Olympische Winterspiele 1928
II. Olympische Winterspiele | |
---|---|
Plakat der Spiele | |
Teilnehmende Nationen | 25 |
Teilnehmende Athleten | 464 (438 Männer, 26 Frauen) |
Wettbewerbe | 14 in 6 Sportarten |
Eröffnung | 11. Februar 1928 |
Schlussfeier | 19. Februar 1928 |
eröffnet durch | Edmund Schulthess |
Olympischer Eid | Hans Eidenbenz (Sportler) |
Olympische Fackel | - |
Medaillenspiegel | |||||
Platz | Land | G | S | B | Total |
---|---|---|---|---|---|
1 | ![]() |
6 | 4 | 5 | 15 |
2 | ![]() |
2 | 2 | 2 | 6 |
3 | ![]() |
2 | 2 | 1 | 5 |
4 | ![]() |
2 | 1 | 1 | 4 |
5 | ![]() |
1 | 0 | 0 | 1 |
![]() |
1 | 0 | 0 | 1 | |
7 | ![]() |
0 | 3 | 1 | 4 |
8 | ![]() |
0 | 0 | 1 | 1 |
Datei:FlaggeWeimar.png Deutsches Reich | 0 | 0 | 1 | 1 | |
![]() |
0 | 0 | 1 | 1 | |
vollständiger Medaillenspiegel |
Die II. Olympischen Winterspiele wurden 1928 in St. Moritz, Schweiz ausgetragen. Andere Kandidatenstädte waren Davos und Engelberg, beide Schweiz.
Erwähnenswertes
- Nach den damals geltenden Regeln durfte das Gastgeberland der Sommerspiele auch die Winterspiele ausrichten, wenn es das wünschte, doch die Niederlande verzichteten. Dadurch wurden erstmals die olympischen Sommer- und Winterspiele in verschiedenen Ländern ausgetragen.
- die Disziplin Skeleton kam als neuer Bob Wettbewerb hinzu.
- Frauen nahmen nur an den Eiskunstlaufdisziplinen teil.
Teilnehmer
Mit 25 teilnehmenden Nationen konnte sich St. Moritz im Vergleich zu den Spielen von Chamonix deutlich steigern, blieb aber ebenso deutlich hinter den Sommerspielen mit 46 Teilnehmern im selben Jahr. (In Klammern: Zahl der teilnehmenden Athleten)
Europa (396) | |||
---|---|---|---|
|
|
|
|
Amerika (62) | |||
|
|
|
|
Asien (6) | |||
|
Sportarten, Zeitplan und Resultate
Zeitplan der Olympischen Winterspiele 1928 | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Februar | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | Zuschauer |
Eröffnung | 2.865 | |||||||||
Bobsport | • | 3.168 | ||||||||
Eishockey | • | 17.933 | ||||||||
Eiskunstlauf | • | • | • | 3.950 | ||||||
Eisschnelllauf | • | • | 2.173 | |||||||
Skeleton | • | 1.616 | ||||||||
Ski nordisch | • | • | • | 5.535 | ||||||
Abschluss | 2.592 | |||||||||
Demonstrationsbewerbe | ||||||||||
Militärpatrouille | ||||||||||
Skijöring | ||||||||||
Februar | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | Zuschauer |
• = Medaillenentscheidungen |
Wettbewerbe
Bobsport
Auf der Naturbahn Bobsleigh-Run wurde ein Wettbewerb im Bobsport ausgetragen. Das einzige Mal wurde dabei mit einem Fünferbob gefahren. Zudem wurde der «ventre à terre»-Stil benutzt, bei dem die Besatzung mit dem Kopf nach vorn auf dem Schlitten lag.
Die beiden US-amerikanischen Bobs holten die ersten zwei Plätze, der dritte Rang ging an das Team Deutschland II. Der Olympiasieger William Fiske war dabei erst 16 Jahre alt. Österreich I verlor unterwegs ein Teammitglied und wurde disqualifiziert. Die beiden Teams aus der Tschechoslowakei verzichteten auf die Teilnahme und gaben forfait.
Eishockey
Das Olympische Eishockeyturnier galt zugleich als dritte IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft und 13. Eishockey-Europameisterschaft. Es wurde Eisstadion Badrutts Park ausgetragen.
Das Turnier wurde von den direkt für die Finalrunde qualifizierten Kanadiern gewonnen. Europameister wurde das zweitplatzierte Schweden und den dritten Platz holte sich die Schweiz. Jedoch fehlten in St. Moritz die US-Amerikaner, die 1924 Zweite wurden. Deren damaliger Eishockeyverband löste sich 1928 auf, so dass sie überhaupt nicht mehr in der IIHF vertreten waren.
