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Baruch de Spinoza

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Baruch de Spinoza, latinisiert Benedictus de Spinoza (* 24. November 1632 in Amsterdam; † 21. Februar 1677 in Den Haag) war ein berühmter niederländischer Philosoph mit portugiesisch-jüdischen Vorfahren. Er war ein großer Rationalist in der frühmodernen Philosophie und er wird auch als Begünder der modernen Bibelkritik bezeichnet.

Spinoza war ursprünglich zum Rabbiner ausgebildet, wurde aber wegen seinen freien Religionsanschauungen (beeinflusst von Giordano Bruno) aus der Gemeinde ausgestoßen. Er verließ seine Vaterstadt und ließ sich nach wechselndem Aufenthalt in Den Haag nieder, wo er, um seine Unabhängigkeit zu bewahren, sich seinen Unterhalt durch Unterrichterteilung und durch Schleifen optischer Gläser erwarb. Eine ihm vom Kurfürsten von der Pfalz angebotene Professur zu Heidelberg sowie eine ihm von seinem Freund Simon de Vries zugedachte Erbschaft schlug er aus gleichem Grund aus und starb arm und unvermählt 21. Februar 1677 in Scheveningen an der Lungenschwindsucht.

Siehe auch Spinozismus.

Werke

Der Tractatus theologico-politicus wurde 1674 zusammen mit Thomas Hobbes Leviathan von der holländischen Regierung verboten.

Ausgaben

  • Opera (Hrsg. Carl Gebhardt) Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 4 Bände, Heidelberg, 1924; unveränd. Nachdr. Heidelberg 1973 (die maßgebende kritische Ausgabe)

Literatur

  • Spinoza (eigentlich d'Espinosa), Baruch (Benedikt), in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 15, S. 157
  • Gilles Deleuze: Spinoza - Praktische Philosophie, Berlin 1988
  • Yirmiyahu Yovel: Spinoza - Das Abenteuer der Immanenz, Goettingen 1994 (Vorgeschichte und Nachwirkung)
  • Pierre-François Moreau: Spinoza - Versuch über die Anstößigkeit seines Denkens, Frankfurt am Main 1994