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Rapunzel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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1. die Rapunzel (oder Rapunze) ein Feldsalat

2. Ein Märchen der Gebrüder Grimm, KHM 12 (Märchen Nr.12 in: Kinder und Hausmärchen)

Zusammenfassung: Rapunzels Mutter gelingt es in ihrer "Schwangerschaft" nicht, ihre Gelüste zu beherrschen - und dem Vater nicht, sich ihnen zu widersetzen. Als er beim Diebstahl von Rapunzeln aus dem Garten einer Hexe ertappt wird, sieht er sich gezwungen, sein ungeborenes Kind der Hexe - im tiefenpschologischen Sinn wieder die Mutter - zu verprechen. Das Kind wird sofort nach der Geburt von dieser abgeholt und mit 12 Jahren, wohl dem Beginn der sexuellen Reifung, in einem abgelegenen Turm gehalten, dessen einziger Zugang darin besteht, dass Rapunzel ihr langes Haar herunter lässt, an dem zunächst die Hexe, später auch ein Königssohn, der durch ihren Gesang angezogen wurde, hinaufklettern. Als Rapunzel diesen aus Unachtsamkeit verrät, werden Rapunzel die Haare abgeschnitten, sie selber in einer Wüstenei versteckt. Die Hexe wartet auf den Königsohn und verhöhnt ihn, sodass er in seiner Verzweiflung vom Turm springt und im darunter liegenden Dornengestrüpp erblindet. Wehklagend irrt er durch die Welt, bis er zur Wüstenei gelangt und Rapunzel, die inzwischen Zwillinge geboren hat, an ihrem Gesang wieder erkennt. Als ihre Tränen seine Augen benetzen, erhält er sein Augenlicht zurück. Er führt sie in sein Reich und beide werden mit Freude empfangen.

'''Märchenmotive:''' Versprechen des ungeborenen Kindes -- (Elfenbein-)Turm -- Die Beschneidung langen Haares -- die heilenden Tränen

zur Werkgeschichte: "Rapunzel, Rapunzel, lass mir dein Haar herunter" - dies ist wohl einer der bekanntesten Sätze aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Tatsächlich ist das Märchen französischen Ursprungs. 1698 schrieb die Hofdame Mademoiselle de la Force die Erzählung "Percinette" (erschienen in ihrem Buch "Cabinet des Fees"). Der Rumpf dieser Geschichte stammt ebenso aus dem Volksgut dieser Zeit und Gegend wie eine weitere Quelle - Petrosinella aus dem Pentamerone von Basile (gest. 1632). 1790 übernimmt Friedrich Schulz dieses Märchen in einen seiner Kleinen Romane. In den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm (1812) erscheint es als Nr. 12