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Libanonkrieg 2006

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Als Libanonkrieg 2006 werden die Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel bezeichnet, die mit der Gefangennahme bzw. Entführung zweier israelischer Soldaten durch Hisbollah-Milizionäre im israelisch-libanesischen Grenzgebiet am 12. Juli 2006 ihren Ausgangspunkt nahmen, aber evtl. schon Monate vorher von Israel geplant waren.

Israel nahm die Geschehnisse zum Anlass für die Operation Just Reward („Gerechter Lohn“), die später in Operation Change of Direction („Richtungsänderung“) umbenannt wurde. Israel verhängte eine Seeblockade gegen Libanon und begann mit Luftangriffen auf Ziele im gesamten Nachbarland, während die Hisbollah ihren Raketenbeschuss von Orten im nördlichen Israel, einschließlich der Stadt Haifa, fortsetzte. Im späteren Verlauf setzte Israel zudem seine Landstreitkräfte im Südlibanon ein, um - israelischen Regierungsangaben zufolge - die Hisbollah am Abschuss von Raketen zu hindern.

Die libanesische Regierung missbilligte die Attacken der Hisbollah auf Israel . Sie beschränkte sich darauf, gegen die israelischen Angriffe zu protestieren und verlangte eine internationale Friedenstruppe, um den Konflikt zu beenden. Die libanesische Armee verhielt sich weitgehend passiv. Infolge der UN-Resolution 1701 trat am 14. August 2006 um 7.00 Uhr MESZ ein Waffenstillstand in Kraft, der derzeit weitgehend eingehalten wird.

Verlauf

Tageschronik: Libanonkrieg 2006/Zeitleiste

Vorgeschichte in den palästinensischen Autonomiegebieten

Nach dem Wahlsieg der Hamas in den palästinensischen Autonomiegebieten im Januar 2006 kündigte Israel an, die Friedensgespräche nicht fortzusetzen, solange die neue palästinensische Regierung nicht das „Existenzrecht Israels“ anerkenne. Währendessen wurde im Westjordanland der Siedlungsbau fortgesetzt. Im Mai 2006 gewann Ministerpräsident Ehud Olmert die Zustimmung von US-Präsident George W. Bush, eine unilaterale Neuordnung der Grenzen im Westjordanland zu vollziehen.[1]

Bei Umsetzung dieses so genannten „Konvergenz-Plans“, der sich aus israelischer Sicht eng an sicherheitspolitischen und militärischen Gesichtspunkten orientiert (siehe auch Allon-Plan[2]), wird von Seiten der Palästinenser befürchtet, dass mit den im Ausbau befindlichen und schon durch einen Grenzzaun abgetrennten drei großen Siedlungsblöcken um die Ortschaften Ariel, Ma'ale Adumim und Gush Etzion herum etwa zehn Prozent des Territoriums der Westbank und Ost-Jerusalems dauerhaft bei Israel verbleiben. Dies beträfe etwa 50.000 Palästinenser,[3] teilweise in den wasserreichsten Regionen des Westjordanlandes.[4] Seit Februar 2006 darf durch die israelischen Zugangsbeschränkungen für Palästinenser zum Jordantal etwa ein Drittel der Westbank effektiv nur noch von Israelis bewirtschaftet werden.[5]

Nach dem Abzug aus dem Gaza-Streifen im Sommer 2005, drang die israelische Armee am 24. Juni 2006 erneut in den Gazastreifen ein und entführte Osama und Mustafa Abu Muamar (laut Israel Hamasaktivisten, laut Hamas Söhne des Hamasmitglieds Ali Muamar) nach Israel.[6] Damit führte die israelische Armee (IDF) ihre "erste Gefangenahme im Gaza-Streifen seit ihrem Rückzug aus dem Gebiet" durch, so die Zeitung Haaretz.[7] Am nächsten Tag entführten wiederum militante Hamas-Aktivisten aus Gaza jenseits der Grenze einen israelischen Soldaten und töteten dabei zwei seiner Kameraden. Es folgten Vergeltungsangriffe der Israelis auf Gaza.

Vorgeschichte im Libanon

Die bewaffneten Auseinandersetzungen im Libanon begannen schon vor dem 12. Juli. Am 26. Mai waren Mahmoud Majzoub, Führer des Islamischen Dschihad, und dessen Bruder Nadir ermordet worden. Als Antwort auf diesen Anschlag begann die Hisbollah am 28. Mai Raketenangriffe auf Militärfahrzeuge und eine Militärbasis in Israel. Israel reagierte darauf mit Luftangriffen auf ein palästinensisches Flüchtlingslager im Libanon. Am 29. Mai verstärkte die Hisbollah die Raketen- und Mörserangriffe, die Israel wiederum zu größeren Luft- und Artillerieangriffen veranlassten.[8]

In den Tagen vor dem 12. Juli hatte der Geheimdienst des libanesischen Militärs vier Verdächtige festgenommen, die mit dem Autobombenanschlag vom 26. Mai 2006 in Verbindung gebracht werden. Der aus dem Libanon stammende geständige Mahmoud Rafeh gab an, im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad an diesem Anschlag sowie an der Ermordung zweier Hisbollah-Vertreter (Ali Hassan Deeb am 16. August 1999, Ali Saleh am 2. August 2003) und Jihad Ahmad Jibrils, Führer der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), am 20. Mai 2002 im Libanon beteiligt gewesen zu sein.

Staatspräsident Émile Lahoud plant, diesbezüglich eine Beschwerde gegen Israel beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einzubringen und dem UN-Sonderermittler Serge Brammertz, der den Mord am früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq al-Hariri untersucht, die Ergebnisse der Ermittlungen seines Geheimdienstes zu übergeben. Gegenstand der Beschwerde sollen gemäß Außenminister Fawzi Salloukh auch die kontinuierlichen Verletzungen libanesischen Luftraums durch israelische Militärflugzeuge sein, die ebenfalls in Zusammenhang mit den Autobombenanschlägen im Libanon gebracht werden. Von israelischer Seite wird eine Beteiligung an den Attentaten dementiert.[9][10]

In Fortsetzung der Strategie der Hamas, Soldaten zu entführen, um "Verhandlungsmasse" gegenüber den Israelis zu gewinnen und Druck von den Palästinensern zu nehmen, indem Israel zu einem Zweifrontenkrieg gezwungen werden soll („partly intended to reduce the pressure on Palestinians by forcing Israel to fight on two fronts simultaneously“)[11], fügte die Hisbollah ihren seit Jahren anhaltenden Attacken auf militärische Ziele im von Israel besetzten Sheba-Gebiet nun einen Angriff auf israelische Soldaten im israelischen Staatsgebiet von 1948 hinzu, bei dem drei Soldaten getötet und zwei weitere entführt wurden. Mit dieser Geiselnahme bezweckte sie nach eigenen Angaben u.a. die Freilassung hunderter arabischer Frauen und Kinder, die in israelischen Gefängnissen festgehalten werden.[12][13]

Beginn des Konflikts am 12. Juli 2006

Als unmittelbarer Auslöser des Krieges gilt die Entführung zweier israelischer Soldaten. Gegensätzliche Sichtweisen bestehen über die Frage, ob die Soldaten auf israelischem oder libanesischem Territorium aufgegriffen wurden.[14][15]

Israelischen Erklärungen zufolge habe eine Gruppe von Hisbollah-Milizionären am Morgen des 12. Juli 2006 mit Panzerabwehrraketen einen Angriff auf zwei gepanzerte Fahrzeuge der IDF durchgeführt, die sich auf der israelischen Seite der israelisch-libanesischen Grenze auf Patrouille befunden hätten. Dabei seien in der Nähe der Ortschaft Zar'it zwei israelische Soldaten entführt und drei weitere durch die Miliz getötet worden. Gleichzeitig seien die nordisraelische Stadt Shlomi und Aussenposten in den Sheeba-Farmen mit Katjuscha Raketen beschossen worden.[16][17]

Die libanesische Polizei erklärte dagegen, dass zwei israelische Soldaten von Guerilla-Einheiten der Hisbollah im Stadtgebiet von Aita asch-Scha'b gefangengenommen worden seien.[18][19] In einer Pressekonferenz am selben Tag teilte der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah mit, die Organisation habe im Verlauf der Operation Truthful Promisezwei israelische Soldaten im südlichen Libanon gefangen“ und dass die Entführung israelischer Soldaten bereits seit fünf Monaten geplant worden sei. Er erklärte weiter, dass "keine Militäroperation sie zurückbringen wird... Die Gefangenen werden nicht zurückgebracht, außer auf eine Weise: indirekte Verhandlungen und Gefangenenaustausch."[20] Verlangt wird die Freilassung von drei Libanesen, unter ihnen der in Israel wegen Mordes und Terrorismus verurteilte Samir Kuntar.

Die Vereinten Nationen, die EU, die G8, die Vereinigten Staaten und namhafte Nachrichtensender haben die Aktion der Hisbollah als grenzüberschreitend bezeichnet und unterstützen damit die Sichtweise Israels. (Beleg?)

Die IDF reagierte nach israelischen Angaben (Haaretz s.u.) mit der Entsendung einer mit Panzern und gepanzerten Truppentransportern ausgerüsteten Einheit, um die Verfolgung der Hisbollah-Kämpfer aufzunehmen. Gegen 11:00 Uhr sei ein israelischer Merkava-Panzer auf libanesischem Territorium, etwa 70 Meter nördlich des Grenzzaunes, über eine Bombe, die nach Schätzungen 200-300 kg Sprengstoff enthalten habe, gefahren. Der Panzer sei durch die Explosion fast vollständig zerstört und die vier Insassen auf der Stelle getötet worden. IDF-Soldaten hätten sich daraufhin ein mehrstündiges Gefecht mit Bewaffneten der Hisbollah geliefert, in dessen Verlauf gegen 15:00 Uhr ein weiterer israelischer Soldat getötet und zwei weitere verwundet worden seien.[21] Die Namen der beiden gefangenen Soldaten wurden später von der IDF mit Ehud Goldwasser und Eldad Regev (Fotos der beiden unter [3]) angegeben.

