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Waschmaschine

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Waschmaschinen im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck
Miele-Waschmaschine „Extra“ im Historischen Kaufhaus
Eine Bottich-Waschmaschine
Einer der ersten Halbautomaten von Constructa
Historische Werbung für eine Waschmaschine

Die Waschmaschine ist eine Vorrichtung zur Reinigung von Textilien. Unterschieden werden hauptsächlich Haushaltsgeräte und industrielle Waschmaschinen. Neben Kleidung werden auch rohe Fasern, Garne oder Stoffe gewaschen. Das Waschen dient zur Entfernung von Verschmutzungen, überschüssiger Farbe oder Hilfsstoffen aus dem Verarbeitungsprozess.

Bauarten

Die in Deutschland am meisten verbreitet Bauform ist die Trommelwaschmaschine, bei der sich eine Wäschetrommel um eine horizontale Achse dreht. Man unterscheidet Toplader, bei denen die Ladeluke an der Oberseite liegt, und Frontlader, bei denen ein Bullauge als Ladeluke an der Vorderseite dient. Vorteil des Topladers ist, dass die Abdichtung der Tür einfacher gebaut werden kann. Ein Frontlader kann dagegen in eine Küchenzeile eingbaut werden oder z.B. ein Wäschetrockern daraufgestellt werden. Weltweit (vor allem in Amerika, Asien und Australien) wohl mindestens so verbreitet sind Bottichwaschmaschinen, bei denen sich ein Waschbottich um die horizontale Achse dreht. Deren Vorteil ist, dass sich die Wäsche gleichmäßiger in der Trommel verteilt, wodurch keine großen Unwuchten entstehen, wenn diese sich dreht. Eine veraltete Form ist die Hammerwaschmaschine, die sich aber wegen der ungeheuren Beanspruchung der Wäsche nicht durchzusetzen vermochten.

Eine Waschmaschine benötigt in der Regel einen Strom-, Frischwasser- und Abwasseranschluss. Einige Waschmaschinen vermeiden das energieintensive erhitzen den Wassers mit Strom und verwenden stattdessen Erdgas oder werden zusätzlich an die Warmwasserversorgung angeschlossen.

Eine besondere Bauform ist die Kombination der Waschmaschine mit einem Wäschetrockner in einem Gerät, ein sogenannter Waschtrockner. Das Trommelvolumen entspricht dem von Waschmaschinen, so dass bei diesen Geräten zum Trocknen die Wäschemenge halbiert werden muss. Sie werden in der Regel ohne Flusensiebe gebaut und nutzen Frischwasser zur Kondensation der Abluft, wodurch der Wasserverbrauch gegenüber einer Waschmaschine erhöht ist.

Geschichte der Waschmaschine

Die erste vollautomatische Waschmaschine kam in Amerika 1946, in Deutschland 1951 auf den Markt. Mitte der 1950er Jahre kamen einige Geschäftsleute auf die Idee, Waschmaschinen tageweise an Privathaushalte zu vermieten; schließlich konnten sich damals nur wenige Familien eine eigene Waschmaschine kaufen. Mit der Verbreitung der Maschinen konnten immer mehr Haushalte mehr Zeit für andere Tätigkeiten nutzen. Heutzutage geht der Trend in Richtung vernetzte Hausgeräte, meist über Powerline-Lösungen. Das Ziel der Hersteller ist dabei, den Mehrwert bei der Gerätenutzung zu steigern und neue (Fern)bedienmöglichkeiten zu schaffen.

Im 19. Jahrhunderts musste man die Bevölkerung hingegen erst mit der Wirkungsweise der neuen Erfindung vertraut machen. Zu diesem Zweck wurden in den großen Städten sogenannte Probewaschtage abgehalten. Von einer solchen Veranstaltung berichten die Innsbrucker Nachrichten vom 6. April 1889:

Gestern nachmittags fand im Hofe des Kreid'schen Hauses ein Schauwaschen statt, welches von Hrn. A. Toms mit einer Nevburg'schen Patentwaschmaschine ausgeführt wurde. Die Produktion, wenn man so sagen darf, wurde von einer stets wechselnden Menge Damen auf das Aufmerksamste verfolgt. Mittelst der Maschine ist man im Stande, in 5 Minuten jede Wäsche (es wurde auch mit einer experimentiert, die herzlich schwarz war) in einer Art zu reinigen, wie es mit solcher Schonung der Wäsche und solcher Ersparung an Brennmaterial und Arbeitskraft unter keinen Umständen sonst geschehen kann. Dazu kommt, dass die Maschine höchst einfacher Konstruktion ist, sodass sie ohne jede Schwierigkeit von jedem Dienstboten bedient werden kann. Die Leistungsfähigkeit der Nevburgermaschine – man kann ein Quantum von 20 Herrenhemden in 5 Minuten rein haben – steht wohl einzig da. Dabei ist der Preis einer ganz geringer. Hr. Toms ist bereit, in jedem Hause, wo man es verlangt, ein Probewaschen abzuhalten.

