Falklandkrieg
Der Falkland-Krieg (spanisch: Guerra de las Malvinas; englisch: Falklands War) war ein Konflikt zwischen Argentinien und dem Vereinigten Königreich um die Falkland-Inseln zwischen März und Juni 1982. Wenngleich durch den argentinischen Angriff auf die Inseln überrascht, war Großbritannien schließlich überlegen, und die Inseln blieben in britischer Hand, was den Wünschen der Einwohner entsprach. In Argentinien führte der Ausgang des Krieges zum Fall der Militärjunta und zur Widerherstellung des demokratischen Systems.
Hintergrund
Die Besitzansprüche auf die Inseln waren lange umstritten. Im 16. Jahrhundert waren die Franzosen die ersten, die die Falkland-Inseln besetzten, wurden aber von Spanien vertrieben, das die Inseln daraufhin England überließ. Die Inseln verblieben unbesetzt, und der englische Anspruch schwand.
Argentinien wurde 1816 von Spanien unabhängig und besetzte die Falkland-Inseln (Islas Malvinas) 1820, doch die Siedlung wurde aufgegeben, und der argentinische Anspruch schwand ebenfalls. Schließlich wurden die Inseln 1833 von den Briten besiedelt. Argentinien argumentierte nichtsdestotrotz weiterhin, dass die Malvinas argentinisches Staatsgebiet gewesen wären.
Als Ende des 20. Jahrhunderts das britische Kolonialministerium ins Außenministerium integriert wurde, gingen aufeinanderfolgende britische Regierungen dazu über, die Debatte mit Argentinien als ein unwichtiges Problem anzusehen, dessen sie sich gern entledigt hätten. Trotzdem lehnten die ca. 1.800 Einwohner (Kelper) unerschütterlich ab, Teil Argentiniens zu werden. Sie zitierten Artikel 73 der UN-Charta, um ihre Position zu stärken. 1965 begannen Großbritannien und Argentinien unter UN-Resolution 2065, über die Zukunft der Inseln zu verhandeln, doch siebzehn Jahre später hatte sich wenig verändert.
Argentinien wurde 1976 eine Militärdiktatur und litt unter wirtschaftlichen Problemen und ziviler Uneinigkeit, speziell von linken Guerrillas (die Montoneros). 1981 wurde ein blutiger Sieg über die Guerillas errungen, doch die Wirtschaft war in einem entsetzlichen Zustand, die Inflation betrug 140%.
Im Dezember 1981 erhielt General Leopoldo Fortunato Galtieri die Macht.
Vorgeschichte
Galtieri beabsichtigte, öffentliches Bedenken über die wirtschaftliche Lage und Menschenrechtsfragen mit einem schnellen, nationalistischen "Sieg" in der Falkland-Frage auszugleichen. In der UN wurde mit einer subtilen Andeutung einer Invasion Druck ausgeübt: die Briten übersahen diese Drohung und verschwendeten weiter Zeit. Die Argentinier interpretierten die britische Haltung als Rückzug und glaubten, die Briten wären willens, bei einer Invasion die Inseln kampflos zu überlassen. Dieser Eindruck wurde gestärkt durch den Rückzug der letzten Einheiten der Royal Navy 1981 (im Zuge einer allgemeinen Verkleinerung der Flotte) und die British Nationality Bill von 1981, die den Kelpern ihre volle Staatsbürgerschaft entzog. Die Briten 'halfen' auch dadurch, dass sie nicht glaubten, dass die Argentinier wirklich auf den Falklands einmarschieren würden.
Der Invasionsplan wurde von Admiral Jorge Anaya entwickelt, dem leidenschaftlich anti-britischen Oberhaupt der argentinischen Marine. Nach dem Scheitern weiterer Gespräche im Januar 1982 wurde der Plan fertiggestellt, die Invasion sollte im April beginnen. Dem Angriff ging die 'Invasion' einer Insel südlich von Südgeorgien (1300 km südlich der Falkland-Inseln) am 19. März 1982 durch eine Gruppe patriotischer argentinischer Zivilisten zuvor. Dem Antarktik-Patrouillenschiff HMS Endurance der Royal Navy wurde angeordnet, die Zivilisten am 25. März von der Insel zu bringen, aber es wurde durch drei argentinische Kriegsschiffe aufgehalten und zog sich klugerweise zurück. Ungeachtet dessen und weiterer Beweise, dass die argentinische Marine Truppen in Puerto Belgrano Truppen verlud, konstatierte die Lateinamerikagruppe des UK Joint Intelligence Committee, dass eine "Invasion nicht bevorstehe".