Israelische Angriffe

Nach einem Luftangriff der israelischen Luftwaffe am 25. Juli 2006, zerstörte Moschee in Sidon.

Mit der Operation Just Reward („Gerechter Lohn“) begann Israel am 12. Juli eine großangelegte Offensive gegen die vom Libanon aus operierende Hisbollah.

Laut einem Bericht von CNN drohte Dan Chalutz, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, durch die Zerstörung der Infrastruktur „die Uhr in Libanon um 20 Jahre zurückzudrehen“.[22][23],falls die entführten Soldaten nicht freigelassen würden.

Der pensionierte Oberst Gal Luft, früher Kommandeur in der Stadt Ramallah, erklärte der Washington Post die israelische Taktik aus seiner Sicht:

"Israel versucht einen Riss zwischen der libanesischen Bevölkerung und den Hisbollah-Anhängern herzustellen, in dem es einen hohen Preis von der Elite in Beirut fordert. Die Botschaft lautet: Wenn ihr wollt, dass eure Klimaanlage funktioniert, und wenn ihr in der Lage sein wollt, nach Paris zum Einkaufen zu fliegen, dann müsst ihr den Kopf aus dem Sand ziehen und Maßnahmen zur Schließung des Hisbollah-Landes ergreifen."[24]

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert bezeichnete den Angriff der Hisbollah als einen Kriegsakt" und kündigte Libanon eine "sehr schmerzvolle und weitreichende Antwort" an. Der israelische Verteidigungsminister Amir Peretz erklärte, Israel betrachte die libanesische Regierung als verantwortlich für das Schicksal der Soldaten. Auch werden die Angriffe der Hisbollah, die zwei Minister in der libanesischen Regierung stellt, von Israel als eine Aggression des Staates Libanon angesehen.[25]

Die libanesische Regierung unter Premierminister Fouad Siniora verkündete, nichts von dem Angriff der Hisbollah gewusst zu haben und ihn nicht zu billigen.[26] [27]

Die israelische Luftwaffe bombardierte Straßen, Brücken sowie den Beiruter Flughafen und erzwang dessen Schließung. Ankommende Flugzeuge mussten nach Zypern ungeleitet werden. Außerdem wurden vermutete Stellungen der Hisbollah im Süden des Landes angegriffen.

Die Hisbollah beschoss die Städte Nahariya und Safed sowie eine Reihe in der Nähe liegender Ortschaften mit Katjuscha-Raketen. Bei diesen Angriffen wurden zunächst zwei Zivilisten getötet und 29 verletzt.[28] Die Einwohner Nahariyas begannen in größerer Anzahl, die Stadt aus Angst vor weiteren Raketeneinschlägen zu verlassen.[29] Daraufhin verhängte Israel eine Luft- und Seeblockade (gegen wen?)und weitete seine Angriffe auf Ziele im Libanon aus, u.a. mit der Bombardierung der Autobahn Beirut - Damaskus.[30]

Der Pressesprecher des israelischen Außenministeriums behauptete, dass die Hisbollah-Einheit, welche die beiden Soldaten gefangengenommen hatte, deren Transfer in den Iran versuchen würde.[31]

Von Israel bombardierte Gebiete im Libanon, 12.7 bis 6.8.2006. Die Karte basiert auf Quellen der libanesischen Newssite tayyar.org. - Free Patriotic Movement's Website

Nachdem von der israelischen Luftwaffe zunächst etwa 60 libanesische Zivilisten getötet worden waren, sagte Hisbollah-Anführer Nasrallah, "Ihr wolltet den offenen Krieg, und wir steuern auf den offenen Krieg zu. Wir sind auf ihn vorbereitet."[32] Der Sprecher des Weißen Hauses betonte, dass die USA keinen Druck auf Israel zur Durchsetzung eines Waffenstillstands mit dem Libanon ausüben würden.[33] Am selben Tag wurde der Amerikanische Kongress über einen möglichen Verkauf von Flugbenzin der Spezifikation JP-8 im Wert von 210 Millionen USD informiert. In der Mitteilung der Defense Security Cooperation Agency heißt es, dass "[d]as Flugbenzin verbraucht wird, während das Flugzeug zum Halten des Friedens und der Sicherheit in der Region benutzt wird."[34]

Gegenüber den Vereinten Nationen bekräftigte Ministerpräsident Ehud Olmert drei Forderungen, die Israel erfüllt sehen wolle: die Hisbollah müsse die beiden entführten israelischen Soldaten freilassen, ihre Raketenangriffe beenden und der Libanon die UN-Resolution 1559 erfüllen, d.h. die Auflösung aller paramilitärischen Milizen im Libanon und die Stationierung von Truppen der regulären libanesischen Armee.[35]

Der Führer der Drusen, Walid Dschumblat, beschuldigte den Iran und Syrien, mit den Angriffen der Hisbollah auf Israel den Libanon destabilisieren zu wollen.[36]

Die israelische Armee setzte ihre Angriffe auf Ziele im gesamten Libanon fort, wobei auch zivile Ziele getroffen wurden und zivile Opfer gefordert wurden. (siehe Abschnitt Opfer). Angegriffen wurden ab 15. Juli die als Hochburg der Hisbollah geltenden südlichen Stadtteile und Vororte von Beirut (u.a. Haret Hreik), Treibstofflager wie das bei Sidon im Süden des Landes und die libanesischen Militärbasen bei Rayak im Osten und Koleyat im Norden des Landes.[37] Neu waren Luftangriffe auf das Hauptwohngebiet der christlichen Maroniten, die als überwiegend antisyrisch und prowestlich eingestuft werden und auf Hafenanlagen in der dicht mit Hochhäusern bebauten und nahezu ausschließlich von Christen bewohnten Bucht von Jounieh.

Der Oberbefehlshaber der Israel Defense Forces, Generalstabschef Dan Halutz, erklärte, dass die Bodenoperationen begrenzt sein würden.[38]

Am 23. Juli 2006 überquerten Israelische Bodentruppen die Grenze zum Libanon und drangen auf Marun al-Ras vor; die Ortschaft liegt auf einem Berg, der die Gegend überragt und wurde laut israelischen Angaben als Abschuss für Hisbollah-Raketen genutzt.[39]

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am 24. Juli, dass die Vereinigten Staaten dabei seien, Israel mit bunkerbrechenden Bomben zu versorgen.[40]

Am 25. Juli sagte Hassan Nasrallah, der Generalsekretär der Hisbollah, dass die israelischen Angriffe ein Versuch der Vereinigten Staaten und Israels seien, "einen neuen Nahen Osten zu schaffen", in welchem der Libanon unter amerikanischer Hegemonie stünde.[41]

IDF-Truppen attackierten am 25. Juli Bint Jbeil, die als Hochburg der Hisbollah in Grenznähe gilt.[42] Die Kämpfe dauerten mehrere Tage an, auch als einige Quellen bereits angaben, israelische Truppen hätten die Stadt eingenommen,[43]. Am 27. Juli kam es zu einem Schusswechsel, bei welchem acht israelische Soldaten und einige Hisbollah-Milizionäre getötet wurden.[44] Die IDF zog sich am 29. Juli aus dem Gebiet zurück.

Die EU warnte Israel vor unangemessenen Angriffen gegen den Libanon.(Beleg?)

Der Justizminister Israels, Chaim Ramon, sagte in einem Armeesender, dass "sich jeder klar ist, dass ein Sieg der Hisbollah ein Sieg für den weltweiten Terrorismus ist ... All jene, die jetzt im Süden Libanons sind, sind Terroristen, die in irgendeiner Weise mit der Hisbollah verbunden sind."[45] Ramons Aufruf zur Benutzung von mehr Feuerkraft ging unmittelbar der Entscheidung des Kabinetts über die weitere Fortführung der Militäroffensive voraus.

Nachdem bei einem Luftangriff auf Kana am 30. Juli mindestens 28 Menschen ums Leben kamen, davon 16 Kinder (13 Menschen werden noch vermisst), stimmte Israel aufgrund internationaler Kritik einer 48 Stunden dauernden Aussetzung der Luftangriffe zu. Die Artillerieangriffe wurden jedoch fortgesetzt.

Raketenbeschuss durch die Hisbollah

Karte mit den israelischen Ortschaften, die durch die Hisbollah angegriffen wurden.

Nach dem Start der israelischen Offensive begann die Hisbollah damit, nordisraelische Städte mit Katjuscha-Raketen zu beschießen. Die Miliz gab an, über 13.000 Flugkörper zur Verfügung zu haben. Am Abend des 13. Juli beschossen nach israelischen Angaben Hisbollah-Milizionäre die Stadt Haifa mit Raketen. Die Hisbollah dementierte dies. Am nächsten Tag griff die Hisbollah mit rund 100 Katjuscha-Raketen die Städte Nahariya, Safed, Hatzor, Rosh Pina, Kiryat Shmona sowie mehrere kleinere Siedlungen an. Dabei seien 30 Personen verletzt und in Meron zwei Zivilisten getötet worden.[46]

Die Hisbollah beschoss seitdem täglich Ziele in Nordisrael.

