Cadmium
Cadmium (auch Kadmium; cadmea (lat.) = kadmía (griech.) = Zinkerz) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Cd und der Ordnungszahl 48.
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Allgemein | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Name, Symbol, Ordnungszahl | Cadmium, Cd, 48 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Serie | Übergangsmetalle | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 12, 5, d | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dichte, Mohshärte | 8650 kg/m3, 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aussehen | silbrig grau metallisch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomgewicht | 112,411 amu | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomradius (berechnet) | 155 (161) pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius | 148 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
van der Waals-Radius | 158 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Kr]4d10 5s2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
e- 's pro Energieniveau | 2, 8, 18, 18, 2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände (Oxid) | 2 (leicht basisch) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | hexagonal | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand (Magnetismus) | fest (__) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 594,22 K (321,07 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 1040 K (767 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 13,00 · 10-3 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 100 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 6,192 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 14,8 Pa bei 597 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | 2310 m/s bei 293,15 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verschiedenes | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 1,69 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 233 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 13,8 · 106/m Ohm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 96,8 W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 867,8 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 1631,4 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3. Ionisierungsenergie | 3616 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stabilste Isotope | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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NMR-Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt, sofern nicht anders angegeben. |
Eigenschaften und Verhalten
Cadmium ist ein weiches, hämmerbares, duktiles, blauweißes Metall. In chemischen Verbindungen liegt es meist zweiwertig vor. Chemisch gleicht es dem Zink, es neigt aber eher zur Bildung von Komplex-Verbindungen mit der Koordiationszahl 4. Cadmium ist an Luft beständig, in der Wärme bildet es eine Oxidhaut. In der Hitze verbrennt es mit rötlicher bis gelber Flamme zu Cadmiumoxid CdO (giftig!).
Anwendungen
- Rostschutz für Eisenwerkstoffe (Vercadmen)
- Nickel-Cadmium-Akkus
- Farbstoffpigmente (feuerwehrrot und postgelb (CdS)) für Farben und Kunststoffe
- Legierungsmetall in niedrigschmelzenden Legierungen, zum Beispiel Lagerwerkstoffe oder Woodsches Metall
- Schmiermittel in Scheibenbremsen
- Bestandteil von Lötwerkstoffen (Lötzinn), auch für Hartlote
- Herstellung von Halbleitern
- Cadmiumoxid als Leuchtstoffe in Schwarz-Weiß-Fernsehröhren sowie Zusatz in Blau- und Grünphosphor von Farbröhren.
- Regelstäbe in der Nukleartechnik
- Spektrale Empfindlichkeit gleicht der des menschlichen Auges. Nutzung in Belichtungsmessern.
- Cd-Stearat als Stabilisator in Kunststoffen beispielsweise in PVC (unempfindlich gegen Licht)
- Weston Normalelement
- Cadmiumtellurid als infrarotempfindlicher Sensor für Kameras (focal plane arrays)
- Cadmium-Bismut-Legierungen für Schmelzsicherungen
- Silber-Cadmium-Legierungen als Desoxidationsmittel in der Herstellung von Sterling-Silber
- Schmuckwaren : goldgrüne Gold-Cadmium-Legierungen
Geschichte
1817 entdeckte Friedrich Strohmeyer Cadmium (lateinisch cadmia, griechisch kadmeia für Galmei) in verunreinigtem Zinkcarbonat. Annähernd 100 Jahre wurde das Metall nur in Deutschland gewonnen. Strohmeyer bemerkte, das sich verunreinigtes Zinkcarbonat beim Erhitzen verfärbte. Ein Verhalten, das reines Zinkcarbonat nicht zeigte.
Wegen seiner Giftigkeit verzeichnete der British Pharmaceutical Codex von 1907 Cadmiumjodid als Mittel zur Behandlung von offenen Wunden? (enlarged joints), skrofulösen Drüsen? (scrofulous glands) und Frostbeulen? (chilblains).
Die International Conference on Weights and Measures definierte 1927 die Länge von einem Meter als die 1.553.164,13-fache Wellenlänge einer roten Spektrallinie des Cadmiums. Heute liegt der Definition eine Spektralline des Kryptons zugrunde.
Quellen
Cadmiumhaltige Erze sind selten. Greenockit (CdS) ist fast immer mit Sphalerit (ZnS) verschwistert. Cadmium wird daher als Nebenprodukt bei der Zinkverhüttung, in kleinem Umfang auch bei der Blei- und Kupferverhüttung gewonnen. Kleinere Mengen fallen auch beim Recycling von Eisen und Stahl an.
Die Reduktion zum metallischen Cadmium erfolgt durch
- Ausfällung mit Zinkpulver oder
- Elektrolyse.
Verbindungen
- Cadmiumoxid CdO
- Cadmiumhydroxid Cd(OH)2
- Cadmiumchlorid CdCl2
Isotope
Vorsichtsmaßnahmen
Cadmium und seine Verbindugen sind hochgiftig und vermutlich krebserregend.
Eingeatmeter cadmiumhaltiger Staub führt zu Schäden an Lunge, Leber und Niere.
In Arbeitsbereichen, in denen mit erhitzten Cadmiumverbindungen (Lötplätze und Cadmierbäder) gearbeitet wird, ist für eine gute Durchlüftung oder Absaugung zu sorgen.
Cadmium ist einer der wenigen Elemente ohne eine biologische Funktion im menschlichen Körper. Cadmiumstaub kann aber wie ein Schwangerschaftshormon wirken.