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Nasikabatrachus bhupathi

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Arbeitsplatz

Karte des Schluckenauer Berglands mit angrenzenden Gebieten

Das Böhmische Niederland oder Schluckenauer Zipfel (tschechisch Šluknovský výběžek) ist eine Historische Landschaft im Norden Tschechiens.


Geografie

3 Lausitzer Bergland

Lage

Das Niederland ist Teil der europäischen Mittelgebirgsschwelle, liegt am Nordrand der Böhmischen Masse und gehört zu den Westsudeten. Hier bildet es den südlichen Teil des Lausitzer Berglands.

Begrenzt wird es im Südwesten vom Elbsandsteingebirge, im Süden vom Lausitzer Gebirge und im Südosten vom Zittauer Gebirge. Im Nordwesten, im Norden und Nordosten wird es von Höhenzügen innerhalb des Lausitzer Berglands eingerahmt.

Das Böhmische Niederland ist ein Hügelland bzw. eine Hochebene mit eingestreuten Kegelbergen vulkanischen Ursprungs. Es wird von Tälern durchzogen, die zumeist in west-östlicher Richtung verlaufen.

Geologie und Böden

Ursprünglich entstanden ist die Hochebene im Rahmen der Variszischen Gebirgsbildung auf dem Lausitzer Granitmassiv, einem Pluton, der im Südwesten in der Lausitzer Verwerfung abrupt endet, und der im Tertiär an verschiedenen Stellen von Vulkanen durchbrochen wurde.[1] Die heutige Landschaftsform hat sich im Tertiär und Quartär durch Verwitterung gebildet.[2]

Ausgangsgesteine für die Bodenbildung sind Granodiorit (Mitte bis Nord und Nordwest), Granit (Mitte bis Südost) und Kreidesandstein (Südwest).[3] Resultierende Böden sind Braunerde, in den Kreidesandsteinbereichen Podsol und in den Tälern Auenböden.[4]

Relief und Klima

Relief des Deutsch-Tschechisch-Polnischen Grenzgebietes

Das Relief des Niederlands entspricht einem kollinen bis submontanen Bergland. Es liegt auf 300 bis 400 Meter Höhe, aus der sich die Berge bis zu etwa 600 Metern erheben.

Das Hügelland ist niederschlagsreich (durchschnittlich über 900 mm) und subozeanisch bis subkontinental mit Durchschnittstemperaturen um 7 °C, mäßig warmen Sommern und kalten schneereichen Wintern.[5] Infolge des kleinräumig wechselnden Reliefs entstehen mannigfache geländeklimatische Sonderverhältnisse.

Hydrologie

Das Böhmische Niederland ist von einer großen Zahl an Bachläufen durchzogen, die verschiedentlich aufgestaut sind und Teiche oder kleinere Seen bilden. Die Bäche entwässern das Hügelland nach Westen zur Elbe, nach Norden zur Spree und nach Osten zur Lausitzer Neiße.

Im östlichen Niederland liegt die Hauptwasserscheide zwischen Nord- und Ostsee beziehungsweise zwischen den Flusssystemen von Elbe und Oder. Zentral im Niederland liegt die Wasserscheide zwischen dem Flusssystem der Elbe und dem der Spree.

Hauptwasserläufe zur Elbe sind der Wölmsdorfer Bach (tschechisch: Vilémovský potok) und die Kirnitzsch (tschechisch: Křinice). Der größte Zufluss zur Spree ist der Rosenbach (tschechisch: Rožanský potok). Der östliche Teil des Niederlands wird von der Mandau (tschechisch: Mandava) entwässert.

Geschichte

Erste Besiedelung

In der Zeit der Völkerwanderung und des Frühen Mittelalters erfolgte die kontinuierliche Besiedelung durch die slawische Bevölkerung. Einen Hinweis gibt eine slawische Festung an der Kirnitzsch, als Orlí roh bezeichnet. Über die Höhenzüge führten mehrere Handelsstraßen, die Böhmischen Steige.

Ab dem Hochmittelalter begann der Landesausbau in den bisher schwach oder nicht besiedelten Gebieten Nordböhmens als gezielter Prozess. Vom Landesherren beauftragte Lokatoren warben Siedler an und gründeten Dörfer.