Eiskunstlauf
Im Eiskunstlauf wurden vier Wettbewerbe im Eisstadion Badrutts Park ausgetragen. Den Einzelwettbewerb der Herren gewann der Schwede Gillis Grafström bereits zum dritten Mal in Folge. Im Einzelwettbewerb der Frauen gewann die 15-jährige Norwegerin Soja Henie ihre erste von drei Goldmedaillen. Das französische Eiskunstlaufpaar Andrée Joly und Pierre Brunet entschieden den Paarlauf für sich.
Österreich holte sich im Eiskunstlauf 4 Medaillen (dreimal Silber und einmal Bronze).
Eisschnelllauf
Skeleton
Skeleton wurde 1928 erstmals als olympischer Wettbewerb ausgetragen. Austragungsort war die Naturbahn Cresta Run. Die drei Läufe wurden von 10 Athleten bestritten, wobei nur 8 alle Läufe beenden konnten. Wie schon beim Bobrennen dominierten wiederum die US-Amerikaner. Jennison Heaton gewann Gold vor seinem Landsmann John Heaton. Der dritte Rang ging an den Briten David Carnegie.
Ski Nordisch
Militärpatrouille
Skijöring
Als Demonstrationswettbewerb wurde das in St. Moritz sehr populäre Skijöring auf dem zugefrorenen St. Moritzersee durchgeführt. Es ersetzte das 1924 ausgetragene Curling, das jedoch inoffiziell ebenfalls gespielt wurde. Beim Skijöring werden Skifahrer von galoppierenden Rennpferden gezogen. Die 8 teilnehmenden Athleten stammten alle aus der Schweiz.
Herausragende Sportler und Leistungen
Die erfolgreichsten Teilnehmer | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Rang | Sportler | Land | Sportart | ![]() |
![]() |
![]() |
Total |
1 | Johan Grøttumsbråten | ![]() |
Ski Nordisch | 2 | 0 | 0 | 2 |
1 | Clas Thunberg | ![]() |
Eisschnelllauf | 2 | 0 | 0 | 2 |
3 | Bernt Evensen | ![]() |
Eisschnelllauf | 1 | 1 | 1 | 3 |
4 | Jennison Heaton | ![]() |
Bob und Skeleton | 1 | 1 | 0 | 2 |
5 | Ivar Ballangrud | ![]() |
Eisschnelllauf | 1 | 0 | 1 | 2 |
Sonja Henie aus Norwegen war erst 15 Jahre und 315 Tage alt, als sie die Goldmedaille im Eiskunstlauf der Frauen gewann. Ihr Rekord als jüngste Gewinnerin in einem Einzelwettbewerb an Winterspielen hatte 74 Jahre Bestand, bis sie 1998 durch die US-Amerikanerin Tara Lipinski unterboten wurde. Der Olympiasieger im Bobwettbewerb William Fiske aus den USA war zum Zeitpunkt seines Olympiasieges erst 16 Jahre und 260 Tage alt, womit er bis 1992 der jüngste Winter-Olympiasieger aller Zeiten war (der finnische Skispringer Toni Nieminen war dann einen Tag jünger). Kanada dominierte das Olympische Eishockey-Turnier. Es gewann alle Spiele zu Null.
Berichterstattung
Insgesamt wurden 330 Journalisten aus 27 Ländern für die II. Olympischen Winterspiele akkreditiert. 88 Medienvertreter kamen aus Deutschland, das somit am stärksten vertreten war. Darunter war erstmals auch ein Rundfunk-Journalist. Für den Gastgeber berichteten 51 Journalisten vor Ort, aus Frankreich kamen 30 und an vierter Stelle folgt Österreich mit 17 Journalisten.
Aus den Teilnehmerländern war nur die Presse aus Argentinien und Mexiko nicht vertreten. Dafür waren Nichtteilnehmer wie Spanien mit 11, Griechenland mit 2 und Dänemark sowie die Türkei mit je einem Journalisten vertreten.
Die Akkreditierungen wurden sehr grosszügig vergeben. So tauchen in der Liste auch einige Ehefrauen sowie Elternteile von Athleten auf.
Literatur
- Volker Kluge: Olympische Winterspiele, Die Chronik. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00831-4
Weblinks
- Seite des IOC (Englisch)
- Offizieller Bericht, Teil 1 (Französisch, pdf-Datei, 2 MB)
- Offizieller Bericht, Teil 2 (Französisch, pdf-Datei, 1 MB)
- Olympia-Lexikon
- Olympia-Statistik