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Pietro della Valle

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Pietro della Valle (* 2. April 1586 in Rom; † 20. od. 21. April 1652 in Rom) war ein italienischer Forschungsreisender, Reiseschriftsteller und Komponist.


Pietro della Valle beschäftigte sich schon früh mit den Wissenschaften und der Dichtkunst, nahm 1611 auf einer spanischen Flotte an einem Zuge gegen die Barbareskenstaaten teil und schiffte sich 1614 in Venedig, nachdem er in Neapel feierlich das Pilgerkleid genommen hatte, zu einer Wallfahrt nach dem Orient ein. Die Reise führte ihn nach der Türkei, Ägypten und Arabien, von da nach Jerusalem, durch Syrien und Persien bis nach Indien.

Er blieb mehr als elf Jahre in diesen Gegenden und lernte deren Sprachen, Einwohner und geographischen Verhältnisse genau kennen. Sein Hauptwerk ist jedoch nicht frei von Naivität und einer gewissen Legendenbildung.

Erst 1626 erreichte er mit einem stattlichen orientalischen Gefolge wieder Rom, wo ihn Papst Urban VIII. zum Ehrenkammerherrn ernannte. Valle widmete sich nun wieder den wissenschaftlichen Studien, er war auch ein gründlicher Kenner der Musik, und der Ausarbeitung seiner Reisebeschreibung, die unter dem Titel: Viaggi descritti in lettere familiari ecc. (Rom 1650, 1653, 3 Bände) erschien und bald auch ins Französische (Paris 1661-63, 4 Bände, Rouen 1745, 8 Bände) und ins Deutsche (Genf 1674) übersetzt wurde. Das Werk besteht aus 54 Briefen an einen Freund und zeugt von des Verfassers vielseitiger Gelehrsamkeit und scharfer Beobachtungsgabe, obschon es auch von Leichtgläubigkeit und der Neigung, Wunderdinge zu erzählen, nicht frei ist. Nachdem Valle wegen eines im Zorn begangenen Mordes eine Zeit als Flüchtling in Neapel verlebte, kehrte er mit päpstlicher Bewilligung nach Rom zurück, wo er 20. oder 21. April 1652 starb.

Werke

  • Viagi in Turchia, Persia et India descritti da lui medesimo in 54 lettere famigliari. 2 Bde. Rom (1650-58)