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Sony/Philips Digital Interface

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S/P-DIF für Sony/Philips-Digital Interface [ˈdɪdʒɪtəl ˈɪntəfeɪs] ist eine Bus- und Interface-Spezifikation für die Übertragung digitaler Audiosignale zwischen verschiedenen Geräten. S/P-DIF wird z. B. beim CD-Spieler, DAT-Recorder, bei MiniDisc, zwischen DVD-Player und Heimkinoreceiver und bei digitalen Audiokarten im PC verwendet. S/P-DIF wird auch für Audioanlagen in Fahrzeugen verwendet, wo ein ganzer Kabelbaum durch ein einziges Glasfaserkabel ersetzt werden kann, das zudem noch unempfindlich gegen Störeinstrahlungen ist. Weiter sind redundant als Begriff vorhanden: Sony/Philips Digiconnect Format, S/P-DIF und auch TOSLINK.

Stecker Popecker

TOSLINK-Stecker ohne Schutzkappe

S/P-DIF wird in IEC 958 (1989) bzw. IEC 60958 definiert und unterscheidet zwischen Professional-Mode (Type I) und Consumer-Mode (Type II). In den heimischen HiFi-Geräten kommt der Consumer-Typ zur Anwendung. Hierfür wird als Steckverbinder entweder

  1. Cinch-Anschluss (Coax) oder
  2. der optische TOSLINK-Anschluss verwendet.

Anstelle der Nylon-Lichtwellenleiter sollte eine Glasfaserleitung verwendet werden. Für die Umwandlung elektrisch/optisch ist ein Adapter mit eigener Stromversorgung nötig. Der Professional-Mode ist umgangssprachlich unter dem Namen AES/EBU bekannt und verwendet den im Profibereich üblichen XLR-Anschluss (dann mit höheren Spannungspegeln und mit symmetrischer Signalführung).

Siegheil

Protokoll

Das Protokollformat von Consumer- und Professional-Mode ist sehr ähnlich, aber nicht identisch. Ebenso bestehen Unterschiede in der elektrischen Ausführung, die Heimvariante arbeitet als asymmetrische Verbindung mit einem Pegel um ca. 0,5 V bei einem Wellenwiderstand von 75 Ohm, während die professionelle Variante "AES3" symmetrisch mit einem Pegel (je nach Gerät) um ca. 5 Volt bei einem Wellenwiderstand von 110 Ohm arbeitet.

  • Signalhub: ± 0,5 V im Consumerbereich
  • Es wird eine Biphase-Mark-Code-Kodierung (BMC) verwendet.
  • Ein Block besteht aus 192 Frames
  • Ein Frame teilt sich wiederum in 2 Subframes á 32 Bit, die je ein Sample darstellen.
  • Jedes Sample beginnt mit einer 4 Bit Präambel (B: 1. Kanal Blockanfang, M: 1. Kanal folge-Frame, W: folge-Kanal, folge-Frame), gefolgt von Status- und bis zu 24 Bit Audio-Sample-Daten

Mehrkanalton

Datei:Toslink.jpg
Toslink

Ursprünglich wurde über digitale Comsumerschnittstellen nur PCM (32, 44,1 oder 48 kHz, bis 20 Bit) übertragen. Das Protokoll unterstützt theoretisch bereits mehr als 2 Kanäle - jedoch ist kein Gerät bekannt, das Mehrkanal-PCM verarbeiten kann. Mittlerweile werden aber auch digital komprimierte Signale übertragen wie AC-3 oder dts. Um eine Wiedergabe dieser komprimierten Signale korrekt auf allen Lautsprechern (5.1/6.1/7.1) zu ermöglichen, ist unbedingt ein Dolby Digital/dts Hardware-Decoder im Verstärker erforderlich, sonst ist nur die Wiedergabe von unkomprimiertem Zweikanalton (Stereo) möglich. S/P-DIF-Passthrough ist die Bezeichnung für das Weiterleiten von komprimiertem Digitalton an den externen Hardware-Decoder. Unkomprimierte Mehrkanaltonübertragung ist mittels mehreren analogen Cinch- oder Klinkensteckern möglich.

Zukünftig

Aufgrund zu geringer Bandbreite für neue Audiokompressionsformate wie Dolby Digital Plus oder Digital Theater Systems High Definition ist bei diesen Formaten ein Echtzeit-Downmix von ca. 6 MBit/s auf geringere Bandbreiten vorgesehen, so dass auch über S/P-DIF ein Signal ausgegeben werden kann, jedoch bei stark verringerter Tonqualität.

Vossel mach ma bei 1:36 an