Waschautomat

Als Waschautomat wird die Waschmaschine in einer Wäscherei oder einem zentralen Waschkeller bezeichnet.

Die grundsätzliche Idee beruht darauf, dass sich nicht jeder Haushalt eine eigene Waschmaschine leisten kann oder will. Die Münzwäscherereien bieten die Möglichkeit, die Wäsche in einer öffentlichen Wäscherei zu waschen und zu trocknen.


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Flottenverhältnis

Das Flottenverhältnis ist das Verhältnis von Wäschemenge zum Wasservolumen in einer Waschmaschine. Als ideales Flottenverhältnis gilt 1:5, d.h. 1 kg Wäsche auf 5 L Wasser (siehe hierzu auch den Artikel Flotte).

Dies trifft aber nur auf Trommel- und Kugelwaschmaschinen zu. Bei Waschkesseln und Wäschetöpfen, in denen ohne Hilfsmittel die Wäsche gekocht oder mit Sprudeleinsätzen - auch Waschfontänen genannt - gereinigt wird, bei Waschzubern bzw. Waschwannen, in denen mit der Hand, Waschglocken, Waschbrettern oder Schallwäschern gewaschen wird, benötigt man ein Flottenverhältnis von 1:10; gleiches gilt für das Einweichen in Wannen, Schüsseln oder Eimern.

In Bottichwaschmaschinen ist ein Flottenverhältnis von 1:15 bis 1:20 für Rührflügel- und Schlagkreuzwaschmaschinen, Waschbrettmaschinen, Schaukelwaschmaschinen und Pendelkorbwaschmaschinen notwendig. Bei Waschglockenmaschinen, Wellenradwaschmaschinen (auch Turbo-, Schnell- oder Pulsatorwaschmaschinen genannt) sowie Taumelscheibenwaschmaschinen werden 1:20 bis 1:25 gefordert.

Das höchste Flottenverhältnis benötigen Pumpenwaschmaschinen, nämlich 1:30. Das Flottenverhältnis impliziert aber nicht die tatsächliche Flottenmenge. Fünf Liter sind im allgemeinen für ein Kilogramm Trockenwäsche ausreichend. Darum kann man also mehrere Ladungen in derselben Flotte reinigen. Vorteil der Bottichwaschmaschinen sind eine größere Wäscheschonung und weniger Knitter (Schwimmwaschverfahren) und im allgemeinen kürzere Gesamtwaschzeiten, da mehrere Ladungen hintereinander in der einmal bereiteten Flotte gereinigt werden können und, bei parallelem Spülen außerhalb der Maschine von Hand oder Spülschleuder, sogar zwei Ladungen zeitgleich bearbeitet werden können (Stichwort "Waschbuffet" oder "Twin Tub").

Auszeichnung der umweltrelevanten Daten

EU-Energielabel

Seit dem Inkrafttreten der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung am 1. Januar 1998 sind die Hersteller von verschiedenen Haushaltsgeräten, darunter auch Waschmaschinen, dazu verpflichtet, jedes Gerät nach bestimmten umweltrelevanten Kriterien zu beurteilen. Diese Beurteilung geschieht unter Laborbedingungen und führt zu einer Einteilung des Geräts in verschiedene Klassen. Diese Klassifizierung wird z.B. in Form des Europäischen Energielabels als Aufkleber auf dem Gerät angebracht.

Waschmaschinen werden gemäß ihrer Energieeffizienzklasse, Waschwirkungsklasse, und Schleuderwirkungsklasse eingeteilt. Die Bewertung in jeder Klasse erfolgt zwischen A und G, wobei A die beste und G die schlechteste Bewertung darstellt. In Ausnahmefällen werden auch die Bewertungen A+ oder A++ vergeben.

Siehe auch

Wiktionary: Waschmaschine – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen