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Trichotillomanie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Unter Trichotillomanie versteht man das zwanghafte Bedürfnis, sich Haare auszurupfen. Dadurch fehlen an umschriebenen Stellen - meist der Kopfhaut - die langen Haare. Unterschiedlich kurze neue Haare sind jedoch vorhanden. Die Krankheit kommt meist bei Kindern, seltener bei Erwachsenen vor.

Weitere Zwangshandlungen und Zwangsgedanken können nebenbei bestehen oder auftreten. Komplizierend kann das Herunterschlucken der ausgerissenen Haare (Trichotillophagie) zu einem Trichobezoar (Haarknäuel) führen, der eine seltene Ursache rezidivierender Oberbauchschmerzen bis hin zu Darmverschluss oder Darmperforation sein kann (Rapunzelsyndrom).

Schwere Beeinträchtigungen der Lebensqualität (Stigmatisierung) erfordern regelmäßig eine kombinierte psychotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen.

Eine behandlungsbedürftige Störung liegt jedoch nicht immer vor. Die Prognose ist im Allgemeinen auch bei schweren Fällen günstig. Angaben zur (Prävalenz) dieser Störung schwanken zwischen 0,5 und 13%.