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Joachim Enzmilner

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Joachim Enzmilner. Graf von Windhaag.
Wappen Enzmilner. Portal des Sankt Barbara Spitals in Münzbach
Kenotaph Joachim Enzmilners. Pfarrkirche Münzbach

Joachim Enzmilner (* 21. Februar 1600; † 21. Mai 1678) war Jurist (Doktor der Rechte) mit deutschen Wurzeln und Politiker im kaiserlichen Österreich, der als motivierter Gegenreformator Karriere machte. Er brachte es dabei zu grossem Vermögensbesitz und Aufnahme in den Adelsstand. Ab 1669 durfte er sich Graf von Windhaag nennen.

Er war eine führende Persönlichkeit der Gegenreformation in Ober- und Niederösterreich. Infolge seiner Verdienste erhob man ihn nacheinander in den Adels-, Freiherrn- und Grafenstand. Er kam zu zahlreichen Besitzungen, die er in der ersten Herrschaftstopographie Österreichs, der Topographia Windhagiana zuerst 1656 und nochmals 1673 kartografieren ließ. Er war Mitglied der Sebastian- und Rochus Bruderschaft, die ihren Sitz im Augustiner-Emeritenkloster Sankt Rochus und Sankt Sebastian in Wien hatte.

Elternhaus

Joachim Enzmilner (Portraitstich) wurde am 21. Februar 1600 in Babenhausen an der Günz im bayerischen Schwaben, als drittes von acht Kindern geboren. Sein Vater, Magister Jodok Entzenmüller, geboren um 1535, seit 1579 mit einem bürgerlichen Wappen ausgestattet, war in Babenhausen Schulmeister der Lateinschule der Fugger mit nur schmalen Einkünften. Er starb schon 26. Februar 1616[1]. Joachims Mutter Magdalena war eine geborene Braunmüller. Sie starb 24. Oktober 1634 in Linz[2] im Enzmilnerischen Stadthaus (Hornsteinhaus, Hauptplatz N° 23). Die Kinder Entzenmüller:

  1. Anna (* 18. Dezember 1595). Starb als Kleinkind in Babenhausen.
  2. Anna Maria (* 30. Oktober 1597, † vor 1670). Sie heiratete Niclas Pürkhl von Pürkhenfeld, Obervogt der Herrschaft Babenhausen, ab 1626 Hofrichter im Jesuitenkollegium in Linz. Hatten die Kinder Hanns Carl und Maria Magdalena. Die Pürkhl-Abkömmlinge gehörten zu den wenigen verschwägerten Nachkommen Enzmilners.
  3. Joachim (* 21. Februar 1600)
  4. Maria (* 18. Juni 1602). Blieb in Babenhausen, heiratete einen Dreier.
  5. Johannes Georgius (* 24. Juni 1604). Blieb in Babenhausen, war kränkelnd, starb kinderlos.
  6. Magdalena (* 18. Juni 1606, † vermutlich 1668) trat in das Dominikanerinnenkloster Tulln ein. "Mutter Maria von Windthaag" starb 4. Februar vermutlich 1668 in Tulln.
  7. Raimundus (* 29. Juli 1608, † 1639). 1628 nahm ihn Joachim Enzmilner in Linz in seine Obhut auf. Studierte an der Wiener Universität. War dann dort 1638 Rechnungsrat. Blieb kinderlos. Starb 1639 in Wien.
  8. Anna Sophia (* 29. November 1610, † 1663). 1628 nahm sie Joachim Enzmilner in Linz in seine Obhut auf. Sie heiratete 1644 ihren ersten Ehemann Sebastian Christian Schäffler († 1644 fünf Tage nach der Hochzeit). Dieser Sebastian Christian († 1644) hatte als Eltern Eva geborene Katzböck (Katzpeck, † 1644) und Christian Schäffler († 1638) . Dieser Christian († 1638) war schon der zweite Ehemann der Eva. Erster Ehemann der Eva war Christoph Kirchstetter († 1617 in Wien) gewesen (→ Kapitel Ehen und Nachkommen).

