Borussia Dortmund
Vorlage:Fußballklub Infobox Borussia Dortmund ist der bekannteste Dortmunder Sportverein, insbesondere bekannt durch seine Fußballabteilung. Daneben hat der Verein noch eine Handball- und eine Tischtennisabteilung. Zusätzlich zu diesen sportlichen Abteilungen gibt es seit Ende 2004 auch eine gleichberechtigte Fanabteilung, die die Belange der Anhänger des Vereins vertritt. Der offizielle Name lautet Ballspielverein Borussia 1909 e.V. Dortmund und wird häufig abgekürzt mit BVB oder BVB 09. Der sechsfache deutsche Fußballmeister ist einer der führenden Vereine der Bundesliga und eine Institution des Ruhrgebiets und Westfalens.
Sportliche Erfolge

Im Bereich Fußball:
- Deutscher Meister (6): 1956 (4:2 gegen Karlsruher SC), 1957 (4:1 gegen Hamburger SV), 1963 (3:1 gegen 1. FC Köln), 1995, 1996, 2002
- Deutscher Vizemeister (4): 1949 (2:3 n.V. gegen VfR Mannheim), 1961 (0:3 gegen 1. FC Nürnberg), 1966, 1992
- DFB-Pokalsieger (2): 1965 (2:0 gegen Alemannia Aachen), 1989 (4:1 gegen Werder Bremen)
- DFB-Pokalfinalist (1): 1963 (0:3 gegen Hamburger SV)
- Supercupsieger (3): 1989, 1995, 1996
- Deutscher Hallenmeister (4): 1990, 1991, 1992, 1999
- Sieger der Champions League (1): 1997 (3:1 gegen Juventus Turin)
- Sieger des Europapokals der Pokalsieger (1): 1966 (2:1 n.V. gegen FC Liverpool)
- UEFA-Pokalfinalist (2): 1993 (1:3 und 0:3 gegen Juventus Turin), 2002 (2:3 gegen Feyenoord Rotterdam)
- Weltpokal-Sieger (1): 1997 (2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte)
- Westdeutscher Meister (6): 1948, 1949, 1950, 1953, 1956, 1957
- Westfälischer Meister (1): 1947
- Ewige Tabelle der Fußball-Bundesliga, Stand 06/2006: Platz 7, 1994 Punkte.
Darüber hinaus wurden die A-Junioren des Vereins fünfmal Deutscher Meister (1994 - 1998), die B-Junioren viermal (1993, 1996, 1998 und 2005).
In der Saison 2005/2006 errang die 2. Mannschaft des Vereins den Titel in der Oberliga Westfalen und spielte damit in der Saison 2006/07 in der Fußball-Regionalliga Nord.
Im Bereich Frauenhandball:
- DHB-Pokalsieger (1): 1997
- DHB-Pokalfinalist (2): 1994, 1998
- EHF-Pokalfinalist (1): 1997
- Challenge-Cup-Sieger (1): 2003
Ehrungen:
- Als erste deutsche Mannschaft überhaupt wurde Borussia Dortmund 1957 mit der Ehrung Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr 1995 nach dem Titelgewinn in der 1. Bundesliga wurde Borussia erneut zur Mannschaft des Jahres gewählt.
Geschichte
Gründung und rascher Aufstieg
Im November 1901 wurde die katholische Jünglingssodalität „Dreifaltigkeit“ im Dortmunder Nordosten gegründet. Die Mitglieder waren zum großen Teil junge Stahlarbeiter und Bergleute und betätigten sich zunächst sportlich beim Turnen und in der Leichtathletik. Aber spätestens seit 1906 wurde auf der Weißen Wiese auch regelmäßig Fußball gespielt. Im selben Jahr wird Kaplan Hubert Dewald Vorsitzender der Jünglingssodalität und setzt sich energisch gegen das „rohe und wilde Treiben“ ein. So setzte er einen zusätzlichen Gottesdienst am Sonntag Nachmittag, dem Spieltag, an.
Am vierten Advent, dem 19. Dezember 1909, trafen sich über 40 Mitglieder der Sodalität in einem Nebenraum des Wirtshauses „Zum Wildschütz“ in der Österholzstraße (unweit des Borsigplatzes), um über die Gründung eines von der Kirche unabhängigen Vereins zu beraten. Kaplan Dewald erfuhr von diesem Treffen und versuchte die Gründung des Vereins zu verhindern. Ihm wurde aber gewaltsam der Zutritt verweigert. Trotzdem sprangen darauf hin eine ganze Reihe der Versammlungsmitglieder wieder ab und es blieben nur die 18 Vereinsgründer Franz und Paul Braun, Heinrich Cleve, Hans Debest, Paul Dziendzielle, Franz, Julius und Wilhelm Jacobi, Hans Kahn, Gustav Müller, Franz Risse, Fritz Schulte, Hans Siebold, August Tönnesmann, Heinrich und Robert Unger, Fritz Weber sowie Franz Wendt übrig.
Da die Gründung spontan und unvorbereitet ablief, gab es auch keine Überlegungen für einen Namen. Der Zusatz „Borussia“ wurde gewählt, da es sich um den Namen des im Wildschütz ausgeschenkten Bieres der Borussia-Brauerei handelte, die unweit des Borsigplatzes ihren Sitz hatte (heute Standort der Dortmunder Actien-Brauerei). Damit erhielt der Verein also den Namen des Lieblingsbiers der Gründer, die Namenswahl ist daher nicht als bewusster Ausdruck eines Nationalstolzes zu verstehen (Borussia ist die lateinisierte Bezeichnung für Preußen).
Nachdem Kaplan Dewald die Borussia-Mitglieder in der Messe am Heiligen Abend der Spaltung der Dreifaltigkeitsgemeinde bezichtigte und sie aus der Sodalität ausschloss, verließen einige der Gründungsmitglieder den Verein wieder, der Verein blieb aber bestehen. Der erste Vorsitzende des Vereins wurde Heinrich Unger, der bereits Mitte 1910 von diesem Amt zurücktrat. Nach einem sechswöchigen Intermezzo von Franz Risse folgte ihm Franz Jacobi, der den Verein bis 1923 leitete. Genau die Hälfte der 18 Vereinsgründer erlebten das zehnjährige Jubiläum des BVB nicht, da sie im Ersten Weltkrieg starben.
Am 19. Juni 1910 wurde die Leichtathletikabteilung von Borussia Dortmund in den Westdeutschen Spielverband (WSV) aufgenommen. Am 3. Dezember folgte auch die Fußballabteilung. Das erste reguläre Spiel fand 15. Januar 1911 gegen den VfB Dortmund statt und wurde 9:3 gewonnen. Die offizielle Spielkleidung besteht zu diesem Zeitpunkt aus einem blau-weiß gestreiften Hemd mit einer roten Schärpe und schwarzer Hose. Das erste Meisterschaftsspiel bestritt die Borussia am 10. September 1911 in Castrop-Rauxel gegen die Fußballmannschaft Spielabteilung des Turnerbundes Rauxel und wurde ebenfalls, diesmal mit 1:0, gewonnen.
Der Verein startete in der untersten Spielklasse (C-Klasse), belegte dort aber sofort den ersten Platz und stieg somit in die B-Klasse auf, wo man in der Saison 1911/12 den dritten Platz erreichte. Da zu diesem Zeitpunkt der WSV einen Aufnahmestopp verhängte, schlossen sich die Vereine Rhenania, Britannia und Deutsche Flagge der Borussia an. Aus diesem Grund wechselte der BVB am 14. Februar 1913 die Vereinsfarben. Das Hemd war nun zitronengelb mit einem schwarzen „B“ darauf. In der Saison 1913/14 stieg Borussia Dortmund erstmals in der Vereinsgeschichte in die damals höchste Spielklasse, die A-Klasse auf. Da die Saison 1914/15 wegen des Ersten Weltkriegs abgebrochen werden musste, konnte die Borussia ihre Erfolge zunächst nicht fortsetzen. Es fanden aber Freundschaftsspiele zugunsten des Roten Kreuzes statt.