Invasion
Am 2. April landeten argentinische Marineinfanteristen am Mullet Creek an der Küste von Ost-Falkland und rückten auf Stanley vor. Um 08:30 Uhr war das Scharmützel vorüber, und der Gouverneur hatte seinen zehn Royal Marines (Navy Party 8901) befohlen, sich zu ergeben. Die Royal Marines, der Gouverneur und alle anderen, die es wünschten, wurden nach Großbritannien verschifft.
In Buenos Aires überfluteten riesige fahnenschwenkende Menschenmassen den Plaza de Mayo, als sie die Nachrichten hörten. in London war die Regierung schockiert über das, was als "Schwarzer Freitag" bekannt werden sollte. Am nächsten Tag eroberten argentinische Einheiten Südgeorgien und die South Sandwich Islands, 1500 km östlich der Falkland-Inseln.
Die Briten konnten schnell diplomatischen Druck gegen Argentinien organisierten und eine Taskforce zusammenstellen und zu den Inseln entsenden, in deren Mitte die Flugzeugträger HMS Invincible und HMS Hermes standen. Obwohl die öffentliche Stimmung im Vereinigten Königreich einen Versuch, die Inseln zurückzuerobern, unterstützte, war die internationale Meinung viel stärker geteilt. Großbritannien war eine Kolonialmacht, die versuchte, eine Kolonie von deine lokalen Macht zurückzuerobern, und dies war die Botschaft, die die Argentinier anfangs benutzten, um Unterstützung zu sammeln. Trotzdem gewannen die Briten das Diplomatiespiel, indem sie vom UN-Prinzip der Selbstbestimmung Gebrauch machten und indem sie kompromissbereit auftraten. Der UN-Generalsekretär sagte, er wäre erstaunt über den vom Vereinigten Königreich angebotenen Kompromiss gewesen, doch Argentinien lehnte diesen ab und stützte seine Argumentation auf Recht auf Gebiete, welches auf Aktionen vor der Gründung der UNO 1945 basierte. Viele UNO-Mitglieder realisierten, dass, sollten derart alte Besitzansprüche wieder aufleben, ihre eigenen Grenzen nicht sicher waren, und so ratifizierte die UNO am 3. April eine Resolution, die den Rückzug der argentinischen Truppen von den Inseln und das Ende der Feindseligkeiten forderte. Am 10. April stimmte die EWG Handelssanktionen gegen Argentinien zu.
Alexander Haig, der US-Außenminister, leitete kurzfristig vom 8. April bis zum 30. April eine "Shuttle-Diplomatie"-Mission, bevor Präsident Ronald Reagan US-Unterstützung für Großbritannien erklärte und Sanktionen gegen Argentinien in Gang setzte. Die Unterstützung der USA war nicht sicher und ist angeblich das Resultat des Drängens von Caspar Weinberger, der den Präsidenten drängte, das Vereinigte Königreich zu unterstützen. Reagans Erklärung zu dieser Zeit, er könne nicht verstehen, warum sich zwei Alliierte um ein 'paar eisige Felsen' streiten, wurde berühmt. Trotzdem war amerikanische Nichteinmischung unerlässlich: Ascension Island, das in britischem Besitz war, war an die Amerikaner vermietet, und die Briten benötigten ihn wieder als Staffelpunkt . Die USA lieferten zudem Luftabwehrraketen (wenngleich veraltete) und, wie Weinberger später behauptete, hätten einen Flugzeugträger verliehen, obwohl dies zu dieser Zeit nicht öffentlich bekannt war.
Die Briten planten, sich auf eine Marine-Eingreiftruppe zu verlassen. Diese bestand aus mehreren Teilen. Eine war die Eingreiftruppe um die Flugzeugträger, befehligt durch Rear Admiral J. F. Woodward (besser bekannt als Sandy Woodward). Eine zweite war die amphibische Sturmtruppe, befehligt von Commodore M. C. Clapp. Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben kommandierte Admiral Woodward nicht Commodore Clapps Schiffe. Sowohl Clapp als auch Woodward berichteten direkt dem Commander in Chief Fleet (CINCFLEET), Admiral Sir John Fieldhouse, in Großbritannien, der der Gesamtkommandeur der Operation war. Um die neutrale Schifffahrt während dem Krieg aus dem Weg zu halten, erklärte das Vereinigte Königreich das Gebiet 320 km um die Falkland-Inseln zur 'Kriegsausschlusszone', bevor es die Operationen startete.
