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Benutzer Diskussion:Ziuwarasmanno

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Die langobardische Sprache

Mit großem Interesse haben wir Ihr Schreiben des 1.8.2006 gelesen und würden Ihnen gerne sagen, daß Ihre Überlegungen unserer Meinung nach richtig und sehr stimulierend sind. Das Problem ist sicherlich wichtig und nicht von einfachen Lösung. Ihre philologischen Ansichten könnten besser geklärt werden, wenn wir den geographischen Wanderung des langobardischen Volkes seit dessen prehistorischem und historischem Ursprung bis hin zu seiner Niederlassung in Italien untersuchten. Die Behauptung von Paolo Diacono, daß der Ursprung der Langobarden, für die Sie ganz richtig den Originalnamen „Winnili“ anzeigen, sich auf den dänischen Inseln ansiedelt, um von dort aus bis zum heutigen Schleswig-Holstein bis hin zu den zwei Ufern des Elbdeltas zu expandieren, scheint uns unanfechtbar. Hier erscheinen sie mit dem Namen „Langobardi minores“ auf dem linken Ufer und „Langobardi maiores“ auf dem rechten Ufer, um hervorzuheben, daß die wichtigere Gruppe sich zur Zeit der ersten Kontaktaufnahme mit den Römern auf der rechten Uferseite angesiedelt war und sich wahrscheinlich über das gesamte Schleswig-Holstein und darüber hinaus hinzog. Gerne wollen wir hier besonders betonen, daß die skandinavischen Inseln seit der Zeit der Wanderungen aus Skandinavien eine grundlegende Rolle für die Völkerwanderungen gespielt haben und daß die großen Wanderungen aus übrigens verschiedenen Ortschaften des heutigen Schweden in Richtung Osten nach der Insel Gotland, „Goten“ genannt wurden. Wir haben keine Zweifel, dass es in einer sehr weit zurückliegenden Zeit eine kulturelle und sprachliche Verbindung zwischen den in den Osten und den über die dänischen Inseln in den Westen auswandernden skandinavischen Gruppen gegeben haben kann. Dies könnte auch den Fehler einiger erklären, die die Langobarden mit den ost-gotischen Bevölkerungen in Verbindung setzen wollten, sich ihrer Migration zuerst nach Süd-Osten erinnernd, wo sie die Hunnen trafen, selbst die Avaren, eine führende Hunnengruppe waren, mit denen sie sich verbanden und später nach Süd-Westen in Richtung Italien. Doch der Ausweitungsmarsch der Langobarden ist unserer Meinung nach nicht diesen Linien gefolgt. Erst einmal im Elbadelta angesiedelt, hatten sie sich in dieser Gegend bemerkenswert verstärkt und das Verlassen dieser Orte beruht auf uns zumindest teilweise bekannten historischen Tatasachen. Wir wissen, daß während der römischen Wiedereroberung Nordgermaniens, nach der Niederlage der Römer durch Arminius, die in diesen Gebieten geführten Feldzüge praktisch Vernichtungskriege waren, ohne jegliche Absicht dort eine Provinz zu gründen, entgegen den ursprünglichen Intentionen der Römer. In der Schlacht bei Istavisius mußte die germanische Bevölkerung dieser Gegend enorme Verluste erleiden und auf Grund auch der Behauptung der römischen Flotte am Elbdelta beschlossen die Langobarden dieser Gegend eine jener Migrationen, die die Bevölkerung Germaniens in dieser Epoche charakterisieren. Kein Zweifel ist an der Tatsache zu erheben, dass der Marsch der Langobarden entlang des Elbtals flußaufwärts erfolgte, wohl auch wegen der vielversprechenden wäldlichen Hügeln und Ebenen. Außerdem bot das mittlere und das Hochtal der Elbe weite bebaubare Landzüge und auslandende Wälder, die reich an Wild und frei wachsenden Früchten waren, was eine viel angenehmeres und bewohnbareres Land daraus machte, als die Moorgegend des Elbhochtals. Auch wenn an diesem Punkt die historischen Quellen für eine lange Zeit