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Regensburg

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Wappen Karte
Wappen von Regensburg Deutschlandkarte, Position von Regensburg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 326 - 471 m ü. NN
Fläche: 80,76 km²
Einwohner: 129.175 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.878,6 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 93001 - 93059
Vorwahl: 0941
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 62 000
Stadtgliederung: 18 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung
Rathausplatz 1
93047 Regensburg
Offizielle Website: www.regensburg.de
E-Mail-Adresse: pr_stadt@regensburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Hans Schaidinger (CSU)
Mehrheitspartei: CSU

Regensburg (engl. früher Ratisbon, frz. Ratisbonne, lat. früher Castra Regina, lat., span. und it. Ratisbona, poln. Ratyzbona, tschech. Řezno) ist eine kreisfreie Stadt in Ostbayern. Sie ist Hauptstadt und Sitz der Regierung der Oberpfalz sowie des Bezirks Oberpfalz und Sitz des Landrats des Landkreises Regensburg. Seit dem 13. Juli 2006 gehört die Regensburger Altstadt zum UNESCO-Welterbe.

Gegenwärtig hat die Stadt 130.000 Einwohner mit Hauptwohnsitz und knapp 152.000 Einwohner als Wohnbevölkerung und steht damit nach München, Nürnberg und Augsburg an vierter Stelle unter den Großstädten des Freistaates.

Die Stadt ist Bischofssitz der römisch-katholischen Diözese Regensburg, hat drei Hochschulen und bildet eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern. Die nächsten Großstädte sind Nürnberg etwa 88 km nordwestlich und München etwa 103 km südwestlich von Regensburg.

Die Stadt ist stark von Industrie (Automobile, Elektrotechnik, Maschinenbau, Zucker) geprägt. Die Arbeitslosigkeit liegt, für eine Großstadt ungewöhnlich, seit einigen Jahren stetig unter dem bayerischen Landesdurchschnitt (Juni 2006: 6,2 %). Mit 720 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten je 1000 Einwohner hat Regensburg nach Frankfurt am Main die höchste Arbeitsplatzdichte in Deutschland.

Geografie

Lage und Stadtgliederung

Steinerne Brücke und Dom von der Donau aus gesehen (von NW)
Dom St. Peter

Regensburg liegt am nördlichsten Punkt der Donau im Grenzbereich der drei Landschaften Bayerischer Wald, Fränkischer Jura und Alpenvorland, am Westrand der niederbayerischen Lößebene (Gäuboden).

Im Stadtgebiet mündet von Norden kommend der Fluss Regen, ein linker Nebenfluss der Donau, unweit der Regensburger Altstadt. Bereits einige Kilometer zuvor hat die Donau die ebenfalls von links einmündende Naab aufgenommen. Teile der Stadt liegen auf Inseln in der Donau.

Das Stadtgebiet Regensburgs ist in 18 Stadtbezirke eingeteilt, aufgeführt in der Liste der Stadtbezirke am Ende des Artikels. Sie besitzen keine politischen Gremien. Folgende Städte und Gemeinden, die alle zum Landkreis Regensburg gehören, grenzen an die Stadt Regensburg. Sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lappersdorf, Zeitlarn, Wenzenbach, Tegernheim, Barbing, Neutraubling, Obertraubling, Pentling, Sinzing und Pettendorf.

Einwohnerzahl

Bevölkerungsentwicklung

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1830 in der Stadt 16.000 Einwohner, so waren es 1900 bereits 45.000. Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf 96.000 und blieb unter der Grenze von 100.000. Anno 1945 überschritt die Bevölkerungszahl die Grenze von 100.000. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 129.175. Dabei zählen nur Hauptwohnsitze nach Abgleich mit den anderen Landesämtern. Am 31. Dezember 2005 betrug der Bevölkerungsstand (Gesamtbevölkerung aus Haupt- und Nebenwohnsitzen) 151.717. Für die genaue Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1830 siehe Tabellen in Einwohner und Fläche Regensburg.

Gebietsstand

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts beschränkte sich Regensburg weitgehend auf das Gebiet des alten Römerlagers und einiger weiterer umfriedeter Gebiete im Westen. Mit der Eingemeindung von Kumpfmühl erfolgte 1810/18 ein Sprung über die heutige Bahnlinie in Richtung Süden. Von Beginn des 20. Jahrhunderts vergrößerte sich Regensburg in einer Serie von Eingemeindungen, besonders in den Jahren 1924, 1938 und 1977. Für die genaue Folge einschließlich der hinzugewonnenen Fläche siehe Einwohnerzahl und Fläche von Regensburg.

Geschichte

Ostturm der Porta Praetoria

Regensburg ist eine der ältesten Städte in Deutschland. Im Laufe der Jahrhunderte ist Regensburg mit einer Vielzahl von Namen bedacht worden. Das weist auf die reichhaltige Geschichte hin. Älteste bekannte Namen einer Siedlung sind die keltischen Bezeichnungen "Radasbona", "Ratasbona" oder "Ratisbona". Neben den bereits im Text genannten gebräuchlicheren Namen wurde die Stadt auch mit so illustren Bezeichnungen wie Quadrata, Germanisheim, Hyatospolis, Ymbripolis, Reginopolis und Tyberina bedacht.

Zeit bis 1200

Der Regensburger Donaubogen ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Anfang 2006 wurden etwa 100 m östlich der Mauern des späteren Legionslagers keltische Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben gefunden. Sie wurden auf etwa 400 v. Chr. datiert.

Die römische Geschichte Regensburgs beginnt mit der Einrichtung eines Kohortenkastells um etwa 79 n. Chr im heutigen Stadtteil Kumpfmühl. Das Lager diente als Beobachtungsposten für die Naab- und Regenmündung und war durch Graben und Pfahlpalisaden, später auch durch eine Steinmauer, gesichert. In ihm war entweder eine rund 500 Mann starke berittene Kohorte oder eine rund 1.000 Mann starke Doppelkohorte Fußsoldaten untergebracht. Eine Donausiedlung im Bereich der heutigen westlichen Altstadt wird ebenfalls für diese Zeit vermutet. Das Kastell und die Zivilsiedlung(en) wurden im Rahmen des Markomannensturms in der zweiten Hälfte der 160er Jahre zerstört.