Am 14. Juli 2006 wurde die INS Hanit, ein israelisches Kriegsschiff der Sa'ar-5-Klasse, vor Beirut mit einer offenbar aus iranischer Produktion stammenden radargesteuerten C-802 Noor (Tondar) Anti-Schiffs-Rakete beschossen und schwer beschädigt; dabei seien vier Seeleute getötet worden.[47]

Am 15. Juli 2006 meldete die Jerusalem Post , Verteidigungsminister Amir Peretz habe für Nordisrael das Kriegsrecht ausgerufen - zunächst für 48 Stunden.[48]

Rauch von einer Katjuscha über der israelischen Stadt Safed am 4. August 2006

Die Angriffe der Hisbollah reichten mit Haifa, Israels drittgrößter Stadt, der Ortschaft Atlit, den Städten Nazareth und Afula in der Jesreelebene sowie Tiberias am See Genezareth am weitesten nach Süden. Al-Manar, ein der Hisbollah nahestehender libanesischer Fernsehsender, meldete, dass die Hisbollah für ihre Angriffe auch Fadschr-3-Raketen und eine vom Iran entwickelte Ra'ad-1-Flüssigtreibstoffrakete verwendet habe.[49][50]

Bei einem Angriff auf Haifa seien - israelischen Angaben zufolge - am 16. Juli 2006 acht Menschen getötet und 23 weitere verletzt worden, als Raketen u.a. ein Zugdepot getroffen hätten.[51][52]

Die Hisbollah gab an, dass dieser Angriff auf ein großes israelisches Treibstofflager abgezielt hätte. Das Lager wurde bis heute nicht getroffen. In Haifa sind eine Reihe strategischer Einrichtungen konzentriert - z. B. Schiffswerften und Ölraffinerien - daher wurde der Hisbollah-Angriff auf die Stadt aus israelischer Sicht als Eskalation verstanden.[53]

Am 25. Juli 2006 erklärte Hisbollah-Führer Nasrallah den Start der "zweiten Phase unseres Kampfes", in welchem weitreichende Raketen "über Haifa hinaus gehen" würden. Am 27. Juli 2006 schoss die Hisbollah zwölf Khaibar-1-Raketen auf Afula ab. Die Khaibar-1-Rakete hat nach Schätzungen gegenüber den Katyusha-Raketen eine vierfache Reichweite - von der israelischen Regierung wird angenommen, dass es sich um iranische Fadschr-5-Raketen gehandelt habe.

Am 26. Juli 2006 seien 60 iranische Freiwillige und Bassidschi aufgebrochen, um an dem nach ihrem Begriff "heiligen Krieg gegen Israel" im Libanon teilzunehmen.[54] Die Männer hätten vor ihrer Abreise bei Ruhollah Chomeinis Mausoleum gebetet und Hisbollah-Flaggen mit sich geführt. Die iranische Regierung gab an, kein reguläres Militärpersonal entsendet zu haben.

Die Israelische Zeitung Haaretz schrieb zu den Zielen der Hisbollah: "[...]einfach, vielleicht sogar nachvollziehbar. Fortsetzen des Raketenfeuers, verhindern, dass Libanon ein weiterer Schritt in der amerikanischen Vision eines neuen Nahen Ostens wird und die eigene Entwaffnung verhindern. Die Gruppe hat nicht die Absicht, ihre Waffen in irgendeinem Waffenstillstand niederzulegen."[55]

Nach einem Bericht des Guardian haben die Hisbollah-Milizionäre bis zum 14. August 2006 mehr als 4000 Raketen auf Israel abgefeuert.[56]

Position des Libanon in dem Konflikt

Die libanesische Position war seit Anfang des Konflikts an gewesen, dass die libanesische Regierung den Überfall auf die israelische Grenzstreife und den Beschuss Nordisraels mit Raketen nicht unterstützte und gleichzeitig einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug aller israelischen Truppen aus dem Libanon forderte. Allerdings steht Libanon auf dem Standpunkt, dass Israel die UN-Resolution 1559 nicht erfüllt habe, da es weiterhin die Schebaa-Farmen besetzt hält. Am 13. Juli erklärte der Ministerpräsident Fouad Siniora nach einer Dringlichkeitssitzung des libanesischen Kabinetts, dass die Regierung nichts von der Aktion der Hisbollah vor ihrem Beginn wusste "und weder die Verantwortung dafür übernimmt, noch unterstützt, was an der internationalen Grenze passiert ist".[57] Am selben Tag rief Libanon seinen US-Botschafter zurück, nachdem dieser im Fernsehen Kommentare abgegeben hatte, dass Israel einen Gefangenenaustausch mit der Hisbollah in Betracht ziehen sollte.[58]

Auf ein Telefongespräch zwischen Siniora und US-Präsident George W. Bush folgend, erklärte das Büro des Ministerpräsidenten am 14. Juli, dass "Ministerpräsident Siniora Präsident Bush aufgerufen hat, all seine Bemühungen auf Israel auszuüben, um dessen Aggressionen gegen den Libanon zu stoppen, einen umfassenden Waffenstillstand zu erreichen und die Blockade aufzuheben."[59] Am nächsten Tage sagte Siniora in einer Fernsehansprache an das libanesische Volk und danach auch in einem Interview mit CNN: "Wir rufen zu einem sofortigen Waffenstillstand auf, der durch die Vereinten Nationen gedeckt ist."[60]

Nouhad Mahmoud, der Gesandte des Libanon bei den Vereinten Nationen beschuldigte zwei Tage später die Vereinigten Staaten, den Versuch des UN-Sicherheitsrates, einen Waffenstillstand zu vermitteln, vereitelt habe,[61] da die Vereinigten Staaten als einzige mit ihrem Veto eine Resolution abgelehnt hatten.[62] Die amerikanische Position wurde durch die Außenministerin der Vereinigten Staaten, Condoleezza Rice am selben Tag bei dem Treffen der G8 in St. Petersburg deutlich, als sie erklärte, der einzige Weg das Problem zu lösen sei "mit den Extremisten fertig zu werden, die Extremisten zu isolieren und an ihre Stelle moderate demokratische Staaten zu stellen".[63]

Der libanesische Präsident Emile Lahoud bekräftigte jedoch einen Tag später, am 17. Juli, dass er niemals die Hisbollah und deren Führer Hassan Nasrallah betrügen würde.[64]

Am 21. Juli erklärte der libanesische Verteidigungsminister Elias Murr, ein Gefolgsmann Lahouds, dass die libanesische Armee im Fall einer israelischen Bodeninvasion beginnen würde, sich zu verteidigen.[65] Auch nach Einnahme mehrerer Städte im südlichen Libanon durch israelische Truppen verhielt sich die libanesische Armee weiterhin passiv. UNIFIL-Truppen haben am 11. August etwa 350 libanesische Soldaten aus Mardschajun evakuiert.

Am 25. Juli schlug das Center for Democracy in Lebanon, eine der an der Zedernrevolution beteiligten Gruppen eine Roadmap zur Normalisierung vor und erbat einen sofortigen Waffenstillstand.[66]

Bei der Libanonkonferenz in Rom am 26. Juli stellte Ministerpräsident Siniora einen Siebenpunkteplan vor, der informell als Siniora-Plan bezeichnet wurde. Er bestand aus einer gegenseitigen Freilassung von Gefangenen, dem Rückzug der israelischen Truppen hinter die Demarkationslinie, der Erlaubnis an Zivilisten zurückzukehren in ihre Häuser, den israelischen Abzug von den besetzten Schebaa-Farmen und das temporäre Stellen des Gebietes unter Kontrolle durch die Vereinten Nationen, die Ausweitung der Autorität der libanesischen Regierung innerhalb des vollständigen südlichen Libanons, die Erweiterung der existierenden UN-Kräfte im Südlibanon einschließlich der Autorisierung zu Interventionen, die Erneuerung des Waffenstillstandsabkommens von 1949 und den Wiederaufbau des Südens.[67] Der Plan wird unterstützt von der Hisbollah,[68] der EU,[69] Syrien[70] und den meisten Mitgliedern der Arabischen Liga, u. a. Jordanien.[71]

Am 7. August bot Siniora an, 15.000 Soldaten der libanesischen Armee im südlichen Libanon zu stationieren, um das Vakuum nach einem Abzug der israelischen Truppen auszufüllen, bevor die internationalen Friedenstruppen vor Ort wären. Auf diese Weise hoffte die libanesische Regierung den Anspruch Israels, solange in Libanon zu bleiben, bis die UN-Soldaten eingetroffen seien, zu entkräften.[72] Die Zahl der Soldaten entspricht in etwa dem, was der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert als Stärke der internationalen Friedenstruppe gefordert hat.[73]

Opfer

Die Opferzahlen beruhen größtenteils auf Angaben der Konfliktbeteiligten. Unklar ist derzeit nur noch, ob die libanesische Gesamtopferzahl auch getötete Hizbollah-Kämpfer/Mitglieder einschließt,[74] sowie die tatsächliche Zahl getöter Hizbollah-Kämpfer.