Entwicklung während der Weimarer Republik
Erst in der Saison 1918/19 spielte Borussia Dortmund wieder in der obersten Klasse mit. Man trug sich 1919 in das Vereinsregister ein. Da 1919/20 die neue oberste Klasse, die Bezirksklasse, eingeführt wurde, spielte man nun nur noch zweitklassig.
Im Jahre 1923 trat Franz Jacobi als Vorsitzender des Vereins zurück. 1924 wurde die Weiße Wiese, der damalige Austragungsort der Fußballspiele, ausgebaut. Im Jahr 1926 gewann der BVB die Vizemeisterschaft in der 2. Bezirksklasse und stieg damit erneut in die höchste Spielklasse auf. Man konnte sich jedoch nicht lange dort halten und musste nach dem verlorenen Entscheidungsspiel gegen den SV Langendreer 04 (1:3 nach Verlängerung) wieder zurück in die Zweitklassigkeit.
Der BVB in der Zeit des Nationalsozialismus
Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde in den 30er Jahren als oberste Spielklasse die so genannte Gauliga eingeführt. Sportlich hatte der BVB nun eine erfolgreiche Zeit. In der Saison 1935/36 stieg man in die Gauliga Westfalen auf, die damals höchstmögliche Spielklasse. Gleichzeitig wurde der erste professionelle Trainer der Borussen angestellt, Fritz Thelen. Borussia Dortmund entwickelte sich zu einer der besten Fußballmannschaften Deutschlands, was besonders durch den ersten Nationalspieler der Borussen, August Lenz, möglich wurde. Für den Bau des Hoeschparks durch den Reichsarbeitsdienst wurde dem BVB das Stadion Weiße Wiese und das dazugehörige Vereinsgelände von der Stadt Dortmund (die damals keine so große Solidarität mit dem Verein zeigte wie heutzutage) entschädigungslos enteignet. Daher musste der Verein im Jahr 1937 in das Stadion Rote Erde (damals: „Kampfbahn Rote Erde“) in den bürgerlichen Süden Dortmunds umziehen. Im Tschammerpokal, dem Vorläufer des DFB-Pokals, erreichte man im selben Jahr das Viertelfinale (3:4 gegen SV Waldhof Mannheim). In den darauf folgenden Jahren wurde der BVB mehrmals Vizemeister (1938 und 1942). Die A-Jugend des BVB gewann in Jahr 1939 die Westfalenmeisterschaft und die Westdeutsche Meisterschaft.
1940 bis 1950 - Schwere Zeiten und erfolgreicher Neubeginn
Der Gewinn der Vizemeisterschaft 1942 läutete ein sportlich relativ erfolgreiches Jahrzehnt für Borussia Dortmund ein, das allerdings vom 2. Weltkrieg und der Diktatur des 3. Reich weiterhin überschattet wurde. Die durch Sozialdemokraten, Kommunisten und polnische Zuwanderer geprägte Dortmunder Nordstadt war eine Hochburg der Antifaschisten in Dortmund. Dies fand auch seinen Widerhall in dem tief in diesem Viertel verwurzelten BVB. So waren eine Reihe aktiver Vereinsmitglieder im Widerstand gegen die Nationalsozialisten tätig und nutzten dabei auch die Infrastruktur des Vereins, beispielsweise die Druckmaschinen zur Vervielfältigung von Flugblättern. Diesen mutigen Einsatz bezahlten eine Reihe dieser aktiven Borussen mit ihrem Leben, unter anderem Heinrich Czerkus - Vereinswart des Stadions und der Vereinsanlagen bis zu deren Enteignung - oder Franz Hippler - Vorsitzender der Handballabteilung des Vereins. Beide wurden noch am Karfreitag 1945 von der Gestapo ermordet (Mahnmal Bittermark). Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau des Vereins. Durch den Verlust vieler Spieler wurden viele Vereine in Deutschland praktisch zerstört. Auch der BVB musste sich aus den Wirren der damaligen Zeit befreien und zunächst eine Wiederzulassung erwirken. Doch bereits im August 1945 wurde auf der Roten Erde wieder Fußball gespielt.
Einer der wichtigsten Erfolge für Borussia Dortmund in den 40er Jahren war der Gewinn der Westfalenmeisterschaft 1947 gegen den FC Schalke 04, die man sich im Endspiel in Herne mit 3:2 sicherte. Dieser Sieg ging als die Wende im Westen in die Fußball-Geschichte des Ruhrgebietes und Westdeutschlands ein, da jahrzehntelang der Verein Schalke den Fußballsport im Revier beherrschte und der BVB nach diesem historischen Sieg fortan die Führung im Ruhrgebiets- und westdeutschen Fußball übernahm. Aber auch die Meisterschaften in den Saisons 1947/48 und 1948/49 in der neuen Oberliga West waren wichtige Ereignisse in der Vereinsgeschichte. Im Jahre 1949 stand der BVB erstmals im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den VfR Mannheim, das jedoch mit 3:2 (nach Verlängerung) verloren ging.
1950 bis 1960 - Zwei Mal Deutscher Meister
Nachdem man sich 1949/50 zum dritten Mal in Folge die Westmeisterschaft gesichert hatte, traf die Borussia im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft erneut auf den VfR Mannheim. Dieses Spiel verlor der BVB jedoch wieder, diesmal mit 1:3.
Der Erfolg der 40er Jahre setzte sich aber in den 50er Jahren fort. In der Saison 1952/53 gelang der Gewinn des vierten Titels in der Oberliga West.
Im Jahr 1954 fand in der Schweiz die Fußballweltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft, zu der auch der BVB-Torwart Heinrich Kwiatkowski zählte, holte sich überraschend den Titel.
Bei Borussia Dortmund verlief die Saison 1955/56 genauso erfolgreich wie die vorherige. Man gewann die fünfte Westmeisterschaft, auf die der erneute Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft folgte. Der BVB besiegte im Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern der Favoritenrolle gerecht und bezwang den Karlsruher SC nach Toren von Niepieklo, Kelbassa, Preißler und Peters mit 4:2 und wurde zum ersten Mal Deutscher Meister. 250.000 begeisterte Fans empfingen den Deutschen Meister in Dortmund. Hierdurch qualifizierte sich der BVB für den erstmals ausgetragenen Europapokal der Landesmeister.
Nach der erst im Entscheidungspiel gewonnenen 1. Runde (4:3, 1:2 und 7:0) gegen Spora Luxemburg schied die Borussia nach einem 2:3 in Manchester und einem 0:0 vor 45.000 in der Roten Erde gegen Manchester United aus.
Im Jahr 1957 verteidigte Borussia Dortmund mit der gleichen Aufstellung (Kwiatkowski, Burgsmüller, Sandmann, Schlebrowski, Michallek, Bracht, Peters, Preißler, Kelbassa, Niepieklo, Kapitulski), von Trainer Helmut Schneider auf das Feld geschickt, wie im Vorjahr die Deutsche Meisterschaft mit einem 4:1 (Kelbassa/2, Niepieklo/2)) im Endspiel im Hannoveraner Niedersachsenstadion vor 82.000 gegen den Hamburger SV, nachdem man sich die bis dato sechste Westmeisterschaft gesichert hatte. Der HSV war zu keiner Zeit dem BVB ebenbürtig und das 4:1 gibt nicht einmal die wahre Überlegenheit wieder. Trainer Schneider verzichtete auf den jungen Nationalspieler Aki Schmidt, weil er die Vorjahresmeisterelf nicht verändern wollte.
Nie wieder sollte eine Deutsche Mannschaft mit der selben Mannschaft Deutscher Meister werden. Geprägt waren diese beiden Jahre von den „Drei Alfredos“. So wurden Alfred Preißler, Alfred Kelbassa und Alfred Niepieklo genannt. Sie erzielten mit verwirrendem Kombinationen zusammen 7 der 8 Endspieltore 1956 und 1957, sowie 29 der 34 Endrundentore der Borussia.
Als Meister qualifiziert schied man 1957 im Europapokal erneut in der 2. Runde aus; dieses mal nach einem 1:1 in Dortmund und einem 1:4 in Mailand gegen den AC Mailand.