Nach dem Zurückdrängen der Markomannen bis ca. 170 wurde auf Anordnung von Kaiser Marc Aurel das Legionslager "Castra Regina" (Lager am Regen) errichtet. Dieser Steinbau mit seiner ca. 10 m hohen Mauer, den vier Toranlagen und zahlreichen Türmen ist heute noch gut im Grundriß der Regensburger Altstadt erkennbar. Von seiner Einweihung im Jahre 179 n. Chr. ist heute noch die steinerne Inschrift über dem Osttor erhalten, die als die Gründungsurkunde Regensburgs gilt. Im Lager war die III. Italische Legion mit ca. 6.000 Soldaten stationiert. Es war militärischer Hauptstützpunkt der Provinz Raetia und bildete somit eine Ausnahme im römischen Verwaltungssystem, da die Legion nicht in der "Hauptstadt" der Provinz, in Augsburg, stationiert war. Die Völkerwanderung führte um 400 n. Chr. zur militärischen Aufgabe des Kastells, das fortan eine mauerbewehrte Zivilsiedlung war.

Die Überreste der romanischen Kapelle St. Georg und Afra

Von etwa 500 bis 788, als Tassilo III. von Kaiser Karl dem Großen abgesetzt wurde, war Regensburg der Hauptsitz der bajuwarischen Herzöge, der Agilolfinger. Regensburg ist eines der ältesten Bistümer Deutschlands, das bereits einige Jahrzehnte bestand, als es 739 von Bonifatius dem Canonischen Recht und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde. Obwohl Regensburg als Reichsstadt 1542 protestantisch wurde, blieb die Stadt immer katholische Bischofsstadt, wenn auch zeitweise von anderen Bistümern mitverwaltet.

Im 9. Jahrhundert war Regensburg eine der wichtigsten Städte des Ostfränkischen Karolingerreiches. Hemma († 876), die Gemahlin des Kaisers Ludwig des Deutschen, sowie die zwei letzten Ostfränkischen Karolingerherrscher, Kaiser Arnulf von Kärnten († 899) und sein Sohn König Ludwig das Kind († 911) wurden hier in der Benediktinerabtei St. Emmeram beigesetzt. Die massive Bauweise der Mauer war bereits im frühen Mittelalter ausschlaggebend für die Wahl des Ortes zur Residenz der bajuwarischen Herzöge und die Erhebung als Bischofsstadt gewesen. Daran setzt die Befestigung der Stadterweiterung aus dem Jahr 920 mit Mauer und Doppelgraben an, deren Reste u.a. im Herzogspark zu sehen sind.

1200 bis 1663

Salzstadel und Stadttor, von der Steinernen Brücke aus betrachtet
Denkmal des Don Juan de Austria, Sieger in der Seeschlacht von Lepanto

Durch Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew erlebte die Stadt ihre wirtschaftliche Blütezeit. Sie ist damals eine der wohlhabendsten und einwohnerstärksten Städte Deutschlands. Die romanische und gotische Architektur des Mittelalters bestimmt noch heute das Gesicht der Altstadt. Ein weiteres Zeichen für den damaligen Wohlstand der Stadt ist der Bau der Steinernen Brücke von 1135 bis 1146. Das mittelalterliche Bauwunder wurde Vorbild für viele andere Brückenbauten, z. B. Karlsbrücke in Prag. Kaiser Friedrich I. Barbarossa brach hier im Mai 1189 mit einer großen Streitmacht zum 3. Kreuzzug auf.

Von 1207 bis 1256 wurde die Unabhängigkeit der Stadt durch König Philipp und Kaiser Friedrich II. als Freie Reichsstadt gewährt. Dies führte zusammen mit dem lukrativen Fernhandel und dem Auszug der Herzöge und Könige nach Landshut 1255 und später München zu einem Erstarken der Bürgerschaft. Vermutlich nach 1260 wurde mit dem Bau des Regensburger Doms St. Peter begonnen. Zusammen mit der Steinernen Brücke sind das die Wahrzeichen der Stadt.

Das 13. und 14. Jahrhundert verbrachten die Regensburger mit dem weiteren Aufbau ihres Staates und der Kontrolle des umliegenden Gebietes. Damit begann der über Jahrhunderte fortbestehende Konflikt mit dem umliegenden Herzogtum Bayern. Es konnte sich Regensburg von 1486 bis 1496 mittels einer Blockade einverleiben. Die Stadt gelangte danach wieder in Reichsfreiheit, verarmte aber zusehends. Kaiser Maximilian I.. musste wiederholt Hungeraufstände militärisch niederschlagen. 1519 wurde in einem Pogrom die damals größte jüdische Gemeinde Deutschlands vertrieben. Die Regensburger nutzten das Machtvakuum nach dem Tode Maximilian I. am Neujahrstag 1519 bis zur Krönung von Karl V. Das alte Judenviertel wurde zerstört und es entstand eine lukrative Wallfahrt zur schönen Maria auf dem heutigen Neupfarrplatz.

Regensburg wurde 1542 als Folge von Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Rat evangelisch. Man erhoffte sich dadurch eine größere Unabhängigkeit vom katholischen Bischof und vom Kaiser. Der Konflikt mit dem Fürstbischof, der im Regensburger Hochstift residierte, eskalierte dadurch aber weiter.

1663 bis 1806

Regensburg war von Anfang an ein wichtiges Zentrum des Ostfränkischen Reichs - aus diesen Verwaltungsinstanzen entwickelte sich später der Reichstag. Hier wurden so weitreichende Entscheidungen getroffen, wie die Unabhängigkeit Österreichs, Reichsheerfahrten und die Gründung von Reichsfürstentümern. Von 1663 bis 1806 wurde der Reichstag umgewandelt in den Immerwährenden Reichstag. Im Immerwährenden Reichstag tagten nicht nur die Regenten des Heiligen Römischen Reiches, sondern in der Regel Gesandte aus ganz Europa. Architektonisches Zeugnis dieser Zeit sind die zahlreichen Gesandtschaften in der gleichnamigen Straße in Regensburg. Der wirtschaftliche Nutzen für die Stadt war aber gering, da die Gesandten weder zoll- oder steuerpflichtig waren.

1803 fiel eine der letzten Entscheidungen des Reichstags: Der Reichsdeputationshauptschluss führte mit zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806. Diese Entscheidung läutete neben dem Verlust der politischen Bedeutung auch den langsamen wirtschaftlichen Verfall der Stadt ein.