Libanon

Durch die Luftangriffe Israels zerstörtes Auto in Beirut

Insgeamt sind im Libanon folgende Opferzahlen zu verzeichnen:

  • 1183[75] Menschen wurden getötet (Zivilisten, Soldaten und Hizbollah-Kämpfer[74]), es gibt 75 Vermisste.[76] Hinzu kommen 4054 Verletzte.[75] Bei dem folgenschwersten israelischen Raketenangriff auf Kana wurden 28 Personen, darunter 16 Kinder, getötet. 13 Menschen wurden vermisst.[77] Bei dem Luftangriff auf das libanesische Dorf Hula am 7. August wurde nach neuen Angaben des libanesischen Premierministers eine Person getötet und nicht „über 40“, wie zunächst behauptet wurde.[78][76]
  • Auf dem Höhepunkt der Krise gab es annähernd eine Millionen Flüchtlinge,[79] derzeit sind immer noch 262.174 Menschen nicht in ihre Heimat zurückgekehrt.[80]
  • Bei Angriffen auf Einrichtungen des libanesischen Militärs starben 29 Soldaten.[81]
  • Nach Angaben der israelischen Militärführung haben israelische Truppen seit Beginn der Kämpfe etwa 530 Hisbollah-Milizionäre getötet.[82] An den letzten beiden Kriegstagen hat die IDF Flugblätter mit den Namen von 180 getöteten und identifizierten Hizbollah-Kämpfern über dem Libanon abgeworfen und diese Namen auch auf den von der Hizbollah genutzten Fernseh- und Radiofrequenzen ausgestrahlt.[83]
  • Laut Hisbollah-Angaben wurden 80 Kämpfer getötet;[84] Angaben über Verwundete gibt es bislang nicht.
  • Die Amal-Miliz meldet 8 Tote.[85]

Israel

Datei:Haifa apartment building after attack July 17 2006.jpg
Zerstörtes Wohnhaus in Haifa, nach einem Angriff der Hisbollah am 17. Juli 2006
  • 39[86] -43[79] Zivilisten wurden getötet und 690 laut Polizeiangaben verletzt.[79] Weitere 1985 wurden wegen Schocks behandelt.[79] Unter den getöteten Zivilisten (Alter: 3 - 84 Jahre) sind sieben Kinder, acht Frauen und 15 nicht-jüdische israelische Bürger.[86] Beim folgenschwersten Hisbollah-Angriff auf Zivilisten waren am 16. Juli 2006 in einem Eisenbahndepot in der Stadt Haifa acht Zivilisten getötet und weitere 17 verwundet worden.[87]
  • 117[86] oder 118[88] israelische Soldaten wurden getötet, darunter auch eine 26-jährige Flugzeugmechanikerin.[89] 95 (veraltete Zahl) wurden verletzt, zwei weitere sind von der Hisbollah gefangen.[90] 50 der getöteten Soldaten waren 21 Jahre oder jünger.[86] Bei dem folgenschwersten Angriff am 6. August in der Ortschaft Kfar Giladi wurden durch eine Hisbollah-Rakete 12 israelische Reservisten getötet und 12 weitere verwundet.[91][92][86] Beim ersten Militäreinsatz seit Beginn der Waffenruhe, laut IDF um Waffenlieferungen aus Syrien und Iran an die Hizbollah zu unterbinden, wurde in der Nacht zum 19. August ein israelischer Offizier getötet und zwei Soldaten verwundet.[93][94]

Andere Nationalitäten

Im Konfliktgebiet sind durch Bomben- und Raketenangriffe auch insgesamt 47 Menschen anderer Nationalitäten ums Leben gekommen, die dort arbeiteten oder zu Besuch waren.

Auf libanesischem Territorium starben sechs Brasilianer, davon drei Kinder, zwei Kuwaiter, acht Kanadier, davon vier Kinder, ein Mädchen aus Sri Lanka, ein Jordanier, ein Iraker, vier Mitglieder einer deutsch-libanesischen Familie aus Mönchengladbach, davon zwei Kinder, und 23 Syrer.

Auf israelischem Territorium ist eine Argentinierin einem Hizbollah-Angriff auf Naharija zum Opfer gefallen.

UN-Angehörige

Am 25. Juli wurden vier unbewaffnete UNO-Beobachter der UNTSO, ein Kanadier, ein Chinese, ein Finne und ein Österreicher, bei einem israelischen Luftschlag getötet.[95] Bereits am 17. Juli waren bei einem Luftangriff auf Hosh bei Tyrus ein weiterer internationaler ziviler UNIFIL-Mitarbeiter und dessen Ehefrau (beide aus Nigeria) ums Leben gekommen.[96] Drei chinesische UN-Beobachter sind bei Tyrus im Südlibanon durch einen Mörsergranaten-Angriff der Hisbollah verwundet worden.[97]

Hintergrund

Hauptartikel Nahostkonflikt

Datei:Blick über Beirut.jpg
Blick über Beirut

Nach dem Arabisch-Israelischen Krieg von 1948 wurde der Libanon Heimat von mehr als 110.000 palästinensischen Flüchtlingen, die aus Israel geflohen waren. Der Libanesische Bürgerkrieg dauerte von 1975 bis 1990 und syrische Truppen hielten das Land von 1976 bis 2005 besetzt.

Ab 1975 kämpften verschiedene paramilitärische Gruppierungen um die Vorherrschaft im Land. Auslöser waren die Konflikte zwischen der maronitischen Phalange-Miliz und der nach dem „Schwarzen September“ 1970 aus Jordanien vertriebenen bewaffneten Kräfte der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Der libanesische Bürgerkrieg kostete bis zu seinem Ende 1990 zwischen 90.000 und 110.000 Menschen das Leben.

Als Reaktion auf Terroranschläge vom 11. März 1978 durch die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) gegen zwei Autobusse besetzten israelische Streitkräfte südlibanesisches Gebiet. Von dort aus hatte die PLO während der 1970er Jahre regelmäßig operiert. Beginnend in der Nacht vom 14. zum 15. März 1978 hat die israelische Armee binnen weniger Tage den gesamten südlichen Teil des Landes besetzt, mit Ausnahme der Stadt Tyros und ihrer Umgebung. Diese Operation ist in Israel unter dem Namen Operation Litani bekannt.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat daraufhin in seinen Resolutionen 425 und 426 den sofortigen Abzug der israelischen Truppen und ein Ende aller Militärhandlungen verlangt.

In der Folgezeit kam es zu einem Teilrückzug der israelischen Truppen.[98]

Unter dem Namen „Operation Frieden für Galiläa“ griff Israel am 6. Juni 1982 militärisch in den Bürgerkrieg des Nachbarlandes ein und besetzte die Hauptstadt Beirut (siehe Libanonkrieg). Die PLO, die dort ihr Hauptquartier und im Süden des Landes eigene staatliche Strukturen eingerichtet hatte, wurde gezwungen, den Libanon zu verlassen und verlegte ihre Verwaltung nach Tunesien.

Im September 1982 richteten christliche Milizen vor den Augen der israelischen Armee in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila Massaker an, dem Schätzungen zufolge rund 2.500 Palästinenser zum Opfer fielen. Die Verantwortlichen, weder auf libanesischer noch israelischer Seite, wurden nie richtig bestraft. Sie konnten sogar weiter Karriere machen bis hinauf zum israelischen Ministerpräsidenten.[99] Insgesamt wurden zwischen Juni und September 1982 etwa 20.000 Palästinenser getötet. 1985 besetzte Israel einen Streifen im Süden des Landes und gab diese Region erst am 25. Mai 2000 mit dem Abzug der Armee an den Libanon zurück. Am 24. Juli erklärten die Vereinten Nationen, dass sich die israelische Armee in Übereinstimmung mit der Resolution 425 (1978) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen hinter die Waffenstillstandslinie von 1949 ('Grüne Linie') zurückgezogen habe.[100] Strittig ist auf libanesischer Seite die Besetzung der Shebaa-Farmen, doch laut UN-Entscheidung[101][102] handelt es sich dabei um syrisches Staatsgebiet.

Seitdem Israel im Juni 2000 aus dem Südlibanon abgezogen ist, wurde Nordisrael wiederholt von der Hisbollah mit Katjuscharaketen beschossen. Die Entführungsaktion ist ein Ereignis in einer Reihe von Zwischenfällen, das Israel zum Angriff auf die Hisbollah brachte.

Hisbollah

Hauptartikel: Hisbollah

Unter dem Eindruck des israelischen Eingreifens wurde 1982 die Hisbollah mit dem Ziel gegründet, die israelische Besatzung im Libanon zu bekämpfen. Die Hisbollah verfolgt sowohl sozialpolitische Ziele, etwa im Bereich Bildung und Gesundheitswesen, als auch außenpolitische Strategien, zu denen nach Aussage ihres Führers Sayyid Hassan Nasrallah auch die Auslöschung Israels gehört. Die schiitische, dem Iran und Syrien nahe stehende Organisation verfügt über einen politischen und einen militärischen Arm. Im Libanon ist sie eine legale Partei, stellt seit dem Juli 2005 zwei Minister und unterhält soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen und Waisenhäuser. Der militärische Flügel der Organisation führt Angriffe auf Nordisrael und besetzte Gebiete wie die Golanhöhen und die Shebaa-Farmen durch. Die Hisbollah war auch eine der Kriegsparteien des libanesischen Bürgerkriegs, in dem sie sich unter anderem blutige Gefechte mit der damals mit ihr rivalisierenden Schiitenmiliz Amal lieferte. International herrscht Uneinigkeit über den Terrorismuscharakter der Hisbollah. Im Gegensatz zu Israel, den USA, Kanada und Australien führen UN und EU-Rat die Hisbollah nicht auf ihren Listen der Terrororganisationen. Man wirft ihr insbesondere die Verantwortung für die Anschläge am 23. Oktober 1983 vor, bei denen fast 300 französische und US-amerikanische Soldaten umkamen, die damals im Libanon stationiert waren.

