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Silvesterorden

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Der Silvesterorden ist der fünfthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird mittelbar vom Papst verliehen. Es gibt auch die Schreibweise "Silvester-Orden".

Silvesterorden
Datei:Silvesterorden Komtur mit Stern.jpg
Komturkreuz mit dem Stern

Entstehung und Verleihung

Der Silvesterorden, gestiftet 1841 von Papst Gregor XVI. und 1905 von Papst Pius X. erneuert, bezieht sich auf Papst Silvester I. (314-325).

Die Insignien zeigen auf einem achtzackigen, goldenen, weiß emaillierten Kreuz auf der Vorderseite des schwarzen Mittelschildes das Bild Silvester I. Der Orden wird an einem schwarzen, dreifach rot geränderten Band getragen.

Ursprünglich gab es ihn in drei Klassen: Ritter, Komtur und Großkreuz-Ritter. Seit der Reform von 1905 wird er auch an Frauen (als "Dame" bzw. "Großkreuz-Dame") vergeben, außerdem wurde die Stufe des "Komtur mit Stern" mit dunkelblauem Hintergrund im Mittelschild hinzugefügt.

Einordnung

Es gilt folgende Rangordnung:

Ritter (Auswahl)

1968 verleiht Papst Paul VI. dem deutschen Unternehmer Oskar Schindler den Silvesterorden.

1969 verleiht Papst Paul VI. dem Grazer Verleger Dr. Paul Struzl den Silvesterorden.

1970 erhält der Bezirkshauptmann von Tulln (Niederösterreich), Dr. Michael Wiesinger (* 1914, † 1983), das Komturkreuz mit dem Stern für seine Verdienste um die Kirche.

1976 wurde Otto Linder (* 1891, † 1976), schwäbischer Kirchenbaumeister, kurz vor seinem Ableben mit dem Silvesterorden geehrt.

1984 erhielt der Mönchengladbacher Ernst Johann Janseln-Winkeln (* 1904, † 1992), Wand- und Glasmaler, Entwerfer von liturgischem Gerät und Schmuck, den Orden.

1987 wurden der Bundesverfassungsrichter Professor Dr. Dr. h.c. Engelbert Niebler (* 1921, † 2006) und der Tiroler Journalist und Verleger Benedikt Posch (* 1922, † 2001) mit dem Silvesterorden geehrt.

1995 konnte Lothar Nechleba wegen seiner Verdienste um die Theologia spiritualis an der Theologischen Fakultät Regensburg den päpstlichen Silvesterorden aus der Hand von Bischof Manfred Müller entgegennehmen. Durch einen Eingabefehler der Universität Regensburg wird fälschlich der Sohn Lothar Nechlebas, Volker Nechleba (* 27. Juni 1963 in Erlangen, † 23. April 1984 in München) in der Liste der Ritter geführt.

2002 erhielt Hugo Heuberger aus den Händen von Erzbischof Georg Eder den Silvesterorden für besondere Verdienste im kirchlichen Bausektor, besonders bei der Renovierung der Kirchen in Pöham, Bischofshofen, am Buchberg und St. Rupert (Österreich).

2002 bekam Prof. Dr. Heinz Otto Luthe, bis zu diesem Jahr Vizepräsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, von Bischof Dr. Walter Mixa den Silvesterorden verliehen.

2003 wurde Generalleutnant a.D. Winfried Weick, ehemaliger Vorsitzender der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung mit dem Ehrentitel "Ritter des Silversterordens" ausgezeichnet.

2003 verlieh Weihbischof Dr. Heinrich Fasching das Komturkreuz des Silvesterordens an Herrn Landesschulinspektor Josef Jochinger (Österreich) für seine großen Verdienste um die Förderung des Religionsunterrichtes an Sonderpädagogischen Zentren.

2004 wurde der Orden des heiligen Silvester an Staatssekretär Dr. Albin Nees verliehen. Bischof Joachim Reinelt würdigte seine Förderung der Klöster im Bistum Dresden-Meißen.

2004 wurde Dr. Tobias Angert (Hanau), von 1996 bis 2004 Vorsitzender des Katholikenrats im Bistum Fulda, für sein kirchliches und soziales Engagement mit dem "Kreuz des Ritters des Ordens des Heiligen Silvester" ausgezeichnet.

2004 erhielt Obi-Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Maus im Altenberger Dom den Silvesterorden aufgrund seiner Verdienste im Bund katholischer Unternehmer.

2004 erhielt Prof.Dr. Winfried Weier, 1974 bis 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Philosophie an der Universität Würzburg, für die entscheidende Prägung einer ganzen Theologengeneration, in der es nicht nur um Wissensvermittlung ging, sondern auch um eigenständiges philosophisches Denken (im spez. Sinn und Teilhabe), die Ritterwürden des Silvesterordens.

2005 wurde Burghard Planegger, Obmann des Landesverbandes der Elternvereine an den Katholischen Privatschulen Tirols, wegen seiner Bemühungen für die katholischen Privatschulen und Erziehungseinrichtungen in der Diözese Innsbruck von Bischof Dr. Manfred Scheuer mit dem Silvesterorden ausgezeichnet.

2005 wurde dem österreichischen Künstler Prof. Robert Hammerstiel der Orden für sein künstlerisches Engagement als "Überlebender von vielen Toten" verliehen.

2006 erhielt Professorin Dr. Inge Habig, emeritierte Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Dortmund, für ihr 30jähriges ehrenamtliches Engagement in der Fördergesellschaft der Katholischen Akademie Schwerte, deren Vorsitzende sie 17 Jahre lang war, den päpstlichen Ritterorden aus der Hand des Paderborner Weihbischofs Dr. Karl-Heinz Wiesemann.

Privileg

Die Träger des Silvesterordens genießen keine besonderen Privilegien.