1806 bis heute

Der Erker des Reichssaals

Die Stadt wurde ein eigenständiges Fürstentum unter Carl Theodor von Dalberg, bis sie 1809 durch Napoleon erobert wurde. Dalberg wurde gezwungen, Regensburg am 28. Februar 1810 nach Bayern einzugliedern. Am 22. Mai 1810 übernahm der neue Landesherr die Stadt offiziell. Nach dem Übergang an Bayern wurde Regensburg Hauptstadt des Regenkreises beziehungsweise nach der neuen Kreiseinteilung 1838 Hauptstadt des Kreises „Oberpfalz und Regensburg“, aus dem 1948 der „Kreis“ beziehungsweise 1953 der „Regierungsbezirk Oberpfalz“ hervorging. Die Stadt wurde direkt der Regierung als Kreisfreie Stadt unterstellt und ist Sitz des Landkreises Regensburg.

Die Stadt begann nur langsam wieder an Bedeutung zu gewinnen und wurde 1859 an das Eisenbahnnetz mit Verbindungen nach Nürnberg und München angeschlossen. Bis heute bedeutend ist die Eröffnung des Luitpoldhafens 1910 (mittlerweile als Westhafen bekannt).

1933 fand auf dem Neupfarrplatz eine Bücherverbrennung statt. Regensburg hatte im zweiten Weltkrieg unter schweren Luftangriffen zu leiden, welche die Altstadt allerdings kaum in Mitleidenschaft zogen. Angegriffen und getroffen wurden hauptsächlich die am Stadtrand gelegenen Messerschmitt-Werke (siehe auch Operation Double Strike), damals die größten Flugzeugwerke in Europa. Bei insgesamt 20 Bombenangriffen der Royal Air Force und der 8. US Air Force 1943-45 starben an die 3.000 Menschen, darunter viele Kriegsgefangene. 1945 erfolgte eine Teilsprengung der Donaubrücken. Die Stadt selbst wurde jedoch schließlich kampflos übergeben, nicht zuletzt aufgrund einer Demonstration der Regensburger Frauen und des Dompredigers Dr. Johann Maier am 23. April 1945. Maier forderte die Übergabe, damit die Stadt nicht beschädigt würde. Am folgenden Tag wurde er wegen „Sabotage“ zusammen mit anderen öffentlich hingerichtet. An der Hinrichtungsstelle am Dachauplatz wurde ein Mahnmal errichtet, Maiers Gebeine 2005 in den Regensburger Dom überführt.

Regensburg um 1900

Die Stadt begann sich nach dem Krieg langsam wieder zu erholen. 1945 überschritt die Einwohnerzahl 100.000. Wesentlich zur wirtschaftlichen Gesundung beigetragen haben der Bau des Osthafens 1960, die Ansiedlung von Siemens, die Grundsteinlegung der Universität 1965, der Ausbau des Kepler-Polytechnikums zur Fachhochschule Anfang der 70er Jahre und schließlich 1978 die Eröffnung des umweltpolitisch umstrittenen Main-Donau-Kanals. 1986 nahm das BMW-Werk im Stadtteil Harting die Produktion auf. Außerdem baute Siemens in den 80er Jahren eine Fabrik zur Chipherstellung, diese gehört heute zu Infineon. 1992 wurde das Universitätsklinikum eröffnet. 1997 wurde Regensburg mit dem Europapreis für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.

Der historische Stadtkern Regensburgs und damit die größte mittelalterliche Altstadt Deutschlands ist weitestgehend erhalten. Außerdem besitzt Regensburg die größte Anzahl an Geschlechtertürmen nördlich der Alpen, was ihr den liebevollen Beinamen „nördlichste Stadt Italiens“ eingetragen hat. Umsichtige und von der Bevölkerung mitgetragene Sanierungsmaßnahmen haben den Bestand von über 1.000 geschützten Denkmälern bis heute gesichert.

Am 13. Juli 2006 wurde die Regensburger Altstadt von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.

Religionen

Christentum

Dom St. Peter, Westfront

739 n. Chr. wurde vom Hl. Bonifatius das Bistum Regensburg gestiftet. In der Folgezeit wurden auch zahlreiche Klöster gegründet. Die Stadt selbst wurde 1245 reichsunmittelbar und führte ab 1528 die Reformation ein (am 15. Oktober 1542 war die erste öffentliche Abendmahlsfeier). Da im Stadtgebiet jedoch weiterhin der Bischofssitz und viele Klöster waren, die nicht zur Reichsstadt selbst gehörten, blieb das katholische Bekenntnis in der Stadt weiterhin vertreten und wurde durch zahlreiche Zuwanderungen zum vorherrschenden Bekenntnis.

Das Bistum Regensburg war zunächst der Erzdiözese Mainz, dann dem Erzbistum Salzburg unterstellt. Auch wenn durch Pfründehäufung Regensburg oft der persönlichen Anwesenheit seines Oberhirten entbehrte, so gibt es seit der Canonischen Errichtung des Bistums eine nur durch die Ernennungsmodalitäten geringfügig unterbrochene Folge der Regensburger Bischöfe bis heute.

1542 konvertierte zwar der Rat der Stadt zum Protestantismus, jedoch verblieben die katholischen Reichsstände in Regensburg. Auch die Mehrheit der Bevölkerung blieb katholisch. Diese Konfessionsmischung war einer der wesentlichen Gründe für die Ausrufung des Immerwährenden Reichstages nach Regensburg. Die Stadt war neben der Nähe zum kaiserlichen Wien schlicht eines der wenigen Territorien im Reich an dem beide Konfessionen zusammentreffen konnten.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 mussten die Verluste der Reichsfürsten im linksrheinischen Gebiet ausgeglichen werden. An den erzbischöflichen Stuhl von Mainz war bis dato das Amt des Kurerzkanzlers gebunden. Dies war 1803 Carl Theodor Anton Maria Reichsfreiherr von Dalberg. Diesen Titel führte Dalberg bis zu seinem Tode 1817. 1817/1821 wurde das Bistum Regensburg neu umschrieben und der "Kirchenprovinz München und Freising" unterstellt. Das Bistum Regensburg ist bis heute das flächenmäßig größte bayerische Bistum mit 14.665 Quadratkilometer und setzt sich aus 33 Dekanaten zusammen. Die Pfarrgemeinden der Stadt Regensburg gehören heute innerhalb des Bistums zum Dekanat Regensburg, das mit den Dekanaten Laaber, Alteglofsheim, Donaustauf und Regenstauf die Region Regensburg bildet.

