Albstadt
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Albstadt in Baden-Württemberg, weiteres siehe: Albstadt (Begriffsklärung).
Wappen | Karte |
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Albstadt | Deutschlandkarte, Position von Albstadt hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Neckar-Alb |
Landkreis: | Zollernalbkreis |
Fläche: | 134,41 km² |
Einwohner: | 46.975 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 349 Einwohner je km² |
Höhe: | 780 m ü. NN |
Postleitzahl: | 72422-72461 |
Vorwahl: | 07431 |
Geografische Lage: | 48° 13′ n. Br. 09° 01′ ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | BL
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 08 4 17 079 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 9 Stadtteile/Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktstr. 35 72459 Albstadt |
Offizielle Website: | www.albstadt.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@albstadt.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Jürgen Gneveckow (CDU) |
Gemeinderat: | CDU 13, FW 8, SPD 6, FDP 2, Grüne 2, ZUG 1 |
Albstadt ist Große Kreisstadt und größte Stadt im Zollernalbkreis, Baden-Württemberg. Sie liegt auf der Schwäbischen Alb, etwa zwischen Stuttgart und dem Bodensee.
Albstadt gilt als eine der sonnenreichsten Städte Deutschlands. Von Kalkfelsen des Schwäbischen Jura umgeben bieten sich viele Möglichkeiten für Wanderungen rund um die Ortschaften. Im Winter findet man auf den Hochflächen rund um Albstadt anspruchsvolle und landschaftlich sehr schöne Langlauf-Loipen.
Stadtgliederung

- Ebingen
- Tailfingen
- Truchtelfingen
- Onstmettingen
- Margrethausen
- Pfeffingen
- Lautlingen
- Laufen
- Burgfelden
Geschichte
Die Stadt entstand 1975 aus dem Zusammenschluss der Städte Ebingen und Tailfingen sowie der Gemeinden Onstmettingen und Pfeffingen. In bewundernswert ruhiger Detailarbeit und politischem Gespür wurde die Fusion insbesondere von Prof. Dr. Hans Hoss, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Ebingen, und Horst Kiesecker, Bürgermeister der Stadt Tailfingen, vorbereitet und letztendlich trotz sehr kontroversen Bürgerentscheiden von den Gemeinderäten verabschiedet.
Aus der Stadt-Chronik
- 793 Ersterwähnung von Ebingen, Laufen, Lautlingen, Pfeffingen und Tailfingen in einer Urkunde des Klosters St. Gallen.
- 950 Truchtelfingen erstmals erwähnt
- 1064 Onstmettingen und Burgfelden erstmals erwähnt
- 1275 Margrethausen erstmals erwähnt
- 1285 Ebingen als Stadt belegt
- 1338 Stiftung des Klosters Margrethausen
- 1367 Ebingen kommt zu Württemberg
- 1403 Burgfelden, Laufen, Onstmettingen, Pfeffingen, Tailfingen und Truchtelfingen kommen zu Württemberg
- 1534 Einführung der Reformation in Württemberg durch Herzog Ulrich, die Orte Burgfelden, Ebingen, Laufen, Onstmettingen, Pfeffingen, Tailfingen und Truchtelfingen werden evangelisch
- 1550 Die Ortsherrschaft von Lautlingen und Margrethausen geht von den Tierbergern an die Herren von Westerstetten über
- 1625 Die Ortsherrschaft von Lautlingen und Margrethausen geht an die Herren von Stauffenberg über
- 1764-1770 "Mechanikerpfarrer" Philipp Matthäus Hahn ist Pfarrer der Gemeinde Onstmettingen
- 1805 Lautlingen und Margrethausen kommen zu Württemberg
- 1811 Auflösung des Klosters Margrethausen
- 1834 Erste Dampfmaschine in Ebingen
- 1850 Das Schloss Lautlingen wird in seiner jetzigen Form gebaut
- 1859 Abbruch der Klosterkirche und des Südflügels der Klosteranlage Margrethausen
- 1870 Beginn der Industrialisierung
- 1878 Eröffnung der Eisenbahnlinie (Zollernbahn: Tübingen - Sigmaringen)
- 1892 Entdeckung der Wandmalereien in der Michaelskirche in Burgfelden
- 1930 Stadterhebung Tailfingens
- 1934 Truchtelfingen wird nach Tailfingen eingemeindet
- 1944 Schwere Bombenangriffe auf Ebingen
- 1945 Im Februar: Bombenangriff auf Laufen. Im April: Einrücken der Franzosen
- 1956 Ebingen wird Große Kreisstadt
- 1971 Burgfelden wird nach Pfeffingen, Margrethausen nach Ebingen eingemeindet
- 1972 Lautlingen kommt zu Ebingen
- 1973 Laufen kommt zu Ebingen
- 1975 Gründung der Stadt Albstadt durch Zusammenschluss der Städte Ebingen (mit den Stadtteilen Laufen, Lautlingen und Margrethausen) und Tailfingen (mit dem Stadtteil Truchtelfingen) und den Gemeinden Onstmettingen und Pfeffingen (mit Burgfelden)
- 1978 3. September Schweres Erdbeben im Zollerngraben (hohe Sach-/zum Glück keine Personenschäden)
- 1988 Gründung der Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen
- 1989 Das Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Albstadt-Onstmettingen wird eröffnet
- 1996 Eröffnung des Maschenmuseums in Albstadt-Tailfingen
- 2004 Eröffnung der Westtangente (Tunnel) in Albstadt-Ebingen
Wirtschaft
Früher lebte die Stadt von der Textilindustrie, deren Dominanz allerdings ständig abgenommen hat. Wirtschaftliches Standbein sind heute neben der Textilindustrie die Werkzeug- und Elektroindustrie sowie der Fremdenverkehr. Die Windenergie könnte zukünftig ein weiterer Wirtschaftszweig werden. Die Alb verfügt über große, jedoch noch ungenutzte Potenziale, die zur eigenen lokalen Stromerzeugung, ihren Beitrag leisten könnten.