Nach diesen Meisterschaften erreichte die Borussia 1958 und 1959 nur noch zwei 5. Plätze bei den Westmeisterschaften, weil die Mannschaft mittlerweile überaltet war.
1960 bis 1970 - Bundesliga und Europapokal
1961 verlor man das Finale um die Deutsche Meisterschaft unter Trainer Max Merkel, der als „harter Hund“ verschrien war, gegen den 1. FC Nürnberg mit 0:3. Die junge Dortmunder Mannschaft war ohne Chance. Merkel verließ daraufhin den BVB, und Borussia sicherte sich die Dienste des eher sachlichen Trainers Hermann Eppenhoff, der als Spieler drei Mal deutscher Meister mit dem Revierrivalen Schalke gewesen war. 1962 wurde man mit dieser im Umbruch befindlichen Mannschaft nur Achter der Oberliga West.
In der letzten Saison vor der Einführung der Bundesliga wurde man 1963 hinter dem Meisterschaftsfavoriten 1. FC Köln Zweiter der Oberliga West und qualifizierte sich so für die Endrunde der deutschen Meisterschaft. Hier belegte man mit 9:3 Punkten den ersten Platz vor 1860 München, Borussia Neunkirchen und dem Hamburger SV, so dass man ins Endspiel gegen den 1. FC Köln einzog. Das Endspiel in Stuttgart gewann der BVB mit 3:1 durch Tore von Kurrat, Wosab und Schmidt gegen den 1. FC Köln vor 78.000 Zuschauern. Den DFB-Pokal konnte man trotz des erstmaligen Erreichens des Finales nicht gewinnen. Im Endspiel verlor man in Hannover gegen den Dauerrivalen HSV mit 0:3.
Borussia Dortmund beendete die Ära der Oberliga West als erfolgreichster Verein in der gesamten Geschichte dieser Klasse.
1964/65 wurden die Borussen Dritter in der Bundesliga und erzielten im denkwürdigsten Spiel der Saison ein 6:2 gegen den Rivalen FC Schalke 04, nachdem man bereits 6:0 zur Pause geführt hatte. Die Schalker wurden Tabellenletzter und entgingen dem Abstieg nur durch eine Aufstockung der Bundesliga auf 18 Vereine.
Nach dem der Start der neuen Bundesliga in der Saison 1963/64, Gründungsmitglied war natürlich der amtierende Deutsche Meister Borussia Dortmund, gehörte der Verein zu den Favoriten auf den Titel. Am Ende reichte es aber nur für den vierten Platz. Im Europapokal der Landesmeister, für den man sich eine Saison früher qualifiziert hatte, gelangte der BVB bis ins Halbfinale, nachdem man den Favoriten Benfica Lissabon eine Runde zuvor 5:0 besiegt hatte.
1965 erreichte Borussia Dortmund nach Siegen gegen Preußen Münster, Tennis Borussia Berlin, Eintracht Braunschweig und den 1. FC Nürnberg zum zweiten Mal das Endspiel in Hannover das Finale des DFB-Pokals und schlug dort nach Toren von Aki Schmidt und Lothar Emmerich Alemannia Aachen mit 2:0. 1965 wurde zudem mit Hans Tilkowski zum ersten Mal ein Borusse zum Spieler des Jahres gewählt.
In der Bundesliga reichte es 1966 wegen der Doppelbelastung nur zum Vizemeister. In den letzten drei Spiele hiess die Bilanz 0:6 Punkte. Schuld daran war die Doppelbelastung wegen der Europapokalsspiele.
Im Europapokal der Pokalsieger wurde der BVB 1966 der erste Deutsche Europapokalsieger. Nach Spielen gegen Floriana La Valetta und CSKA Sofia erwartete die Borussia in der dritten Runde die Mannschaft von Atletico Madrid, die in den Jahren zuvor Werder Bremen und den 1. FC Nürnberg ausgeschaltet hatte. Nach einem spannenden 1:1 in Madrid gewann die Borussia im Rückspiel durch ein Tor von Lothar Emmerich mit 1:0. Beim seinem zweiten Einzug in ein Halbfinale des Europapokals nach 1963/64 traf der BVB auf den Titelverteidiger West Ham United mit dem britischen Nationalheld Bobby Moore. In London siegte Borussia mit 2:1 durch Tore von Held und Emmerich. In der Roten Erde wurden die Londoner im Rückspiel mit 3:1 besiegt, Emmerich erzielte zwei Tore, Cyliax eines. Die Borussia stand somit als dritter deutscher Verein im Endspiel eines Europapokals. Dort traf sie in Glasgow auf den FC Liverpool, der Celtic Glasgow im zweiten Halbfinale schlagen konnte. Im Endspiel im Hampden Park siegte die Borussia in einem spannenden Spiel trotz Feldvorteilen der Engländer nach Verlängerung mit 2:1. Die Führung von Held glich Hunt unmittelbar aus. In der 106. Minute war es Stan Libuda vorbehalten, mit einem kuriosen Tor die Entscheidung herbeizuführen. Libuda schoß aus 30 Metern in hohem Bogen über Torwart Lawrence den Ball an die Querlatte. Von dort prallte der Ball gegen Lawrence und dann ins Tor. Dieser erste Sieg einer Deutschen Mannschaft im Europapokal wurde in Dortmund am folgenden Tag mit einem Autokorso durch die Innenstadt begeistert gefeiert.
1970 bis 1980 - Abstieg, neues Stadion, Wiederaufstieg
Das Ende des Jahrzehnts bedeutete für Borussia Dortmund auch das Ende der Bundesligazugehörigkeit. Da Stillstand in der Mannschaft herrschte, folgte 1972, 36 Jahre nach dem Aufstieg in die höchste Spielklasse, der Abstieg in die Regionalliga West.
Im Jahr 1974, als in Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft stattfand, bekam der BVB auch ein neues Stadion, das Westfalenstadion. Im Laufe der Jahre wurde es immer weiter ausgebaut und so das Fassungsvermögen deutlich erhöht.
Der Zweitklassigkeit entkam man in der Saison 1975/76. Dies gelang mit Rang Zwei in der neuen zweigleisigen 2. Bundesliga und Siegen in den Endscheidungsspielen um den Aufstieg gegen die Mannschaft des 1. FC Nürnberg (1:0 und 3:2). Im ersten Jahr der erneuten Bundesligazugehörigkeit erreichte der BVB den sicheren achten Rang. Durch das neue Stadion kam es zu einem Zuschauerboom ohnegleichen. Über 40.000 Menschen wollten im Schnitt die Heimspiele der Borussia sehen. Nicht einmal Schalke (als Vizemeister in dieser Saison und einem Stadion, das über 15.000 Menschen mehr fasste als das Westfalenstadion) konnte an die Zuschauerzahlen der Borussia herankommen. Der Meister aus Mönchengladbach hatte sogar nur etwa halb so viele Zuschauer wie der BVB.
1980 bis 1990 - Schulden, Talfahrt - Pokalsieger
In den 80er Jahren konnte der BVB nicht an die Erfolge der letzten Jahrzehnte anknüpfen. Zwar holte man 1980 den Trainer Udo Lattek, mit dem man 1980/81 fast die UEFA-Pokal-Qualifikation geschafft hätte, doch die erhofften Titel blieben vorerst aus. Nach Lattek begann zudem eine Phase ständiger Trainerwechsel, da in den 5 Jahren zwischen Frühjahr 1981 und Frühjahr 1986 zehn verschiedene Übungsleiter beim Verein tätig waren! Die Folge war eine sportliche Talfahrt, begleitet von finanziellen Eskapaden, die den Verein an den Rand der Zahlungsunfähigkkeit brachten: Der Verein verschuldete sich mit über 8 Millionen DM. Infolgedessen ernannte das Amtsgericht Dortmund am 23. Oktober 1984 einen Notvorstand. Präsident wurde Dr. Reinhard Rauball. Als Vizepräsident wurde ihm Dr. Gerd Niebaum zur Seite gestellt, der 1986 das Amt des Präsidenten übernahm. Sportlich blieb es bei der Talfahrt. 1984/85 konnte man sich noch auf den 14. Platz retten. In der darauf folgenden Saison ging es jedoch in die Relegation. Gegen Fortuna Köln musste die Borussia drei Mal antreten. Das Hinspiel wurde 2:0 verloren. Im Rückspiel siegte man 3:1 und erwirkte so ein weiteres Spiel. Das erforderliche dritte Spiel konnte Borussia Dortmund mit 8:0 im Düsseldorfer Rheinstadion für sich entscheiden und so einen zweiten Abstieg aus der Bundesliga nach 1972 verhindern. Mehr als 30.000 Borussen begleiteten damals ihren Verein zu diesem Schicksalsspiel ins Rheinstadion.