Die protestantische Neupfarrkirrche

Die protestantischen Gemeinden wurden nach Einführung der Reformation von einem Superintendenten geleitet. Als Kirchenverwaltungsbehörde bestand ein Konsistorium. Nach dem Übergang an Bayern 1810 wurden die Gemeinden Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Innerhalb dieser Landeskirche gehören sie heute zum Dekanat Regensburg im gleichnamigen Kirchenkreis. 1950 waren ca. 80 % röm. kath. und 15 % protestantisch. Aufgrund von Zuwanderung und Kirchenaustritt sank die Zahl auf jeweils 60 % zu 15 %.

Judentum

Regensburg war die erste jüdische Gemeinde in Bayern und im Mittelalter eine der bedeutendsten in Europa. Aus dem Jahr 981 stammt die früheste urkundliche Erwähnung eines Juden in Regensburg. In den folgenden Jahrhunderten florierte die Gemeinde und brachte einige der bekanntesten zeitgenössischen Schriftgelehrten und Lyriker, wie Isak ben Mordechai, Efraim ben Isaak (Efraim der Große aus Regensburg) und Jehuda ben Samuel he-Chasid (Jehuda der Fromme) hervor. Das Judenviertel befand sich am heutigen Neupfarrplatz. Im Jahre 1519 wurde die Synagoge zerstört und die Juden vertrieben. Die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Regensburg endete vorläufig wiederum mit der Zerstörung der Synagoge und der Auslöschung der Gemeinde in der Pogromnacht des 8. November 1938. Nach 1945 nahm Regensburg etwa 3.500 sogenannte Displaced Persons auf: Juden, die entweder aus dem KZ Flossenbürg befreit worden waren oder aus den osteuropäischen Lagern in die bayerische US-Zone flüchteten. Die meisten unter ihnen wanderten so schnell wie möglich in die USA oder nach Israel aus, so dass Regensburg 1953 nur noch rund 400 Juden zählte. Anfang der 90er-Jahre waren es gerade noch 60. Erst seit der Einwanderung aus Russland ist die Zahl wieder auf etwa 400 gestiegen.

Bei Grabungen am Neupfarrplatz wurden 1995 Reste der Synagoge wiederentdeckt. Hier richtete die Stadt ein Informationszentrum ein, das document Neupfarrplatz. Es informiert unterirdisch über die wechselhafte Geschichte des Neupfarrplatzes: Jüdisches Ghetto und Religionszentrum von internationaler Bedeutung, Juden-Vertreibung, Katholische Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria, Evangelische Neupfarrkirche als Mutterkirche des österreichischen und süd-osteuropäischen Protestantismus. Der Grundriss der ehemaligen Synagoge wird heute durch ein vom israelischen Künstler Dani Karavan gestaltetes begehbares Bodenrelief aus weißem Beton nachgezeichnet, das am 13. Juli 2005 eingeweiht wurde. Die heutige jüdische Synagoge steht auf dem Gelände des in der Pogromnacht zerstörten Vorgängerbaus wenige hundert Meter östlich des Neupfarrplatzes in der Straße Am Brixener Hof, jüdische Friedhöfe befinden sich in der Schillerstraße westlich des Stadtparks sowie in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg.

Islam

In Regensburg leben etwa 3000 Muslime, von denen die meisten türkischer Abstammung sind. Die religiös unterschiedlich ausgerichteten muslimischen Gemeinschaften Regensburgs verfügen über vier Moscheen - teilweise mit angeschlossener Koranschule und Bibliothek -, deren älteste im Jahr 1978 vom Verein der Türkisch-Islamischen Gemeinschaft gegründet wurde. Muslimische Friedhöfe befinden sich in einem Abschnitt des städtischen Friedhofs auf dem Dreifaltigkeitsberg sowie in der nördlich von Regensburg liegenden Ortschaft Kareth.

Politik

Barockrathaus Regensburg
Altes Rathaus mit Reichssaal, Tagungsort des Immerwährenden Reichstags, Regensburg

Die politische Führung basierte jahrhundertelang auf der Reichsunmittelbarkeit. Regensburg erhielt 1245 durch Kaiser Friedrich II. das Recht der Selbstverwaltung und das Privileg "einen Bürgermeister und Rat zu setzen". Damit war sie reichsunmittelbar (Freie Reichsstadt) und blieb es bis 1803. Der Rat hatte 16 Mitglieder. Diese Zahl wurde bis 1803 beibehalten. Zwischen 1803 und 1810 war Regensburg Kurfürstentum unter dem Reichserzkanzler Carl Theodor von Dalberg. 1809 stand die Stadt unter französischer Besatzung. Mit dem Übergang an Bayern 1810 wurde Regensburg Hauptstadt des Regenkreises und wurde ab 1811 durch einen königlichen "Polizeidirektor" geleitet.

Ab 1818 stand an der Spitze der Stadt ein "Erster Bürgermeister", der ab 1907 den Titel "Oberbürgermeister" erhielt. Heute gibt es neben dem Oberbürgermeister noch zwei weitere hauptamtliche Bürgermeister. Der Oberbürgermeister und der Stadtrat werden jeweils für eine Legislaturperiode von sechs Jahren gewählt. Beide Wahlen finden am gleichen Termin statt. Der Stadtrat setzt sich aus 50 gewählten Mitgliedern und dem Oberbürgermeister zusammen. Darüber hinaus gibt es vier berufsmäßige Stadträte ohne Stimmrecht: Wirtschafts- und Finanzreferent, Rechts- und Umweltreferent, Planungs- und Baureferent und Kulturreferent. Für die Liste aller Oberbürgermeister der Stadt Regensburg siehe: Liste der Oberbürgermeister von Regensburg

Wappen

Das Wappen der Stadt Regensburg zeigt in Rot zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel. Die Stadtflagge ist weiß (silber) und rot. Die Schlüssel sind das Attribut des Heiligen Petrus, dem Patron des Regensburger Domes und der Stadt. Der Heilige Petrus ist in den Siegeln der Stadt schon seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar, doch wurde er im Laufe der Geschichte unterschiedlich dargestellt. Ab 1395 zeigt das Sekretesiegel der Stadt Schlüsselwappen unter der Gestalt des Stadtpatrons. Seit 1398 wurde das Wappen in Wappenbüchern abgebildet. Seit 1549 wird das Wappen als Wasserzeichen der Regensburger Papiermühle verwendet. Ab diesem Jahr treten die Schlüssel als Symbole auch allein auf und wurden später ebenfalls mehrmals verändert. Sie konnten sich jedoch als Stadtwappen behaupten.

