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Varel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Varel Deutschlandkarte, Position von Musterstadt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: Weser-Ems
Landkreis: Friesland
Fläche: 113,53 km²
Einwohner: 25.034 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 221 Einwohner/km²
Höhe: 1200cm ü. NN
Postleitzahl: 26316
Vorwahl: 04451
Geografische Lage: 53° 4' n. Br.
08° 14' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: FRI
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 03455026
Gliederung des Stadtgebiets: 33 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Windalle 4
26316 Varel
Website: www.varel.de
E-Mail-Adresse: info@varel.de
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Busch (SPD)
Fraktionen (Stimmen): SPD (17), CDU (9), FDP (3),
Menschenmüll Wähleraktion (3), Grüne (2)

Varel (Aussprache: "Farel") ist eine Stadt im Oldenburger Land am Jadebusen in Niedersachsen, südlich von Wilhelmshaven. Sie ist mit 25.000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Friesland. Ihre Beliebtheit als Ferien- und Tagungsort verdankt die seit dem 01. Januar 1986 selbständige Stadt der landschaftlich und klimatisch besonders günstigen Lage am Jadebusen (gemäßigtes Seeklima). In Varel befindet sich eine große Kaserne.

Datei:Vareler post.jpg
Alte Post Varel

Geographie

Südlich des Jadebusens an der Nordsee.

Geschichte

Der ursprünglich rechteckige Grundriss der Stadt mit den vermutlich 4 Stadttoren deutet auf eine römische Gründung hin, ebenso die Funde römischer Münzen und der Name. Urkundlich erwähnt wurde Varel zum ersten mal 1123 als Meierhof "Farle" in einem Schreiben des Papstes Kalixt II an das Rasteder Benediktinerkloster. Am 1. Mai 1856 entstand aus dem Kirchspiel Varel die Stadtgemeinde Varel (Stadt II. Ordnung) und die Landgemeinde Varel. Die Stadtgemeinde Varel erhielt am 1. Mai 1858 den Status einer Stadt I. Ordnung. Nach der Oldenburgischen Verwaltungsreform vom Mai 1933 wurde Varel Bestandteil des Amtes (ab 1.1.1939: Landkreis) Friesland und wieder zur Stadt II. Ordnung herabgestuft. Die Landgemeinde Varel führte ab 1937 den Namen "Gemeinde Varel-Land". 1972 wurden beide Vareler Gemeinden zur heutigen Stadtgemeinde Varel vereinigt.

Die genaue Entstehung des Namens "Varel" ist nicht bekannt. Laut dem Archäologen Dieter Zoller bedeutet es (wie "Driefel") "Trift am Walde". Andere Vermutungen besagen, dass das Wort "Farle" eine Zusammensetzung der friesischen Wörter "fran" und "le" bzw. "lo" sei. Dieses würde soviel wie "Heiliger Wald" bedeuten. Dafür spricht, daß der heutige Kirchplatz früher einmal eine friesische Kultstätte und der zugemauerte Brunnen eine heilige Quelle war. Im Vareler Wald deutet das z.T. massive Auftreten von Ilex in Verbindung mit archäoligischen Funden ebenfalls auf Germanische Haine hin. Des weiteren wird behauptet, dass Varel oder Farle eine Bezeichnung für den Sammelplatz einer germanischen Hundertschaft war. Sicher ist, daß sich Varel bereits im 13. Jahrhundert als Mittelpunkt seiner umliegenden Region herauskristallisiert hatte. Ausschlaggebend hierfür war eine der vier Gaukirchen des Friesenlandes Rüstringen, welche bereits vor 1200 in ihrer ursprünglichen Gestalt bestand.



Persönlichkeiten


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen und Archive

Bauwerke

  • Die evangelische Schlosskirche, laut Dr. Marschallek ursprünglich als Holzkirche um 800 errichtet, im 12. Jahrhundert als Steinkirche mit Findlinge aufgebaut, 1634 mit Münstermann-Altar -Kanzel und -Taufbecken ausgestattet. Unter dem Altarraum befindet sich die Familiengruft der Grafen Bentinck. Die Schloßkirche ist das ältestes Bauwerk Varels (Baujahr nach Überlieferung 1144) mit kreuzförmi­gem Grundriß und mächtiger breiter Westturmanlage.
    Datei:Varel schloßkirche.jpg
    Vareler Schloßkirche
  • die Kapelle der Evangelisch-Freikirchlichen Baptistengemeinde an der Johann-Gerhard-Oncken-Straße.
  • das Gebäude des ehemaligen Technikums mit der Erinnerungstafel an die ehemalige Synagogengemeinde und Synagoge in Varel in der Osterstraße (woran auch in Yad Vashem erinnert wird) und der jüdische Friedhof in Hohenberge.
  • der Schlossplatz, unter dem noch die Fundamente des Schlosses mit der Schatzkammer liegen. An das Vareler Schloss erinnern noch die Schloss-Kirche, der Schloss-Platz, die Schloss-Straße und bauliche Relikte in Zwischenahn und Hannover.
Datei:Schlossvar104.jpg
Originale vom Hauptportal des ca. 1871 zerstörten Vareler Schlosses in einem Vareler Garten
Datei:Varschlo104.jpg
Foto vom Schloss Varel mit dem Haupteingang von 1867
  • Die betriebsfähige, fünfgeschossige Holländer Windmühle aus dem Jahre 1847 ist bei aufrecht stehenden Flügeln mit einer Gesamthöhe von 39 m eine der größten Windmühlen in Norddeutschland. Heute befinden sich hier eine um­fangreiche heimatkundliche Sammlung sowie eine Sammlung zur Frühge­schichte der Vareler Industrie.
    Datei:Vareler windmuehle.jpg
    Vareler Windmühle
  • das weit über die Grenzen Varels hinaus bekannte St. Johannesstift Hospital.
  • das Rathaus mit dem Vareler Wappen.
  • das so genannte "Rathaus 2", die ehemalige Vareler Börse.
  • das Gebäude der ehemaligen Höheren Töchterschule.
  • das Waisenhaus mit dem Regentenzimmer.
  • bauliche Kleinodien sind auch die Meischenschule.
  • das ehemalige Reedergebäude am Neumarkt.
  • das Schienfatt (Spezialität: Pharisäer zum Wochenmarkt)
  • der Wasserturm wurde 1913 erbaut und versorgt noch heute die Stadt mit bestem Wasser aus eigenen Brunnen.
    Vareler Wasserturm
  • Arngaster Leuchtturm von 1909