Die UNO hat die libanesische Regierung mehrfach dazu aufgefordert, ihre staatliche Gewalt gegenüber den Hisbollah-Milizen durchzusetzen, um die Angriffe zu unterbinden. Die UN-Resolution 1559 vom 2. September 2004 fordert die Achtung der territorialen Integrität und Souveränität des Libanon, den Abzug aller fremden Truppen aus dem Libanon und die Auflösung und Entwaffnung aller paramilitärischen Milizen.[103] Die Website der libanesischen Armee kommentierte am 22. November 2004

The only foreign forces existing in Lebanon are the Israeli forces which occupy the farms of Shebaa.

sowie zur verlangten Entwaffnung der Hisbollah

The national resistance which is confronting the Israeli occupation is not a guerilla and it has no security role inside the country and its activities are restricted to facing the Israeli enemy. This resistance led to the withdrawal of the enemy from the bigger part of our occupied land and is still persistent to free the farms of Shebaa.[104]

Die Spannungen wurden im Mai 2006 durch das Eindringen israelischer Kampfflugzeuge in den libanesischen Luftraum zusätzlich verstärkt. Die UNO drückte darüber Besorgnis aus und ermahnte beide Seiten zur Zurückhaltung. Die eine Gewalt könne nicht eine andere rechtfertigen. Ende Mai 2006 griff die israelische Luftwaffe zwei Stützpunkte militanter Palästinenser im Libanon an. Zuvor war eine Rakete aus dem südlichen Libanon im Norden Israels eingeschlagen.

Die Hisbollah hat sich bislang geweigert ihre Waffen abzugeben und argumentiert dies mit der Bedrohung durch Israel.

Rolle des Irans und Syriens

Hauptartikel: Rolle des Iran und Syriens im Libanonkrieg 2006

Irans Sicherheitsbeauftragter Ali Larijani traf sich mit der syrischen Regierung

Sowohl Iran als auch Syrien haben die Angriffe der Israelis im Libanon verurteilt. Unter Beobachtern der westlichen Welt gelten die beiden Staaten als Unterstützer der Hisbollah und es wird angenommen, sie hätten Einfluss auf deren Aktivitäten.

Der Iran gilt als Schutzmacht der Schiiten im Libanon und unterstützt die Organisaton angeblich mit Waffenlieferungen und 100 Mio. US-Dollar jährlich. Die offizielle Position des Iran ist, dass

"die libanesische Hisbollah eine unabhängige politische Gruppe ist, die im Parlament des Landes vertreten ist. Sie genießt eine große Popularität und wird vom Volk respektiert. Die Hisbollah wird von allen muslimischen Völkern, darunter auch vom muslimisch iranischen Volk, unterstützt. Sie ist nicht von Iran abhängig, und [der] Iran ist nicht verantwortlich für ihre Aktivitäten."[105]

Syrien übt immer noch, trotz seiner im April 2005 nach Jahrzehnten beendeten militärischen Präsenz im Libanon, großen Einfluss auf die Innenpolitik des Nachbarlandes aus. Der Wirtschaftswissenschafter Michel Chossudovsky wiederum argumentierte schon vor Beginn dieses Krieges, dass der Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon den Einsatz von israelischen Kräften neuen Raum geöffnet habe.[106]

Amal Saad-Ghorayeb, Professorin für Politikwissenschaften an der American Lebanese University in Beirut, kommt zu dem Urteil, dass der Iran der Hisbollah alles aus seinen Waffenlagern geliefert habe, was man in Einzelteile zerlegen und in den Libanon transportieren kann. Hinzu käme eine intensive Koordination zwischen der Hamas, der Hisbollah und dem Iran. Syrien diene dabei nur als Transitland für Waffenlieferungen.[107]

Durch den Einfluss Irans auf die Hisbollah gibt es Stimmen, die Irans Agieren als Ablenkung und zusätzlichen Aspekt im Atomstreit mit dem Westen sehen.[108] Demnach nutze die Führung Irans die Krise und ihren Einfluss, um sich als Regionalmacht zu etablieren.[109] Im Konflikt um das Atomprogramm Irans hatte die Hisbollah ihre Unterstützung zugesichert. So empfing die Teheraner Führung im Januar 2006 mehrere hohe Repräsentanten islamistischer Bewegungen aus der Region, u.a. den Hamas-Vertreter Khalid Mashal und den Führer der Hisbollah im Libanon, Scheich Sayyid Hassan Nasrallah. Beide sagten zu, ihre Aktivitäten gegenüber Israel zu "steigern", sollte Iran angegriffen werden.[110]

Der israelische Vize-Premierminister Schimon Peres sagte am 16. Juli gegenüber der Presse, dass die Iranische Revolutionsgarde bereits in den Konflikt eingreifen würde, was von der Hisbollah als auch von Iran zurückgewiesen wurde.[111] Präsident Bush äußerte in einem zufällig mitgedrehten informellen Gespräch im Rahmen des G8 Gipfels in St. Petersburg gegenüber dem britischen Premierminister Tony Blair, dass man den Druck auf Syrien erhöhen müsste, "damit es die Hisbollah dazu bringt, mit diesem Scheiß aufzuhören".[112][113]

Am Abend des 18. Juli warf Israels Ministerpräsident Ehud Olmert dem Iran und Syrien Mitverantwortung für die Eskalation der Gewalt im Libanon vor. Der Iran habe die Entführung zweier israelischer Soldaten vor rund einer Woche zusammen mit der Hisbollah koordiniert, um damit die Aufmerksamkeit der Welt von seinem Atomprogramm abzulenken und sei damit erfolgreich gewesen.[114] Zuvor hatte Israels Armee mitgeteilt, die Hisbollah-Miliz schmuggle Waffen aus Syrien in den Libanon.[115] Die Hisbollah hat unterdessen gemeldet, dass sie neuartige Raketen mit größerer Reichweite besitze. »Unsere Kämpfer haben Raketen vom Typ Raad 2 und Raad 3 auf Haifa gefeuert«, hieß es in einer Erklärung. Die ersten Raketen vom Typ Raad („Donner“) wurden 2004 im Iran hergestellt; diese haben eine Reichweite von 120 bis 350 Kilometer. Gemäß der Nachrichtenagentur IRNA traf sich am 19. Juli der libanesische Präsident Emile Lahoud mit dem iranischen Botschafter im Libanon Mohammad-Reza Sheybani. Dabei ging es um die Frage, inwieweit der Iran dem Libanon bei den Angriffen durch Israel helfen kann.[116]

Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika

Statement von US Präsident George W. Bush mit Außenministerin Rice vor der Presse am 7. August 2006 zum Krieg im Libanon.

Die Vereinigten Staaten von Amerika reagierten in ersten Stellungnahmen, in denen sie Israel zu Zurückhaltung aufriefen (vergleiche hierzu: Internationale Reaktionen). Einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian zufolge wurden die militärischen Aktionen Israels mit den Vereinigten Staaten abgestimmt. Die Vereinigten Staaten hätten Israel einen Zeitrahmen eingeräumt, in dem Israel der Hisbollah maximalen Schaden zufügen solle. Erst danach würde sich auch die Regierung der Vereinigten Staaten den internationalen Forderungen nach einem Waffenstillstand anschließen. Eine derartige Absprache mit den israelischen Kriegshandlungen wurde von der US-Regierung dementiert.[117] [118] Allerdings ist bekannt geworden, dass die Vereinigten Staaten bereits zu Beginn der Luftoperationen dem Ersuchen der israelischen Regierung nach einer schnelleren Lieferung von bestellten Präzisionswaffen stattgegeben haben.[119] [120] Die Politik der Vereinigten Staaten hat auch zu Überlegungen geführt, inwieweit die USA sich von den Interessen Israels leiten lässt.[121]

Der US-Enthüllungsjournalist Seymour Hersh veröffentlichte einen Artikel,[122] der die Politik der US-Regierung mit einem inoffiziellen Einverständnis mit Israels Vorgehen erklärt. Hersh zitiert zahlreiche anonyme amerikanische und israelische Quellen aus regierungsnahen Kreisen, denen zufolge Israel die Angriffe gegen die Hisbollah bereits Monate vorher geplant habe. Demnach sei auch die US-Regierung schon lange zuvor auf einen solchen Krieg vorbereitet gewesen. Dies sei, so Hersh, Teil einer militärischen Kooperation, die vor allem die Luftstreitkräfte beider Länder betrifft. Die US-Regierung sieht demnach die Militäroperation gegen die Hisbollah als Testfall für einen amerikanischen Luftangriff auf den Iran an. Teheran habe die Hisbollah in der Entwicklung unterirdischer Bunkeranlagen unterstützt, wie sie in ähnlicher Weise auch im Iran existierten. Der Angriff wird, laut Hershs Informanten, noch vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Bush angestrebt. Das offizielle Dementi der US-Regierung zu seinen Kernaussagen hatte Hersh dabei bereits vorab eingeholt und in seinen Artikel eingebaut.

Am 28. Juli gab das US-Außenministerium bekannt, dass es die libanesische Armee mit 10 Millionen US-Dollar unterstützen will. Das Geld soll benutzt werden, um die Armee zu modernisieren, so dass sie auch eine Präsenz im Süden aufbauen und gegen die Hisbollah-Kämpfer vorgehen kann. Die Ausgaben müssen vom US-Kongress noch genehmigt werden.[123]

Am 29. Juli wiesen die Vereinigten Staaten Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand zurück mit der Begründung, dass über die Ursachen für den Konflikt, welche ihrer Ansicht nach bei der Hisbollah und ihren Verbündeten liegen, debattiert werden müsste. Israel teilte mit, dass man eine temporäre Friedenstruppe befürworten würde, welche sicherstellt, dass die Miliz der Hisbollah im südlichen Grenzgebiet nicht mehr aktiv ist und welche die Überwachung von Libanons Grenze zu Syrien übernimmt.[124]

Der libanesische Staatspräsident Émile Lahoud

Erklärungsansätze zur israelischen Strategie

Das massive Vorgehen Israels hat zu verschiedenen Erklärungen von anerkannten Fachleuten geführt.