Anna Sophia erbte 1644 von ihrem Ehemann Schäffler das Schäfflerische Haus in Wien, Bäckerstrasse. 1648 verkaufte sie das Haus ihrem Bruder Joachim Enzmilner. Das Haus wurde so zum "Windhagschen Stiftungshaus" im heutigen Geviert Bäckerstrasse 9, Windhaaggasse, Sonnenfelsgasse 10. Zuvor, 1646, hatte Anna Sophia ihren zweiten Ehemann Johann Adam Purckhweger von Grienfeld geheiratet. Sie starb 1663 ohne eigene Kinder.

Leben und Karriere

Enzmilner besuchte in Babenhausen die Lateinschule (Unterricht vor allem in Latein). 1615 (mit 15 Jahren) kam er an die von Jesuiten geleitete Universität Ingolstadt[1] und schloss dort mit dem Magister Philosophiae ab. Vorzüglicher Studienerfolg sicherte ihm Einkünfte aus der Fuggerischen Schulstiftung zu Babenhausen.

Er setzte seine Studien an der Universität Wien fort und promovierte zum Doktor der Philosophie und 1626 zum Doktor beider Rechte[3].

Bereits 1625, knapp vor Abschluss seiner Studien, war Enzmilner unter dem bayerischen Einfluss zum Advokaten und Syndikus der oberösterreichischen Stände in Linz ernannt worden[3]. Während des oberösterreichischen Bauernkrieges war er bei Verhandlungen engagiert und publizierte mehrere Abhandlungen[3].

In den folgenden Jahren wohnte er im Linzer Landhaus, war er erster Sekretär und Generalreferent bei allen Ständen und im Verordneten-Kollegium sowie für die Leitung der Geschäfte und Aufrechterhaltung der Ordnung in den Kanzleien zuständig. Nach seinem damaligen Landgut bei Allentsteig erhielt er das Prädikat "von und zu Kirchberg".

1627 heiratete er Maria Magdalena geborene Kirchstetter aus Wien. Sie gebar in der Ehe 15 Kinder, darunter 10 Totgeburten. Einziges überlebendes Kind blieb Eva Magdalena, geboren 23. Februar 1629 in Linz.

In der Chronik des Dominikanerinnklosters berichtet Eva Magdalena über ihre Mutter folgend: »Sie ist von Angesicht etwas braunlecht, aber annemblicher gestalt gewest vnd hatte sehr schene schwartze Augen, während deren Schwester Anna Magdalena im Gegensatz dazu gar sobtil (subtil, fein) vnd sehr schen vnd weisser farb war«. Maria Magdalen war dazu begabt mit Häuslichkeit, Freundlichkeit im Umgang mit Dienstboten und Untertanenweibern und Mildtätigkeit gegenüber Armen.

Von der Grossmutter Magdalena Entzenmüller geborene Braunmüller berichtet Eva Magdalena, dass diese ihre liebste Gespielin war und dass diese im Jahr 1632 sie aus einem Fass mit Wasser rettete, nachdem sie als Kleinkind hineingefallen war. Die Grossmutter starb am 24. Oktober 1634 in Linz im Enzmilnerischen Stadthaus.

In den 1630er Jahren wirkte Enzmilner bereits in Kommissionen zur Umsetzung der Gegenreformation mit. Seine Erfolge brachten ihm bald Ehrenstellungen und Vermögenszuwächse. Am 19. August 1636 ernannte ihn Kaiser Ferdinand zu seinem Rat und Regenten der niederösterreichischen Lande und er wurde damit Mitglied des kaiserlichen Regimentsrates[2]. 1636 kaufte er bereits die Herrschaft Windhag. Dazu berichtet seine Tochter Eva Magdalena: »Er hat ... die Herrschaft Windhag im Luthertum schwebend erkauft und gleich alsobalden in deren Einantwortung durch einen weltlichen Priester eine katholische Predigt halten ließe [lassen] und nachmalen keine Ruhe gehabt bis solche Ketzerei vom Grund ausgerottet und nunmehr ganz und gar katholisch ist«.

