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Wennigser Mark

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Wennigser Mark
Wappen von Wennigser Mark
Koordinaten: 52° 16′ N, 9° 32′ OKoordinaten: 52° 16′ 17″ N, 9° 31′ 31″ O
Höhe: 124 m ü. NN
Einwohner: 1215 (1. Dez. 2019)
Eingemeindung: 1970
Postleitzahl: 30974
Vorwahl: 05103 bzw. 05105
Corvinus-Kapelle in Wennigser Mark

Die Wennigser Mark ist ein Ortsteil der Gemeinde Wennigsen (Deister) in der Region Hannover.

Geschichte

Die Wennigser Mark wurde von Bergleuten besiedelt, die des langen Weges zur Arbeit von Wennigsen aus zum Wilhelmstollen oberhalb von Egestorf überdrüssig waren. Der erste von ihnen war Georg Bullerdieck, er baute sein Haus 1875 am äußersten Ende der Gemarkung Wennigsens, an der Grenze zu Egestorf. Dieses Haus steht heute in der Egestorfer Straße 33.

Bereits in den 1920er Jahren wurde die Gegend dann bevorzugt von reichen Hannoveranern als Platz für den Zweitwohnsitz gewählt. Und auch später zog die Nähe zur Natur am Rande des Deisters viele neue Siedler an, allein bis zum Entstehen eines eigenständigen Ortsteils im Zuge der Gebietsreform 1970 wurden noch einmal über 100 neue Häuser gebaut.

Die von 1963 bis 1997 bestehende Polizeiausbildungsstelle für Technik und Verkehr Niedersachsen hatte ihren Sitz im Ort.

Politik

Die Wennigser Mark verfügt als Ortschaft der Gemeinde Wennigsen (Deister) über einen Ortsrat. Ortsbürgermeister ist Holger Dorl (SPD).

Kommunalwahl 2016: Holger Dorl (338, SPD), Martin Ast (210) und Stefan Schröder (215) bildet er die größte Fraktion. Die CDU konnte mit Wolf-Rüdiger Gorka (85) und Chris Lühmann (147) einziehen.

Wappen

Das Wappen zeigt einen Hirschkopf als Symbol für die Nähe zum Deister sowie Schlägel und Eisen – die Werkzeuge der Bergleute.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wennigser Mark ist durch eine Buslinie innerhalb des Großraum-Verkehr Hannover an Wennigsen bzw. Barsinghausen angebunden. In Wennigsen ist die Buslinie auf die Fahrzeiten der S-Bahn abgestimmt, so dass ein Umsteigen ohne lange Wartezeiten möglich ist. Morgens fährt eine Linie weiter nach Gehrden, so dass die Schüler des dortigen Gymnasiums nicht umsteigen müssen. Der Bahnhof von Egestorf befindet sich knapp außerhalb der Gemeindegrenze und erschließt den Ort mit.

Die Radwegverbindung nach Wennigsen ist im August 2011 nach mehr als 30-jähriger politischer Diskussion eröffnet worden.[1] Von der Wennigser Mark führt eine der steilsten, jedoch für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrten Straßen, die Forellenbachstrasse, auf den Deisterkamm, die von sportlich ambitionierten Radfahrern genutzt wird. Die mittlere Steigung der 2,6 Kilometer langen Straße liegt knapp über 10 Prozent. Am südlichen Ortsrand verläuft der Deisterkreisel, ein Radtourenweg, der um den Großen Deister herumführt.

Der Georgsplatz ist nach dem hannoverschen König Georg V. benannt. Für ihm wurde 1845 in der Südwestecke des Platzes ein Gebäudeensemble als Jagdschloss errichtet. Es umfasst drei eingetragene Baudenkmale. Unmittelbar am Platz befindet sich das ehemalige königliche Forsthaus aus dem Jahr 1845.

König Ernst August I. von Hannover ließ das Haus von seinem Oberhofbaudirektor Georg Ludwig Friedrich Laves und dem Maurermeister Constantin Nordmann 1845 als Jagdschloss errichten. Er benannte es nach seinem blinden Sohn Georg. Die Innengestaltung wurde durch den Kunstmaler Bolm aus Hannover im Jahr 1909 erneuert und in den ursprünglichen Zustand versetzt. Später war in dem Schloss das Forstamt der Oberförsterei Georgsplatz untergebracht. Es dient heute als Wohnhaus und befindet sich in Privatbesitz.

Auf dem im Deister, unmittelbar gegenüberliegenden Toppiusplatz stehen mit dem Toppius-Stein und dem Lendorff-Denkmal zwei weitere eingetragene Denkmale. Der Platz war der traditionelle Versammlungsort der Bergleute.

Der Platz liegt unmittelbar südwestlich des Georgsplatzes. Er wurde vor rund 200 Jahren terrassenförmig angelegt. Früher diente er dem Legen der Jagdstrecke. Noch heute wird dort regelmäßig eine Zackelschau abgehalten, bei der die abgeworfenen Geweihe der Deisterhirsche gezeigt werden. Die Ortsgemeinschaft Wennigser Mark nutzt ihn für Veranstaltungen wie den alljährlichen Jazz-Frühschoppen oder Gottesdienste.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Ilse Gottwald et al.: Wennigsen 1200–2000 – Ein Lebenslauf. Wennigsen 1999.
Commons: Wennigser Mark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bericht der Calenberger Online News, abgerufen am 20. August 2011.