Krieg
Mitte April hatte sich eine große Luftstreitmacht auf Ascension aufgebaut, einschließlich einer ansehnlichen Zahl von Tankflugzeugen sowie F-4 Phantom-Kampfjets, um diese zu beschützen. Indessen fuhr die britische Haupt-Marine-Taskforce von England aus südlich, während eine kleine Streitmacht sich von ihr trennte, um Südgeorgien zu erstürmen.
Die Südgeorgien-Streitmacht, Operation Paraquat, bestand aus einigen Special Air Service- (SAS) and Special Boat Service- (SBS) Truppen, die als Aufklärungstrupp landen sollten für eine Invasion der Royal Marines auf der RFA Tidespring. Zuerst kam die HMS Conqueror, ein U-Boot der Trafalgar-Klasse, am 19. April an, und die Insel wurde am 20. von einem radar-kartografierenden Handley Page Victor überflogen. Am 21. landeten die ersten SAS-Truppen, doch das Wetter war so schlecht, dass sie sich am nächsten Tag nach einigen Helikopterabstürzen zurückzogen.
Premierminsterin Thatcher
Am 23. erschallte ein U-Boot-Alarm, und die Operationen wurden gestoppt, während die Tidespring Richtung Tiefsee abdrehte, um ein Abfangen zu vermeiden. Am 24. gruppierten sich die britischen Truppen neu und versuchten, das U-Boot, die ARA Santa Fe, anzugreifen. Am 25. lokalisierten sie es und beschädigten es so sehr, dass die Crew sich entschloss, es aufzugeben. Da die Tidespring nun weit draußen auf See war und eine zusätzliche Verteidigungsstreitmacht der U-Boot-Crew gelandet war, entschloss sich der Kommandeur der Streitmacht, die 75 Männer, die er hatte, zu sammeln und an diesem Tag einen direkten Sturmangriff zu wagen. Nach einem kurzen Zwangsmarsch ergaben sich die argentinischen Soldaten, dies wurde tags darauf offiziell bekanntgegeben. Premierministerin Margaret Thatcher brachte die Neuigkeiten in die Medien und forderte: "rejoice, rejoice!".
Am 1. Mai begannen die Operation gegen die Falkland-Inseln mit dem Black Buck 1-Angriff von RAF-Avro Vulcan V-Bombern auf das Flugfeld bei Port Stanley. Die Vulcan war für Mittelstreckenmissionen in Europa entworfen, ihre Tankkapazität war für einen direkten Flug zum Südatlantik deshalb nicht ausreichend, was mehrere Luftbetankungsmissionen notwendig machte. Jedoch waren die Tankflugzeuge der RAF zum größten Teil umgebaute Victors mit ähnlicher Reichweite, so dass auch sie in der Luft betankt werden mussten. Elf Tankflugzeuge wurden für lediglich zwei Vulcans benötigt, ein massiver logistischer Aufwand. Am Ende traf nur eine einzige Bombe die Start- und Landebahn bei Port Stanley, doch der argentinischen Luftwaffe (FAA) wurde klar, dass die Briten ebenso in der Lage wären, Ziele auf dem Festland zu treffen, und riefen sofort alle Kampfjets zum Festland zurück, um vor dieser Gefahr zu schützen. Somit war der Angriff ein taktischer Fehlschlag, aber ein großer strategischer Erfolg: Die argentinischen Luftkräfte konnten nicht mehr eingreifen, ohne britisches Militär überfliegen zu müssen.
Nur wenige Minuten nach Black Buck folgten neun Sea Harriers von der Hermes dem Angriff, indem sie Streubomben auf Port Stanley und den kleineren Grasflugplatz bei Goose Green warfen. Beide Missionen führten zur Zerstörung von Flugzeugen auf dem Boden und beschädigten die Flugplatzinfrastruktur etwas. Währenddessen hatte die FAA bereits einen eigenen Angriff mit Grupo 6 gestartet, nachdem sie erfuhren, dass bereits Landungen stattgefunden hatten.
