkurrenz der Herren platzierte sich der Franzose Matthias Lang mit 8,107 Punkten vor dem amtierenden Weltmeister Kai Vorberg aus Deutschland (8,096 Punkte), in der Damenkonkurrenz die US-Amerikanerin Megan Benjamin mit 8,015 Punkten vor der Deutschen Ines Jückstock (7.967 Punkte). Am 25. August erfolgte die erste von zwei Kürprüfungen in der Einzelwertung, nach denen in der Herrenkonkurrenz Kai Vorberg (8,422 Punkte) vor seinem Landsmann Tim-Randy Sia (8.238 Punkte) und in der Damenkonkurrenz Megan Benjamin mit 8,144 Punkten vor der Österreicherin Katharina Faltin (8,126 Punkte) in Führung liegt.

Bis zum 27. August folgen eine Kür- sowie eine Technikprüfung zur Ermittlung der Gesamtsieger.

Springen

Die Springprüfungen finden in der zweiten Veranstaltungswoche vom 29. August bis 3. September statt.

Fahren

Die Fahrprüfungen finden in der zweiten Veranstaltungswoche vom 30. August bis 2. September statt.

Reining

Die Reiningprüfungen finden in der zweiten Veranstaltungswoche am 1. und 3. September statt.

Medaillenspiegel

Disziplin Gold Silber Bronze
Einzelwertung
Springen      
Dressur (Special) Deutschland Isabell Werth Niederlande Anky van Grunsven Dänemark Andreas Helgstrand
Dressur (Kür)      
Eventing      
Fahren      
Voltigieren (Herren)      
Voltigieren (Damen)      
Distanz Spanien Miguel Vila Ubach Frankreich Virginie Atger Frankreich Elodie Le Labourier
Reining      
Mannschaftswertung
Springen      
Dressur Deutschland Deutschland Niederlande Niederlande Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Eventing      
Fahren      
Voltigieren      
Distanz Frankreich Frankreich Schweiz Schweiz Portugal Portugal
Reining      

Kentucky 2010

Die Weltreiterspiele 2010 finden in Lexington, Kentucky statt.

Einzelnachweise

  1. http://www.aachen2006.de/aktuell/2006/0821QuoteZDF.htm
  2. a b http://www.aachen2006.de/aktuell/2006/0817Land%20der%20Ideen.htm
  3. http://www.aachen2006.de/aktuell/2006/0820Eroeffnungsfeier.htm
  4. http://www.aachen2006.de/aktuell/2006/0812Tickets425tsd.htm