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Zwischenraum (Organisation)

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Zwischenraum ist eine deutschsprachige Selbsthilfeorganisation für Lesben und Schwule mit evangelikalem, pietistischem und charismatischem Hintergrund. Seit 2003 im Internet vertreten gilt sie als derzeit einzige ökumenische und deutschsprachige Gruppierung dieser Art.

Zwischenraum bietet Informationsangebote und einen Rahmen zur Selbsthilfe durch den Kontakt mit anderen homosexuellen Christen. Der Gründer Günter Baum und andere Mitglieder der Organisation waren Teil der Ex-Ex-Gay Bewegung.

Das Symbol der Vereinigung ist ein Fisch, der als frühchristliches Symbol in evangelikalen Kreisen beliebt ist, in den Regenbogenfarben der Lesben- und Schwulenbewegung.

Ziele und Aktivitäten

Zwischenraum beschreibt sich selbst als "eine Gruppe von Frauen und Männern, jung und alt, aus dem deutschsprachigen Raum, die davon überzeugt sind, dass sich Frömmigkeit und Homo- oder Bisexualität nicht widersprechen, sondern mit zu einem erfüllten Menschsein beitragen können." Die Gruppe will die Möglichkeit und den Freiraum bieten, "individuelle Frömmigkeit und eine in Verantwortung vor Gott gelebte Sexualität, egal ob homo-, bi- oder transsexuell" miteinander zu vereinbaren. Auf dieser Grundlage werden unabhängig von bestimmten Glaubensgemeinschaften Informationen und Hilfe angeboten. Im Vordergrund steht das Zusammenkommen mit anderen homosexuellen Christen.

Darüber hinaus kritisieren Mitglieder der Organisation die Aktivitäten von Ex-Gay-Gruppierungen, wie etwa dem Verein Wüstenstrom oder der Offensive Junger Christen, die vorgeben Homosexualität zu heilen. Hintergrund sind starke Zweifel an der von der Ex-Gay-Bewegung propagierten Sichtweise der Homosexualität und der Wissenschaftlichkeit der daraus folgenden Therapieversuche.

Organisation

In Deutschland und der Schweiz hat die Organisation 12 Regionalgruppen. Zwischenraum (ZR) ist zur Zeit auf zwei Ebenen strukturiert. Es hat ein überregionales dreiköpfiges Leiterteam, das die Organisation nach außen vertritt, und regionale Gruppen, die als Hauskreise funktionieren.

Auf überregionaler Ebene treffen sich die Leiter 3 bis 4 mal im Jahr, ein überregionales Treffen für alle findet einmal im Jahr statt.

Treffen

Im Juli 2006 trafen sich die Regionalgruppen des Zwischenraum.net in Wiesbaden zu ihrer jährlichen überregionalen Tagung. Rund 90 Christinnen und Christen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich, England, Polen und der Slowakei kamen unter dem Motto "Wer bin ich in Christus?" zusammen.

Kontroversen

Die Gruppe hat insbesondere im Kontext mit Veröffentlichungen über evangelikale Umpolungsversuche und Organisationen wie Wüstenstrom in der Tagespresse Aufmerksamkeit erlangt.

Sie hat dazu bundesweit Informationsstände bei Straßenfesten und CSDs veranstaltet. Aufgrund der Geschichte des Gründers Baum [1][2] wird Zwischenraum vor allem im Zusammenang mit den Reparativen Therapien der Ex-Gay-Bewegung als Antipode zitiert [3][4][5][6][7][8]

Unterdessen ist es jedoch zu einer Gemeinsamen Erklärung von Günther Baum und Markus Hoffman von Wüstenstrom gekommen, wo sie sich gegen eine Instrumentalisierung durch Medien verwahren und Interesse an einem kritischen Dialog miteinander bekunden. [9]

Quellen

  1. Welt am Sonntag: Ich war stockschwul
  2. queer.de: Die Schwulenheiler greifen an
  3. Evangelische Landeskirche Württemberg Hier: Beitrag der ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HUK) e.V., Regionalgruppe Stuttgart zur Diskussion um das Papier "Gesichtspunkte ..."
  4. Tagesanzeiger: Christen sehen Ehe bedroht
  5. graubuenden-reformiert.ch: Homosexualität und Christsein - ein Widerspruch?
  6. Lesben.org: Neuigkeiten
  7. Jens Lang: "Gutmütige Mamas und Papas wollen den Schwulen helfen".
  8. Aktion Sauerteig.
  9. Gemeinsame Erklärung mit "Wüstenstrom"