Ende der 80er Jahre lief es wieder erfolgreicher. In der Saison 1986/87 erreichte man Platz 4 und somit die Teilnahme am UEFA-Pokal. Im DFB-Pokal 1989 kam man bis ins Finale und besiegte Werder Bremen mit 4:1. Der erste Titel seit 23 Jahren und gleichzeitig der zweite DFB-Pokal-Sieg für den BVB war perfekt. Mehr als 40.000 BVB-Fans begleiteten ihre Borussia nach Berlin ins (mit 76.000 Zuschauern ausverkaufte) Olympiastadion - noch nie zuvor wurde ein Deutscher Fußball-Verein bei einem Pokalfinale von derart vielen Fans unterstützt. Eine viertel Million begeisterter Menschen empfing die Mannschaft am nächsten Tag in Dortmund.
1990 bis 2000 - Hitzfeld, der Meistermacher
Nach den mageren 80er Jahren waren die 90er Jahre für den BVB wieder ein sehr erfolgreiches Jahrzehnt, welches aber neben seinen Höhen auch Tiefen besaß.
Geprägt wurden die 90er vor allem durch die großen Spiele gegen Juventus Turin (UEFA-Cups 1992/1993 - Finale und 1994/1995 - Halbfinale, Champions League 1996/1997 - Finale) und die beiden Meisterschaften 1994/95 und 1995/96.
1991 wurde der in Deutschland damals relativ unbekannte Ottmar Hitzfeld vom Grasshopper-Club Zürich verpflichtet, was sich als echter Glücksgriff für die Borussia herausstellen sollte. Schon in seiner ersten Saison 1991/92 war man dem Erfolg sehr nah, der Meistertitel wurde erst am letzten Spieltag verspielt. Dennoch empfingen 30.000 BVB-Fans am Folgetag die Mannschaft der Borussia am Dortmunder Rathaus. Im UEFA-Pokal kam man auch so weit wie lange nicht mehr. 1993 erreichte Borussia Dortmund das Finale, unterlag aber mit 3:0 und 3:1 dem Favoriten Juventus Turin.
Doch der Erfolg sollte nicht ausbleiben. 1995 hieß der Deutsche Meister wieder BVB. In einer spannenden Saison sicherte man sich den Titel vor Werder Bremen. Der erste Meistertitel des BVB nach 32 Jahren blieb nicht ohne Folgen: Nach Polizeiangaben und seriösen Medien-Schätzungen feierten am Tag nach dem Titelgewinn rund um den Empfang der Meistermannschaft am Dortmunder Rathaus mehr als 500.000 BVB-Fans den Deutschen Meister BVB in den Straßen und auf den Plätzen Dortmunds. Auch in der darauf folgenden Saison 1995/96 behielt Borussia Dortmund die Oberhand. Zwar gab es einige Rückschläge durch viele Verletzungen, aber letztendlich holte sich der BVB 1996 die bis dahin fünfte Meisterschale.
Auch auf europäischer Bühne waren die Borussen erfolgreich: 1997 erreichte man das Finale der Champions League. Im Spiel gegen Juventus Turin konnte man sich durch ein 3:1 die begehrte Trophäe sichern. Obwohl die UEFA für diesen Tag offensichtlich hauptsächlich darauf bedacht war, Sponsoren und VIPs mit Karten zu versorgen (der BVB und Juventus bekamen jeweils 17.200 Karten, was von den BVB-Fans als eindeutig zu wenig bewertet wurde), waren dennoch 25.000 BVB-Fans bei diesem Finale im ausverkauften Münchener Olympiastadion zugegen. Im selben Jahr gewann man auch den Weltpokal durch ein 2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte.
Nach den großen Erfolgen kam aber der Umbruch. Der langjährige Trainer Ottmar Hitzfeld verließ den Verein, das Stadion wurde weiter ausgebaut und auch der Kader veränderte sich. Neben vielen älteren Leistungsträgern, die die Mannschaft verließen, kamen auch viele Neulinge, von denen sich aber nur wenige als Leistungsträger herausstellten. So ging es stetig bergab. Die Saison 1999/2000 war der unrühmliche Tiefpunkt der Talfahrt. Nur durch den erfahrenen Trainer Udo Lattek entging der BVB dem Abstieg aus der Bundesliga.
Ab 2000 - Börsengang, Meisterschaft und wirtschaftliche Krise
In den letzten Jahren gab es in Dortmund einen weiteren Umbruch. Am 28. November 1999 beschloss die Mitgliederversammlung die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Als erster Fußballbundesligist ging Borussia Dortmund am 31. Oktober 2000 an die Börse. Der Ausgabekurs der BVB-Aktie lag seinerzeit bei 11 Euro. Man platzierte 13,5 Millionen Aktien an der Börse, die einen Emissionserlös von 165 Millionen Euro brachten.
Von 2000 bis 2004 war der frühere Erfolgsspieler Matthias Sammer Cheftrainer. Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Börsengang wurde in die Aufrüstung der Mannschaft gesteckt. Es kamen Spieler wie Tomáš Rosický, Jan Koller, Marcio Amoroso, Ewerthon und Evanilson .
2002 wurde Borussia Dortmund überraschend zum sechsten Mal Deutscher Meister vor Bayer Leverkusen, das an den letzten drei Spieltagen noch eine Fünf-Punkte-Führung verspielte.
In derselben Saison erreichte der BVB das UEFA-Pokal-Finale, wo man Feyenoord Rotterdam knapp mit 2:3 unterlag. Zuvor wurde durch eine Galavorstellung der AC Mailand mit 4:0 im Hinspiel des Halbfinals in Dortmund ausgeschaltet.
Die Jahre ab 2002 gestalteten sich jedoch weit weniger erfolgreich. In der Saison 2002/03 schied der BVB bereits in der Champions League-Zwischenrunde aus. Ein Jahr später scheiterte der Verein schon in der Champions-League-Qualifikation und erreichte damit „nur“ den UEFA-Pokal, aus dem man aber auch bereits in der 2. Runde ausschied. In der Saison 2003/04 versäumte der Verein sogar eine Qualifikation für den UEFA-Pokal. Auch im DFB-Pokal schied man regelmäßig früh aus, zumeist gegen unterklassige Vereine.
Durch die letzten Misserfolge leidet der Verein unter erheblichen finanziellen Lasten. Allein im Geschäftsjahr 2003/04 erwirtschaftete die KGaA ein Minus von über 60 Millionen Euro, der Schuldenstand erhöhte sich auf über 118 Millionen Euro. Infolgedessen sah sich die KGaA gezwungen, teure Spieler (darunter auch Leistungsträger wie Torsten Frings) abzugeben. Kritiker werfen der Vereinsführung unprofessionelles Handeln vor; der Verein habe sowohl Millionen aus dem Börsengang als auch die Einnahmen aus dem Verkauf des Westfalenstadions „vernichtet“.
Die Notierung der BVB-Aktie lag weit unter dem Ausgabekurs. Die Krise führte zum Abtritt der Verantwortlichen um den langjährigen Präsidenten Gerd Niebaum und den ebenfalls seit über zehn Jahren amtierenden Manager Michael Meier. Am Ende der turbulenten Saison 2004/2005 zog der BVB mit dem 7. Platz und 55 Punkten in den UI-Cup ein. Nach einer sportlich beängstigend schwachen Hinrunde absolvierte die Mannschaft dabei die erfolgreichste Rückrunde in der Bundesligageschichte des Vereins.