Enzmilner liess in der Folge das Alte Schloss Windhaag (Windhag I) grosszügig erweitern mit dem Neuen Schloss Windhaag (Windhag II). Dieses war damals "Das erste und vornehmste Prachtschloss im Land ob der Enns". Bilder und Beschreibungen gibt es davon in der Topographia Windhagiana.

1650 erlangte Enzmilner das Prädikat "Wohlgeborner Freiherr von Windhag, Herr auf Pragtal und Saxeneck" unter Weglassung seines Familiennamens Enzmilner. Gleichzeitig durfte er sein Wappen vermehren mit zusätzlichen Helmen und Herzschildern.

1652 begann in Österreich eine abschliessende Gegenreformation. Man bestellte eine Reformations-Kommission mit dem Zweck, alle Bewohner Österreichs zum katholischen Glauben zurückzuführen. Die Kommissäre wie Enzmilner hatten dabei eine Anzahl Ordensgeistliche (meistens Jesuiten und Benediktiner) und aber auch Soldaten (meistens  Dragoner) bei sich. Ihre Aufgabe war, Protestanten zu belehren und zu bekehrenn. Enzmilner war zusammen mit dem Abt Benedikt Leiss vom Stift Altenburg zum kaiserlichen Reformationskömmissär für das niederösterreichische Waldviertel bestellt worden. Seine Erfolge als Reformationskommissär listet ein gedrucktes Protokoll auf: 140 bekehrte Pfarren und 38 Filialen mit 22 224 Neubekehrten und sieben freiwillig Bekehrten aus dem Herrenstande. Es gab aber auch genug Personen, die ins Ausland flohen oder verbannt wurden, Hab und Gut zurücklassend. Nur der Name des Freiherrn von Windhag (Enzmilner) verbreitete damals im Waldviertel schon Schrecken.

Die Tätigkeit als Reformationskommissärs war für Enzmilner auch einträglich. Besitzungen mit grosser Abwanderung waren entwertet und billig zu haben. Das nützte Enzmilner aus und er kaufte solche Besitzungen. 1652 war ihm sogar die "freie Bedienung" zugestanden worden. Eine emotionale Schilderung dieser Ereignisse gibt uns Enrica von Handel-Mazzett in ihrem Roman "Jesse und Maria".

Enzmilner, mit immer mehr Vermögen ausgestattet, trat auch vielfach als Stiftungsverwalter und persönlicher Darlehensgeber gegenüber den Ständen auf und erzielte so auch Zinserträge. Er handelte stets klug bei Geldgeschäften.

1659 war Enzmilners Ehefrau Maria Magdalena geborene Kirchstetter gestorben. Einziges überlebendes Kind Eva Magdalena war gegen den Willen der Eltern Ordensschwester der Dominikanerin geworden. 1661 heiratete Enzmilner seine zweite Ehefrau Maria Emilia Catharina geborene von Sprinzenstein. Ein Kind, ein männlicher Erbe, stellte sich nicht mehr ein.

1669 wurde Enzmilner von Kaiser Leopold I in den Grafenstand erhoben, mit dem Prädikat "Des heiligen römischen Reiches Graf und Herr von und zu Windhag auf Pragtal, Münzbach und Saxeneck, Freiherr von Rosenburg am Kamp, Reichenau am Freiwalde etz".

Auch im Privaten schrieb und las Enzmilner viel. Seine Büchersammlung, die Bibliotheca Windhagiana, war seine grosse private Leidenschaft. Enzmilner kennzeichnete dazu eine tiefe Religiosität. So liess er im Neuen Schloss Windhaag seine Schlafkammer mit einem prächtigen Altar ergänzen. Enzmilner kennzeichnete weiters ein Hang zu körperlicher Entsagung. So hielt er Abstand von den meisten Vergnügungen. In der Chronik des Dominikanerinnenklosters berichtet Eva Magdalena über ihren Vater folgend: »Er las viel, und zwar immer ohne Augengläser, war auch ein Vielschreiber, sein Angesicht, Statur, Länge und Gang waren tapfer, reputätisch und doch freundlich und annehmlich. In seiner Konversation war er verständig und sanftmütig und wenn nötig auch scharf und ernsthaft. Er war sehr mässig, begnügte sich mit geringer Kost und wenig Wein. Er spielte nicht, ausser über Anhalten anderer Kavaliere ein einziges Mal und verlor dabei einen Dukaten „weliches er mit großem Verdruss bereut hat“. Er war auch bis in sein hohes Alter sehr fleissig und pflegte nie müssig zu sein (sogar am loco secreto [Abort] hatte er stets ein Buch mit); schlafen ging er spät, aber früh stand er auf, meist um 4 oder 5 Uhr, selten um 6 oder 7 Uhr«.

