Franz Lipp
Franz Anton Lipp (* 9. Februar 1855 in Karlsruhe; † 18. März 1937 in Florenz) war ein deutscher Journalist, Jurist und Politiker.
Lipp studierte Rechtswissenschaften und Philosophie und wurde 1880 in Göttingen promoviert. Er arbeitete als Bibliotheksassistent und war Journalist bei der Stuttgarter Zeitung Der Beobachter.[1] 1888 übernahm er in Heilbronn die Heilbronner Zeitung, die er bis 1894 leitete.
Lipp war Volksbeauftragter für Äußeres (sinngemäß Außenminister) während der ersten Woche der Münchner Räterepublik im April 1919. Er gehörte zu den 13 Verschleppten des gegen die Räterepublik gerichteten Palmsonntagsputsches vom 13. April 1919. Der Putsch scheiterte zwar am Widerstand der im Aufbau befindlichen Roten Armee unter dem Kommando des kommunistischen Matrosen Rudolf Egelhofer, jedoch blieb Lipp vorerst weiter in Haft, da die Revolutionäre keinen Zugriff auf die Haftorte hatten. Da er offensichtlich geisteskrank war (er erklärte der Schweiz den Krieg, weil sie ihm keine Lokomotiven auslieh),[2] wurde er nach der drei Wochen später erfolgten militärischen Niederschlagung der Münchner Räterepublik Ende Mai 1919 in eine psychiatrische Anstalt in Erlangen eingewiesen, von wo er Mitte 1920 entlassen und zugleich aus Bayern ausgewiesen wurde.
Er hatte danach seinen Wohnsitz im württembergischen Ulm, bevor er nach Italien zog, wo er 1937 starb.
Einzelnachweise
- ↑ ZDB-ID 130536-0, Der Beobachter in der Zeitschriftendatenbank
- ↑ Sven Felix Kellerhoff: Bayern, 1919: „In München rast der russische Terror“. 28. März 2019 (welt.de [abgerufen am 29. März 2019]).
Weblinks
- Eintrag zu Franz Lipp in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Joachim Lilla: Lipp, Franz. In: Joachim Lilla: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
- Eintrag zu Franz Lipp in der Datenbank HEUSS des Stadtarchivs Heilbronn, Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur ZS-8610
Personendaten | |
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NAME | Lipp, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Lipp, Franz Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Jurist und Politiker |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1855 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
STERBEDATUM | 18. März 1937 |
STERBEORT | Florenz |