Sehenswürdigkeiten

  • der Vareler Hafen mit der Kamman-Schleuse und mit der kleinsten Kneipe der Welt.
    Vareler Hafen
  • das so genannte Schloss Suhren, das ehemalige Zollgebäude.
  • die "Hochwasser-Fluchtsiedlung" Neuwangerooge.
  • der Flaggenturm mit dem Anker (= Vareler Wappenturm).
  • im Hafenbereich lassen sich noch Spuren der einst dänischen Christiansburg mit den Festungswällen und -gräben (Lageplan-Tafel am Hafen) finden. Das Altargemälde in der Schlosskirche und das Haus Lange Str.45 stammen aus der Christiansburg.
  • das legendäre HANSA PKW Produktionsgebäude und die Hansa-Siedlung in der Koppenstraße sowie das Rennfahrerhaus.
  • die "Alte Schmiede" (in der Nähe eines der ehemals 4 Stadttore gelegen?)
  • Stadthaus Lange Str.49 m.der alten Kaimauer,Geburtshaus der Professorenbrüder Schuhr
  • die typischen Gartenzäune mit den zweckentfremdeten U-Boot Netzen.
  • das Naturschutzgebiet Mühlenteich mit dem Mühlenradbassin, ein Orchideenrefugium.
  • das einzige erhaltene Kellerhaus am Logemoorweg nahe der Burganlage Bramloge.
  • das Nordseebad Dangast (Altes Kurhaus).
  • der Liebeshügel und der Haselberg, Zeugen der Besetzung durch die Hunnen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Frühlingsfest im April/Mai
  • Kramermarkt im September
  • Pferde und Folhenmarkt im Oktober
  • Weihnachstmarkt im November
  • jeden 1. Samstag im Monat lange Öffnungszeiten bis 18 Uhr

Galerie

Vareler Innenstadt
Vareler Wald
Nordseebad Dangast - Hafen

Wirtschaft

Varel ist vor allem durch mittelständische Betriebe geprägt. Zahlreiche Betriebe haben sich in der Vergangenheit durch Erweiterungen und Modernisierungen auf die Anforderungen der Zukunft eingestellt, und der Handel konnte die Stellung Varels als Einkaufsstadt festigen. Einen nicht wegzudenkenden Stellenwert in der Wirtschaftsstruktur nimmt der Fremdenverkehr ein, und hier verdient das Nordseebad Dangast – Ort mit Heilquellen- Kurbetrieb – besondere Beachtung.

Ansässige Unternehmen

  • Porzellan-Fabrik Friesland (Melitta)
  • maschal möbel (größtes Möbelhaus Norddeutschlands)
  • Papier und Karton Fabrik Varel (genannt Halbzellstoff)
  • Heinen Maschinenbau (Körber-Gruppe)
  • Deutsche Airbus Industries (Früher VFW-Fokker, MBB, DASA)
  • Bahlsen

Verkehr

Der Ort liegt an der A29 zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven sowie an der Bundesstraße 437 und der Bundesstraße 69.

Vom Bahnhof im Nordosten der Stadt verkehren stündlich Züge nach Wilhelmshaven und Osnabrück (und Bremen mit Umstieg in Oldenburg) über Oldenburg (KBS 392). Zudem gibt es täglich zwei bis drei Direktverbindungen von und nach Bremen. Nächste Bahnhöfe Rastede (südlich) und Sande (nördlich).

Auch über den direkten Seewasserweg mit Schleuse und Hafen ist Varel erreichbar.


Stadtgliederung

Varel ist in folgende Stadtteile aufgeteilt: Tange, Plaggenkrug, Hohelucht, Büppel, Langendamm, Altjührden, Streek, Jethausen, Neudorf, Borgstede, Rallenbüschen, Bramloge, Neuenwege, Wilkenhausen, Rahling, Brunne, Jethausermoor, Schwarzenberg, Dangast, Moorhausen, Jeringhave, Vareler Schleuse, Hohenberge, Rosenberg, Seghorn, Logemoor, Obenstrohe, Dangastermoor, Grünenkamp, Almsee, Rotenhahn, Winkelsheide.