Joachim Enzmilner starb am 21. Mai 1678 in Windhaag bei Perg. Er wurde am 26. Mai 1678 in der Windhager-Gruft in der Kirche in Münzbach beigesetzt. Ein umfangreiches Testament regelte das Weitere. Enzmilner verewigte sich dabei als Bildungsmäzen. Seine Büchersammlung, die Bibliotheca Windhagiana, wurde in Wien zu einer öffentlich zugänglichen Bibliothek und später zum Teil der Universitätsbibliothek. Die philantropischen Stiftungen wie die Windhag Stipendienstiftung für Niederösterreich wurden mit erheblichen Vermögen ausgestattet. Und Tochter Eva Magdalena begann in Windhaag ihr Erbe zu verwerten und ihr Dominikanerinnenkloster zu bauen.

Ehen und Nachkommen

In erster Ehe heiratete Enzmilner in Wien am 27. September 1627 die Wienerin Maria Magdalena geborene Kirchstetter (Khüerchstetter, * 19. Mai 1608 in Wien, † 9. März 1659 in Wien).

Ihre Mutter war Eva geborene Katzböck (Katzpeck, † 1644). Ein Georg Katzpeck war 1570/1590 Handelsmann in Wien, Riemergasse.

Ihr Vater war Christoph Kirchstetter († 1617 in Wien), geboren in Burghausen an der Salzach, war Handelsmann in Wien, Rotenturmstrasse, dann kaiserlicher Sekretär und Ratsherr, dem Kaiser Mathias 1612 den Reichsadel verlieh. Dieser Christoph war der erste Ehemann der Eva († 1644).

Ihr Stiefvater war Christian Schäffler († 1638), geboren in Sterzing in Tirol, studierte in Wien, war 1608 Dekan der Universität Wien, Regierungskanzler und auch Reformationskomissär, den Ferdinand II 1628 zum Pfalzgrafen erhob. Christian war der zweite Ehemann der Eva († 1644).

Ihre Großmutter, geborene Landtman(?) war verheiratet mit einem Eißler (Eiseler) aus der Familie der Schütter von Klingenberg.

Ihre Geschwister waren (soweit bekannt): Erstens Anna Magdalena "gar sobtil vnd sehr schen vnd weisser farb". Zweitens Johann Kirchstetter († nach 1677). Er war 1669 bis 1686 Syndikus, 1691 Dekan der Universität in Wien. Hatte Sohn Johann Christian Kirchstetter († 1700). Die Kirchstetter-Abkömmlinge und die Pürkhner-Abkömmlinge (→ Kapitel Elternhaus) gehörten zu den wenigen verschwägerten Nachkommen Enzmilners.

In der Ehe gebar Maria Magdalena gebar 15 Kinder, darunter 10 Totgeburten. Einziges überlebendes Kind blieb Eva Magdalena, geboren 23. Februar 1629 in Linz.[4] Maria Magdalena starb 9. März 1659 in Wien. Beigesetzt wurde sie in der Windhager-Gruft in der Kirche in Münzbach in Oberösterreich.

