Alkane

Ein Alkane bezeichnet in der organischen Chemie Kohlenwasserstoffe ohne Mehrfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen, sie bestehen nur aus C-C und C-H-Ketten und können also keine weiteren Wasserstoffatome mehr aufnehmen , dies nennt man gesättigt. Die allgemeine Summenformel lautet: CnH2n+2. Kohlenstoffketten bilden das Gerüst der Alkane, die Kohlenstoffatome dieser Ketten sind sp³-hybridisiert. Diese Ketten können unverzweigt (n-Alkane) oder verzweigt (iso-Alkane) sein.
Alle Alkane werden mit der Endung -an bezeichnet, vor dieser Endung wird das jeweilige griechische Zahlenwort herangehängt, dass auf die Anzahl der Kohlenstoffatome hinweist, für die ersten vier Alkane werden allerdings unabhängig davon die Namen Methan, Ethan, Propan und Butan vergeben. Alkane ohne Abzweigungen werden meist einfach n-Alkane gennannt (n wird meist weggelassen), Isomere der Alkane meist nur iso-Alkane, ohne weiter zu konkretisieren. Alkane werden wie folgt bennant(alles nicht vorhandenewird weggelassen):
- 1)Die Nummern der Kohlenstoffatome an denen Alkylgruppen abzweigen werden durch Kommata getrennt aufgeschrieben, hierbei wird immer versucht die jeweils kleinsten Zahlen zu erreichen.
- 2) Die Anzahl der abzweigenden Alkylgruppe wird in seiner griechischen Schreibweise als Zahlwort hinter einem Bindestrich geschrieben.
- 3) Der Name der abzweigenden Alkylgruppe wird klein dahinter geschrieben.Gibt es mehrere abzweigende Alkylgruppen wird ein Bindestrich gesetzt und die anderen Abzweigungen werden nach den Schritten 1, 2 und 3 abgearbeitet.
- 4) Und als letztes wird der Stammname der längsten Kolenstoffkette hinzugefügt, ist das Alkan ringförmig wird ein -cyclo vorangehängt.
Die Bezeichnungen für die ersten 6 n-Alkane:
- Methan CH4
- Ethan C2H6
- Propan C3H8
- Butan C4H10
- Ab 5 Kohlenstoffatomen werden jetzt griechische Zahlwörter verwendet:
- Pentan C5H12
- Hexan C6H14
- usw.
Name | Summenformel | Zahl der möglichen |
Butan | C4H10 | 2 |
Pentan | C5H12 | 3 |
Hexan | C6H14 | 5 |
Heptan | C7H16 | 9 |
Octan | C8H18 | 18 |
Nonan | C9H20 | 35 |
Decan | C10H22 | 75 |
Eicosan | C20H42 | 366319 |
Beim Butan tritt der Fall ein, dass bei gleicher Summenformel C4H10 unterschiedliche Anordnungsmöglichkeiten (Konstitutionen) für die Kohlenstoffatome im Alkanmolekül möglich sind. Butan existiert in zwei verschiedenen Konstitutionen: n-Butan und iso-Butan. Mit wachsender Anzahl der Kohlenstoffatome steigt auch die Zahl der möglichen Isomere.
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n-Butan | iso-Butan |
Alkylrest
Wenn einem Alkanmolekül ein Wasserstoffatom entzogen wird, ensteht ein Molekül mit einem ungebundenen Elektron, es ist also einwertig. Der Name des Alkylrestes erhält man, wenn man bei der Endung des Alkans, dem das Wasserstoffatom entzogen, das -an durch ein -yl ersetzt. Alkylereste sind häufig Bestandteil von iso-Alkanen.
Räumliche Struktur
Die um die Kohlenstoffatome angelagerten Wasserstoffatome bilden beim Methan die Form eines Tetraeders, wobei zwischen den einzelnen Bindungen jeweils den geometrisch exakten Winkel von 109,47° auf. Die Bindungslänge beträgt 109 pm für die C-H-Bindung und 154 pm für C-C Bindung.Kohlenstoffatome dieser Ketten sind sp³-hybridisiert.
Andere Kohlenwasserstoff-Moleküle mit mehr Elementen bauen zunächst auf dieser Grundstruktur auf, weisen aber auch "Verbiegungen" auf, z.B. wenn Doppelbindungen im Molekül vorhanden sind. Ring und Kristall-Strukturen müssen nicht notwendigerweise mit solchen Abnormitäten behaftet sein.
