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Rentner

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Ein Rentner ist eine nicht mehr oder jedenfalls überwiegend nicht mehr erwerbstätige Person, die ihren Lebensunterhalt aus einer Rente, also einer gesetzlichen oder privaten Versicherungsleistung, bestreitet. Ein Rentenbezieher kann nach dem Flexirentengesetz von 2017 neben dem Bezug einer Altersrente weiterhin beruflich tätig sein und entsprechend in die Rentenkasse einzahlen, um die Rentenhöhe zu verbessern.

Privatiers [pʀiˈvaˈtjeː], die von ihrem angesparten Vermögen leben, gelten nicht als Rentner.

Eine Person, die von regelmäßigen Zahlungen aus angelegtem Kapital, der Vermietung von Immobilien oder der Verpachtung von Land lebt, bezeichnet man als Rentier [rɛnˈtjeː]. Ein Rentier kann zusätzlich eine – in der Höhe untergeordnete – Rente beziehen.

Deutschland

Pensionäre erhalten statt einer Rente eine Pension, also eine meist staatliche Versorgungsleistung, die nicht auf vorher eingezahlten Beiträgen beruht, sondern auf dienstzeitbezogenen Versorgungsansprüchen. Die praktischen Unterschiede liegen vor allem in der Besteuerung von Sozialversicherungsrenten einerseits und Beamtenpensionen andererseits. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird nicht scharf zwischen beiden unterschieden. Witwen, Witwer und Waisen – egal welchen Alters – gelten ab Rentenbezug aus der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung im Sinne des Gesetzes als Rentner.

Die Zahl der Rentner in Deutschland lag im Jahr 1993 bei 15,38 Millionen und am 1. Juli 2012 bei 20,61 Millionen. Der durchschnittliche Rentenbetrag (einschließlich Zahlungen aus Hinterbliebenenrenten) lag am 1. Juli 2012 für Männer bei 998 Euro, für Frauen bei 739 Euro. Bei Frauen stammt ein höherer Anteil der Rente aus der Hinterbliebenenrente.[1]

Schweiz

Das ordentliche Rentenalter liegt in der Schweiz bei Frauen bei 64, bei Männern bei 65 Jahren. Dann ist man pensioniert und hat Anspruch auf eine staatliche Monatsrente. Diese variiert je nach Zivilstand und Einzahlung, d.h. je nach dem der Rente vorausgegangenen Verdienst aus der Erwerbstätigkeit. Es gibt eine monatliche Minimal- wie auch eine Maximalrente. Sie wird 12 mal pro Jahr ausbezahlt. Frauen werden für die Zeit, in der sie evtl. Kinder grossgezogen haben, dafür seit den 1990er Jahren Beiträge in Form von Gutschriften gutgeschrieben. Die gewährleisteten Gutschriften sind vorab der damaligen Bundesrätin Ruth Dreifuss zu verdanken.

Österreich

In Österreich bezeichnet man einen Rentner seit den 1970er Jahren als Pensionisten, die gesetzliche Rente als Pension. Bis dahin waren nur die Ruhestandsbezüge von Beamten als Pensionen bezeichnet worden. Gesprochen wird das Wort nicht französierend ("Pen-sion" statt "Pang-sion").

Trivia

Die Bezeichnung Rentner fungiert im Deutschen als klassisches Beispiel eines Palindroms – ein Wort, das sich gleichbedeutend vorwärts und rückwärts lesen lässt.

Siehe auch

Wiktionary: Rentner – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Die soziale Situation in Deutschland: Rentner (RV). Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), 16. April 2014, abgerufen am 2. April 2017.