In zweiter Ehe heiratete Enzmilner am 13. März 1661 Maria Emilia Catharina geborene von Sprinzenstein, geboren ~1636. Ihr Vater war Simon Hieronimus von Sprinzenstein (* 1594; † 1639). Er starb bereits 1639. Seine Kinder bekamen Enzmilner als Vormund. Maria Emilia Catharina war eines dieser Mündel Enzmilners und 36 Jahre jünger als er. Die Ehe verlief kinderlos und eher glücklos. Als Witwe lebte Maria Emilia Catharina zumindest 1679 auf ihrem Witwensitz Reichenau am Freiwald in Niederösterreich. Nach Befriedigung ihrer Ansprüche aus der Heirat zog sie weg auf ihr ererbtes Landgut, den Herrschaftssitz der Familie Troilo in Lassoth (Lessoth, Läsoth) im Herzogtum Schlesien, einer Besitzung ihrer Mutter Emilia Catharina von Sprinzenstein geborene Wacker von Wackenfels [5]. Maria Emilia Catharina Enzmilner starb 1686 in Lassoth (heutiger Name Lasocice nahe der Stadt Leszno in Polen) ohne Nachkommen.

Ehrungen

Persönliche Auszeichnungen:

  • Am 20. August 1627 wurde Enzmilner von Kaiser Ferdinand wegen "geleisteter wohlgefälliger Dienste in dem jüngst entstandenen Bauernkrieg" zum Kaiserlichen Rat ernannt.[3]
  • Gemäß kaiserlichem Diplom vom 26. Juli 1630 wurde er zum rittermäßen Landsmann erhoben, mit Adelsprädikat, neuem Wappen und Privilegien ausgestattet. Nach seinem damaligen Landgut erhielt er das Prädikat von und zu Kürchberg[3]
  • 1636 wurde Enzmilner als Landsmann in den oberösterreichischen Ritterstand aufgenommen und in Wels in die Ritterstandsmatrikeln eingetragen und damit in die Landstände des Landes Ob der Enns aufgenommen.
  • Am 25. Juni 1640 durfte Enzmilner das Prager'sche Wappen mit dem Affen als Herzschild in sein Wappen aufnehmen.[6]
  • 22. August 1641 wurde Enzmilner als Landsmann in die Rittermatrikeln der neuen Rittergeschlechter von Niederösterreich und damit in die Landstände des Landes Unter der Enns aufgenommen.[6]
  • Am 5. Jänner 1651 wurde er von Kaiser Ferdinand wegen seiner "sonderbar, berühmten, guten Qualitäten, adeligen Sitten und Tugenden, Vernunft, Geschicklichkeit und trefflichen Erfahrenheit, auch wegen der dem Kaiser durch 15 Jahre lang in der niederösterreichischen Regierung treu geleisteten Dienste" in den Freiherrnstand erhoben und durfte sich unter Weglassung seines Familiennamens Enzmilner nunmehr Wohlgeborner Freiherr von Windhag, Herr auf Pragtal und Saxeneck nennen. Das freiherrliche Wappen kann wie folgt beschrieben werden: Ein gekrönter Grein und ein Steinbock auf gekrönten Helmen. Im eigentlichen Wappenschild umgeben zwei Greife und zwei Steinböcke einen Affen, der sein eigenes Halsband hält.[6]
  • Am 19. November 1669 erhob ihn Kaiser Leopold in den Reichsgrafenstand mit dem Titel des heiligen römischen Reiches Graf und Herr von und zu Windhag auf Pragtal, Münzbach und Saxeneck, Freiherr von Rosenberg am Kamp, Reichenau am Freiwalde usw. Seine bereits 1642 in ein Allod verwandelte Herrschaft Windhag wurde zur Grafschaft erhoben.

Spätere Würdigung:

  • 1894 wurde in Wien im Gedenken an Enzmilner die Stift- bzw. Sternwartgasse in Windhaaggasse umbenannt.
  • 1958 wurde in Linz der Enzmüllnerweg nach Joachim Enzmilner benannt
  • 2005 wurde in Windhaag bei Perg das Museum Altenburg speziell Joachim Enzmilner und seiner Tochter Eva Magdalena gewidmet.
  • 2007 wurde in Windhaag bei Perg der Enzmilnerplatz nach Joachim Enzmilner benannt.
  • 2007 wurde auf dem Gebiet der Gemeinden Windhaag bei Perg und Münzbach der Enzmilner Kulturwanderweg mit mehr als fünfzig Stationen markiert und in Altenburg in der Gemeinde Windhaag bei Perg ein Museum eingerichtet.