Ein Neuanfang mit jungen Spielern
Zur Saison 2005/06 wurden als Neueinkäufe der Schweizer Nationalspieler Philipp Degen, der ablösefrei vom FC Basel kam, der holländische Torwart Dennis Gentenaar (ablösefrei von NEC Nijmegen), der vom LR Ahlen kommende Torhüter Bernd Meier und der Südafrikaner Delron Buckley von Arminia Bielefeld vorgestellt. Zwar scheiterte der BVB im UI-Cup am tschechischen Vertreter Sigma Olomouc und DFB-Pokal beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig, allerdings erreichte man in der Liga einen zufriedenstellenden 7. Tabellenplatz.
Der Ballspielverein präsentierte sich in der Fußballbundesliga mit einem neuen Konzept. Ein auch von der Fußballpresse anerkanntes Konzept mit Nachwuchskräften die Substanz des Vereins zu erhalten, führte zu dem genannten siebten Platz. Mit der Verpflichtung des Schweizer Nationalspielers Alex Frei, des ehemaligen Bremers Nelson Valdez und dem südafrikanischen Neuzugang Steven Pienaar dürften sich unter Berücksichtigung des bestehenden Struktur des Teams für Borussia Dortmund in den kommenden Spielzeiten neue Perspektiven eröffnen. Zudem gilt auch der Transfer des brasilianischen Mittelfeldspielers Tinga als perfekt. Der Vertrag mit Trainer Bert van Marwijk, der als einer der vehementesten Vertreter der neuen Strategie des Vereins gilt, wurde vor Beginn der Saison 2006/07 bis zum 30. Juni 2008 verlängert.
Seit Beginn der Saison 2006/07 ist die RAG Trikotsponsor des BVB. Der Vertrag sichert dem BVB geschätzte 7 Mio. Euro pro Jahr zu, Vertragslaufzeit sind zunächst zwei Jahre. Die RAG wird ihr Logo aber erst im Herbst 2006 auf den Trikots der Borussen präsentieren. Bis dahin ziert ein vom Künstler Otmar Alt gestaltetes Ausrufezeichen auf grünem Hintergrund die Brust des neuen gelbweiß gestreiften Hemdes.
Am 29. Mai 2006 gab Borussia Dortmund bekannt, dass der Signal Iduna Park bei einem Kaufpreis von 57,2 Mio. Euro zurückgekauft und von der US-Investmentbank Morgan Stanley fremdfinanziert wird. Der BVB verspricht sich durch den Rückkauf eine jährliche Entlastung von vier bis fünf Millionen Euro. Daneben kündigte der BVB eine Kapitalerhöhung um 29,25 Mio. Euro an, durch die es zu einem Schuldenabbau kommen soll.
Am 15. August 2006 beschloss die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA eine weitere Kapitalerhöhung. Diese dient vornehmlich dazu Altverbindlichkeiten der KGaA von bis zu 27,8 Mio. Euro in maximal 12.307.600 neue Aktien umzuwandeln, die von der Investmentbank Morgan Stanley zum Kaufpreis von 2,20 Euro pro Stück übernommen werden. Dadurch betragen die Verbindlichkeiten der BVB KGaA nunmehr noch 151,835 Mio. Euro, wovon alleine 124 Mio. Euro auf das Stadion entfallen. Die Nettoverbindlichkeiten der KGaA belaufen sich somit „nur“ noch auf 27 Mio. Euro. Gleichzeitig steigt die Eigenkapitalquote der KGaA von 20,7 % auf 34,5 %. Dies stellt die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wieder auf sehr solide Füße. Die vorgenannte erste Kapitalerhöhung, die Sponsoren-Abschlüsse mit der R.A.G. und Signal Iduna AG und vor allem der Rückkauf des Stadions haben Borussias Gesundung vorangetrieben. Aus dem ehemaligen „Schuldenfall Borussia“ wird nach Darstellung dieser Kapitalerhöhung innerhalb zweier Jahre wieder ein sehr gesunder und potenter Bundesligaverein.
Spieler und Trainer
Kader 2006/2007
Name, Vorname | Rückennummer | Nationalität |
---|---|---|
Torwart | ||
Meier, Bernd | 20 | ![]() |
Weidenfeller, Roman | 1 | ![]() |
Abwehr | ||
Amedick, Martin° | 2 | ![]() |
Brzenska, Markus | 3 | ![]() |
Dedé | 17 | ![]() |
Degen, Philipp | 23 | ![]() |
Hillenbrand, Nico | 38 | ![]() |
Hünemeier, Uwe | 27 | ![]() |
Metzelder, Christoph | 21 | ![]() |
Vrzogic, David | 33 | ![]() |
Wörns, Christian | 4 | ![]() |
Mittelfeld | ||
Kehl, Sebastian | 5 | ![]() |
Kringe, Florian | 6 | ![]() |
Kruska, Marc-André | 22 | ![]() |
Pienaar, Steven° | 10 | ![]() |
Ricken, Lars | 18 | ![]() |
Şahin, Nuri | 25 | ![]() |
Tinga° | 7 | ![]() |
Tyrala, Sebastian | 28 | ![]() |
Angriff | ||
Amachaibou, Abdenour | 36 | ![]() |
Amoah, Matthew | 8 | ![]() |
Frei, Alexander° | 13 | ![]() |
Odonkor, David | 11 | ![]() |
Saka, Kosi | 16 | ![]() |
Smolarek, Ebi | 14 | ![]() |
Valdez, Nelson° | 9 | ![]() |
° = Neuzugang Saison 2006/2007
Aktueller Trainer- und Betreuerstab
Name, Vorname | Funktion | Nationalität |
---|---|---|
Trainerstab | ||
van Marwijk, Bert | Chef-Trainer | ![]() |
Voorn, Dick | Co-Trainer | ![]() |
de Beer, Wolfgang | Torwarttrainer | ![]() |
Kiesouw, Egid | Konditionstrainer | ![]() |
Management | ||
Watzke, Hans-Joachim | Geschäftsführer | ![]() |
Zorc, Michael | Sportmanager | ![]() |
Medizinische Abteilung | ||
Dr. Braun, Markus | Mannschaftsarzt | ![]() |
Zöllner, Frank | Physiotherapeut | ![]() |
Kuhnt, Peter | Physiotherapeut | ![]() |
Ehemalige Spieler
Trainer seit 1963
- Hermann Eppenhoff (1. Juli 1963 bis 30. Juni 1965)
- Willi Multhaup (1. Juli 1965 bis 30. Juni 1966)
- Heinz Murach (1. Juli 1966 bis 10. April 1968)
- Oswald Pfau (18. April 1968 bis 16. Dezember 1968)
- Helmut Schneider (12. Dezember 1968 bis 17. März 1969)
- Hermann Lindemann (21. März 1969 bis 30. Juni 1970)
- Horst Witzler (1. Juli 1970 bis 21. Dezember 1971)
- Herbert Burdenski (3. Januar 1972 bis 30. Juni 1972)
- Detlev Brüggemann (1. Juli 1972 bis 31. Oktober 1972)
- Max Michallek (1. November 1972 bis 1. März 1973)
- Dieter Kurrat (1. November 1972 bis 30. Juni 1973)
- Janos Bedl (1. Juli 1973 bis 30. Juni 1974)
- Otto Knefler (1. Juli 1974 bis 1. Februar 1976)
- Horst Buhtz (1. Februar 1976 bis 1. März 1976)
- Otto Rehhagel (1. März 1976 bis 30. April 1978)
- Carl Heinz Rühl (21. Mai 1978 bis 29. April 1979)
- Uli Maslo (30. April 1979 bis 30. Juni 1979)
- Udo Lattek (1. Juli 1979 bis 10. Mai 1981)
- Rolf Bock (11. Mai 1981 bis 30. Juni 1981)
- Branko Zebec (1. Juli 1981 bis 30. Juni 1982)
- Karlheinz Feldkamp (1. Juli 1982 bis 5. April 1983)
- Helmut Witte (6. April 1983 bis 30. Juni 1983)
- Uli Maslo (1. Juli 1983 bis 23. Oktober1983)
- Hans-Dieter Tippenhauer (31. Oktober 1983 bis 15. November 1983)
- Horst Franz (16. November 1983 bis 30. Juni1984)
- Friedhelm Konietzka (1. Juli 1984 bis 24. Oktober 1984)
- Erich Ribbeck (28. Oktober 1984 bis 30. Juni 1985)
- Pál Csernai (1. Juli 1985 bis 20. April 1986)
- Reinhard Saftig (20. April 1986 bis 26. Juni 1988)
- Horst Köppel (27. Juni 1988 bis 30. Juni 1991)
- Ottmar Hitzfeld (1. Juli 1991 bis 30. Juni 1997)
- Nevio Scala (1. Juli1997 bis 30. Juni 1998)
- Michael Skibbe (1. Juli 1998 bis 4. Februar 2000)
- Bernd Krauss (5. Februar 2000 bis 12. April 2000)
- Udo Lattek (16. April 2000 bis 30. Juni2000)
- Matthias Sammer (1. Juli 2000 bis 30. Juni 2004)
- Bert van Marwijk (ab 1. Juli 2004)
Historische Siege und Niederlagen
Im Folgenden werden historisch wichtige Siege und Niederlagen von Borussia Dortmund aufgezählt, die durch ihre Besonderheiten wie zum Beispiel Tore im zweistelligen Bereich bekannt geworden sind.