Ansässige Unternehmen
- Groz-Beckert KG (Präzisionsnadeln für die Maschen-,Bekleidungs-,Leder-,Schuh-,Filz- und Teppichindustrie)
- Gühring oHG (Zerspanungswerkzeuge)
- Mayer & Cie. (Rundstrickmaschinen)
- Gebrüder Mey GmbH & Co. (mey fine bodywear - hochwertige Damen- und Herren-Tagwäsche)
- Mettler-Toledo GmbH (Präzisionswaagen)[1]
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 336. Für den Stadtteil Ebingen gilt der Stadttarif 36.
Öffentliche Einrichtungen
- Stadtbücherei Ebingen
- Stadtbücherei Tailfingen
- Stadtbücherei Onstmettingen
Bildungseinrichtungen
Über alle Ortsteile verteilt hat die Stadt eine flächendeckend gute Versorgung mit Grund-, Haupt-, Real-, Gewerbe- und Förderschulen sowie Gymnasien (incl. Sternwarte). Daneben wurden aufgebaut:
- Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen - Hochschule für Technik und Wirtschaft
- Musik- und Kunstschule
- Volkshochschule
Freizeit und Sport
Freizeit- und Sportanlagen
- Freizeitzentrum "badkap"
- Freizeitgelände "Waldheim" mit Aussicht "Schlossfelsen/-turm"
- Freizeitgelände "Rossberg" mit Abenteuerspielplatz, Tiere
- Bäder, Turn- und Sporthallen, Sportplätze, Tennisplätze und Schießsportanlagen Freizeit und Tourismus in Albstadt
- Squash Fireball
- Skaten - Festplatz Mazmann (700 m² funbox, ramp, bank und minipipe)
- Fallschirmspringen
- Heißluftballonfahren [2], [3]
- Segel- und Motorfliegen auf dem Fluggelände Degerfeld Flugplatz Degerfeld
- Modellfliegen
- Tauchen
Wandern
- Wanderungen: Der Schwäbische Albverein hat eine Vielzahl von attraktiven Wanderungen rund um die Stadt ausgearbeitet und beschildert - Varianten "Blümchenpflücken" bis "Schwitzen/kraxeln" ! Wanderführer: "Wanderpark Albstadt" (Tourist-Information)
- Waldlehrpfade
- Ebingen, Am Schlossberg (3 km, 70 Tafeln)
- Onstmettingen, Auf Stocken (3 km, 100 Tafeln)
Wintersport
Auskünfte und separate Lift- und Loipenpläne: Freizeit und Tourismus in Albstadt
- Skilifte (Länge/Flutlicht ja:nein)
- Ebingen (600m / ja) mit Kinderübungslift WSV Ebingen e.V.
- Lautlingen (400m / ja) TSV Lautlingen
- Onstmettingen (200 m / ja) SC Onstmettingen e.V.
- Pfeffingen (250m / nein) WSV Pfeffingen e.V.
- Tailfingen (500m / ja) WSV Tailfingen e.V.
- Truchtelfingen (300m / ja) SC Truchtelfingen e.V.