Städtepartnerschaften

Regensburg unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Patenschaften

Ferner hat die Stadt Regensburg 1951 die Patenschaft über die Sudetendeutsche Volksgruppe übernommen [1].

Wirtschaft und Infrastruktur

Regensburg: Übersicht Infrastruktur

Der wirtschaftliche Aufschwung Regensburgs nach dem Zweiten Weltkrieg begann relativ spät. Die Fachhochschule und die Gründung der Universität 1967 bildeten die Grundlage für eine sehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung.

Verkehr

Regensburg ist ein Autobahn- und Eisenbahnknotenpunkt (Regensburg Hauptbahnhof) in Ostbayern. Bis in die 1970er Jahre war Regensburg der Sitz einer Eisenbahndirektion und Knotenpunkt von Fernverkehrszügen. Die Deutsche Bahn befährt die Strecke Nürnberg - Regensburg - Passau - Wien mit Eurocitys im Zweistundentakt. Bis zur Eröffnung des Europakanals Rhein-Main-Donau 1992 war sie die Bahnstrecke mit dem höchsten Güteraufkommen in Deutschland. Generell erfuhr Regensburg durch den Wegfall der Interzonenzüge und der Einstellung der Interregio-Züge einen Bedeutungsverlust. Auf den Strecken Regensburg - Landshut - München, Regensburg - Weiden - Hof und Regensburg - Ingolstadt - Ulm verkehren seitdem nur noch Regionalzüge. Damit ist Regensburg kein Fernverkehrskreuz mehr. Regionale Bahnstrecken nach Alling, zur Walhalla und nach Falkenstein wurden bereits in der Nachkriegszeit stillgelegt.

Den ÖPNV versorgen 70 Buslinien des Regensburger Verkehrsverbundes (RVV). Zwischen 1903 und 1964 betrieb die Stadt ein kleines Straßenbahnnetz. Anfang der achtziger Jahre scheiterte ein Vorhaben zur Untertunnelung des Altstadtabschnittes für die Stadtbusse. Derzeit laufen Planungen für den Bau eines Stadtbahnnetzes. Dafür werden bereits Trassen freigehalten bzw. Bauwerke wie die Nibelungenbrücke entsprechend ausgelegt.

Der runderneuerte Regensburger Bahnhof Anfang November 2004...

Mit dem Bedeutungsverlust der Bahn ging eine Aufwertung der Straßenanbindung einher. Bis in die 1980er Jahre mündeten alle Bundesautobahnen um Regensburg in Bundesstraßen. In der Folgezeit wurde Regensburg sukzessive vollständig an das deutsche Bundesautobahnnetz angeschlossen. Die Bundesautobahn A 3 bildet zusammen mit der parallel verlaufenden Bundesstraße B 8 die Ost-West-Achse. Im Süden der Stadt befindet sich das Autobahnkreuz Regensburg, die Kreuzung mit der Bundesautobahn A 93, die zusammen mit der Bundesstraße B 15 die Nord-Süd-Achse bildet und durch den 880 Meter langen Pfaffensteiner Tunnel das Donautal mit dem Regental verbindet. Die Bundesstraße B 16 führt vom Vorderen Bayerischen Wald über Regensburg bis ins Allgäu. Im Jahr 2006 haben südlich von Regensburg die Bauarbeiten an der vierspurigen Bundesstraße B 15 neu begonnen.

Regensburg liegt an drei touristischen Straßen, der Deutschen Limesstraße, der Straße der Kaiser und Könige sowie der Europäischen Goethe-Straße.

Der Hafen Regensburg ist mit einem Gesamtumschlag 2003 von 6.681.000 t (Schiff: 3.194.000 t) der größte Hafen Bayerns. Seine Lage am Europakanal Rhein-Main-Donau macht ihn zu einem wichtigen Umschlagplatz zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa.

Regensburg ist Kreuzungspunkt mehrerer Fernradwege: Der Donau-Radweg führt von Neu-Ulm nach Passau, der Waldnaabtal-/Naabtal-Radweg von Bärnau nach Regensburg, der Regental-Radweg von Regensburg nach Bayerisch Eisenstein, der Limes-Radweg von Bad Hönningen nach Regensburg, der Falkenstein-/Festspiel-/Chambtal-Radweg von Regensburg nach Falkenstein/Cham/Furth im Wald.

Medien

Aus Regensburg berichten mehrere Rundfunkanstalten. Der Bayerische Rundfunk unterhält das Regionalstudio Ostbayern und der regionale Fernsehsender TVA sendet Informationen über die Region Regensburg/Kelheim/Straubing/Cham. Die Radiosender “gong fm“ und “Charivari“ haben ebenfalls ihren Sitz in Regensburg.

Die Mittelbayerische Zeitung, die größte Tageszeitung der Region, erscheint in Regensburg. Eine weitere Regensburger Tageszeitung ist die „Donaupost”, Ableger des Straubinger Tagblatts. Erwähnenswert ist auch die seit 1998 erscheinende "Regensburger Soziale Straßenzeitung und Monatsmagazin Donaustrudl" mit einer Auflage von ca. 7000 Exemplaren.

Gesundheitswesen

1992 wurde das Universitätsklinikum in Betrieb genommen. Es bildet den Abschluss des Ausbaus der Universität Regensburg zur Volluniversität, in der alle wesentlichen wissenschaftlichen Studiengänge angeboten werden. Die erste Ausbaustufe umfasste seit den frühen 1980er-Jahren die Zahn-, Mund- und Kieferklinik. Das Klinikum zählt zu den modernsten in Europa. Es hat 3.200 Beschäftigte, etwa 1.500 Studierende der Human- und Zahnmedizin, die höchste Versorgungsstufe vier sowie einen Einzugsbereich von zwei Millionen Einwohnern aus den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern. Aktuell verfügt es über 804 Betten und 12 Dialyseplätze. 2004 wurden 97.936 ambulante Behandlungen, 28.635 stationäre Behandlungen bei einer durchschnittliche Verweildauer von acht Tagen durchgeführt.

Die weiteren, teilweise mit dem Uniklinikum zusammen arbeitenden Krankenhäuser sind das Krankenhaus St. Josef, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und die Klinik St. Hedwig für Geburten und Kinder. Seit 1852 gibt es mit dem Bezirksklinikum Regensburg auch eine Nervenheilanstalt in der Stadt.