Siege
Der erste Sieg im Revierderby gegen den Rivalen FC Schalke 04 gelang dem BVB in der Saison 1943/44 im Stadion Rote Erde mit 1:0. Das entscheidende Tor schoss Borussias erster Nationalspieler August Lenz.
Als wesentlich wichtiger gilt jedoch ein anderer Borussen-Erfolg gegen Schalke: Der 3:2-Endspielsieg um die Westfalenmeisterschaft 1947 in Herne (genannt: "Die Wende im Westen"), mit dem der BVB die Schalker als führender Fußball-Verein im Ruhrgebiet ablöste.
Der bislang höchste Sieg gegen den FC Schalke 04 erreichten die Borussen in der Saison 1965/66 - der BVB gewann am 26.02.1966 im Stadion Rote Erde mit 7:0.
Im Europapokal der Landesmeister gelang Borussia Dortmund in der Saison 1963/64 ein als sensationell empfundener 5:0-Heimsieg gegen Benfica Lissabon. Nachdem man im Viertelfinale gegen Dukla Prag bestand, kam im Halbfinale das Aus gegen den späteren Wettbewerbssieger Inter Mailand.
In der Saison 1965/66 konnte sich Borussia Dortmund als erste deutsche Mannschaft überhaupt einen Europapokal sichern, als im Endspiel des Pokals der Pokalsieger im Hampden Park (Glasgow) der FC Liverpool mit 2:1 besiegt wurde.
Ihren höchsten Bundesligaheimsieg konnten die Borussen am 6. November 1982 mit 11:1 gegen Arminia Bielefeld feiern (Halbzeitstand 1:1, in diesem Spiel schoss Manni Burgsmüller 5 Tore).
Der höchste Auswärtssieg in der Bundesliga gelang dem BVB am 7. Januar 1967 bei Fortuna Düsseldorf (5:0). Ein Tor mehr schoß der BVB sogar beim 6:1 Auswärtssieg beim 1. FC Köln am 23. August 1994. Erwähnenswert auch die Höhe der Siege gegen den Vfb Stuttgart in der Saison 1995/1996. Nach einem 6:3 Heimsieg am 16. September 1995, erzielten die Borussen mit einem 5:0 im Rückspiel am 16. März 1996 einen der höchsten Auswärtssiege ihrer Geschichte.
Am 28. Mai 1997 gewann Borussia Dortmund als erste deutsche Mannschaft die Champions League. Im Finale von München traf der BVB auf den Favoriten Juventus Turin. Der BVB hatte sich gegen AJ Auxerre (Hinspiel 3:1 und Rückspiel 1:0) und Manchester United (Hinspiel 1:0 und Rückspiel 1:0) ins Finale gekämpft. Der BVB gewann das Spiel mit 3:1.
Niederlagen
Zu trauriger Berühmtheit gelangte am 20. Oktober 1940 die 0:10-Niederlage gegen den SV Arminia 08 Marten.
Im ersten Spiel der Bundesliga am 24. August 1963 traf der BVB auf Werder Bremen. Zwar verlor die Borussia mit 3:2, aber Friedhelm Konietzka schoss nach weniger als einer Minute das damit frühste Tor der Bundesligageschichte.
In der Abstiegssaison 1971/72 verlor der BVB gegen den FC Bayern München mit 1:11.
Die höchste Bundesliga-Niederlage war am letzten Spieltag der Saison 1977/1978 ein 0:12 gegen Borussia Mönchengladbach. Mönchengladbach stand punktgleich an der Tabellenspitze mit dem 1. FC Köln. Die Kölner hatten das bessere Torverhältnis und spielten gegen die bereits abgestiegene Mannschaft vom FC St. Pauli. Nur durch ein 5:0 der Kölner wurde die 0:12 Niederlage nicht zu einem Bundesligaskandal, da die Kölner mit 3 Toren Vorsprung Deutscher Meister wurden. Gleichzeitig war es die höchste Schlappe einer Mannschaft in der Bundesliga überhaupt und führte zur Entlassung des Trainers Otto Rehhagel, der von den Medien danach auch abfällig Otto Torhagel genannt wurde.
Am 8. Mai 2002 verpasste Borussia Dortmund gegen den niederländischen Vertreter Feyenoord Rotterdam den Uefa-Cup-Sieg. Das Endspiel, das in Rotterdam stattfand, verlor der BVB mit 2:3, außerdem flog Jürgen Kohler bereits nach einigen Minuten, in einem der letzten Spiele seiner Karriere, wegen eines Foulspiels vom Platz. Mit einem Sieg wäre Borussia Dortmund erst die sechste europäische Mannschaft gewesen, die alle nationalen und internationalen Titel gewonnen hat. Die Niederländer wurden zu der Zeit interessanterweise vom späteren BVB-Trainer Bert van Marwijk trainiert.
Torschützenkönige
In der damaligen Oberliga West konnte sich August Lenz mit 22 Treffern in der Saison 1947/48 in die Liste der Torschützenkönige eintragen.
Adi Preißler wurde 1949 mit 25 Toren und 1950 mit 24 Toren Torschützenkönig der Oberliga West. Bis heute ist er mit 168 Toren der Rekordtorschütze des BVB.
Bisher konnten sich zwei Borussen die Torjägerkanone der Bundesliga holen. In den Saisons 1965/66 und 1966/67 war der Gewinner Lothar Emmerich. Er erzielte dabei 31 bzw. 28 Tore. Marcio Amoroso gewann 2001/2002 mit 18 Treffern die Kanone.
Die meisten Bundesligatore für die Borussia schoss Manni Burgsmüller, der in seiner Zeit beim BVB zwischen 1976 und 1983 in 224 Spielen insgesamt 135 Treffer erzielte.
Stadien
Weiße Wiese
Der erste Austragungsort für die Heimspiele des BVB war die Weiße Wiese.
Die Weiße Wiese befand sich an der Wambeler Straße in unmittelbarer Nähe des Borsigplatzes und der Industrieanlagen der Hoesch-Hüttenwerke im Dortmunder Norden. Ursprünglich war die Weiße Wiese ein städtischer Ballspielplatz mit Laufbahn und Sprunggrube. Die Tore bestanden aus Kanthölzern und Querlatten und wurden nach den Spielen stets abgebaut.
1924 wurde die Weiße Wiese durch Borussia Dortmund in Eigenregie zu einem Stadion für 18.000 Besucher ausgebaut und in Borussia-Sportpark umbenannt.