Eigenschaften
Alkane bilden eine besonders einheitliche Stoffklasse. Die Kenntnis der Eigenschaften weniger Vertreter genügt, um das Verhalten der übrigen vorherzusagen. Dieses gilt sowohl für die intra- bzw. intermolekularen Wechselwirkungen der Alkane, die sich auf die Schmelz- und Siedepunkte auswirken, wie auch bei der Betrachtung ihrer Synthesen und Reaktionen.
Die Molekülstruktur, das heißt die Größe der Angriffsfläche bestimmt den Siedepunkt des Isomeres. Je verzweigter das Isomer ist, desto kleiner die Gesamtangriffsfläche zwischen den Teilchen, desto kleiner die dort wirkenden Van-der-Waals'schen Kräfte und desto tiefer der Siedepunkt. Das bedeutet das Alkane mit höheren Kohlenstoff immer einen höheren Siedepunkt als Alkane mit geringeren Kohlenstoffanteil, verzweigte Alkane haben einen niedrigeren Siedepunkt als unverzweigt Isomere und ringförmige noch geringereSiedepunkte als nur teilweise verzwigte Alkane. Ab fünf Kohlenstoffatomen sind unverzwigte Alkane flüssig, ab 17 fest. Alkane sind hydrophob und lipophilund haben eine geringere Dichte als Wasser, alle Alkane sind Nichtleiter. Alkane haben eine geringe Reaktivität, weil die C-H und C-C Bindungen relativ stabil sind und nicht einfach zerbrochen werden können.
Alkane reagieren zwar exotherm mit der Luft zu Kohlenstoffdioxid und Wasser und sind brandfördernd Alkene und Alkine reagieren allerding viel exothermer, die Zweichfach- und Dreifachbindungen können mehr Energie freisetzen.
Verwendung
Propan und Methan werden in Gasbrennern benutzt, viele feste Alkane finden in Paraffinen, die Hauptanwendung der Alkane ist also deren Verbrennung unter Ausnutzung der Licht- und Wärmeenergie. Alkane werdenauch als Lösungsmittel und als Treibstoff verwendet.
Darstellung
Die Darstellung von Alkanen kann auf mehrere Weisen erfolgen:
- Über Katalytische Hydrierung von Alkenen.Beispiel:
- Ethen und Wasserstoff reagieren zu Ethan.
- Darstellung aus Alkylhalogeniden. Beispiel:
- Tetrachlormethan reagiert mit Wasserstoff zu Methan und Chlorwasserstoff
- Kolbe-Synthese
Reaktionen
Alkane können mit Sauerstoff reagieren, bei vollständiger Verbrennung reagieren die Alkane mit Sauerstoff exotherm zu Kohlendioxid und Wasser. Beispiel:
- Methan reagiert mit Sauerstoff zu Wasser und Kohlendioxid.
Werden Alkane nicht vollständig verbrannt, weil zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, enstehen unerwünschte Nebenprodukte wie Alkene, Kohlenstoff und Kohlenmonoxid und die Energieausbeute ist geringer, eine vollständige Verbrennung der Alkane ist daher wichtig.Beispiel:
- Octan reagiert mit Sauerstoff zu Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Kohlenstoff, Propen und Wasser.
Halogenierung, die Wasserstoffatome des Alkans werden teilweise oder vollständig durch Halogen ersetzt. Beispiel:
- Methan reagiert mit einem Chlor-Radikal zu einem Methyl-Radikal und Chlorwasserstoff.
- Das Methylradikal reagiert mit Chlor zu Monochlormethan und einem Chlor-Radikal.
Weiterführende Informationen
Interwiki
Alken, Alkin, Van-der-Waals-Kraft, Alkylrest, Organische Chemie, Paraffin, Cycloalkan
Weblinks
- Eigenschaften der Alkane
- Ausführende Informationen zu den Alkanen, Alkenen und den Alkohlen
- Allgemeine Informationen
Literatur
- Pfeifer Reichelt: H2O & Co Organische Chemie. Oldenburg, München 2003, ISBN 3-486-16032-X
- K. P. C. Vollhardt, Neil E. Schore: Organische Chemie. Wiley-VCH Verlag, April 2000, ISBN 3527298193
- Eberhard Breitmaier, Günther Jung: Organische Chemie. Thieme, Stuttgart September 2001, ISBN 313541504X