- Loipen (Gesamtlänge)
- Heersberg-Loipe mit Skatingspur (12 km)
- Ebinger-Loipe mit Skatingspur (11 km)
- Ochsenberg-Lerchenfeld-Loipe (19 km)
- Degerfeld-Schlossfelsen-Loipe (17 km)
- Raichberg-Loipe mit Skatingspur (16 km)
Abenteuerspielplätze
- Burgfelden (Heersberg)
- Ebingen (Rossberg, Waldheim)
- Laufen (Rübhay)
- Onstmettingen (Lembergstrasse, Schneckenbuckel)
- Tailfingen (Schöne Egert, Unterer Berg)
- Truchtelfingen (beim Schützenhaus)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Thalia-Theater in Albstadt Tailfingen
Museen
Durch den Zusammenschluss der einzelnen Ortsteile hat sich eine ungewöhnliche Vielfalt an Museen entwickeln können:
- Galerie Albstadt (städt.) unter anderem (priv.) (Kunst)
- Stadtgeschichtliche Sammlung Ebinger Heimatmuseum (Geschichte) Heimatmuseum
- Museum im Kräuterkasten (Vor-Zeit / Natur)
- Philipp-Matthäus-Hahn-Museum (Erfindung)
- Nähmaschinenmuseum Gebrüder Mey (Maschinen) Stichwort Museum
- Musikhistorische Sammlung Jehle / Stauffenberg-Schloss und -Gedächtniszimmer (Musik / Geschichte)
- Maschenmuseum Albstadt (Industrie)
- Albaquarium (Aquarien / Terrarien) Albaquarium
Historische Gebäude / Sehenswürdigkeiten
- Ebingen: Stadtrundweg im Innenstadtbereich, ausgearbeitet vom Schwäbischen Albverein Anfrage Touristinformation, mit 35 markanten historischen Gebäuden wie:
- Alte Schule auf dem Spitalhof - seit 1550 Schule, jetziger Fachwerkbau 1717
- Fruchtkasten - ehemaliger Kornspeicher der württembergischen Obrigkeit 15.Jahrhundert
- Ehemalige Stadtschreiberei - erbaut im 15.Jahrhundert, Kanzlei des Schultheissen bis 1913
- Evangelische Kapellkirche - heutiger Bau von 1490, 1833 renoviert
- Evangelische Martinskirche - Spätgotischer Chor von 1473, alte Sakristei ist ältestes noch bestehendes Mauerwerk der Stadt
- Ehemaliger Malefizturm - Herrschaftliches Gefängnis, Diebsturm
- Reste der inneren Stadtmauer
- Gerberviertel
- Mittelalterliches Handwerkshaus - etwa 15./16.Jahrhundert
- Bürgerturm - Eckturm der Stadtbefestigung um etwa 1500
- Hospiz - 1732 nach Brand neu erbaut
- Burgfelden: St. Michaels Kirche mit romanischen Fresken aus dem 9.Jahrhundert
- Lautlingen: Schloß Stauffenberg mit Museum
- Margrethausen: Klosteranlagen
Burgen/Aussichtspunkte
- Burgfelden: Schalksburg (Ruine)
- Ebingen: Schlossfelsenturm (obere Plattform auf 972 m ü.NN)
- Onstmettingen: Raichberg (956 m ü.NN) mit Aussichtsturm
Höhlen
- Hexenküche Ebingen Schlossfelsen
- Linkenboldshöhle Onstmettingen Tropfsteinhöhle
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
- Philipp Matthäus Hahn (* 1739 in Scharnhausen; † 1790 in Echterdingen), Pfarrer von 1764 - 1770 in Albstadt-Onstmettingen (siehe "Museen"), zugleich während seiner Parrzeit Erfinder und "Tüftler" und damit Begründer der Feinmess- und Präzisionswaagen-Industrie im Zollernalbkreis
- Erfinder der Neigungswaage (Pendel-Quadrantenwaage)
- Uhren-Entwicklungen (unter anderem astron. Uhr, Sekundenzeiger, Zylinderhemmung)
- Claus Graf Schenk von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen-Scheppach; † 20. Juli 1944, hingerichtet in Berlin) sowie sein Bruder Berthold Graf Schenk von Stauffenberg (* 15. März 1905 in Stuttgart; † 10. August 1944, hingerichtet in Berlin-Plötzensee) waren maßgeblich beteiligt an der Vorbereitung und Durchführung des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Sie verbrachten lange Zeit ihrer Jugend im Sommersitz der Schenken von Stauffenberg in Albstadt-Lautlingen (siehe "Museen")
- Kurt Georg Kiesinger, (* 6. April 1904 in Ebingen; † 9. März 1988 in Tübingen)
- 1958-1966 Ministerpräsident Baden-Württemberg
- 1966-1969 Bundeskanzler Bundesrepublik Deutschland
Städtepartnerschaften
- 1979: Chambéry in Frankreich
Sonstiges
- 81 % Natur- bzw. Landschaftsschutzgebiet
- Drittgrößter kommunaler Waldbezirk in Baden-Württemberg
- Europäische Wasserscheide Donau -- Rhein bei 750 m ü. NN
Literatur
- Albstadt (mit Fotos von Manfred Grohe), Silberburg-Verlag, ISBN 3-87407-331-9
- 25 Jahre Albstadt, Hrsg. Stadt Albstadt (2000)
Belletristik: "Albtraum", "Machenschaftern", "Ballonglühen": Kriminalromane von Peter Wark, Gmeiner-Verlag Messkirch
Weblinks