Marie-Eve Levasseur
Marie-Eve Levasseur (geboren 1985) ist eine kanadische Multimedia-Künstlerin, die in Leipzig lebt und arbeitet. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit Intimität, Interaktionen, nicht-menschlichen Ökosystemen und den Auswirkungen von Technologien auf den Menschen.
Biographie
Levasseur wurde 1985 in Trois-Rivières, Québec, Kanada, geboren. Im Jahr 2004 begann sie einen Bachelor in Visueller und Medienkunst an der Université du Québec à Montréal (UQAM), den sie im April 2008 abschloss. Nach einem Jahr als Fremdsprachenassistentin in Plauen zog sie 2009 nach Leipzig.[1] Offiziell begann sie 2011 ihr Masterstudium (Diplom) an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ihr Diplom erhielt sie 2014 mit Auszeichnung und 2016 ihren Meisterschüler-Abschluss.[2]
Künstlerische Arbeiten
Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Intimität, Interaktionen, nicht-menschlichen Ökosystemen, Vermittlungsgeräten als Erweiterungen und der Wahrnehmung von Sprache oder Bildern durch Bildschirme. Mit verschiedenen Formen und Techniken wie Video, Installation, Skulptur und 3D-Animation hinterfragt sie die Nähe von technologischen und organischen Oberflächen im posthumanen Kontext. Die Methoden, die sie anwendet, sind inspiriert von feministischer Science-Fiction und ihrem emanzipatorischen Potenzial (siehe z. B. die Arbeit „An Inverted System to Feel (your shared agenda)“).[3] Angeregt von Denkerinnen wie Donna Haraway verwenden ihre Projekte spekulative Fabulationen; imaginierte Situationen mit fiktiven Geräten (siehe „swiping compressed filtered love (et enfin, permettre l’incontrôlable)“[4]), Erweiterungen für menschliche und nicht-menschliche Wesen, die einen speziesübergreifenden Dialog eröffnen, um das System, in dem wir leben, zu reflektieren. Ihre Arbeit ist multidisziplinär und ermöglicht ein kontinuierliches Lernen neuer Techniken, wobei DIY und Open Source zu einem Teil ihrer künstlerischen Haltung werden. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in London, Berlin, Montreal, Zürich und Hongkong gezeigt.
Ausstellungen
Einzelausstellungen (Auswahl)
- Swiping compressed filtered love, BSMNT, Spinnerei Leipzig, 2019
- La promesse thérapeutique et le potentiel de proximité, Art Mûr, Berlin, 2018
- An Inverted System to Feel (your shared agenda), BB Labor, Leipzig, 2016
Gruppenausstellungen (Auswahl)
- Speculating On The Future Through Art And Science, BOZAR, Bruxelles, 2020
- Der optimierte Mensch, Museum der bildenden Künste Leipzig, 2019
- NOVAXX, Centre Wallonie-Bruxelles, Paris, 2019
- Particule Pavilion, wrong biennale, online, 2019
- Moving Bodies - Gender und Feminismus im Film, Kinemathek Karlsruhe, 2018
- Digitale Narrationen, Forum Schloßplatz, Aarau, 2018
- Rosebuds - Hidden Stories of Things, Kunstraum D21, Leipzig, 2017
- Self-Abstractions, Canada House, London, 2017
- 2.5.0. Object is Meditation and Poetry, GRASSI Museum, Leipzig, 2015
- Interim: un tunnel transatlantique, Halle 14 and Kunstraum D21, Leipzig, 2013
- LPZ-MTL: un tunnel transatlantique, Maison de la culture NDG, Montreal, 2012
Veröffentlichungen
- Marie-Eve Levasseur: Devenir Cyborg, monography, with texts from Marcel Raabe, Kristina Semenova & Hannes Raßmann, Trottoir Noir, Leipzig, 2019 ISBN 978-3-945849-12-5
- Marie-Eve Levasseur/Marcel Raabe: Du point de vue d’un.e cyborg, ein Interview; une entrevue, interview with the artist Marie-Eve Levasseur from Marcel Raabe, Trottoir Noir, Leipzig, 2018 ISBN 978-3-945849-09-5
- Käthe Wenzel / Manfred Blohm (Hrsg.): Halflife, Machines/Organisms - Artistic Positions in the Context of Climate Change and Extinction, Fabrico Verlag, 2018, ISBN 978-3-946320-16-6
- INTERIM - un tunnel transatlantique, publication for the project between Leipzig and Montreal, Kunstraum D21 Leipzig, nisaba Verlag, Duisburg, 2015, ISBN 978-3-941379-03-9
Preise
- Arbeitsstipendium, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, 2020
- Prix BOZARlab[5] @NOVAXX, Palais des Beaux-Arts, Brussels, Belgien, 2020
- Projektförderung für die Produktion eines Künstlerkatalogs, Kulturamt Leipzig, 2019
- Produktionsstipendium Karin Abt-Straubinger Stiftung[6], 2019
Sammlungen
- n.b.k. Neuer Berliner Kunstverein[7], Berlin, Germany
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Marie-Eve Levasseur, Marcel Raabe: Du point de vue d’un.e cyborg, ein Interview; une entrevue. Hrsg.: Marcel Raabe. 1. Auflage. Trottoir Noir, Leipzig 2018, ISBN 978-3-945849-09-5, S. 6.
- ↑ Marie-Eve Levasseur: Devenir Cyborg, monography, with texts from Marcel Raabe, Kristina Semenova & Hannes Raßmann, Trottoir Noir, Leipzig, 2019 ISBN 978-3-945849-12-5, S. 23
- ↑ ebd., S. 90–103
- ↑ https://marieevelevasseur.com/swiping-compressed-filtered-love-et-enfin-permettre-lincontrolable/
- ↑ C. W. B. Paris: Les lauréates - ARCHIVES. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
- ↑ Marie-Eve Levasseur – Karin Abt-Straubinger Stiftung. Abgerufen am 8. Dezember 2020 (deutsch).
- ↑ Marie-Eve Levasseur - n.b.k. - Artothek. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
Personendaten | |
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NAME | Levasseur, Marie-Eve |
KURZBESCHREIBUNG | kanadische Medienkünstlerin |
GEBURTSDATUM | 1985 |