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Dysprosium

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Dysprosium (von griech. dysprósitos = unzugänglich) ist ein chemisches Element.

Eigenschaften
Terbium - Dysprosium - Holmium
Dy
Cf  
 
 
Allgemein
Name, Symbol, OrdnungszahlDysprosium, Dy, 66
Serie Lanthanide
Gruppe, Periode, Block_ , 6 , f
Dichte, Mohshärte 8551 kg/m3, k.A.
Aussehen silbrig weiß
Atomar
Atomgewicht 162.500(1) amu
Atomradius (berechnet) 175 (228) pm
Kovalenter Radius k.A.
van der Waals-Radius k.A.
Elektronenkonfiguration [Xe]6s²4f10
e- 's pro Energieniveau2, 8, 18, 28, 8, 2
Oxidationszustände (Oxid) 3 (schwach basisch)
Kristallstruktur hexagonal
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (__)
Schmelzpunkt 1680 K (1407°C)
Siedepunkt 2840 K (2567°C)
Molares Volumen 19.01 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 230 kJ/mol
Schmelzwärme 11.06 kJ/mol
Dampfdruck k.A.
Schallgeschwindigkeit 2170 m/s bei 293.15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 1.22 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 170 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 1.08 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 10.7 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 573.0 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1130 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2200 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 3990 kJ/mol
Stabilste Isotope
IsotopNHt1/2 ZMZE MeVZP
154Dy{syn.}3.0E+6 yα2.947150Gd
156Dy0.06%156Dy ist stabil mit 90 Neutronen
158Dy0.10%158Dy ist stabil mit 92 Neutronen
160Dy2.34%160Dy ist stabil mit 94 Neutronen
161Dy18.91%161Dy ist stabil mit 95 Neutronen
162Dy25.51%162Dy ist stabil mit 96 Neutronen
163Dy24.90%163Dy ist stabil mit 97 Neutronen
164Dy28.18%164Dy ist stabil mit 98 Neutronen
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.


Allgemeine Beschreibung:

Die Lanthanoiden (früher: Lanthanide) sind silbrig-glänzende, relativ weiche und reaktionsfreudige Metalle. An der Luft oxidieren sie schnell und werden matt. Im Wasser zersetzen sie sich mehr oder weniger schnell unter Freisetzung von Wasserstoffgas. Sie werden auch als Metalle der seltenen Erden bezeichnet. Dieser Name ist aber insofern verwirrend, weil die Elemente dieser Gruppe mit Ausnahme des instabilen Promethiums keineswegs so selten sind, wie es suggeriert wird. So ist beispielsweise Cer in der Natur häufiger als Arsen oder Blei. Am Aufbau der Erdkruste sind sie zu 0,02 Gewichtsprozent beteiligt. Es handelt sich um insgesamt 14 Elemente der 6. Periode, die als Untergruppe der 3. Nebengruppe aufgefaßt werden können. Beginnend bei Cer wird das 4f-Orbital nach und nach aufgefüllt. Es ist bei Lutetium schließlich mit 14 Elektronen vollständig besetzt. Da die 4f-Orbitale tief im Innern der Atome liegen, nehmen sie im Gegensatz zu den d-Orbitalen der übrigen Nebengruppenelemente wenig Einfluss auf das chemische Verhalten. Die Lanthanoiden-Elemente sind sich somit in ihren chemischen Eigenschaften relativ ähnlich. Sie gleichen sich so sehr, dass man sie bei der Entdeckung der Yttererde 1794 sogar für das Oxid ein und des selben Elements hielt! Das gleiche gilt für die zahlreichen Bestandteile der Ceriterde. Gemeinsam ist ihnen die Oxidationszahl +3. Daneben treten bei einigen Elementen noch die Oxidationszahlen +2 und +4 auf. Alle weisen die für Metalle typische dichteste Kugelpackung auf. Die Härte nimmt mit steigender Ordnungszahl zu. Der Ionenradius nimmt innerhalb der Lanthanoiden-Reihe von Cer (107 pm 3+) bis Lutetium (85 pm 3+) stetig ab. Dies wird als Lanthanoiden- Kontraktion bezeichnet. Aufgrund ihrer chemischen Ähnlichkeit kommen die Lanthanoiden in der Natur meist vergesellschaftet vor. Viele von ihnen können aus einem phosphathaltigen Silicat - dem sog. Monazit - bzw. seiner sekundären Ablagerungen - den Monazitsanden - gewonnen werden.

Dysprosium im Detail:

Eigenschaften:

Dysprosium ist ein silbergraues Schwermetall, das bieg- und dehnbar ist. Es existieren zwei Modifikationen: Bei 1360°C wandelt sich das a-Dysprosium in b-Dysprosium um, das in einer anderen Kristallform kristallisiert. Das Metall ist sehr unedel und daher sehr reaktionsfähig. An der Luft überzieht es sich mit einer Oxidschicht, mit Wasser und mit verdünnten Säuren löst es sich unter Wasserstoffbildung.

Verwendung:

Sowohl die wirtschaftliche als auch technische Bedeutung ist relativ gering. So wird seine jährliche Fördermenge auf weniger als 100 Tonnen pro Jahr geschätzt. Es findet Verwendung in verschiedenen Legierungen, in Spezialmagneten und mit Blei legiert dient es als Abschirmmaterial in Kernreaktoren.

Entdeckung:

1886 gelang dem Franzosen P.E. Lecoq de Boisbaudran die Isolierung von Dysprosiumoxid aus einer Probe Holmiumoxid, das man bis zu diesem Zeitpunkt noch für eine einheitliche Substanz gehalten hatte. Da die chemischen Eigenschaften der Lanthanoiden sehr ähnlich sind und sie in der Natur stets vergesellschaftet vorkommen, war auch hier eine Unterscheidung nur mit sehr aufwendigen Analysemethoden möglich. Sein Anteil am Aufbau der Erdkruste wird mit 0,00042 Gewichtsprozent angegeben. Die Ausgangsmaterialien sind Monazit und Bastnäsit.