Zum Inhalt springen

Carrowmore

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. August 2006 um 14:29 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Carrowmore.

Carrowmore im Co. Sligo, ist die konzentrierteste Ansammlung von Megalithanlagen in Irland. Die Anlagen sind auf einer Fläche von weit mehr als drei Quadratkilometern in Reihen angeordnet. Die meisten der besser erhaltenen 25 Anlagen, von einst über 80, (manche sagen über 200) liegen nahe den Erschließungsstraßen.

Sie bestehen in der Hauptsache aus kleinen Passage tombs und Dolmen. Wenige haben noch einen Kreis aus Randsteinen, da sie wohl ursprünglich zumeist unter einem Cairn lagen. Die Anlagen sind älter als Newgrange und gehören damit an den Anfang der irischen Megalithik (ca. 3850 v. Chr.). Die Anlage No. 7 - entsprechend der Numerierung durch G. Petries von 1837 - ist die schönste und hat verblüffende Ähnlichkeit mit der dänischen Runddysse Poskærs Stenhus auf Djursland. Von der Anlage No. 26 sind nur noch die Randsteine des Hügels erhalten. Die Kammersteine wurden bereits in der Vorzeit für andere Zwecke eingesetzt.

Datierungsprobleme

Die Anlage No. 27 ist eines jener Passage tombs mit kreuzförmiger Kammer, die im Kontext mit dem Schisma von Knowth entstanden. Sie ist eines der größten Monumente von Carrowmore. Hier wird die Anordnung von Dowth (bei Newgrange) mit vier zentralen Pfeilern wiederholt. Sein ermitteltes Baudatum (3.825 v. Chr.) kann allerdings, ebenso wie das der Anlagen No. 1, 4, 7 und 51 kaum korrekt sein. In Westeuropa scheinen einige Megalitanlagen auch sehr früh, (manche sprachen von Mesolithikern) errichtet worden zu sein. Es gibt für Barnenez und Île Guennoc in der Bretagne, für Bougon bei Poitiers und für Chã da Parada im Norwesten Portugals Radiokarbondaten aus dem späten 6. und dem frühen 5. Jahrtausend vor Chr. In der Bretagne wurden auf der Insel Hoëdic und bei Téviec im Morbihan Steinstrukturen mit Leichenbrand auf ungefähr 5.200 v. Chr. datiert und als mesolithisch eingeordnet und in Dissignac im Departement Loire-Atlantique wurden mesolithische Mikrolithen (Feuersteinwerkzeuge) in einem Passage tomb gefunden. Frühe Daten lieferten scheinbar auch die Anlagen auf den Scilly-Inseln. Neue C14-Datierungen revidieren die älteren Daten zumindest für Listoghil. Die größte Anlage des Bereichs (No. 51) ist das unter einem Steinhügel ausgegrabene Listoghil, ein Passage tomb mit Felsritzungen.

Sonstiges

In dieser Gegend finden sich auch Ringforts und einige Menhire, einer davon, der Cuir-irra ist ein Lochstein, der später dazu benutzt wurde, den Grenzpunkt dreier Pfarrbezirke zu markieren. Er hat ein rechteckiges Loch von 90 x 60 cm. Im Volksmund wird er der graue oder der gesprenkelte Stein (Choch bhreac) genannt. Zum Gelände von Carrowmore gehört ein im Sommer geöffnetes Visitor Centre. In der Nähe liegt der Knocknarea ein 350 m hoher natürlicher Hügel auf dem unter anderem ein gewaltiger Cairn liegt, der als Queen Maeve´s Grave bezeichnet wird.

Literatur

  • Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. Band 36 in Beitraege zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3

[1] Bilder von Listoghil]