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Literaturhaus Berlin

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Das Literaturhaus Berlin in der Fasanenstraße ist eine öffentliche Institution der Kulturförderung des Landes Berlin und bietet dem Publikum Informations- und Austauschmöglichkeiten durch Lesungen, Buchpräsentationen, Symposien, Diskussionen, Vorträge, Tagungen, Aufführungen und Ausstellungen.

Geleitet wird das Literaturhaus Berlin von dem Lyriker Ernest Wichner. Es wurde im Juni 1986 als erstes einer Reihe von Literaturhäusern in Hamburg, Frankfurt a. M. und München gegründet. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählt die Vorstellung und damit die indirekte Förderung deutschsprachiger und internationaler Autoren sowie die Darstellung literarischer Zusammenhänge und Hintergründe. Sein Programm spiegelt die Geschichte der literarischen Moderne, deren Konflikte in der Zeitgeschichte sowie literaturpolitische und ästhetische Fragen der internationalen Gegenwartsliteratur.

Träger des Literaturhauses Berlin ist ein Verein, dem literarische Institutionen angehören. Die Zuwendungen des Landes Berlins werden durch Einnahmen, Projektmittel und Kooperationen ergänzt. Außerdem gibt es einen Mitgliederverein der Freunde und Förderer.

Jährlich finden im Literaturhaus Berlin neben ca. 80 eigenen Veranstaltungen zahlreiche Gastveranstaltungen statt. Die im Buchhandel erhältlichen "Texte aus dem Literaturhaus Berlin" sind Teil der literarischen Produktion: 22 im Auftrag geschriebene und uraufgeführte Theaterstücke und Hörspiele, Ausstellungsbücher, Texteditionen. Mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach bzw. dem Schiller-Nationalmuseum werden gemeinsame Ausstellungen geplant. Das Literaturhaus Berlin verlegt die Künstlerbücher der Edition Mariannenpresse und vergibt zusammen mit RADIOkultur den Walter Serner-Preis.


Gebäude

Das Gebäude, in dem das Literaturhaus in unmittelbarer Nähe zum Kurfürstendamm residiert, gehört dem Land Berlin und ist Teil des sogenannten Wintergartenensembles, das aus drei repräsentativen Stadtvillen der Gründerzeit und dem sie verbindenden Skulpturengarten besteht. Es wurde im 1889/1890 als spätklassizistischer Backsteinbau für das Ehepaar Hildebrand erbaut.

Ende der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts gelangte das Haus in den Besitz der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die darin ausländische Studenten beherbergte. Nach einer wechselhaften Vergangenheit und Plänen zum Abriss zugunsten eines Zubringers für die Stadtautobahn wird das heute denkmalgeschützte Gebäude seit dem Erwerb durch das Land Berlin und einer umfassenden Instandsetzung und Renovierung im Jahre 1986 als Literaturhaus genutzt.

Im selben Haus befindet sich das Café Wintergarten. Im Sommer auch Außenbewirtschaftung in der nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederhergestellten Gartenanlage.