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Schraubensicherung

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Eine Schraubensicherung soll das lösen einer Schraubverbindung durch äussere Einflüsse (z.B. Schwingung (Vibration), Korrosion, Schraubensetzung) verhindern.

Sachgerecht konstruierte sowie fachgerecht ausgeführte Schraubverbindungen in Metallen benötigen keine Schraubensicherung.

Bei Unsicherheiten oder Nichteinhaltung der notwendigen Mindestklemmlängen von Schraubverbindungen oder unklaren Umgebungsbedingungen sind Schraubensicherungen trotzdem üblich.

Bestes Beispiel für eine nicht Fach- und Sachgerecht ausgeführte Schraubverbindung ist die Befestigung von (Aluminium)-Schutzblechen am (Stahl)rahmen von Fahrrädern. Hier wird die Schrauben-Klemmkraft mit der Zeit durch das Fliessen des Aluminium und korrosive als auch elektrochemische Einflüsse aufgehoben, die Schraubverbindung lockert sich, die Bohrung im Aluschutzblech wird durch die Vibrationen während der Fahrt ausgeschlagen.

Einteilung

Schraubensicherungen sind kraftschlüssig (z.B. Federringe, Federscheiben), Formschlüssig (z.B. Sicherungsbleche mit Lappen) oder stoffschlüssig (z.B. flüssige Schraubensicherungen, Klebstoff). Zu den kraftschlüssigen Sicherungen zählen auch selbstsichernde Muttern, z.B. Sechskantmutter mit Klemmteil.

unwirksame Schraubensicherung

Federringe und -scheiben zählen im Maschinenbau zu den unwirksamen Schraubensicherungen. Grund ist, dass eine sachgerecht ausgeführte Schraubverbindung vielfache Spannkräfte aufbaut, als je eine Federscheibe an Federkraft aufbauen könnte.

Federringe und -scheiben sollten erst beim endgültigen Zusammenbau unterlegt werden. Durch sie gesicherte Schraubverbindungen können nachgezogen werden, bei formschlüssigen Sicherungen ist das nur bedingt oder gar nicht möglich.

Ausführung

Die gesicherte Mutter allein ist noch keine wirksame Sicherung der Schraubverbindung; auch der Bolzen muss gesichert werden. Bei Anwendung von Kronenmutter und Splint sind Bolzen und Mutter gesichert.

Sicherungselemente und Normen

  • Federringe, gewölbt oder gewellt nach DIN 128
  • Federringe für Zylinderschrauben nach DIN 7980
  • Federringe, gewölbt oder gewellt nach DIN 137
  • Zahnscheiben DIN 6797
  • Fächerscheiben DIN 6798
  • Scheiben mit Lappen DIN 93
    • - mit Nase DIN 432
    • - mit zwei Lappen DIN 463
  • Sicherungs- oder Haltescheiben für Wellen DIN 6799
  • Sicherungsringe DIN 471 (für Wellen), DIN 472 (für Bohrungen) ein Markenname für Sicherungsring ist Seegerring
  • Runddraht-Sprengringe DIN 7993
  • Sprengringe DIN 9045

siehe auch: Normteile