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Rosa Hochmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rosa Hochmann, Abbildung in der Neuen Musik-Zeitung 1893, 14. Jg., Nr. 1, S. 1

Rosa Hochmann (* 13. März 1875 in Proskurov (heute Khmelnytskyi) bei Kiew/Ukraine; † vermutlich um 1959 in Wien), verh. Stransky, verh. Rosenfeld, war eine Violinistin und Violinlehrerin.[1]

Leben

Rosa Hochmann wurde in Kiew von Oskar Stock ausgebildet. Sie zog mit ihrer Mutter 1885 nach Wien und studierte dort von 1889 bis 1891 am Konservatorium bei Jakob Grün (1837–1916), der Konzertmeister der Wiener Hofoper war. In den 1890ern sind mehrere Konzerte von Rosa Hochmann in Wien nachweisbar, bei denen sie u.a. das Violinkonzert Nr. 8 a-Moll op. 47 von Louis Spohr, das Konzert g-Moll von Max Bruch und Solowerke von Pablo de Sarasate, Carl Halir und Henryk Wieniawski aufführte.

1894/95 unternahm sie Konzertreisen nach Budapest und Dresden sowie nach Berlin, Warschau, Magdeburg und Potsdam. Außerdem gab sie 1896 Konzerte in Mailand, 1898 nochmals in Berlin und 1900 in Petersburg.

In Petersburg lernte Rosa Hochmann 25-jährig den jüdischen Bankier Felix Stransky (1871–1950) kennen, den sie 1900 in Wien heiratete. Das Paar hatte zunächst seinen Wohnsitz in Petersburg, zog dann aber nach Zürich, und ab ca. 1905 lebte die Familie, nun mit zwei Kindern, George Franz Kyrill und Claire Eugenie, in Wien.

Die Ehe bedeutete für die Violinistin nach den damaligen gesellschaftlichen Konventionen einen Rückzug vom öffentlichen Konzertleben, somit konnte sie sich als passionierte und ausgebildete Musikerin nicht mehr verwirklichen. Nach der Heirat ist nach jetzigem Wissensstand nur ein öffentliches Konzert nachweisbar, und zwar am 12. März 1907 im Wiener Konservatorium anlässlich des 70. Geburtstages von Jakob Grün. Die Ehe wurde 1908 geschieden, die Kinder wuchsen bei ihrem Vater auf, Rosa Hochmann hatte aber noch regelmäßig Kontakt zu ihren Kindern.

Rosa Hochmann wirkte in späteren Jahren vor allem als Violinlehrerin und bildete u.a. Stella Mendelssohn (1890–?), Erica Morini (1904–1995) sowie Norbert Brainin (1923–2005) aus.

Rosa Hochmann-Rosenfeld konnte nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes in die Vereinigten Staaten emigrieren und kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Wien zurück. Felix Stransky war von 1914 bis 1938 Mitglied der Konzerthausdirektion in Wien und überlebte seine Deportation nach Theresienstadt.[2]

Literatur

  • H. Abel: „Eine Geigenelfe“. In: Neue Musik-Zeitung 1895/16, S. 92f. (Digitalisat).
  • Freia Hoffmann: Artikel „Hochmann, Rosa (Felicia), verh. Stransky, verh. Rosenfeld, Hochmann-Stransky, Hochmann-Rosenfeld. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2013. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
  • Claire Eugenie Mollik-Stransky, „Wie die Erinnerungen vor meinen inneren Blicken auftauchen, so will ich von ihnen berichten“, in: „Es war eine Welt der Geborgenheit…. Bürgerliche Kindheit in Monarchie und Republik, hrsg. von Andrea Schnöller u. Hannes Stekl, Wien u. Köln 1987, S. 77–104.
  • V. M.: „Rosa Hochmann“. In: Neue Musik-Zeitung 1893/14, S. 1 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Freia Hoffmann: Artikel „Hochmann, Rosa (Felicia), verh. Stransky, verh. Rosenfeld, Hochmann-Stransky, Hochmann-Rosenfeld. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2013. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.
  2. Freia Hoffmann: Artikel „Hochmann, Rosa (Felicia), verh. Stransky, verh. Rosenfeld, Hochmann-Stransky, Hochmann-Rosenfeld. In: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. 2013. Online-Lexikon des Sophie Drinker Instituts, hrsg. von Freia Hoffmann.