Der Historiker Dan Diner erklärte die scharfen Reaktionen Israels mit dem vorangegangenen Rückzug aus Gaza und dem Libanon. Israel verfüge nicht mehr über Pufferzonen und handle nun „als stünde seine gesamte Existenz auf dem Spiel“, um die Grenzen von 1948/49 zu verteidigen. Dies müsse durch ein glaubhaftes Abschreckungs- und Bedrohungspotential verdeutlicht werden. Nach Diner spekulierte Israel auch auf eine Ausweitung des Krieges auf Syrien und Iran.[125]

Ähnlich äußerte sich der israelische Professor für Soziologie in Tel Aviv Natan Sznaider zu dem Konflikt mit der Hisbollah. Ihm zufolge handelt es sich bei dem Konflikt um einen Kampf um die Existenz der bestehenden israelischen Grenzen.[126]

Der israelische Historiker Tom Segev erläuterte die militärischen Reaktionen als Ablenkung von den Problemen mit den Palästinensern. Seiner Ansicht nach hätte Israel die Krise vermeiden können, indem es moderater auf die Entführungen reagiert hätte. Für ihn sieht es vielmehr so aus, als ob Israel mit den Entführungen die Gelegenheit gefunden habe, vorbereitete militärische Einsätze durchführen zu können.[127]

Moshe Zimmermann, der an der Hebräischen Universität Jerusalem Direktor des „Richard-Koebner-Center for German History“ ist, sieht das harte Vorgehen Israels darin begründet, dass die aus Zivilisten bestehende Regierung sich gegenüber den Militärs nicht durchsetzen könne. Deren Amtsvorgänger, die allesamt hochrangige Offiziere außer Dienst waren, hätten eine höhere Autorität gegenüber den Militärs besessen. Deswegen sahen israelische Regierungen – vor allem die unter Ariel Scharon – von großen Militäreinsätzen ab. Moshe Zimmermann glaubt allerdings nicht, dass das Geschehen allein von Israel kontrolliert werde. Vielmehr sieht er Hisbollah und Hamas als Gegner, die Israels Vorgehen kalkulieren und Tel Aviv zu entsprechenden Reaktionen provozieren würden.[128]

Dem israelischen Publizisten Uri Avnery zufolge will Israel mit den Militäroperationen dasselbe Ziel erreichen wie bei der Invasion des Libanon im Jahre 1982. Der Kampf gegen die Hisbollah sei ebenso nur ein vorgeschobener Grund wie damals gegen die PLO. Letztlich gehe es darum, im nördlichen Nachbarstaat eine Marionettenregierung zu installieren, die die israelische Position nicht in Frage stellt.[129]

Diplomatie

Internationale Reaktionen

US-Präsident George W. Bush äußerte sich „besorgt um die Demokratie im Libanon”. Dennoch betonten die USA als auch die deutsche Kanzlerin Merkel, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad machte am 13. Juli in einem Telefonat mit seinem syrischen Amtskollegen Israel für die Eskalation verantwortlich. Weiter warnte er Israel, einen Angriff auf Syrien durchzuführen. In diesem Fall müsste das Land mit einer „scharfen Reaktion” rechnen.[130] Der Sprecher des iranischen Außenministeriums Hamid-Reza Asefi verurteilte am selben Tag die Angriffe Israels auf den Libanon und die durch Israel begangenen Zerstörungen der Infrastruktur stark. Er fügte hinzu, dass der Iran über die Destabilisierung der Region, die durch Israel begangen werde, besorgt sei.[131][132] Am 14. Juli hat der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert als Bedingungen für die Einstellung der Kämpfe[133] die Freilassung der beiden im Südlibanon entführten israelischen Soldaten, die Einstellung der Raketenangriffe durch die Hisbollah und die Erfüllung der UN-Resolution 1559[134] (Entwaffnung und Auflösung aller Milizen) gestellt. Syriens Vize Präsident Farouk al-Sharaa rügte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem iranischen Chef für die Nationale Sicherheit Ali Larijani am 12. Juli 2006 Israels Verhalten im Gazastreifen und im Libanon. Er wies den Vorwurf zurück, dass Syrien etwas mit der Entführung des israelischen Soldaten zu tun habe.[135] Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas warnte vor einem regionalen Krieg. Er forderte die Weltmächte auf, in diesem Konflikt zu intervenieren.[136] Allgemein ist die Stimmung in der arabischen Welt gespalten. Während einige Staaten wie Marokko, Syrien und der Jemen ihre Unterstützung für den Libanon und die Hisbollah zum Ausdruck brachten,[137] kritisierten andere Staaten wie Saudi-Arabien und Ägypten indirekt die Hisbollah für ihr Verhalten.[138]

Am Freitag, den 14. Juli 2006, kam der UN-Sicherheitsrat aufgrund der Entwicklung im Gaza-Streifen zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Bei der Sitzung stimmten Zweidrittel der tagenden Mitglieder für eine von Katar eingebrachte Resolution, in der die Gewaltanwendung durch Israel im Gaza-Streifen verurteilt werden sollte. Lediglich die USA stimmten mit „Nein“, wodurch die Resolution wegen des Vetorechts abgelehnt wurde.[139] [140] Bei dieser Resolution in der UNO ging es um die Vorkommnisse im Gaza-Streifen und nicht um die Entwicklung im Libanon.

UN-Generalsekretär Kofi Annan regte auf dem G8-Gipfel in St. Petersburg eine Friedensmission an. Der britische Premier Tony Blair erklärte, „der einzige Weg, die Bombardierung Israels zu stoppen, ist eine Stationierung internationaler Truppen“. Russland, Italien und die EU stehen dem positiv gegenüber, für Deutschland sei dies laut Bundeskanzlerin Merkel allerdings „kein Thema“.[141] Israel begrüßt eine Stationierung von Blauhelmen, stellt hierfür aber Bedingungen. So müsse es Aufgabe einer Friedenstruppe sein, die Hisbollah in einem Streifen von 80 km nördlich der Grenze zu entwaffnen.[142]

Die neutrale Schweiz hat namens ihrer Außenministerin Micheline Calmy-Rey am 20. Juli 2006 als erstes Land der westlichen Welt harsch und mit deutlichen Worten auf die «Unverhältnismäßigkeit» der militärischen Reaktion Israels reagiert. So unbestritten das Selbstverteidigungsrecht Israels sei, so eindeutig unangemessen sei der Angriff auf Libanon, zumal er in großem Masse unbeteiligte Zivilisten und zivile Einrichtungen treffe. Als Depositärstaat der Genfer Konvention sei die Schweiz verpflichtet, auf deren Einhaltung zu drängen. Neutralität dürfe nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt werden.[143]

Der Präsident Venezuelas, Hugo Chávez, hat mit dem Abbruch der Beziehungen zu Israel gedroht. Er werde die Beziehungen "sicherlich" abbrechen, sagte er am Dienstagabend dem 8.8.2006. In der Woche zuvor hatte er aus Empörung über die Bombenangriffe auf das libanesische und das palästinensische Volk den Abzug des venezolanischen Botschafters in Israel angeordnet. Am Montag daraufhin zog Israel seinen Botschafter aus Venezuela ab. Chávez sagte in einer Fernsehansprache, er habe kein Interesse, mit einem Staat wie Israel diplomatische Beziehungen, Büros oder Handelsbeziehungen zu halten.

Die deutsche Bundesregierung hält sich mit offiziellen Stellungnahmen bewusst sehr zurück. Die Grünen haben wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon ein Aussetzen deutscher Waffenlieferungen an Israel gefordert. «Jede Rüstungslieferung ist angesichts der Art der israelischen Kriegsführung ein Beitrag zur Spannungsförderung», sagte Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei der «Netzeitung». Nachtwei forderte die Bundesregierung auf, sich an die Richtlinien zum Export von Kriegswaffen in Krisengebiete zu halten.

Libanon-Konferenz

Am 26. Juli 2006 fand in Rom eine internationale Konferenz statt, die sich mit dem Konflikt im Libanon beschäftigte. Die direkten Konfliktparteien Israel, Hisbollah und Hamas nahmen an dem Treffen nicht teil. Auch Syrien war auf der Konferenz nicht vertreten. Zu den 15 Teilnehmer gehörten Vertreter der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten, der UNO, der Weltbank und des Libanons. Außerdem nahmen Ägypten und Jordanien an der Konferenz teil.

Neben der Konfliktlösung ging es vorrangig um die Versorgung der libanesischen Zivilbevölkerung. Die Vorschläge einer internationalen Schutztruppe wurden ebenfalls teilweise konkretisiert. Diese Friedenstruppe solle mit einem UN-Mandat ausgestattet sein und nach einem Waffenstillstand die Grenze zwischen Israel und Libanon absichern können. Auf genaue Vorschläge, wie auf diplomatischem Wege ein Waffenstillstand erreicht werden könnte, einigte sich die Konferenz nicht.

Israel interpretierte die Unschlüssigkeit und die als vage empfundenen Ergebnisse der Konferenz, die für viele Beobachter auf Uneinigkeit der beratenden Nationen beruhen, als „Erlaubnis“ mit seinen Operationen im Libanon fortfahren zu dürfen. Israel sah sich in der Ansicht bekräftigt, dass es die Hisbollah nur selber entwaffnen könne, wozu ein militärischer Sieg vonnöten wäre.[144] Auf der Konferenz wurde trotz aller vermeintlichen Uneinigkeit zu einer Waffenruhe aufgefordert. Der Aufruf stünde im völligen Widerspruch zu dessen Interpretation seitens Israels, betonte der finnische Außenminister in Vertretung der EU.[145]

UN-Resolution

Der UN-Sicherheitsrat hat einstimmig die UN-Resolution 1701 verabschiedet. Der von den ständigen Mitgliedern USA und Frankreich durchgesetzte Entwurf enthält die Forderung eines sofortigen Waffenstillstandes sowie die Stationierung von 15.000 libanesischen und 15.000 UNIFIL Soldaten um eine Waffenruhe zu überwachen.

Die öffentliche Debatte um die Angriffe

Proteste von Libanesen in Sydney am 22. Juli 2006.