Rote Erde

Im Jahr 1937 zog Borussia Dortmund in das neuerrichtete Stadion Rote Erde um. Das Stadion Rote Erde Dortmund, früher Kampfbahn Rote Erde genannt, wurde 1926 an der Strobelallee erbaut. Es liegt unmittelbar neben dem Signal Iduna Park und den Westfalenhallen.
Nach seiner Eröffnung war es ab 1937 bis zur Eröffnung des Westfalenstadions die Heimat der Borussia. Zwischenzeitlich verfügte die "Kampfbahn" in den 60er Jahren aufgrund einer zusätzlich aufgebauten Holz-Stehtribüne über eine Kapazität, die 42.000 Zuschauer zuließ. Die legendären Spiele zum Erreichen des Europapokals der Pokalsieger fanden hier statt.
Das Stadion Rote Erde dient heute als Spielstätte der BVB Amateure.
Westfalenstadion

Am 2. April 1974 wurde das neue Stadion eröffnet. Die neue Spielstätte der Profimannschaft in der 2. Bundesliga und nach dem Aufstieg 1976 in der 1. Bundesliga ist das 'Westfalenstadion', im Rahmen der WM 1974 Austragungsort mehrerer Spiele. Die Kosten für den Bau beliefen sich damals auf 34 Millionen DM.
Das Stadion bot Platz für 54000 Zuschauer, wobei beide Hintertortribünen damals noch Stehplätze anboten. 1992 wurde das Fassungsvermögen durch die Umrüstung von Steh- in Sitzplätze auf der Nordtribüne auf 42.800 Zuschauer reduziert. Mit den sportlichen Erfolgen der Borussia in den 90er Jahren wurde auch das Westfalenstadion schrittweise ausgebaut. Im Rahmen der Ausbaustufe eins wurden die West- und Osttribüne 1995 um einen Oberrang mit jeweils 6.000 Sitzplätzen aufgestockt. In einer zweiten Ausbaustufe konnte die Zuschauerkapazität 1998 auf 68.600 erhöht werden. Dabei wurde auch die Südtribüne, die Fantribüne der treuen Anhänger, auf 25.000 Plätze erweitert und somit zu Europas größter Stehplatztribüne ausgebaut. Die Kosten für beide Bauphasen beliefen sich auf 110 Millionen Mark. Die dritte Ausbaustufe, die die Schließung der bisher noch offenen Ecken vorsah, bescherte dem Westfalenstadion eine Erhöhung des Fassungsvermögens um 14.499 Zuschauer auf nun 83.000 Plätze in Ligabetrieb. Dies machte das Dortmunder Stadion zur größten „Fußballoper“ Deutschlands. Dieser Ausbau wird durch die Tatsache bestätigt, dass der BVB in der Saison 2003/04 europaweit mit knapp 79.000 Besuchern den mit Abstand größten Zuschauerschnitt vorweisen konnte.
Signal Iduna Park

Im Rahmen des Sanierungsprogramms musste der BVB auch eine Vermarktung des Stadionnamens in Kauf nehmen. Das Versicherungsunternehmen Signal Iduna hat die Namensrechte am Westfalenstadion erworben. Seit dem 1. Dezember 2005 heißt das Stadion daher „Signal Iduna Park“. Mit den dadurch erzielten Einnahmen will der BVB den finanziellen Konsolidierungskurs fortführen.
Die Umbenennung des Westfalenstadion wurde von der Fanszene und von der Dortmunder Bürgerschaft äußerst kritisch aufgenommen. Der alteingesessene Name bedeutete für viele Menschen ein gewisses Maß an Identifikation. In aktuellen Interviews mit dem Spielerkader fällt auch heute noch sehr zum Unwillen der Werbetreibenden häufig das Wort Westfalenstadion, welches dann in der Regel in einem Nachsatz zum Signal Iduna Park korrigiert wird. Des Weiteren hat die Dortmunder Bezirksvertretung Innenstadt-West Anfang des Jahres 2006 beschlossen, die Straße von der Stadtbahnhaltestelle zum Stadion "Am Westfalenstadion" zu nennen, um damit die Erinnerung an den alten Namen aufrecht zu erhalten. Der Verein hatte offiziell den alternativen Vorschlag "August-Lenz-Weg" befürwortet und zeigte sich über die Entscheidung enttäuscht.
Bei der WM 2006 wurden neben vier Vorrundenspielen auch ein Achtelfinal- und ein Halbfinalspiel im Westfalenstadion ausgetragen. Weil die FIFA nur offiziellen WM-Sponsoren die Werbung innerhalb der Stadion zubilligte, wurde der Signal Iduna Park während der WM wieder in Westfalenstadion umbenannt. Im Zuge der Vorbereitung auf dieses Großereignis fanden einige Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen statt, bei denen unter anderem auch die Kapazität leicht verringert wurde. Mit derzeit 81.264 Zuschauerplätzen ist es aber immer noch das größte Stadion Deutschlands.
Trainingsgelände Brackel
Auf dem ehemaligen Flughafen Dortmund-Brackel wurden gemäß der Vorgaben des DFB ein Trainingsgelände errichtet. Aufgrund der finanziellen Probleme des Vereins konnte das lange angedachte Trainingsgelände nicht in Eigenregie realisiert werden. Die Dortmunder Stadtwerke übernahmen den Part als Investor und seit Anfang 2006 kann der Ballspielverein das Gelände nutzen. Die Übergabe an den Verein erfolgt am 10. Mai 2006. Borussia Dortmund tritt hier als Mieter für die kommenden 20 Jahre auf. Nach 17 Jahren kann der Verein das Gelände übernehmen.
Zum Traningsgelände gehören vorerst vier Rasenplätze, davon zwei beheizt und einer wetterunabhängig mit einer Kunstrasendecke versehen. Alle Trainingsplätze sind mit einer Flutlichtanlage versehen. Neben den Trainingsplätzen ergänzt ein 1700 qm Funktionsgebäude mit Umkleidebereich mit Entmüdungsbecken, Sauna und einem Presseraum.
Ab Herbst 2006 wird das Trainigsgelände um weitere drei große und zwei kleine Trainingsplätze ergänzt.
Mit dem Trainingsgelände Brackel verfügt die Fußballabteilung Borussia Dortmunds erstmalig über eine Anlage , die von allen Mannschaften des Vereins, angefangen bei den U9-Junioren bis zur Profi-Abteilung, gemeinsam genutzt wird. Der Verein erhofft sich dadurch eine bessere Kommunikation zwischen den einzelnen Mannschaften.
Die Fans des BVB

Die Anhänger des Fußballvereins Borussia Dortmund stellten in der Saison 2004/2005 mit ca. 1,4 Millionen Zuschauern im Westfalenstadion (knapp 76.000 pro Spiel) wiederholt einen neuen Bundesliga- und Europarekord auf. Der BVB verkauft für jede Saison etwa 50.000 Dauerkarten - so viele wie kein anderer deutscher Verein. Außerdem gehören dem BVB etwa 30.000 Mitglieder an.
Borussia Dortmund hat über 650 offizielle Fanclubs in der ganzen Welt. Mehr als 25.000 BVB-Fans sind darin organisiert. Schwerpunktmäßig kommen die Fans der Borussia allerdings aus Dortmund und dem umliegenden westfälischen Umland. Neben Dortmund sind insbesondere Hagen, Hamm, der Ennepe-Ruhr-Kreis, der Kreis Unna, der östliche Teil vom Kreis Recklinghausen, der Kreis Soest sowie das Sauerland und das Siegerland BVB-Fan-Hochburgen, in denen kein anderer Verein mehr Fans hat als Borussia Dortmund. Die fanatischsten unter ihnen verfolgen die Heimspiele ihrer Borussia auf der Südtribüne des Signal Iduna Parks - der mit etwa 25.000 Plätzen größten Stehplatz-Tribüne Europas. Die Fans des BVB haben national wie international aufgrund ihrer besonderen Vereinsliebe und Begeisterungsfähigkeit einen hohen Bekanntheitsgrad. Zudem lag der Zuschauerdurchschnitt der letzten Jahre ungeschlagen vor allen anderen europäischen Fußballvereinen.