In den Tälern des Böhmischen Niederlands wurden Waldhufendörfer entlang von Bachläufen gegründet und bereits bestehende slawische Siedlungen erweitert. Mittels Rodung und Urbarmachung wurde landwirtschaftliche Nutzfläche geschaffen bzw. erweitert und es entstand ein erstes Straßen- und Wegenetz. Die erfolgreiche und systematische Erschließung der Region verstärkte sich in den folgenden Jahrhunderten.

Begründung eines Straßen- und Wegenetzes sowie einer wirtschaftlichen und politische Verwaltung.

Ziel war es, die Grenzen und Wege zu sichern und Einnahmen aus Handwerk, Land- und Forstwirtschaft zu erhalten.


Lokales Zentrum war Schluckenau, dem 1359 die Stadtrechte verliehen wurden. Weitere Dorfgründungen im 14. bis 16. Jahrhundert.

Ackerbau und lokal notwendiges Handwerk. Waldbezogenes Handwerk Imkerei, Köhlerei, Aschenbrenner, Pechhütten, Glashütten. Vereinzelt Bergbau. kulturelle und wirtschaftliche Verbindung nach Sachsen und in die Lausitz, Analoge Entwicklung in den umgebenden Gebieten von Sachsen und der Lausitz. Es ist davon auszugehen, dass es bereits zu dieser Zeit rege Kontakte zu den dortigen Dörfern und Städten kam. Kultur

Hussiten, Gegenreformation, Religion, Österreich, Österreich-Ungarn, Deutsch-Böhmen, Kriegsereignisse, Herrschaft, Gerichtsbezirk, Bezirke, Handwerk, Industrialisierung, Weber,

Nach 1620 wurde Böhmen zunächst streng absolutistisch verwaltet. Nach dem Krieg wurden entvölkerte Landstriche mit Siedlern aus deutschsprachigen Teilen des Habsburgerreiches besiedelt.

Bevölkerung

Mischbevölkerung, Deutsche und Slawen Erste Siedler kamen aus Franken und Thüringen, später kamen Holländer und Friesen dazu. zweite und dritte Besiedelung, vermutlich Ausbildung eines eigenen Dialekttyps. Beginn der Herausbildung einer Mikroregion. Identitätsentwicklung, Religion, nach 45 Neubesiedelung mit heterogener Bevölkerung, tw Zwangsumsiedlungen

Sprache

Tschechische Dialekte mit Untergruppen. Das Böhmische Niederland ist ein heterogenes Mischgebiet verschiedener Dialekte und Sprachen.

nach 45 sprachlich heterogenes Mischgebiet, da neue Bevölkerung aus verschiedenen Landesteilen.

Ehemals weitgehend deutsch als Sprache der Bevölkerung, Erleichterung der Wirtschaft- und Kulturbeziehungen mit den angrenzenden deutschsprachigen Regionen. Hinweis: Erleichterter Zugang zu Bildung, Wirtschaftsentwicklung und Karriere im deutsch dominierten Herrschaftsbereich Österreich. Sprachliche Einflüsse aus Sachsen, der Lausitz und Österreich.

In Böhmen: Die Habsburgerin Maria Theresia war von 1740 bis zu ihrem Tode 1780 Erzherzogin von Österreich und Königin Ungarns und Böhmens. Unter ihrem Sohn Joseph II. wurde 1781 die Leibeigenschaft aufgehoben. Sein – fortschrittlich gemeinter – Ersatz des Lateinischen als erster Amtssprache des Habsburgerreiches durch Deutsch löste bei den Tschechen und anderen Nationalitäten Unmut aus.

Politische Gliederung

Böhmisches Niederland innerhalb des ehem. Bezirks Děčín. Bezirke Rumburg (rot) und Warnsdorf (blau).
Lage der Städte und Gemeinden innerhalb des Bezirks Decin.

Das Böhmische Niederland liegt in der Region Ústecký kraj im ehemaligen Bezirk Děčín und umfasst 18 selbstständige Gemeinden. Sie werden von zwei Gemeinden mit erweiterten Befugnissen verwaltet (Städte in fetter Schrift).