Um die Bewertung des Konflikts wurde in der öffentlichen Meinung in Deutschland und anderen Ländern von Anfang an erbittert gestritten. Während die Kritiker des israelischen Vorgehens im Agieren der Armee einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg sehen und Israel dafür kritisieren, wird von der Gegenseite das Vorgehen Israels verteidigt. Diese sprechen davon, dass Israel gegen eine tödliche Bedrohung durch Hisbollah und Hamas vorgeht und dass es damit Syrien und den Iran davon abhält, Libanon gleichsam als festinstallierte Startrampe gegen Israel zu missbrauchen. Mit ihrem Vorgehen haben sich Olmert und Perez in den ersten Kriegstagen die breite Zustimmung der israelischen Bevölkerung erworben. Und 90 Prozent wollten den Krieg laut Umfragen so lange fortführen, bis die Hisbollah von der Grenze entfernt wird, und erst danach Verhandlungen über einen Waffenstillstand und die Freilassung der entführten Soldaten führen.[146] Nach der Tötung von mindestens 28 Zivilisten bei einem Bombardement im Südlibanesischem Kana, zunehmender Verluste der Bodentruppen und der Tatsache, dass die propagierten Kriegsziele nicht erreicht wurden, sank die Zustimmung zu Olmerts und Perez Amtsführung auf 48% bzw. 37%. Nach einer für das Magazin stern geführten einzelnen, nicht repräsentativen Umfrage durch das Institut Forsa lehnen 75 Prozent der Deutschen die Angriffe ab. Nur zwölf Prozent billigen das Vorgehen der israelischen Armee. Weitere 13 Prozent der Befragten sind sich unschlüssig, wie sie die Situation im Nahen Osten beurteilen sollen.

Kriegsbefürwortende Positionen

Proisraelische Demonstration in London am 30. Juli 2006

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Dieter Graumann sagte zum Abschluss einer zweitägigen Solidaritätsreise des European Jewish Congress vom 23.-24. Juli nach Israel:

„Der Vorwurf, die israelischen Verteidigungsmaßnahmen seien unverhältnismäßig und verstießen gegen das Völkerrecht, entbehrt nicht nur jeder sachlichen Grundlage. Er ist Ausdruck einer zutiefst antiisraelischen Grundhaltung, die durch viele einseitige Medienberichte bewusst gefördert wird“.[147][148]

Im Massenblatt Jediot Achronot wurde betont, dass Israel erstmals seit Jahren seine „echte Grenze“ verteidige.[149]

Neben den Vereinigten Staaten stärkt auch Großbritannien Israel diplomatisch den Rücken und wirbt um Verständnis für das Vorgehen von Israel. Der Sprecher der Organisation: "Schalom Akhshav" ("Frieden Jetzt"), Yarif Oppenheimer sage, dass Israel sich aus dem Libanon zurückgezogen habe. Israel sei von der Hisbollah angegriffen worden und habe deshalb reagieren müssen.[150] Die Evangelikalen in den USA unterstützen die Position Israels. Für die New Christian Right ist die Unterstützung von Israel wichtig als Teil der "letzten Schlacht" (siehe auch christlicher Zionismus).[151] Die Neokonservativen, neben den Evangelikalen die Hauptbasis der republikanischen US-Regierung unter George W. Bush, sehen im Israel-Hisbollah Konflikt "in fact, World War III" und "the U.S. ought to be helping". Man sollte nun schnell darauf hinarbeiten und dürfe jetzt keine appeasement-Politik betreiben.

In Deutschland kam es zum ersten Mal zu gemeinsamen Auftritten von Persönlichkeiten aus dem antideutschen und konservativen Lager, um Israels Politik zu unterstützen. Erstere schrieben auch erstmalig Artikel in der Jüdischen Allgemeinen oder der Welt, die für eine pro-israelische Haltung bekannt ist.[152]

Kriegskritische Positionen

Die Regierung des Libanon, auf dessen Staatsgebiet Israel Bomben abwirft, fordert seit Beginn der Bombenabwürfe ein Ende der Angriffe. Das fordern auch israelische Friedensaktivisten. Uri Avnery von der Gusch Schalom hält das Vorgehen Israels für eine lange vorbereitete Aktion des israelischen Militärs und für schädlich, nicht nur für den Libanon, sondern auch für Israel. Er befürchtet eine weitere Radikalisierung und Stärkung der Hisbollah.[153][154] In der Haaretz erschien am 1. August eine Anzeige der Gusch Schalom, in der die Warnung an die libanesische Zivilbevölkerung als abscheuliche Heuchelei bezeichnet wird: „Weil wir die Straßen bombardiert, die Brücken zerstört, die Treibstoffzufuhr unterbrochen, ganze Familien auf der Flucht getötet haben, gibt es nur einen Weg, mehr Unheil, das uns in Monster verwandelt, zu verhindern: AUFHÖREN. Es gibt keine militärische Lösung.“[155] Es sind zudem Befehlsverweigerungen unter israelischen Soldaten und Verweigerungen des Kriegsdienst von Reservisten bekannt geworden.[156]

ATTAC kritisiert den Krieg Israels und der schiitischen Hisbollah als einen Krieg, in dem es vor allem um regionale Vorherrschaft gehe.[157] Der frühere israelische Botschafter in Deutschland Avi Primor räumte in einem Interview mit den Tagesthemen ein, dass Israel militärische Fehler gemacht habe. „Ich halte es für einen Fehler, dass wir die Infrastruktur des libanesischen Staates zerstört haben“, so Primor. Er hatte sich weiter dezidiert für eine Beteiligung deutscher Soldaten an einer internationalen Friedenstruppe ausgesprochen.[158]

Zurückhaltende Positionen

Ein Großteil der europäischen Regierungen (Deutschland, Schweden, Belgien, Italien, ...) und anderen westlichen offiziellen Ländervertreter wie aus Japan oder aus Australien halten sich weitestgehend mit öffentlichen Äußerungen und Stellungnahmen zu dem Konflikt zurück.

Ökologische Auswirkungen

siehe dazu auch: Ölpest im östlichen Mittelmeer 2006

Ölpest im Hafen von Byblos

Infolge der Bombardierung eines etwa 25 km südlich von Beirut gelegenen Elektrizitätswerks am 14. Juli liefen zwischen 10.000 und 35.000 Tonnen Heizöl in das Mittelmeer. Ein weiterer Tank mit 25.000 Tonnen Treibstoff stehe, laut libanesischen Angaben, noch in Brand und drohe zu explodieren. Nach Aussagen des libanesischen Umweltministers Yacoub Sarraf sei dies die größte Umweltkatastrophe im Mittelmeer. Ein Drittel der libanesischen Küste (etwa 80 km) seien bisher betroffen. Durch die Blockade sei eine effektive Bekämpfung der Ölpest nicht möglich.[159][160] Der Ölteppich ist mittlerweile 130 Kilometer lang und bis zu 30 Kilometer breit und treibt nach Norden Richtung Zypern, Türkei und Griechenland.

Besonders gefährdet ist auch die vom Aussterben bedrohte Grüne Meeresschildkröte, die ihre Eier an der libanesischen Küste abgelegt.

Im Norden Israels sind durch die Katjuscha-Einschläge rund 70 % der seit 1948 mühselig aufgeforsteten Wälder abgebrannt. Etwa 700 Hektar Wald wurden in dreißig Tagen vernichtet; die Regeneration wird sechzig Jahre dauern.[161]

Auswirkungen auf die libanesische Wirtschaft

Der Tourismus ist von großer Bedeutung für die Länder der Region. Nach BFAI-Angaben wurde der Libanon im Jahre 2005 von 900.000 Touristen besucht, zwei Millionen besuchten Israel, 5,8 Millionen Jordanien und 3,4 Millionen Syrien. Die Region ist reich an Kulturschätzen. Libanon hatte in den letzten Jahren auf den Tourismus gesetzt, 20 Prozent Zuwachs war für 2006 erwartet worden, vereinfachte Visaregeln sollten die Besucherzahl bis 2010 auf über zwei Millionen bringen.[162] Die Zahlen per Ende Juni wiesen eine Steigerung von 24 Prozent gegenüber 2005 aus.[163]

Bereits nach der Ermordung Rafik Hariris war der Tourismus im Libanon eingebrochen. Der Tourismus ist im Libanon ein wichtiger Wirtschaftszweig zur Reduzierung der Staatsverschuldung. Neben dem Tourismus ist die libanesische Wirtschaft auf die Produktion von leichten Industriegütern und Lebensmitteln ausgerichtet und der Handel mit Syrien hatte 2005 zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. Laut dem österreichischen Handelsdelegierten in Damaskus, Kurt Altmann, entsprechen drei Milliarden Dollar Schaden durch die israelischen Angriffe "15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts". Der Beiruter Aktienindex war nach den Angriffen um 14 Prozent gefallen.[164]

Für das laufende Jahr war mit einem Wachstum von drei Prozent gerechnet worden, nachdem das Jahr 2005 mit einem Nullwachstum abgeschlossen wurde, wobei die Bautätigkeiten um elf Prozent abnahmen, die Zahl der ausländischen Touristen sank um über ein Zehntel, der Inlandskonsum stagnierte und die öffentlichen Ausgaben gingen zurück. Schon der Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 hatte die Wirtschaft stark geschädigt. Das Wiederaufbauprogramm hatte zwar die Wirtschaft angekurbelt, trug aber in Verbindung mit einer Hochzinspolitik zu der enormen Staatsverschuldung bei, die 195 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreichte.[165]