Bildung

Universität Regensburg - Campus
  • Universität Regensburg; gegründet 1962 als vierte Universität Bayerns, nahm sie 1967 den Lehrbetrieb auf.
  • Fachhochschule Regensburg - Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen; gegründet 1971 als Nachfolgerin verschiedener Einrichtungen, die bis ins 19. Jahrhundert zurück gehen.
  • 2001 Neugründung der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Die 1874 gegründete, weltweit erste katholische Kirchenmusikschule, die im Jahre 1973 in die Fachakademie für katholische Kirchenmusik und Musikerziehung Regensburg umgewandelt wurde, wird in die Hochschule überführt. Regensburg besitzt damit drei Hochschulen.
  • Allgemeinbildende Schulen: 18 Grundschulen, 6 Hauptschulen, 6 Förder- und Sonderschulen, 5 Realschulen und 8 Gymnasien
  • Berufliche Schulen: 4 Berufsschulen, 2 Wirtschaftsschulen, 1 Fach- und 2 Berufsoberschulen und 14 Berufsfachschulen
  • 12 Freie Bildungseinrichtungen
  • seit 1987: Horizonte - Institut für Sprache, Kommunikation und Kultur e.V. führt qualifizierte Deutschkurse für Ausländer durch. Seit 2005 ist Horizonte auch Mitglied der internationalen Sprachschulorganisation IALC

Unternehmen in Regensburg

Zu den bedeutendsten Firmen der Stadt gehören heute BMW, Siemens, Infineon, Osram, Maschinenfabrik Reinhausen, Bosch Siemens Hausgeräte GmbH, AREVA Sachsenwerk, SGB Starkstrom-Gerätebau GmbH, Toshiba und Andritz-Fiedler Perforier-Technik. Im Stadtosten hat Siemens VDO Automotive ihren Konzernsitz und betreibt eines der größten Entwicklungszentren Deutschlands. Außerdem ist Regensburg der Standort der ältesten Zuckerfabrik Bayerns; das 1899 gegründete Werk gehört heute zur Südzucker AG.

Die Ansiedlung von Zukunftsbranchen wird durch die Stadt aktiv gefördert. Einrichtungen wie der Gewerbepark Regensburg , das Gründerzentrum it-Speicher oder der BioPark mit inzwischen über 30 Biotech-Firmen sind Bestandteile einer wirtschaftlichen Neustrukturierung der Stadt. Zu Zeiten des New Economy-Booms wurden hier eine Reihe von Unternehmen gegründet wie Amazon.de, Adori AG, Feedback AG, Offerto.de oder die SPiN AG, womit Regensburg zeitweise eines der Zentren der deutschen Internetwirtschaft war. Einige Unternehmen (beispielsweise Amazon) sind allerdings zwischenzeitlich in geografisch günstiger gelegene Regionen in Deutschland übergesiedelt (von Amazon.de ist nur ein Teil des Kundensupports verblieben), während andere Unternehmen (beispielsweise Adori oder Feedback) mit dem Absturz des Neuen Marktes untergingen. Große Flächen für den Einzelhandel entstanden im 1967 errichten und mehrmals erweiterten Donau-Einkaufszentrum.

Des weiteren findet sich in der Regensburger Altstadt eine überdurchschnittliche Anzahl von Gastwirtschaften, darunter bayrische Traditionslokale, gehobene Restaurants, Cafes, sowie Studentenkneipen. Besonders im Sommer ist die Stadt als Ausflugsort recht beliebt. Hinzu kommt die in Relation zur Größe der Stadt recht hohe Anzahl an Studenten (ca. 25.000). Bekannte Regensburger Brauereien sind Kneitinger und Bischofshof.

Kulturleben

Theater am Bismarckplatz
Zuschauerraum

Theater

  • Theater Regensburg (Städtische Bühnen mit Oper, Operette, Musical, Schauspiel und Ballett)
    • Theater am Bismarckplatz (Stadttheater)- Großes Haus und Neuhaussaal
    • Theater im Velodrom
    • Theater am Haidplatz
    • Turmtheater im Goliathhaus - Schauspiel, Boulevard, Kabarett, Musical, Kindertheater unter anderem
  • Figurentheater im Stadtpark
  • Regensburger Bauerntheater in der Gaststätte Hubertushöhe, Wilhelm-Raabe-Straße 1
  • STATT-Theater (Kleinkunstbühne)
  • Regensburger Studententheater
  • Theaterforum Regensburg
  • Theater an der Universität
  • Offenes Theater Regensburg

Musik

Regensburg hat ein reiches Musikleben. International herausragend bekannt sind die Regensburger Domspatzen. Ein weiterer bekannter Chor ist das Vokalensemble Cantabile Regensburg. Die alte Musik wird alljährlich im Festival "Tage alter Musik" gepflegt. Die klassische Musik wird in Konzertreihen auf hohem internationalen Niveau in Regensburg präsentiert. Moderne Musikrichtungen, besonders der Jazz werden alljährlich im Sommer während des Bayerischen Jazzweekends gepflegt. Die Liste am Ende des Artikels zählt das Regensburger Musikleben auf.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bayerisches Jazzweekend 2004 - Konzert auf dem Kohlenmarkt...
...und der Bismarckplatz (Jazzweekend 2004)

Kultur

  • Bayerisches Jazzweekend: An einem verlängerten Wochenende jeweils im Sommer könnte man an mehreren Spielstätten in der Altstadt über 100 verschiedenen Bands, Combos und Solisten lauschen - wenn denn die Zeit reichte. Die Jury des Bayerischen Jazzinstituts sorgt in der Regel für ein hohes musikalisches Niveau.
  • Tage Alter Musik
  • Regensburger Tage des Schülertheaters: In drei Wochen im Juni führen etwa 20 Regensburger Schulbühnen ihre Stücke auf.
  • Jeden Sommer organisieren die in der Altstadt ansässigen Kinos zusammen für mehrere Wochen ein Open-air Kino. Es werden aktuelle Filme, aber auch Klassiker und gern gesehene Filme aus den letzten Jahren gezeigt.
  • Seit 2003 gibt es im Juli die Regensburger Schlossfestspiele im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis. Hauptattraktion ist die Aufführung des Jedermann in dem Hausherrin Fürstin Gloria persönlich die Rolle der Erzählerin übernimmt.