Vier dieser Flugzeuge wurden von Sea Harriers abgeschossen, die von der Invincible aus operierten, während Luftkämpfe zwischen anderen Harriers und Mirage-Jets von Grupo 8 ausbrachen. Beide Seiten weigerten sich, auf der optimalen Flughöhe der Gegenseite zu kämpfen, bis die Mirages schließlich abstiegen, um anzugreifen. Eine wurde abgeschossen, eine andere wurde beschädigt und machte sich auf den Weg zurück nach Port Stanley, wo sie von den mittlerweile nervösen Argentiniern abgeschossen wurde.
Am 2. Mai wurde der technisch veraltete, noch aus dem 2. Weltkrieg stammende, argentinische Kreuzer ARA General Belgrano, ironischerweise durch ebenfalls veraltete Torpedos aus dem 2. Weltkrieg, durch die Conquerer außerhalb der Ausschlusszone versenkt, was zum Verlust von 321 Menschenleben führte (die britische Zeitung The Sun begrüßte dies anfangs mit der Schlagzeile GOTCHA!). Dieser Verlust erhärtete die Haltung der argentinischen Regierung und machte eine Verhandlungslösung unmöglich. Der Verlust der Belgrano wurde ebenfalls ein cause célèbre für Kriegsgegner (etwa Tam Dalyell), die verkündeten, dass das Schiff sich zu dieser Zeit von den Falkland-Inseln weg fortbewegte. Für die Royal Navy war die Aktion jedoch wichtig, weil die zwei Zerstörer, die die Belgrano unterstützten, zur Basis zurückkehren konnten, wo sie bis Kriegsende verblieben. Der britischen Regierung wird vorgeworfen, sie hätte die Belgrano absichtlich versenkt, um einen laufenden Vermittlungsversuch der USA scheitern zu lassen.
Zwei Tage nach der Versenkung der Belgrano verloren die Briten am 4. Mai einen Zerstörer des Typs 42, die HMS Sheffield, durch ein Feuer, das durch einen Einschlag einer Exocet-Rakete ausgelöst wurde.
Nachdem zwei Schiffe durch ein Patrouillenflugzeug der argentinischen Marineluftwaffe (CANA) entdeckt wurden, starteten zwei CANA-Super Etendards, die mit jeweils einer Exocet bewaffnet waren. Nachdem sie kurz nach dem Start durch eine C-130 Hercules betankt worden waren, gingen sie in Tiefflug über, stiegen zwecks Radarmessung auf und feuerten die Raketen aus 30 bis 50 km Entfernung ab. Eine verfehlte die HMS Yarmouth, doch die andere traf die Sheffield und steckte sie in Brand. Sie wurde Stunden später aufgegeben und sank am darauffolgenden Tag. Währenddessen wurden die beiden anderen Zerstörer von ihrer unsicheren Position zurückgezogen, wodurch das britische Militär einem Angriff schutzlos ausgeliefert gewesen wäre.
Die Geschwindigkeit der Vorgänge wurde während der zweiten Hälfte des Mais durchgehend erhöht. Versuche der UNO, friedensstiftend zu vermitteln, wurden durch die Briten abgelehnt, die unter anderem glaubten, dass eine Verzögerung angesichts drohender Südatlantikstürme die Kampagne unmöglich gemacht hätte. Am 21. Mai landeten 4000 britische Truppen am Strand nahe Port San Carlos an der Nordküste Ost-Falklands. Der Plan lautete, südwärts vorzustoßen, um Darwin und Goose Green zu erobern, bevor sie sich Port Stanley zuwenden sollten.
Auf See wurde die Schwäche der Luftabwehr der britischen Schiffe demonstriert durch die Versenkung der HMS Ardent am 21., der HMS Antelope am 23. und der MV Atlantic Conveyor, die kriegswichtige Helikopter, Equipment zum Bau von Start- und Landebahnen sowie Zelte geladen hatte, am 25., sowie die schwere Beschädigung der HMS Coventry, der HMS Argonaut und der HMS Brilliant. Die Argentinier verloren bei diesen Angriffen über 30 Flugzeuge. Nach dem Krieg wiesen Berichte darauf hin, dass viele britische Menschenleben durch die Zerstörung von Flugzeugen am Boden durch SAS/SBS-Teams gerettet worden waren.