Völkerrechtliche Aspekte

Völkerrechtssubjekte mit den durch das Völkerrecht geregelten Rechten und Pflichten sind in diesem Konflikt in erster Linie die Staaten Israel und Libanon. Die Hisbollah als nicht-staatliche Organisation erfüllt dagegen nicht die Kriterien für ein Subjekt des Völkerrechts.[166] Das befreit sie allerdings nicht von der Pflicht zur Einhaltung völkerrechtlicher Normen. Vielmehr hat auch das „Internationale Komitee vom Roten Kreuz“ (ICRC) als Treuhänder der Genfer Konvention in einer Erklärung von 19. Juli 2006 durch ICRC-Direktor Pierre Krähenbühl u.a. ausdrücklich festgestellt, dass auch die Kämpfer der Hisbollah „an die Regeln des internationalen Völkerrechtes gebunden sind und keine Zivilpersonen oder zivile Infrastrukturen beschießen dürfen“. Aus der fehlenden eigenen Völkerrechtsfähigkeit der Hisbollah ergibt sich jedoch die Pflicht auch des Staates Libanon, bei Missachtung dieser Regeln durch die Hisbollah deren Einhaltung auf seinem Staatsgebiet wirksam durchzusetzen.[167]

Von israelischer Seite wird deshalb auch die Regierung des Libanon für die von libanesischem Territorium ausgeführten Anschläge und Raketenangriffe der Hisbollah verantwortlich gemacht und dies als ein Rechtfertigungsgrund für das eigene Vorgehen im Libanon angeführt, während die Regierung in Beirut (an der die Hisbollah beteiligt ist) erklärt, dass sie den Südlibanon nicht unter Kontrolle habe und militärisch nicht in der Lage sei, die Hisbollah, wie in der UN-Resolution 1559 gefordert, zu entwaffnen.[168]

Israel beruft sich in diesem Krieg auf sein Recht zur Selbstverteidigung. Auch Völkerrechtsexperten, die die Anwendbarkeit dieses Grundsatzes im aktuellen Konflikt bejahen, werfen jedoch die Frage auf, ob die Vorgehensweise Israels, insbesondere die Inkaufnahme der hohen Opferzahlen in der libanesischen Bevölkerung und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur, sich noch nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit richte, womit gemeint ist, dass der angestrebte militärische Nutzen nicht außer Verhältnis zu dem erwarteten zivilen Schaden stehen darf.[169] Denn das völkerrechtswidrige Verhalten der Hisbollah und dessen fehlende Unterbindung durch den libanesischen Staat kann hierbei vom Standpunkt des Völkerrechts noch kein Rechtfertigungsgrund für unverhältnismäßige Gegenmaßnahmen sein.

Mögliche Kriegsverbrechen

Verschiedene Institutionen haben Israel beschuldigt, Kriegsverbrechen durch das Töten einer unverhältnismäßigen Anzahl von Zivilisten und durch Angriffe auf Rot-Kreuz-Fahrzeuge und unbewaffnete UNO-Soldaten begangen zu haben. Ohne von vorneherein eine Seite zu verdächtigen, untersuchen die Vereinten Nationen verschiedene Vorgänge auf Kriegsverbrechen.

Der libanesische Präsident Émile Lahoud warf Israel am 24. Juli 2006 vor, Phosphorbomben zu nutzen.[170] Israel widersprach, "mit den in Libanon eingesetzten Waffen verletzte das Militär keinerlei internationale Normen".[171] Jawad Najem, Chirurg in einem Krankenhaus in Tyrus, hat erklärt, dass er Verwundete mit Phosphor-Verbrennungen behandelt habe. Einem BBC-Bericht zufolge vermuten auch andere Ärzte im Südlibanon, dass von ihnen behandelte Verbrennungen durch Phosphor verursacht seien.[172] Nach Recherchen des dt. Fernsehmagazins Report Mainz können die vorgeworfenen Einsätze von Chemiewaffen ausgeschlossen werden. In der Presse gezeigt Fotos von schwarzgefärbten Opfern, ergaben in chemischen Untersuchen in dt. Labors lediglich Verrußungen. Fotos der angeblichen Chemiewaffen, zeigten für Minensprengungen spezialisierte Waffen mit einer für Chemiewaffen ungeeigneten max. Einsatzreichweite von ca. 60 Metern.[173]

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Israel vor, sog. Streubomben gegen die Zivilbevölkerung im Libanon einzusetzen.[172] Die israelische Armee hat den Einsatz zugegeben, erklärt aber, sie würde "solche Munition in Übereinstimmung mit internationalen Standards" verwenden.[174] Bei einem solchen Angriff am 19. Juli auf das Dorf Blida wurde eine 60-jährige getötet, ein 45-jähriger verlor beide Beine und weitere elf Personen, sieben davon Kinder (1-16 Jahre), wurden verwundet, darunter auch vier Mitglieder einer deutsch-libanesischen Familie.[175]

Nach einer Meldung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel hat ein ranghoher israelischer Offizier im israelischen Militärradio von einer Weisung des israelischen Generalstabschefs zur Durchführung von Vergeltungsmaßnahmen gegen zivile Ziele berichtet: „Generalstabschef Dan Halutz hat der Luftwaffe die Anweisung erteilt, als Antwort auf jeden Raketenangriff auf Haifa zehn mehrstöckige Gebäude in den südlichen Vororten zu zerstören“.[176] Sofern es sich hierbei nicht um Gebäude handelt, in denen sich die von israelischer Seite in den südlichen Vororten vermuteten Quartiere der Hisbollah befinden, wären solche Angriffe eindeutig als völkerrechtswidrig einzustufen.

Human Rights Watch und andere Organisationen haben Israel vorgeworfen, mit der Bombardierung von Kana ein Kriegsverbrechen begangen zu haben.[177] Die Israelische Regierung hat die zivilen Bombenopfer in Kana zwar bedauert, beruft sich jedoch darauf, dass die Zivilbevölkerung vor dem Angriff zum Verlassen der Gegend aufgefordert worden sei und der Angriff eine legitime Reaktion auf die mehr als 150 Katjuscha-Raketen gewesen sei, die innerhalb von zwei Wochen von Kana aus auf Israel abgeschossen worden seien.[178]

Vergleich der Kampfkraft

Beim Vergleich der militärischen Ausrüstung und Kampfkraft der beiden Gegner zeigt sich deutlich der asymmetrische Charakter des Konflikts.

  • Die israelische Armee, Tzahal oder IDF (Israel Defense Forces) nennt selbst keine genaue Truppenstärke, das israelische Jaffee Center for Strategic Studies[179] nennt ca. 168.000 reguläre Soldaten, davon 107.500 Wehrpflichtige, sowie 408.000 Reservisten.
  • Die Truppenstärke der Hisbollah wird von ihr ebenfalls nicht bekannt gegeben. Das International Institute for Strategic Studies nennt 600 bis 1.000 aktive Kämpfer, 3.000 bis 5.000 verfügbare Kämpfer und 10.000 Reservisten,[180] die International Crisis Group spricht dagegen von 300 bis 400 aktiven Kämpfern und ca. 3.000 Reservisten.[181]

Die IDF verfügt über moderne Waffentechnologie für Heer, Luftwaffe und Marine; weiterhin stehen eine Reihe militärischer Aufklärungs-Satelliten zur Verfügung. Die jeweils aktuellste Waffengeneration wird eingesetzt und meist aus den USA, aber auch anderen NATO-Staaten inklusive Deutschland, weiterhin vor allem aus Indien importiert.[182] Israel betreibt daneben auch eigene Waffenentwicklung.

Die Hisbollah-Milizen setzen Guerilla-Taktiken ein, verfügen aber teils auch über Ausrüstung und Ausbildung einer regulären Armee. Dazu gehören neben Handfeuerwaffen und MGs auch Anti-Panzer-Raketen, vor allem RPG-7, vermutlich RPG-29 (en), gemäß einer israelischen Quelle[183] auch Panzerabwehrlenkwaffen der Typen Metis-M (en) sowie MILAN. Eine andere israelische Quelle[184] berichtet, auch russische Kornet sowie amerikanische TOW befänden sich im Besitz der Hisbollah.[185] Russland bestreitet dagegen bereits die Lieferung der ungelenkten RPG-29.[186]. <br\> Haaretz berichtet, mindestens 50 der 118 im Libanonkrieg gefallenen israelischen Soldaten seien durch Anti-Panzer-Raketen getötet worden [88]; dabei werden auch modernisierte AT-3 Sagger erwähnt, die ursprünglich erstmals im Jom-Kippur-Krieg auf ägyptischer Seite zum Einsatz kamen.

Auf einer IDF-Website finden sich Aufnahmen eines von der Nahal-Infantrieeinheit im libanesischen Dorf Mis A-Jbal entdeckten war rooms der Hizbollah.[187]

Die Hisbollah ist neben der deutlich geringeren Kampfstärke auch sonst der israelischen Armee nach den Kriterien klassischer Kriegsführung deutlich unterlegen:

Siehe auch

Wiktionary: Israel-Libanon-Konflikt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: 2006 Israel-Lebanon conflict – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Konfliktparteien:

Portalseiten und Dossiers:

Berichte von und zu Menschenrechtsorganisationen:

Völkerrechtliche Dokumente/Bilaterale Verträge:

  • The draft UN resolution (Text des Resolutionsentwurfs zum Konflikt im Nahen Osten zur Vorlage beim UN-Sicherheitsrat, auf den sich die USA, Frankreich und Großbritannien am 5. August 2006 geeinigt haben) ("The Observer", 6. August 2006)
  • UN-Resolution 1559 (2004) (Gegenstand: Abzug fremder Truppen aus dem Libanon und freie Wahlen; erst 2005 war Syrien auf libanesischen und internationalen Druck dieser Aufforderung nachgekommen)

Siehe auch:

Lobby-Organisationen:

Weblinks zu aktuellen Initativen:

Referenzen

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