Freizeit

  • Bürgerfest: findet alle zwei Jahre statt.
  • Dult: zweimal jährlich. Berühmt ist der Blick vom Riesenrad auf Altstadt und Donau.
  • Weihnachtsmarkt (Christkindl-Markt) im Dezember.
  • Die ostbayerische Verbrauchermesse DONA mit mehreren Sonderausstellungen findet im zweijährigen Turnus im März/April statt.

Sport

  • Regensburg-Marathon: Mit über 7.000 Teilnehmern einer der zehn größten Stadtmarathons in Deutschland (am Sonntag nach Christi Himmelfahrt)
  • Regensburg Triathlon: Kurz- und Jedermann-Distanz (alljährlich am zweiten Sonntag im August)
  • Arber Radmarathon: Über 6.000 Teilnehmer auf unterschiedlich anspruchsvollen Strecken bis 250 Kilometer von Regensburg in den Bayerischen Wald und zurück (alljährlich am letzten Sonntag im Juli)
  • Der RSC88 Regensburg kümmert sich seit 1988 um ambitionierte Mountainbiker und Rennradfahrer in Regensburg. Das (Gremo-Team) fuhr in der Vergangenheit diverse Erfolge in der Bundesliga ein.
  • Der SSV Jahn 2000 Regensburg spielt im Fußball derzeit (Saison 2006/07) in der vierthöchsten Spielklasse (Fußball-Bayernliga).
  • Die Damenmannschaft des SC Regensburg spielt derzeit im Fußball in der 2. Bundesliga, die Herrenmannschaft in der Bayernliga.
  • Der Freier TuS Regensburg spielt im Fußball derzeit in der fünfthöchsten Spielklasse (Landesliga Mitte).
  • Der EV Regensburg (die Eisbären) spielt derzeit 2. Bundesliga Eishockey.
  • Der EHC Regensburg (die Spiders) spielt im Eishockey derzeit in der Bezirksliga.
  • Die Regensburg Legionäre (SV Schwabelweis) spielen im Baseball derzeit in der höchsten Spielklasse, der Bundesliga Süd. Die Spielstätte der Legionäre ist die Armin-Wolf-Arena, das größte Baseballstadion in Deutschland.
  • Der Billardclub Regensburg (Carambolage-Billard) spielt derzeit in der Disziplin Dreiband in der 2. Bundesliga und hat in der Saison 2004/05 als Zweiter nur denkbar knapp den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasst.
  • Die Damenmannschaft des ESV 1927 Regensburg spielt im Handball derzeit in der dritthöchsten Spielklasse Regionalliga Süd/Staffel Ost, die Herrenmannschaft in der Bezirksliga Ost.

Sehenswürdigkeiten

Siehe Hauptartikel Sehenswürdigkeiten in Regensburg

Profanbauten

Blick aus einer Altstadtgasse auf den Dom

Die Steinerne Brücke mit dem Brücktor wurde 1135 bis 1146 gebaut. Sie gehört zu den bedeutendsten Brückenbauwerken des Mittelalters und war unter anderem Vorbild für die Prager Karlsbrücke. Das Alte Rathaus mit dem Reichssaal war Sitz des Immerwährenden Reichstages. Der Herzogshof mit Römerturm am heutigen Alten Kornmarkt bildete die frühere Herzogspfalz der agilolfingischen Herzöge.

Aus der Römerzeit sind beim Bischofshof die Porta Praetoria, ein Stadttor, und an der Adolph-Kolping-Straße, im Parkhaus an der D.-Martin-Luther-Straße und am Ernst-Reuter-Platz Reste der römischen Kastellmauern erhalten.

Das gotische Ostentor von 1300 war das Eingangstor zur Stadt von Osten. Die Historische Wurstkuchl an der Donau gilt als älteste Wurstbraterei der Welt. An der Stelle des früheren Hafens findet man unterhalb der Steinernen Brücke den Salzstadel und oberhalb den Amberger Stadel. Geprägt ist das Stadtbild auch durch die so genannten Patrizierburgen bzw. (Geschlechtertürme) wie das Haus an der Heuport oder das Goldene Kreuz am Haidplatz, das als Kaiserherberge für Karl V. diente. Weitere große Patrizerburgen sind das Goliathhaus, das Runtingerhaus, und das Zandthaus. Der 1260 entstandene Goldene Turm in der Wahlenstraße ist wohl der bekannteste der Regensburger Geschlechtertürme, mit denen die Patrizierfamilien ihren Reichtum und Einfluss zur Schau stellten. Ebenfalls sehenswert ist der Baumburger Turm.

Die königliche Villa am Ostrand der Altstadt entstand von 1854 bis 56 im Auftrag von König Maximilian II. im Stil der englischen Neugotik. Das fürstliche Schloss Thurn und Taxis ist mit 500 Zimmern das größte Schloss in Deutschland.

Kirchen

Die Minoritenkirche, Teil des Historischen Museums (rechts)

In Regensburg findet man eine Vielzahl historischer Kirchen und mehrere teils ehemalige Klöster, darunter der Dom St. Peter, die profanisierte frühgotische Kirche St. Ulrich, die Stiftskirche und Basilika minor zu Unserer lieben Frau zur Alten Kapelle (Stift zu Unserer Lieben Frau Regensburg), die Dominikanerkirche St. Blasius, die Dreieinigkeitskirche (ev.), die Klosterkirche Heilig Kreuz, die profan. Minoritenkirche (Teil des Historischen Museums, siehe dort), die Neupfarrkirche (ev.), das ehemalige Damenstift Niedermünster mit der Niedermünsterkirche, heute Sitz des bischöflichen Ordinariates, das säkularisierte Kloster St. Emmeram (Schloss Thurn und Taxis) mit der Basilika minor St. Emmeram und der Pfarrkirche St. Ruprecht, Stiftskirche St. Johann, St. Kassian, die Kreuzfahrerkirche St. Leonhard, St. Andreas/St. Mang in Stadtamhof, St. Oswald (ev.) und Schottenkirche St. Jakob mit dem weltberühmten Schottenportal. Die Kirche St. Jakobus ist die Seminarkirche des Regensburger Priesterseminars. Dieses wurde unter Bischof Senestrey im säkularisierten Schottenkloster untergebracht. Aus diesem Grund befindet sich sein Grab als einziges der Bischöfe seit Carl von Dalberg nicht im Dom, sondern zwischen dem Haupt- und Volksaltar in der Schottenkirche. Des weiteren gibt es die Kirche St. Ägidien, die Klosterkirche Heilig-Kreuz, das Kloster der unbeschuhten Karmeliten mit der Kirche St. Josef und das ehemalige Damenstift Obermünster. Dessen Kirche wurde als eine der wenigen Bauten der Regensburger Altstadt im Zweiten Weltkrieg durch eine Fliegerbombe zerstört. In dieser Kriegsruine empfangen die Regensburger Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht von Bethlehem.