Der Bezirk Rumburk (auf der nebenstehenden Karte rot dargestellt) umfasst eine Fläche von 266 km² und hat 33.926 Einwohner (2002). Zu ihm gehören sieben Städte und fünf Gemeinden:

Bezirksbüros befinden sich in Rumburg und in Schluckenau.

Der Bezirk Varnsdorf (auf der nebenstehenden Karte blau dargestellt) umfasst 90 km² und hat 20.544 Einwohner. Zu ihm gehören zwei Städte und vier Gemeinden.


Jahrhunderte alte politische Grenzen im Westen, Norden und Osten. Kontinuität der Verwaltungskreise und Gerichtsbezirke. Keine politische Autonomiebildung.


Administrativ gehört es zum Okres Děčín. Das Gebiet war einst dicht besiedelt. Die größten Orte sind Varnsdorf (Warnsdorf), Rumburk (Rumburg) und Šluknov (Schluckenau).

Wirtschaft

Landwirtschaft - Köhlerei - Handwerk - Bergbau - Industialisierung - Wirtschaftszweige - wegen mäßiger Böden und rauem Klima Landwirtschaft zur regionalen Versorgung - Mühlen wg. wasserreicher Lage - Tendenz zur Handwerksbildung als Zuverdienst - Vorteil war die verkehrsgünstige Grenzlage, Ausbildung von Industriezweigen, Bildung von Fabriken und Manufakturen, Heimarbeit,

Weber - Lein - Rumburger Textilien, Seidenblumen, Metallverarbeitung - frühe Industrialisierung - innerhalb von Österreich und der 1. Tschechoslowakei ein entwickeltes Gebiet mit hoher Wirtschaftsleistung und hohem Bruttosozialprodukt. Entwicklung von Wohlstand, sichtbar in Kirchen und repräsentativen Gebäuden. Entstehung von Villen.

Bruch und Neustart - Probleme durch die Lage: Sackgasse - Probleme durch die Politik der Zentralen Regierung, fehlende Absatzmärkte, fehlende Infrastruktur, Handelswege in die alten "Austauschregionen" abgeschnitten. Isolierte Lage - Facharbeitermangel - Ausbildungsdefizit

Verkehr

Handelswege - Salzstraßen nach Dresden und Bautzen über den Hohwald, das Elbtal und den Nordkamm Straßen- und später Schienenverbindungen, Abkürzung zwischen Elbtal und Oberlausitz über Schluckenau und Rumburg nach 45 abgeschnitten, heute Anbindung sukzessive reaktiviert

Geopolitik

Vorher - Nachher - heute

Bevölkerung, Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Entwicklung, Mikroregion

Kultur

Baustil

Fränkische und thüringische Siedler brachten die Fachwerkhäuser mit. Die slawische Bevölkerung baute Blockhäuser nach der Schrotholztechnik. In der Oberlausitz und im Niederland entstand der Typ des Umgebindehauses, bei dem beide Baustile miteinander kombiniert sind. IZU Informationszentrum Umgebindehaus https://umgebindehaus.hszg.de/

Religiöse Feste

Sehenswürdigkeiten und Tourismus

  1. Das Astrolehrbuch: Die Kreidezeit in Deutschland (PDF-Datei), Power-Point-Präsentation, Web-Link ohne weitere Quellenangabe. Darstellung der Geologie des Böhmischen Niederlands.
  2. Manfred Jeremies und Gerd Ritschel: Die Naturausstattung im Schluckenauer Zipfel (PDF-Datei) in: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz, Band 19, S. 3–16, Görlitz 2011, ISSN 0-941-0-627.
  3. Manfred Jeremies und Gerd Ritschel: Die Naturausstattung im Schluckenauer Zipfel (PDF-Datei) in: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz, Band 19, S. 3–16, Görlitz 2011, ISSN 0-941-0-627, siehe die geologische Karte des Niederlands auf S. 5.
  4. Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft: Bodenkarte der an das Niederland angrenzenden Sächsischen Regionen.
  5. ReGIS Regionales Klimainformationssystem für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: Klimadaten der an das Niederland angrenzenden Sächsischen Regionen.