Besitzungen

Altes Schloss Windhaag (Windhag I)
Neues Schloss Windhaag (Windhag II)

Stiftungen

Koloriertes Wappenbuch. Kaiserwappen. Bibliotheca Windhagiana

Literatur

  • Georg Grüll: Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Windhag. In: Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines. 87. Band, Linz 1937, S. 185–312 (mit umfangreicher Literaturangabe, Joachim Enzmilner auf S. 216–253, zobodat.at [PDF]).
  • Georg Grüll: Stiftsarchiv Windhaag. (PDF) In: www.landesarchiv-ooe.at. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz, 1958, abgerufen am 16. Oktober 2020.
  • Enrica von Handel-Mazzetti: Jesse und Maria. Kösel, Kempten 1906 (unter anderem Schilderung des Charakters von Joachim Enzmilner).
  • Walpurga Oppeker: Die geschichtliche Entwicklung der Windhagschen Stipendienstiftung. In: 300 Jahre Windhagsche Stipendienstiftung für Niederösterreich. Wien/Ottenstein 1970.
  • Walpurga Oppeker: Joachim von Windhag, Versuch eines Lebensbildes. In: Fritz Weber (Redaktion): 300 Jahre Windhag’sche Stipendienstiftung für Niederösterreich. Wien/Ottenstein 1970, S. 7–21.
  • Walpurga Oppeker: Joachim Graf von und zu Windhag - Reformationskommissär, Großgrundbesitzer und Stifter im Viertel ober dem Manhartsberg. In: Edmund Teufl (Hrsg.): Forstwirtschaft im Waldviertel. Waldreichs 1994.
  • Walpurga Oppeker: Die geschichtliche Entwicklung der Windhag’schen Stipendienstiftung für Niederösterreich. In: Das Waldviertel. 53, Heft 1/2004, S. 12–35, ISSN 0259-8957.
  • Walpurga Oppeker: Joachim Graf von und zu Windhag (1600–1678) Reformationskommissär, Großgrundbesitzer und Stifter im Viertel ober dem Manhartsberg. In: Harald Hitz, Franz Pötscher, Erich Rabl und Thomas Winkelbauer (Hrsg.): Waldviertler Biographien II. Horn–Waidhofen. Thaya 2004, ISBN 3-900708-19-3, S. 53–88.
  • Walpurga Oppeker: Joachim Enzmilner, Graf von Windhag (1600–1678). Fallbeispiele zum Bildungsmäzenatentum in der frühen Neuzeit in Österreich ob und unter der Enns. In: Joachim Bahlcke, Thomas Winkelbauer (Hrsg.): Schulstiftungen und Studienfinanzierung Bildungsmäzenatentum im Spannungsfeld von Konfession, Landespatriotismus und frühmodernem Nationsgedanken in den böhmischen, österreichischen und ungarischen Ländern. 1500–1800. (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung) Wien/München 2011, ISBN 978-3-205-78446-3, S. 197–228.
  • Walpurga Oppeker: Bucheignerzeichen des Grafen Joachim von Windhag. In: Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift. 2011/1, S. 137–150.
  • Irene Vorderwinkler: Die Kunstkammer des Grafen von Windhag, mit einer Edition des handschriftlichen Kunstkammerinventars von 1666. Dissertation. Universität Wien, 1951.
Commons: Joachim Enzmilner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Enzmilner Kulturwanderweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Grüll 1937, S. 217.
  2. a b Grüll 1937, S. 219.
  3. a b c d e Grüll 1937, S. 218.
  4. Grüll 1937, S. 220.
  5. Maria Aemiliana Katharina Wacker von Wackenfels, auf gw.geneanet.org
  6. a b c Eckhard Oberklammer: Bezirk Perg - Kunst und Geschichte. Linz 2010, S. 130.