Museen

Persönlichkeiten

Ehrenbild für Papst Benedikt XVI. im Regensburger Dom

Die wichtigsten Ehrenbürger der Stadt sind Papst Benedikt XVI., früherer Professor der Universität Regensburg, der in Regensburg verstorbene frühere bayerische Ministerpräsidente Dr. h. c. Franz-Josef Strauß und der in Regensburg geborene frühere Ministerpräsident Dr. h. c. Alfons Goppel. Die vollständige Liste aller Ehrenbürger findet sich in dem Eintrag Liste der Ehrenbürger von Regensburg.

Regensburg ist ferner die Geburtsheimat einiger berühmter Personen ihrer Zeit. Der in Regensburg geborene Don Juan de Austria, ein unehelicher Sohn von Kaiser Karl V. und der Regensburger Bürgertochter Barbara Blomberg, fungierte als Führer der Flotte der heiligen Allianz in der siegreichen Seeschlacht über die Osmanen bei Lepanto. Nicht alle Persönlichkeiten behielten ihren Wirkungskreis in Regensburg. Die wichtigsten listet der Artikel Söhne und Töchter von Regensburg in chronologischer Reihenfolge.

Parks und Grünanlagen

Regensburg verfügt einen die Altstadt vollständig umschließenden Grüngürtel. Er stößt im Osten und im Westen an die Donau an. Er entstand Ende des 18. Jahrhunders aus der mittelalterlichen Stadtumfriedung und Teile des Schloßparks der Fürsten von Thurn und Taxis. Die weiteren Einzelheiten zum Alleengürtel finden sich im Artikel Sehenswürdigkeiten in Regensburg im Abschnitt Grüngürtel Große Parks im Westen der Altstadt sind der Dörnbergpark und der Stadtpark. Am Oberen Wöhrd befindet sich der "Inselpark". Die größte Grünanalge, der Donaupark mit dem Westbad und dem Westbadweiher liegt im Westen an der Donau. Weitere Parks südlich der Donau sind der "Königswiesener Park", der "Georg-Hegenauer-Park", der "Karl-Freitag-Park", die Grünanlagen der Universität und der "Ostpark" an der Landshuter Straße, ein ehemaliger Exerzierplatz; nördlich der Donau liegen der Hans-Herrmann-Park, der Aberdeen-Park und der Tempe-Park. An der Frankenstraße befindet sich der eigentümliche Max-Buchhauser-Garten mit seinen grotesken Skulpturen. Beliebtes Spaziergebiet sind die "Winzerer Höhen" mit gutem Ausblick auf die Stadt und der Möglichkeit der Weiterwanderung zum beliebten Biergarten in Adlersberg. Weitere beliebte Ausflugsgebiete im Stadtgebiet sind die Wanderungen von Keilberg aus, der Burgweintinger Wald, sowie der Max-Schultze-Steig am westlichen Donauufer.

Literatur und Quellen

Literatur

  • Karl Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 5. erweiterte Auflage. MZ-Verlag, Regensburg 1997, ISBN 3-931904-19-9
  • Karlheinz Dietz, Gerhard H. Waldherr: Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden. Universitätsverlag, Regensburg 1997, ISBN 3-930480-67-0
  • Sigrid Färber, Regensburg - Das mittelalterliche Wunder Deutschlands, MZ-Buchverlag, 2005 (19 Auflage), ISBN 3-934863-24-8
  • Erich Keyser (Hrsg.): Bayerisches Städtebuch. Band V. 2. Teilband Ober-, Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben. Aus: "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1974
  • Lothar Kolmer und Fritz Wiedemann (Hrsg.): Regensburg. Historische Bilder einer Reichsstadt. Pustet, Regensburg 1994, ISBN 3-7917-1435-X
  • Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg. 2 Bände. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-791-71682-4
  • Siegfried Wittmer: Jüdisches Leben in Regensburg. Vom frühen Mittelalter bis 1519. Universitätsverlag, Regensburg 2001, ISBN 3930480549
  • Baedekers Stadtführer Regensburg. Baedeker, Ostfildern 2002, ISBN 3-879-54026-8
  • Paul Otto Schulz: Ostbayern. Kunst und Kultur der Oberpfalz, Niederbayerns und des Bayerischen Waldes. DuMont Kunst-Reiseführer. DuMont, Köln 2004, ISBN 3-7701-6323-0
  • Hans Lankes, Michael Spaan (Hrsg.): Stadtbuch Regensburg. 12. Auflage. Stadtbuch, Regensburg 2004, ISBN 3-930-96600-X (Erscheint regelmäßig in aktualisierten Auflagen, mit Adressen fast aller Lokale, Freizeiteinrichtungen und vielen Insidertips)
  • Weltkonferenz der Religionen für den Frieden WCRP Gruppe Regensburg (Hg.), Offene Türen. Regensburger Religionsgemeinschaften stellen sich vor, Regensburg 2000.

Karten

  • Stadt Regensburg, Amt für Vermessung und Statistik: Amtlicher Stadtplan Regensburg. 1:12.500. 12. Auflage. Regensburg 2005
  • Fritsch Freizeitkarte 63. Stadt und Landkreis Regensburg 1:50.000. (Mit touristischen Hinweisen, Wanderwegen und -parkplätzen)
  • Waldverein Regensburg (Hrsg.): Wanderführer in die Umgebung von Regensburg. Mit Wanderkarte 1:60.000. 10. Auflage. MZ-Verlag, Regensburg 2002, ISBN 3-934863-06-X
  • UK L 6: Regensburg und Umgebung. Topographische Karte 1:50.000 mit Wander- und Radwanderwegen. Bayerisches Landesvermessungsamt, München 1996
  • Toni Breuer und Carsten Jürgens (Hrsg.): Luft- und Satellitenbildatlas Regensburg und das östliche Bayern. Friedrich Pfeil, München 1998, ISBN 3-931516-31-8

Filme

Wiktionary: Regensburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Geschichte


  1. Patenschaftswortlaut vom 10. November 1951