schweigen, finden wir nicht zufällig die Langobarden in einer geographischen Lage, die ungefähr zwischen der Elbaquelle und den Donauebenen liegt, im Norden nah an den „Sachsen“, die auch im Zug nach Italien als ihre engsten Verbündeten auftraten. Diese Situation läßt annehemen, daß ausser einigen kompakteren Langobardenschlägen, die mehr an den alten Adel der Amalier gebunden waren, viele germanische langobardische Faaren sich in Böhmen und Mähren angesammelt hatten in engem Kontakt mit den Vorfahren der Bayuvaren und der Morcomannen. Diese Nähe verursachte manche sprachliche Vermischung und manche Verwirrung die langobardische Sprache in einem genauer Zusammenhang anzusetzen. Wir dürfen in der Tat als Anhaltspunkt der Entwicklung des langobardischen Volkes die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, die sich zumindest im 3. Jhh. nach Christus ereignet hat, u.z. ein Rückstrom der germanischen Bevölkerung aus der Hochelbe in Richtung des Deltas, in dem sie sich vor allem in der Ebene tentakulär ausbreitete, die die Römer halb wüst im Jahr 47 n. Chr. beim definitiven Rückzug ihrere Truppen über den Rhein zurückgelassen hatten. An diesem Punkt wird eindeutig klar, wie diese Bevölkerungen die einstigen Angewohnheiten um vieles geändert hatten, die zuvor in den ursprüglichen Herkunftgebieten zwischen Schleswig Holstein und der Elbe, die Schäfer und Fischer gewesen waren, um haupsächlich Holzfäller und Landbesteller in den wäldlichen Gebieten des heutigen Wahlsachsen und in Böhmen und Mähren zu werden. Das meisteverbreiteste Werkzeug der männlichen Bevölkerung war in dieser Gegend eine langarmige Axt, die sich sowohl zum Holzfällen als auch zum Kämpfen eignete: die SAXTA, das historische Beil der Sachsenvölker. Die Völker, die der Elbe entlang flußabwärts zogen, hatten nun einen anderen Namen, der gerade ihrer Waffe und Werkzeug entnommen war. Sie hiessen Sachsen. In wie weit unterschieden sich diese Völker von den Langobarden? Wir glauben, daß sie sich gar nicht unterschieden, sondern daß es sich hierbei um die gleichen Stämme handelte, die vom südlichen Skandinavien und die dänischen Inseln kommend, das Elbdelta besiedelt hatten. Deshalb scheint es uns, auch an Hand der Interpretation von Modellen, die ein wenig überarbeitet werden müßten und auch an Hand einer detaillierteren philologischen Analyse, klar ersichtlich, daß die Langobarden eigentlich eine westliche germanische Sprache hatten, die man Ursächsisch nennen könnte. Auch auf Grund anderer geschichtlicher Überlegungen, können wir die sächsischen und die langobardischen Stämme als aus der gleichen Bevölkerung hervorgehend bezeichnen, der sich am Elbdelta und dem Süden des Schleswig Holsteins seinen Ursprung findet, die historische Umgebung, in der wir bereits in anderen geschichtlichen Epochen die Sachsen angesiedelt finden. Im Lichte dieser Überlegungen denken wir, dass Ihre philologischen Bemerkungen korrekt sind, und dass sie uns die Langobarden als einen Abzweiger der sächsischen Familie identifizieren lassen, die nach Süden und dann nach Süd-Westen gezogen war, die neuen Germanen mit der Saxta, die den gesamten Norden des historischen Germaniens dominieren werden. Wohl bekannt ist ebenso, dass sie von hier aus Ost-Britannien kolonisieren werden und dass sie eine Zeit lang die Nordsee in ein internes sächsisches Meer verwandeln werden. Der Kürze halber haben wir nicht begonnen die Dokumente Ihrer Analyse des 1.8. zu untersuchen. Wir würden uns sehr freuen von Ihnen unter den folgenden Nummern kontaktiert zu werden: Prof. Paolo Possenti Tel: 0039 06 673 12 14 Fax: 0039 06 673 12 69 e-mail: possenti@forzait.org