Am 28. Mai eroberten britische Truppen Darwin und Goose Green nach hartem Kampf, 17 britische und 200 argentinische Soldaten wurden getötet und 1400 argentinische Truppen gefangengenommen. Durch einen Fauxpas der BBC wurde die Invasion auf Goose Green im BBC World Service angekündigt, bevor sie überhaupt stattfand. Am 1. Juni waren weitere 5000 britische Truppen bei San Carlos gelandet, und Port Stanley war umstellt. Die argentinischen Luftangriffe dauerten an und töteten am 8. Juni 50 Welsh Guards auf der RFA Sir Galahad und der RFA Sir Tristram; viele andere erlitten schwere Verbrennungen. Sie waren nur an Bord, weil der Verlust der Hubschrauber auf der MV Atlantic Conveyer dazu führte, dass sie über See transportiert werden mussten, und sie nicht zu Lande durch den Verlust der Zelte vor dem schrecklichen Wetter auf den Falkland-Inseln ungeschützt sein wollten.
Der 12. Juni war ein weiterer Tag blutigen Gefechts - auf dem Mount Longdon starben 30 britische und 50 argentinische Soldaten; bei der Eroberung des Mount Tumbledown wurden 50 Menschenleben ausgelöscht. Weitere 13 wurden getötet, als die HMS Glamorgan durch eine von einem Lastwagen aus abgefeuerte Exocet getroffen wurde, was erneut die Verwundbarkeit von Schiffen durch Angriffe mit technisch vergleichsweise einfachen Mitteln aufzeigte. An diesem Tag starb Sergeant Ian McKay vom 4 Platoon, B Company 3 PARA bei einen Granatenangriff auf einen argentinischen Bunker; ihm wurde postum das Victoria Cross verliehen.
Am 14. Juni war die argentinische Garnison in Port Stanley besiegt. Der Kommandeur Marion Menendez willigte ein, aufzugeben, und 9800 Soldaten wurden Kriegsgefangene. Am 20. Juni eroberten die Briten die South Sandwich Islands zurück und erklärten die Feindseligkeiten für beendet.
Der Konflikt dauerte 72 Tage. 236 britische und 700 argentinische Soldaten wurden getötet.
Analyse
Militärisch war der Falkland-Krieg wichtig, weil währenddessen eine der wenigen Seeschlachten nach dem 2. Weltkrieg stattfand. Der Falkland-Krieg veranschaulichte die Verwundbarkeit von Schiffen auf offener See sowohl durch Raketen als auch durch U-Boote. Außerdem zeigte er die Rolle politischer Fehleinschätzungen und mangelnder Kommunikation bei der Entstehung von Kriegen.
Beide Seiten unterschätzen die Wichtigkeit der Falkland-Inseln für den jeweils anderen schwer. Außerdem zeigte der Falkland-Krieg die Rolle des Glücks bei der Entscheidung über den Ausgang eines Krieges. Die meisten Kommentatoren glauben, dass der Krieg mit einem argentinischen Sieg geendet hätte, hätte eine der Exocets einen Flugzeugträger getroffen oder hätte Argentinien ein Jahr mit der Eroberung der Inseln gewartet, da dann mehrere Flugzeugträger ausgemustert worden wären. Auch wären die Argentinier in der Lage gewesen, die Inseln zu halten, hätten sie bessere Vorbereitungen dafür getroffen, doch sie hatten nicht erwartet, dass die Briten auch nur versuchen würden, einen Krieg 10000 km weit weg von zu Hause zu führen.
Politisch war der Krieg ein massiver Schub für die Popularität Margaret Thatchers und spielte eine Rolle in der Sicherung ihrer Wiederwahl 1983, obwohl mehrere Mitglieder ihrer Regierung zurücktraten, einschließlich John Nott, den ehemaligen Verteidigungsminister. Auch wurde von UN-Diplomaten gesagt, dass infolge des britischen Sieges der internationale Respekt gegenüber Großbritannien sich vergrößerte, das zuvor als verblassende Kolonialmacht angesehen wurde. Der Krieg hatte ebenfalls positive Auswirkungen auf Argentinien, denn die beschämende Niederlage des Landes zwang den Machthaber Galtieri zum Rücktritt, was den Weg für die Wiederherstellung der Demokratie ebnete.
Weblinks
siehe auch: Geschichte -- Krieg