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Ernst Muellenbach

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Leo Ernst Achilles Muellenbach (Pseudonym Ernst Lenbach; * 3. März 1862 in Köln; † 24. Juli 1901 in Poppelsdorf) war ein deutscher Romanschriftsteller, Novellist und Lyriker.

Leben und Werk

Muellenbach wuchs in Köln auf. Nach dem Besuch des dortigen Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums studierte er Philologie und Geschichtswissenschaften in Bonn. Prägenden Einfluss hatten der Gymnasiallehrer Oskar Jäger und die Professoren Franz Bücheler und Arnold Dietrich Schaefer. Nach der Promotion wurde er zunächst Redakteur der Bonner Zeitung, widmete sich aber dann hauptberuflich der Schriftstellerei. Er heiratete Josephine Gaßmann und ließ sich in Poppelsdorf bei Bonn nieder. 1901 erlag Muellenbach, erst 39-jährig, einem Krebsleiden.

Mehrere seiner Romane haben autobiografischen Charakter. Er verarbeitete seine Studenten- und Journalistenjahre in Die Hansebrüder und seine Krankheit in seinem letzten Roman Maria. Andere Werke zeichnen kulturhistorische Motive des Rheinlands, wie der altkölnische Roman Die Siebolds von Lyskirchen. Muellenbach trat vor allem als Schöpfer humorvoller Novellen und von Gedichten hervor, deren nicht wenige in der populären Familienzeitschrift Die Gartenlaube veröffentlicht wurden.

Werke (Auswahl)

  • Comoediae elegiacae. Fasciculus primus. Vitalis Aulularia. Eduard Weber, Bonn 1885
  • Gedichte. Stuttgart, Cotta, 1894
  • Wunderliche Leute: Geschichten u. Skizzen. Dresden, Reissner, 1895
  • Abseits. Stuttgart, Cotta, 1896
  • Vom heißen Stein. Roman. J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart 1897
  • Die Hansebrüder. Dresden, Reissner, 1898
  • Die Siebolds von Lyskirchen. Stuttgart, Dt. Verl.-Anst., 1899
  • Altrheinische Geschichten. Dresden, Reissner, 1899
  • Schutzengelchen. Stuttgart, Dt. Verl.-Anst., 1900
  • Maria. Berlin, Felber, 1901
  • Aphrodite und andere Novellen. Stuttgart, Cotta, 1902
  • Johannissegen. Die Silberdistel. 2. Auflage. 16. bis 35. Tausend. Volksbildungsverein zu Wiesbaden, Wiesbaden 1904 (= Wiesbadener Volksbücher Nr. 29)
  • Franz Friedrich Ferdinand. Zwischenblätter aus der Chronik eines Kleinstaats. 1. Auflage. (1. bis 20. Tausend.) Volksbildungsverein zu Wiesbaden, Wiesbaden 1904 (= Wiesbadener Volksbücher Nr. 44)
  • Waldmann und Zampa und andere Novellen. Leipzig: Reclam, 1908
  • Rheinische Geschichten. Köln: Gilde-Verl., 1931

Literatur

  • Carl Enders: Muellenbach (Pseudon. bis 1897: Lenbach), Leo Ernst Achilles, in: Anton Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, 6. Band, 1901 (1904), S. 192–193 archive.org
  • Rainer Hillenbrand: Kulturgeschichtliches Erzählen bei Ernst Muellenbach, in: Archiv für Kulturgeschichte, 102. Jg., 2020, H. 1, S. 143–166.
Wikisource: Ernst Muellenbach – Quellen und Volltexte