Neben zahlreichen für ihre Liebe zum Fußball und zum Verein bekannten Fangruppen gab und gibt es aber auch beim BVB Zusammenschlüsse rechtsradikaler Fans: Während der 1980er Jahre machte vor allem die gewaltbereite Borussenfront bundesweite Schlagzeilen. Der Verein begegnete diesem Phänomen zunächst durch die Einrichtung eines Fanprojekts und Arbeitsprojekten im Vereinsumfeld, heute sorgt vor allem die aktive Fanszene um die Dortmunder Ultragruppierungen dafür, dass die Borussenfront nur sehr dezent bei Spielen des BVB auftritt.
Fan-Freundschaften
Seit 1987 besteht eine Fanfreundschaft zwischen den Anhängern der Borussia und den Fans des mehrfachen schottischen Meisters Celtic Glasgow. Diese resultiert zum einen aus vier Aufeinandertreffen in internationalen Cup-Spielen, zum anderen - und vor allem - aufgrund von Spielern, die in beiden Vereinen aktiv waren, wie die in beiden Vereinen beliebten Murdo MacLeod und Paul Lambert. Diese Freundschaft ist zur Zeit die einzige gelebte Fanfreundschaft der Borussenfans. So begann die Freundschaft mit dem Wechsel von Murdo MacLeod 1987 von Celtic Glasgow zur Borussia. Gemeinsam stimmte man Fanshouts an, wie "We hate Bayern Munich, we hate Schalke too, we hate Mönchengladbach, but Dortmund - we love you...". Unterstützt wird diese Fanfreundschaft auch durch die Fanfreundschaft der Anhänger der Deutschen und Schottischen Fußballnationalmannschaft. Diese wurde zum letzten Mal eben auch in Dortmund deutlich beim Testländerspiel Deutschland - Schottland im Jahr 2004 vor und im Westfalenstadion, sowie vor und nach dem Spiel auf dem Friedensplatz. Dort feierten schottische und deutsche Fußballfans gemeinsam ausgelassen ein Fußballfest. Als BVB-Fan wird man ebenso herzlich in Glasgow begrüsst, wenn es sich nicht gerade um Anhänger der Old-Firm-Rivalen der Celts, den Rangers handelt.
In der Vergangenheit gab es darüber hinaus Fanfreundschaften mit dem Hamburger SV . Diese wird aber im Moment nur noch von Teilen der Fans praktiziert. Der Ursprung der Fanfreundschaft zum Hamburger SV liegt in den 70er Jahren unmittelbar nach dem Wiederaufstieg der Borussia im Jahr 1976. Dort wurde gemeinsam Borussias 4:3 Sieg gegen den Meisterschaftsmitfavoriten HSV gefeiert und ebenso gemeinsam der 5:0 Sieg der Hamburger 1983 gegen die Borussia, bei dem der HSV den soeben gegen Juventus Turin gewonnenen Meisterschaftspokal präsentierte. In diesen Jahren war es üblich, die jeweiligen Gästefans bereits am Bahnhof zu begrüssen und gemeinsam durch die Wirtshäuser in Richtung Stadion zu feiern, dies sowohl in Hamburg, wie auch in Dortmund. Das Ende der Freundschaft wurde von HSV-Fans initiiert, welche sich 1986 nicht ausreichend von BVB-Fans bei einem Auswärtsspiel in Gelsenkirchen unterstützt fühlten.
In den 90er Jahren gab sehr viele lose Fanfreundschaften, welche meistens in anderen Fangruppen ihren Ursprung hatten. Diese begründeten sich in dem allmählichen Aufsteigen der Borussia als größter Rivale des bundesweit unbeliebten FC Bayern München. So konnte man zu dieser Zeit vielerorts Fanschals mit dem SC Freiburg, Karlsruher SC, 1. FC Saarbrücken und 1860 München sehen. Diese Fanfreundschaften wurden aber, wenn überhaupt, nur von Teilen der BVB-Anhänger gelebt.
Insgesamt kann man zusammenfassen, dass derzeit richtige Fanfreundschaften der Borussenfans zu Anhängern anderer deutscher Clubs nicht mehr bestehen. Dieses hängt auch mittelbar mit dem Erfolg der Borussia und dem daraus partiell resultierenden Fanverhalten eines Teils der Borussenfans zusammen. Diese traten nämlich zunehmend überheblich auf. Hieraus entstand eine Geisteshaltung unter den Borussenfans, die in dem Fanshout "No one likes us, we don´t care" ihre signifikante Aussendarstellung hat.
Fan-Rivalitäten
Die größte Rivalität besteht naturgemäß zwischen der Borussia und dem ungeliebten Reviernachbarn aus Gelsenkirchen, dem alten Rivalen FC Schalke 04. Diese Rivalität ist aufgrund der räumlichen Nähe historisch gewachsen und wird weitervererbt. Revierderbies zwischen diesen beiden Clubs wecken nach wie vor in jedem Jahr große Emotionen. Sie ist - unabhängig vom jeweiligen Gegner - in jedem Heimspiel im Westfalenstadion präsent und wird augenscheinlich, sobald Tore für oder gegen den Revierrivalen auf der Anzeigetafel verkündet werden, welche darauf vom Dortmunder Publikum mit Stönen oder Beifall quittiert werden.
Weitere Rivalen der Borussia sind Bayern München und Werder Bremen. Diese haben ihren Ursprung in den gemeinsamen Titelkämpfen in den 90er Jahren der Bundesliga. Diese sind aber in ihrer Schärfe nicht annähernd mit der Rivalität zum Reviernachbarn zu vergleichen.
Vereinslieder
Das offizielle Vereinslied ist seit den dreißiger Jahren Wir halten fest und treu zusammen. Von diesem Lied existieren zwei Versionen: In der originalen und mittlerweile wieder gültigen Fassung tauchen im Refrain die Worte Ball Heil Hurra, Borussia auf. Zwischenzeitlich hatte die frühere Vereinsführung um Gerd Niebaum diese Passage durch das nach eigenem Verständnis „politisch korrekte“ Hipp Hipp Hurra, Borussia ersetzt. In der Mitgliederversammlung 2005 wurde auf Antrag der Fanabteilung die alte Version des Vereinsliedes wieder zum offiziellen Vereinslied erklärt.
Wie wichtig das Vereinslied für Borussia Dortmund und speziell für seine Fans ist, merkte man während der Finanzkrise, die Borussia Dortmund in den Jahren 2004 und 2005 durchmachen musste. Die Zeilen Wir halten fest und treu zusammen schweißten die Fans auf der Südtribüne zusammen und gaben ihnen Mut weiterhin Borussia Dortmund die Treue zu halten.
Noch populärer ist das Lied Heja BVB (von Karl-Heinz Bandosz gesungen) aus dem Jahr 1977, das oftmals für das Vereinslied gehalten wird. Es wird direkt vor dem Beginn eines jeden Spiel des BVB intoniert, bei Auswärtsspielen singen die mitgereisten Fans ohne Unterstützung aus den Lautsprechen. Daneben existieren natürlich noch eine Reihe anderer Fanlieder wie etwa Borussia, Olé, jetzt kommt der BVB, Leuchte auf, mein Stern Borussia oder auch You'll never walk alone und der Triumphmarsch aus Aida, die ebenfalls von verschiedenen Künstlern interpretiert worden sind und regelmäßig im Stadion gespielt und von den Fans mitgesungen werden.
Literatur
- Dietrich Schulze-Marmeling, Werner Steffen: Borussia Dortmund: der Ruhm, der Traum und das Geld. Der Borussia zum 85. Geburtstag. Die Werkstatt, Göttingen 1995, ISBN 3-89533-110-4
- Gerd Kolbe: Der BVB in der NS-Zeit. Die Werkstatt, Göttingen 2002, ISBN 3-89533-363-8
- Frank und Sascha Fligge: Die Akte Schwarzgelb. Lensing-Wolff, Dortmund 2005