Guido et Ginevra
Operndaten | |
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Titel: | Guido et Ginevra |
Form: | Oper in fünf Akten |
Originalsprache: | Französisch |
Musik: | Jacques Fromental Halévy |
Libretto: | Eugène Scribe |
Literarische Vorlage: | Die Geschichte von Florenz von Louis-Charles Delécluze |
Uraufführung: | 5. März 1838 |
Ort der Uraufführung: | Pariser Oper |
Ort und Zeit der Handlung: | Toscana, 1552 |
Personen | |
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Guido et Ginevra (Guido und Ginevra oder die Pest in Florenz) ist eine Oper in ursprünglich fünf Akten des französischen Komponisten Jacques Fromental Halévy. Das Libretto stammt von Eugène Scribe und basiert auf dem Werk Die Geschichte von Florenz von Louis-Charles Delécluze. Die Uraufführung fand am 5. März 1838 an der Pariser Oper statt.
Handlung
Ginevra, die Tochter von Cosimo de’ Medici, dem Herrscher von Florenz, soll Manfredi, den Herzog von Ferrara, heiraten, liebt aber Guido, einen Bildhauer. Während der Hochzeitszeremonie fällt sie ins Koma und wird für tot gehalten und in der Gruft der Medici-Familie beigesetzt. Man vermutete, sie sei an der Pest gestorben, und in der Folge schwingt die Angst vor dieser Seuche in der Handlung mit. Daraus erklärt sich auch der deutsche Titelzusatz Die Pest in Florenz. In der Gruft erwacht sie aus dem Koma. Sie leidet nicht an der vermuteten Krankheit und Guido gewährt ihr Schutz. Schließlich kehrt sie nach Hause zurück, wo sich ihr Vater über ihre Wiedergeburt freut und sich nicht weiter einer Ehe zwischen ihr und Guido widersetzt. Im Finale der Oper kommt es zu einer großen Dankzeremonie und zum Happy End.
Weitere Anmerkungen
Bei der Uraufführung war der Erfolg der Oper überschaubar. Im Vergleich zur Publikumsreaktion auf Halévys frühere Oper La Juive, blieb Guido et Ginevra deutlich zurück, was Beifall und Zustimmung betraf. Allerdings schaffte die Oper bald den Sprung in andere europäische Länder und auf dortige Bühnen, so unter anderem ab 1839 in Hamburg. Im Jahr 1840 wurde das Werk auf vier Akte verkürzt und erneut in Paris herausgebracht. Im Jahr 1870 entstand eine italienische Fassung in nur noch drei Akten, die am 17. Februar ebenfalls in Paris am Théâtre-Italien herauskam. Ab dem 3. April 1879 wurde die Oper für einige Zeit in Mannheim gespielt. Im März 1882 gab es auch weitere Aufführungen in Hamburg. Im Laufe der Jahrzehnte geriet die Oper dann mehr und mehr in Vergessenheit. Das liegt sicher auch daran, dass sie von der Vielzahl von Opern, die große und namhafte Komponisten schufen, schlicht verdrängt wurde. Deren Werke genießen im Gegensatz zu den meisten von Halévys Opern bis heute die Gunst eines großen Publikums. Darin zeigt sich auch der Wandel des Publikumsgeschmacks. Aufführungen in jüngerer Zeit sind nicht belegt. Bei seltenen Gelegenheiten werden Nummern aus dieser Oper als Raritäten in Konzerten gespielt, so z. B. das Duett Tu seras donc pour moi, oder die Arie Guidos, in der er der vermeintlich toten Geliebten gedenkt.
Literatur
- Partiturdruck: Jacques Fromental Halévy: Guido et Ginevra. Opéra en Cinq Actes. Paroles de Mr. E. Scribe. Musique de F. Halévy. Maurice Schlesinger, Éditeur, Breitkopf & Haertel, Paris bzw. Leipzig 1838 (französisch).Bayerische Staatsbibliothek München, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.
Klavierauszug: Jacques Fromental Halévy: Guido und Ginevra oder Die Pest in Florenz. Guido et Ginevra. Opéra en Cinq Actes. Paroles de Mr. E. Scribe. Musique de F. Halévy. Partition de Piano. Breitkopf & Haertel, M. Schlesinger, Leipzig bzw. Paris 1838 (deutsch, französisch). Digitalisat: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.
Digitalisate: - Chouquet, Gustave (1873). Histoire de la musique dramatique en France (frz.),
- Hallman, Diana (2003). The Grand Operas of Fromental Halévy, in The Cambridge Companion to Grand Opera, Hrsg. David Charlton.
- Loewenberg, Alfred (1978). Annals of Opera 1597–1940 (Dritte Auflage). Totowa, New Jersey: Rowman and Littlefield. ISBN 978-0-87471-851-5.
- Macdonald, Hugh (2001). Guido et Ginevra, Artikel bei Grove Music Online.
- Horst Seeger: Opernlexikon. 4. Auflage. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1989, ISBN 3-362-00014-2, S. 282.